FAQ

Mit den nachfolgenden FAQ bieten wir Ihnen einen besonderen Service an. Wir geben Ihnen nicht nur kompakte Antworten auf häufig gestellte Fragen, sondern strukturieren diese nach den Themengebieten Erkennung, Ursache, Untersuchung, Sanierung, Vorbeugung, Gesundheit, Recht und Sonstige, damit Sie unsere Antwort auf Ihre Frage schneller finden.

Darüber hinaus bieten wir Ihnen zu den meisten Antworten weiterführende Links zu Artikeln, in denen die Thematik ausführlich behandelt wird.

Selbstverständlich werden wir die FAQ regelmäßig um weitere relevante Fragen ergänzen und bestehende Antworten bei Bedarf aktualisieren.

Sollten Sie eine oder mehrere Fragen haben, die sich nicht in den FAQ befinden und für alle anderen Nutzer ebenfalls von Interesse sein, können Sie uns diese gerne zukommen lassen. Allerdings sollte es sich um eine allgemeine Frage handeln, die nicht nur auf einen individuellen Einzelfall bezogen ist. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Erkennung

Mit den nachfolgenden FAQ bieten wir Ihnen einen besonderen Service an. Wir geben Ihnen kompakte Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema, wie Schimmelpilze aussehen, wie man diese erkennt und wo diese bevorzugt wachsen.

Wie sieht Schimmel aus?

Schimmelpilze können in unterschiedlichen Formen und Farben auftreten. In den meisten Fällen handelt es sich um kleine schwarze oder graue Punkte bis hin zu einem flaumigen, watteartigen Belag. Das Farbspektrum reicht von schwarz bis dunkelgrau über grün und blau bis hin zu Rot, Orange, Beige bis bräunlich oder selten Gelb und vor allem in Weiß. Da Schimmelpilze nicht isoliert auftreten, sondern in Mischexpositionen, treten diese Farben häufig zusammen auf.

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Tritt Schimmel nur auf der Oberfläche auf?

Nein, der sichtbare Schimmel auf der Oberfläche ist nur der Fruchtkörper. Darüber hinaus gehört zum Schimmelpilz das so genannte Myzel (vergleichbar mit einer Wurzel bei einer Pflanze). Das Myzel kann je nach Beschaffenheit der Oberfläche mehrere Millimeter in den Untergrund eindringen und ist verantwortlich dafür, dass Schimmelpilze wieder neu wachsen, wenn nur die Oberfläche abgetötet wurde.

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Woran erkenne ich, ob Schimmel gefährlich ist?

Gar nicht. Optisch kann man nicht erkennen, ob ein Schimmelpilz gefährlich ist. Hierzu sind entsprechende Untersuchungen notwendig. Neben der Gattung und Art des Schimmelpilzes kommt es zudem auf die Konzentration an.

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Warum hat Schimmel unterschiedliche Farben?

Zum einen, weil es nicht den einen Schimmelpilz gibt, sondern unterschiedliche Gattungen und Arten oder Spezies. In der Regel treten diese in Mischexpositionen auf, so dass mehrere Schimmelpilzarten dieses Farbspektrum ergeben. Zum anderen ist dies abhängig vom Alter der Schimmelpilze (Wachstumsphasen) und den unterschiedlichen Nährstoffangeboten im Untergrund (Substrat).

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Was ist Schwarzer Schimmel?

Der Begriff schwarzer Schimmel oder auch Schwarzschimmel ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Schimmelpilzbefall mit dunkelgrauen bis schwarzem Aussehen und hat keine Aussagekraft über die Schimmelpilzgattung oder -art.

Was ist weißer Schimmel?

Der Begriff weißer Schimmel ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Schimmelpilzbefall mit weißem Aussehen und hat keine Aussagekraft über die Schimmelpilzgattung oder -art.

Was ist grüner Schimmel?

Der Begriff grüner Schimmel ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Schimmelpilzbefall mit grünem Aussehen, wie man ihn häufig auf Nahrungsmittel beobachten kann. Der Begriff hat keine Aussagekraft über die Schimmelpilzgattung oder -art.

Was ist roter Schimmel?

Der Begriff roter Schimmel ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Schimmelpilzbefall mit rotem Aussehen, häufig auch als „roter Bäckerschimmel“ bezeichnet, da man diese Schimmelpilzart häufig auf kohlenhydrathaltigen Substraten wie Getreide oder Getreidehaltige Produkte antrifft. Der Begriff hat keine Aussagekraft über die Schimmelpilzgattung oder -art.

