Spezialfall Hotels und Ferienhäuser

Lt. dem Hotel- und Gaststättengewerbe entfallen knapp 40% der Übernachtungen auf Hotels. Dem folgen Ferienwohnungen mit knapp 20% und ca. 13% auf Ferienhäuser. Den Rest teilen sich Gasthäuser, private Unterkünfte oder Campingplätze. Auch wenn Hotels, Ferienhäuser und Ferienwohnungen auf den ersten Blick einer ähnlichen Nutzung unterliegen, unterscheiden sich diese sporadisch genutzten Innenräume im Kontext einer mikrobiellen Belastung durch Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer . Einen Unterschied macht es zudem, ob sich die Immobilien im deutschsprachigen Raum befinden oder z. B. in der Mittelmeerregion.

Hierbei geht es um wohnähnliche Innenräume, da z. B. Küchen oder Saunen und Wellnessbereiche in separaten Beiträgen behandelt werden. Außerdem unterscheiden sich Hotels, Ferienhäuser und Ferienwohnungen auch hinsichtlich der gesundheitlichen Betrachtung, aber vor allem in Bezug auf rechtliche Aspekte. Während es bei Schimmelpilzbefall in privat genutzten Innenräumen in erster Linie um mietrechtliche oder in manchen Fällen auch baurechtliche Aspekte geht, spielt bei Schimmelpilzbefall in Hotels, Ferienhäusern und Ferienwohnungen vor allem das Reiserecht eine große Rolle.

Bei der Buchung von Hotelzimmern muss differenziert werden, ob diese geschäftlich initiiert wurde oder ob es sich um einen Urlaubsaufenthalt handelt. Beides hat Einfluss auf die Belegungsdauer und -dichte sowie den Leerstand (Gegensatz zur Auslastungsrate). Während geschäftlich veranlasste Übernachtungen im Schnitt 1,3 Tage dauern und durch etwas mehr als einer Person wahrgenommen werden, liegt die private Übernachtungsdauer in Hotels bei ca. 12 Tagen und wird von zweieinhalb Personen im Durchschnitt wahrgenommen. In der Regel sind Hotelzimmer deutlich kleiner als die üblichen Wohn- und Schlafzimmer. Beides hat Auswirkungen auf den Anfall von Feuchtigkeit (Atmen, Duschen, Schwitzen) in Abhängigkeit zum Raumvolumen (Sättigungsfeuchte). In jedem Fall handelt es sich bei Hotelzimmern um Innenräume, die in der Regel einem hohen Wechsel an Bewohner innerhalb weniger Tage unterliegen.

Typische Stellen von Schimmelpilzbefall sind die Silikonfuge sowie die zementgebundenen Fugen zwischen den Fliesen im Spritzwasserbereich der Dusche. Je nach Konstruktion gehören auch die Abflüsse im Bodenbereich hierzu. Dies hat damit zu tun, dass es sich bei Bädern in Hotels fast ausschließlich um innen liegende Feuchträume handelt, die über kein Fenster verfügen und nur über die Zwangsbelüftung entlüftet werden. Dem entsprechend lange steht in diesen Bädern die Feuchtigkeit nach dem Duschen.

Außerdem kennt man den typischen Geruch Der Begriff Geruch kommt aus dem Lateinischen (Olfactus = Geruch) und beschreibt die Interpretation von Erregungen, die von Chemorezeptoren im von Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse aus den Abflüssen ( Siphon Die wohl häufigste, bekannte Anwendung des Siphons ist der Geruchsverschluss von Abwasserleitungen in Haushalten. Wir finden ihn insbesondere bei Waschbecken, ) der Waschbecken und/oder Dusche. In der Regel handelt es sich um MVOC Abkürzung für microbial volatile organic compounds = mikrobielle flüchtige organische Verbindungen. Bei Auftreten von Schimmelpilzen infolge von Feuchtigkeitsschäden oder bei auf Basis leichtflüchtiger Schwefelverbindungen wie Dimethylsulfid und Dimethyldisulfid, deren extrem starker Geruch nach faulen Eiern und Fäkalien oft ein Indikator für ausgetrocknete Geruchsverschlüsse ist oder auch für Undichtigkeiten oder fehlende Verschlussstopfen an Abwasserleitungen.

