Gravimetrische Feuchtemessung

Die gravimetrischen Methoden stellen die klassischen, zerstörenden Verfahren zur Materialfeuchtebestimmung dar. Dem zu untersuchenden Bauteil wird ein Bohrkern von 40 bis 100 mm Durchmesser (manchmal auch das Bohrmehl von Bohrungen) entnommen, der im Labor gewogen, bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und wieder gewogen wird. Die festgestellte Gewichtsdifferenz stellt den Wassergehalt der Probe dar. Die Trocknung der Probe erfolgt meist durch Erwärmung der Bohrprobe im Trockenschrank. Getrocknet wird bei einer Temperatur Die Temperatur (lat. temperare = ins richtige Mischungsverhältnis bringen) ist ein messbares Maß für den Wärmeinhalt eines Stoffes. Die Temperatur , bei der chemisch gebundenes Wasser nicht freigesetzt wird. Für die meisten Baustoffe beträgt die Trockentemperatur 105 °C, bei einigen ist sie niedriger (z. B. bei Gips 40 °C). Durch das Auftrennen des Bohrkerns in Scheiben bzw. die schrittweise Entnahme von Bohrmehl beim Bohren ist eine stufenweise Feuchtebestimmung in Abhängigkeit von der Bauteiltiefe möglich.