Was ist gelber Schimmel?

Der Begriff gelber Schimmel ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Schimmelpilzbefall mit gelblichem Aussehen und hat keine Aussagekraft über die Schimmelpilzgattung oder -art.

Erkenne ich an der Farbe oder Form, um welchen Schimmel es sich handelt?

Nein, unterschiedliche Schimmelpilzgattungen und -arten können in unterschiedlichen Farbtönen auftreten, u. a. abhängig vom Alter (Wachstumsphasen) und dem individuellen Untergrund (Substrat). Außerdem treten die meisten Schimmelpilze in einer Mischexposition auf, also unterschiedliche Schimmelpilze gleichzeitig.

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Erkenne ich an der Farbe oder Form, ob der Schimmel gefährlich ist?

Nein, Farbe oder Form eines Schimmelpilzes sagt nichts über dessen Gefährdungspotenzial aus. Dies können selbst Experten mit viel Erfahrung nicht 100% feststellen. Hierzu sind entsprechende Untersuchungen notwendig. Hinzu kommt, dass einige Schimmelpilze unter gewissen Voraussetzungen Stoffwechselprodukte bilden und Mykotoxine oder MVOC bilden, die sich nicht sichtbar in der Raumluft befinden und gesundheitliche Beschwerden oder Gesundheitsgefahren verursachen können. Daher müssen mikrobiologische Analysen durchgeführt werden. Außerdem sind die individuellen Schimmelpilze nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die individuelle Konstitution, also der Gesundheitszustand, des Menschen. Bestimmte Risikogruppen leiden unter Schimmelpilzen deutlich mehr als gesunde Menschen, die diese in der Regel gar nicht wahrnehmen.

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Erkenne ich an der Größe des Befalls, ob der Schimmel gefährlich ist?

Nein, die Größe eines Schimmelpilzbefalls sagt nichts über dessen Gefährdungspotenzial aus. Die allgemeine Annahme, dass ein kleiner Befall in der Regel harmlos ist und ein großflächiger Befall automatisch gefährlich ist, ist falsch und gefährlich. Denn auch von einem kleinen Befall können gesundheitliche Risiken ausgehen, je nachdem, welche Schimmelpilzart vorliegt und in welcher Konzentration. Umgekehrt muss selbst von einem großflächigen Befall nicht unbedingt eine Gesundheitsgefahr ausgehen, je nachdem, um welche Schimmelpilzart es sich handelt. In der Praxis hat sich bewährt, eine Risikoeinstufung nach Größe und Art des Befalls vorzunehmen.

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Erkenne ich am Geruch, ob der Schimmel gefährlich ist?

Nein, der Geruch eines Schimmelpilzes kann zur Gefährdungsbeurteilung nicht herangezogen werden. Dies hat mehrere Ursachen: nicht alle Schimmelpilze geben Geruchsstoffe ab. Einige Schimmelpilze geben erst oder nur Geruchsstoffe ab, wenn diese „gestresst“ werden z. B. durch den Einsatz von Bioziden. Nicht alle „typischen“ Gerüche wie z. B. MVOC können einem Schimmelpilz zugeordnet werden und werden auch von anderen Mikroorganismen oder Stoffen abgegeben. Art und Geruch von Schimmelpilzen ändern sich zudem während der Wachstumsphase. Außerdem treten Schimmelpilze nicht isoliert auf, sondern in Form einer Mischexposition. Dadurch liegt immer ein Gemisch unterschiedlicher Gerüche und Intensitäten vor.

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Sind alle Schimmelpilze gefährlich?

Nein, von den geschätzten ca. 300.000 Schimmelpilzarten sind erst ca. 100.000 erforscht und beschrieben. Nicht einmal 100 Schimmelpilzarten sind für Innenräume relevant. Nach dem heutigen Stand geht man davon aus, dass von weniger als 30 Schimmelpilzarten eine Gesundheitsgefahr ausgeht oder erwiesen ist, dass diese gesundheitliche Beschwerden auszulösen.

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Gibt es nur sichtbaren Schimmel?

Nein, neben sichtbarem Schimmelpilzbefall gibt auch den nicht sichtbaren Befall und den versteckten Schimmelpilzbefall z. B. hinter der Fußleiste, Tapete oder Gipskarton- und Holzverkleidungen.