Je nach Alter und Ausstattung des Hotels kann auch die Klimatechnik Auslöser für Schimmelpilzbelastungen sein. Sowohl in Bezug auf die Hygiene Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „eine der Gesundheit zuträgliche Kunst“. Es ist von der Klimaanlage ( Kondensation Von lateinisch condensare = verdichten. Kondensation ist in der physikalischen Chemie der Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen ) als auch in Bezug darauf, dass durch die Inbetriebnahme von Klimaanlagen mögliche Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. , die sich in der Ruhephase gebildet haben können, in die Raumluft geblasen werden. Bei moderneren Hotels mit einer automatisierten Klimatechnik können Fenster z. B. morgens nach dem Aufstehen oder Verlassen des Zimmers gar nicht mehr geöffnet und das Zimmer natürlich gelüftet werden. Und ein „Klassiker“ sind die Betten (Matratzen). Während die Bettbezüge regelmäßig gewechselt und gereinigt werden, liegt die Nutzungsdauer Unter der Nutzungsdauer wird die Zeitspanne verstanden, in der Gebäude bzw. bauliche Anlagen erfahrungsgemäß wirtschaftlich eingesetzt oder genutzt werden können. von Matratzen bei bis zu 10 Jahren. Jeder kennt das Problem: die Matratzen sind nicht nur „durchgelegen“, sondern vor allem bei Milben Milben (lat. Acari) gehören zu den Spinnentieren. In Gebäuden und Wohnungen ist vor allem die Hausstaubmilbe (lat. Dermatophagoides pteronyssinus) und und Bettwanzen sehr beliebt (oder anders ausgedrückt: auch in einem Einzelzimmer sind Sie nie allein). Ähnlich verhält es sich je nach Art und Alter bei Teppichen und Bodenbelägen, die in den seltensten Fällen gereinigt und desinfiziert werden, sondern nur abgesaugt. Hierbei wird oft unterschätzt, dass auch der Staubsauger eine „Schimmelschleuder“ sein kann.

Bauliche Mängel wie z. B. Wärmebrücken Wärmebrücken (auch als Kältebrücken bezeichnet) sind Stellen in der Gebäudehülle, in denen örtlich begrenzt ein größerer Wärmefluss als im Übrigen spielen bei der Schimmelpilzbildung in Hotels eher keine Rolle.

Ferienwohnungen und Ferienhäuser sind im Kontext zu Schimmelpilzbildung und deren Ursache und Vorkommen mit den üblichen Wohnungen und Häusern vergleichbar. Wohn- und Schlafzimmer sind in der Regel fast genauso groß. In Bezug auf die Be- und Entlüftung entsprechen Ferienwohnungen und Ferienhäuser den üblichen Standards, die man aus dem privaten Umfeld kennt. Im Gegensatz zu Hotels verfügen viele Bäder in Ferienwohnungen und Ferienhäuser über eine eigene Fensterlüftung, so dass Feuchtigkeitsspitzen nach dem Duschen abgebaut werden können. Dennoch kennt man auch in diesen Unterkünften das Problem von Schimmelpilzbefall auf Silikonfugen sowie den zementgebundenen Fugen zwischen den Fliesen im Spritzwasserbereich der Dusche oder Wanne. In der Regel ist der unangenehme Geruch von Mikroorganismen aus den Abflüssen (Siphon) der Waschbecken und/oder Dusche seltener, aber dennoch gelegentlich vorhanden. Die bereits beschriebene Problematik der Betten (Matratzen) und Teppiche sowie Bodenbeläge stellt sich auch bei Ferienwohnungen und Ferienhäuser. Im Gegensatz zu Aufenthalten in Hotels sind Aktivitäten wie Kochen oder Wäsche waschen (und trocknen) alltäglicher Bestandteil für Gäste in Ferienwohnungen und Ferienhäusern und fallen je nach Jahreszeit und Freizeitaktivitäten unterschiedlich stark an. Dem entsprechend erhöht dies den Feuchteanfall in diesen Innenräumen. Schließlich ist die Möglichkeit der Selbstversorgung häufig der Hauptgrund, weshalb sich Urlauber gegen ein Hotel entscheiden.