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Gibt einen Unterschied zwischen nicht sichtbarem und verstecktem Schimmelpilzbefall?

Ja, der versteckte (oder auch verdeckte) Schimmelpilzbefall ist nur nicht zu erkennen, da er sich „hinter etwas“ befindet. Dies kann eine Fußleiste, eine Tapete, eine Gipskartonplatte, ein großes Möbelstück oder dgl. sein. Von einem versteckten Befall spricht man aber auch, wenn sich Schimmelpilze in Hohlräumen oder in Baukonstruktionen wie z. B. in Fußbodenaufbauten befinden. Beim nicht sichtbaren Befall dagegen, liegt ein Schimmelpilzbefall vor, der nur mit bloßem Auge und ohne Hilfsmittel nicht erkennbar ist, da seine Fruchtkörper noch mikroskopisch klein sind und daher makroskopisch nicht sichtbar ist.

Weitere Informationen finden Sie in den beiden Artikeln:

Wie erkenne ich nicht sichtbaren Schimmel?

Ohne Hilfsmittel gar nicht. Die einzige Möglichkeit, nicht sichtbaren Befall zu erkennen, sind mikrobiologische Untersuchungen.

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Gibt es typische Symptome/Anzeichen für einen nicht sichtbaren Schimmelpilzbefall?

Ja, allerdings können diese auch sehr unspezifisch sein und müssen nicht zwangsläufig durch Schimmelpilze verursacht werden. Zum einen gibt es gesundheitliche Beschwerden wie z. B. Kopfschmerzen oder Übelkeit, die auf Schimmelpilze zurückgeführt werden können. Zum anderen können typisch muffige Gerüche oder in Raumluftmessungen nachgewiesene MVOC oder Mykotoxine auf die Anwesenheit von Schimmelpilzen hinweisen. Derartige Anzeichen dürfen aber nicht überbewertet werden. Sie liefert erste Hinweise, die durch Untersuchungen abgesichert werden müssen.

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Gibt es Untergründe (Materialien oder Baustoffe), die besonders häufig durch Schimmelpilze befallen werden oder ein Wachstum fördern?

Wenn die Wachstumsvoraussetzungen vorliegen, vor allem ausreichend Feuchtigkeit, können grundsätzlich alle Untergründe (Materialien oder Baustoffe) durch Schimmelpilze befallen werden. Allerdings gibt es einige Untergründe, die für das Wachstum besonders gut geeignet sind. Hierzu gehören organische Untergründe wie Holz (und Holzwerkstoffe), Papier (und Pappe), Teppiche, Leder, Leinen und Baumwolle (Kleidung) sowie organische Dämmstoffe, Kunststoffe und Dichtstoffe. Denn Schimmelpilze benötigen eine Kohlenstoffquelle.

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Warum trifft man Schimmelpilze häufig auf Raufasertapeten?

Trockene Raufasertapeten sind genauso wenig anfällig für Schimmelpilze wie alle anderen Untergründe. Werden Raufasertapeten dagegen feucht, stellen sie den perfekten Untergrund für Schimmelpilze dar. Ihr Gehalt an Zucker, Eiweiß und Lignin ist relativ hoch. Hält eine trockene Raufasertapete diese Nährstoffe noch zurück, wird bei einer durchfeuchteten Tapete ein Nährstoff-Cocktail aus Wasser sowie dem Zucker, Eiweiß und Lignin gebildet. Zusätzlich bieten Dispersionsfarben, mit denen Raufasertapeten gestrichen werden, ausreichend Nahrungsgrundlage, die in der Regel in den zugesetzten Verdickungsmitteln ihre Ursachen haben. Außerdem muss der Tapetenkleber genannt werden, mit dem die Raufasertapete verklebt wird.

Gibt es Bauteile, die besonders schnell von Schimmel befallen werden?

Grundsätzlich nein. Hier gilt die gleiche Aussage wie bei den Untergründen. Solange die Untergründe trocken sind, gibt es keine Bauteile, die besonders schnell von Schimmelpilzen befallen werden. Allerdings gibt es Wärmebrücken, auf deren Oberfläche durch Kondensation Tauwasser entsteht. Dieses bietet Schimmelpilzen besonders gute Wachstumsbedingungen.

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Gibt es bestimmte Innenräume, die besonders häufig von Schimmel betroffen sind?

Schimmelpilze bevorzugen eine feucht-warme Umgebung und treten deshalb vor allem in Innenräumen auf, in denen diese Voraussetzungen kontinuierlich stattfinden. Hierzu gehören neben den Feuchträumen wie Küchen und Bäder, vor allem die innenliegenden Bäder ohne Fensterlüftung, auch Keller (Feuchteschäden im Altbau oder Sommerkondensation im Neubau) sowie nicht sanierte Dachböden und Schlafräume, je nachdem, wie groß die Räume sind und wie viel Feuchtigkeit in welchem Zeitraum entsteht und ob und wie diese abgeführt (Lüftung) wird.

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Gibt es die Möglichkeit, dass man Schimmel mit anderen Dingen verwechseln kann?

Unter bestimmten Voraussetzungen, ja. In einigen Fällen kann Fogging mit Schimmelpilzbefall optisch verwechselt werden. Gleiches gilt unter bestimmten Voraussetzungen für Staub, Spinnennetze oder Salzausblühungen. Neben der optischen Verwechslungsgefahr besteht die Möglichkeit, bestimmte Gerüche den Schimmelpilzen zuzuordnen, obwohl diese von anderen Mikroorganismen (z. B. Bakterien) oder Stoffen (z. B. VOC) verursacht werden.

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Kann Schimmel in Innenräumen auch von außen eingeschleppt werden?

Ja. Grundsätzlich befinden sich Schimmelpilzsporen in der Luft und somit auch in der Außenluft. Daher dringen Schimmelpilzsporen durch das Öffnen von Türen und Fenstern und dem damit verbundenen Luftaustausch auch nach innen. Man spricht von einer so genannten Hintergrundbelastung, die in Abhängigkeit von Jahreszeit und Witterung sowie dem Umfeld von Gebäuden unterschiedlich hoch ist und somit immer auftritt. Kurzum: Schimmelpilze in der Raumluft sind normal. Daneben werden Schimmelpilze aus der Außenluft auch über Kleidung, Schuhe und selbst Haare des Menschen in Wohnungen eingeschleppt. Treffen sie in Innenräumen auf Feuchtigkeit wie z. B. an Wärmebrücken oder auf feuchten Silikonfugen im Bad, können die Sporen auskeimen und der Schimmelpilz wachsen.

Ursache

Mit den nachfolgenden FAQ bieten wir Ihnen einen besonderen Service an. Wir geben Ihnen kompakte Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema, wie es zum Schimmelpilzbefall kommen kann und wodurch Schimmelpilze verursacht werden können.

Gibt es schimmelpilzfreie Innenräume?

Nein. Schimmelpilze sind natürlicher Bestandteil unserer Umgebung und kommen ubiquitär vor. Dies bedeutet, dass Schimmelpilze allgegenwärtig sind und überall vorkommen. Aus diesen Grund gibt es auch keine gesetzlichen Grenz-, Richt- oder Orientierungswerte für Schimmelpilze in privat genutzten Innenräume.

Was ist die so genannte Hintergrundbelastung?

Schimmelpilze sind natürlicher Bestandteil unserer Umgebung und kommen ubiquitär vor. Dies bedeutet, dass Schimmelpilze allgegenwärtig sind und überall vorkommen – in der Außenluft genauso wie in der Innenraumluft. Die normale Schimmelpilzbelastung in der Innen- und Außenluft wird als Hintergrundbelastung bezeichnet, da sie „im Hintergrund“ immer vorhanden ist, unabhängig davon, wie ein Innenraum genutzt wird und/oder wie viel Feuchtigkeit in ihm produziert wird oder andere Einflussfaktoren.

Gibt es jahreszeitliche Unterschiede?

Ja, es gibt einige Schimmelpilzarten, die das ganze Jahr über in der Außen- und Innenluft nachgewiesen werden und andere, die nur temporär oder nur in bestimmten Monaten leben. Gerade diese Arten sind für die Untersuchung und Bewertung interessant. Denn, wenn sich gewisse Schimmelpilzarten in der Außenluft befinden, ist es völlig normal, wenn diese auch in Innenräumen nachgewiesen werden. Befinden sich dagegen in der Innenraumluft Schimmelpilzarten, die sich nicht oder nicht in der Konzentration in der Außenluft befinden, sind dies erste Indikatoren, dass die Ursachen primär im Innenraum zu suchen sind.    

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Gibt es regionale Unterschiede oder irgendwelche Umgebungsbedingungen, die das Wachstum von Schimmelpilzen in Innenräumen fördern?

Ja, die Belastung durch Schimmelpilze und deren Konzentration ist in Städten anders als auf dem Land. Ursächlich ist u. a. die Schadstoffbelastung in den Städten und die Landwirtschaft in ländlichen Regionen. Daher müssen bei der Untersuchung und Bewertung von Schimmelpilzbelastungen in Innenräumen immer auch die Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden. Hierzu gehören neben der Landwirtschaft auch Kompostanlagen und Deponien und dgl.

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Wie werden Schimmelpilze übertragen?

Schimmelpilzsporen werden durch die Luft übertragen. Deshalb wird deren Aktivität durch die Flugfähigkeit der Schimmelpilzsporen beeinflusst. Vereinfacht kann man sagen, dass sehr kleine und somit leichte Sporen schnell verwirbelt werden und primär in der Raumluft nachgewiesen werden, während größere und somit schwerere Sporen leichter zu Boden fallen und hauptsächlich im Staub nachgewiesen werden.

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Gibt es bestimmte Temperaturbereiche, in denen Schimmelpilze besonders gut wachsen oder sich ausbreiten?

Ja, jede Schimmelpilzart hat ihren Temperaturbereich, in dem sie besonders gut wächst und sich ausbreitet. Diese Optimaltemperatur kann sehr unterschiedlich sein. Die meisten Schimmelpilzarten haben einen optimalen Temperaturbereich von 25 °C bis 35 °C. Die Minimaltemperatur einiger Schimmelpilze liegt zwischen 0 und 10 °C, diese Arten werden als psychrophil (kälteliebend) bezeichnet. Der Übergangsbereich von kalt auf kühl liegt zwischen 10 °C und 20 °C und wird als psychrotolerant bezeichnet. Der mittlere Temperaturbereich, in dem die meisten Schimmelpilze ideale Bedingungen vorfinden, liegt zwischen 20 °C und 40 °C und wird als thermotolerant oder mesophil bezeichnet. Die Maximaltemperatur einiger Schimmelpilze liegt zwischen 40 °C und 50 °C, in Ausnahmen auch bis 60 °C und wird als thermophil (wärmeliebend) bezeichnet. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei diesen Angaben um die Untergrundtemperatur (Substrat) handelt.

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Gibt es bestimmte pH-Werte, mit denen das Wachstum und die Ausbreitung von Schimmelpilzen unterbunden werden kann?

Schimmelpilze bevorzugen für ihr Wachstum in der Regel ein leicht saures Milieu, also ein Substrat mit einem pH-Wert von 4 bis 7 (acidophile Schimmelpilze). Die meisten der üblichen Untergründe wie z. B. Tapeten, Dispersionsfarben und Gipskartonplatten haben einen pH-Wert von 5 bis 7 und entsprechen somit dem Idealbereich für Schimmelpilze. Insgesamt reicht das Spektrum von einem pH-Wert von 3 bis 9, in Ausnahmen können einige Schimmelpilzarten auch Substrate mit einem pH-Wert bis 13 besiedeln. Allerdings werden oberhalb eines pH-Wertes von 9 immer nur sehr geringe Mengen an Schimmelpilzen nachgewiesen, so dass dieser alkalophile Bereich vernachlässigt werden kann. Der „neutrale“ Bereich umfasst einen pH-Wert von 7 bis 9 und beschreibt die neutrophilen Schimmelpilze.

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Ab welcher Luftfeuchtigkeit wachsen Schimmelpilze?

Früher wurde für die Schimmelpilzbildung eine relative Luftfeuchtigkeit von 100% angegeben. Heute weiß man, dass Schimmelpilze auch schon bei einer relativen Luftfeuchte von weniger als 80% wachsen können. Hierfür verantwortlich ist die unterschiedliche Wasseraktivität der verschiedenen Schimmelpilzarten – der so genannte aw-Wert. Die meisten Schimmelpilze haben einen aw-Wert von ca. 0,85.

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Welche Feuchtigkeit brauchen Schimmelpilze, damit sie wachsen können?

Es gibt nicht den einen Feuchtegehalt, der für das Wachstum unterschiedlicher Schimmelpilzarten verantwortlich ist. So genannte xerophile Schimmelpilzarten können auch auf „trockneren“ Substraten wachsen (aw-Wert von 0,65 bis 0,75). Die meisten Schimmelpilze haben einen aw-Wert von ca. 0,85 und werden als mesophil oder auch als hydrotolerant bezeichnet. Die so genannten hydrophilen Schimmelpilze bevorzugen einen aw-Wert von 0,90 bis maximal 0,95. Bei einem aw-Wert von 1 können Schimmelpilze in der Regel nicht mehr wachsen.

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Gibt es einen Kennwert, der das Wachstum von Schimmelpilzen bestimmt?

Ja, früher war dies die relative Luftfeuchte. Heute weiß man, dass die Feuchtigkeit in der Raumluft nur mittelbar relevant ist und es um die Feuchtigkeit geht, die dem Schimmelpilz „frei“ zur Verfügung steht. Hierbei handelt es sich um den Wassergehalt in den Poren an der Bauteiloberfläche, der nicht durch lösliche Substanzen wie z. B. Salze gebunden ist. Hierfür wurde die Kenngröße der so genannten Wasseraktivität eingeführt (aw-Wert). Dieser definiert sich als der Quotient des Wasserdampfdruckes im bzw. auf dem Substrat und des Sättigungsdruckes des reinen Wassers bei gleicher Temperatur. Häufig wird behauptet, dass sich der aw-Wert ergibt, wenn die relative Luftfeuchte durch 100 geteilt wird. Dies ist nicht ganz korrekt, da der aw-Wert eben auch von der chemischen Zusammensetzung und Temperatur sowie dem pH-Wert des Substrates abhängig ist. Deshalb entspricht in der Praxis ein aw-Wert an der Materialoberfläche nur annäherungsweise dem Wert der relativen Luftfeuchte, multipliziert mit 100.

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Warum kommt es zum Schimmelpilzbefall in Innenräumen, was sind die Ursachen?

Der Hauptgrund für die Bildung und das Wachstum von Schimmelpilzen in Innenräumen ist Feuchtigkeit. Wenn Feuchtigkeit in ausreichendem Maß vorhanden ist, können Schimmelpilze wachsen und sich ausbreiten. Andere Wachstumsfaktoren wie z. B. Temperatur und Nährstoffe sind in der Regel ausreichend vorhanden, auf andere Wachstumsfaktoren wie z. B. den pH-Wert sowie Licht oder Sauerstoff kommt es dann häufig nicht mehr an, da Schimmelpilze sehr anpassungsfähig sind.

Die Ursachen für diese Feuchtigkeit können sehr vielfältig sein und nicht selten überlagern sich diese auch. Dies bedeutet, dass nicht nur eine Ursache für Feuchtigkeit vorliegt, sondern auch mehrere Ursachen für den Schimmelpilzbefall verantwortlich sein können.

Mögliche Ursachen für Feuchtigkeit können Bauschäden sein, also Undichtigkeiten, durch die Feuchtigkeit in flüssiger Form (Wasser) oder in gasförmigem Zustand (Wasserdampf) in die Baukonstruktion eindringen kann. Weiterhin müssen sporadische Wasserschäden genannt werden wie z. B. Überschwemmungen (von außen) oder Leitungswasserschäden (von innen), durch die die Baukonstruktion durchfeuchtet wird. Hinzu kommt taupunktbedingtes Kondenswasser an Wärmebrücken oder nutzungsbedingte Feuchte z. B. durch Kochen und/oder Baden sowie offene Wasserflächen (z. B. Aquarien) und dgl.

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Gibt es bestimmte Untergründe, auf denen Schimmelpilze bevorzugt wachsen und/oder sich ausbreiten?

Wenn ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist, können grundsätzlich fast alle Untergründe von Schimmelpilzen befallen werden. Die hierfür notwendigen Nährstoffe finden Schimmelpilze entweder im Untergrund (Substrat) oder im Aerosol (Raumluft). Im Untergrund werden vor allem organische Substanzen wie z. B. Zellulose (Tapeten), Holz und Werkstoffe aus Holz, Weichmacher in Kunststoffen, polymere Dichtstoffe und organisch gebundene Beschichtungen (z. B. Dispersionsfarben) bevorzugt. In der Raumluft sind es anorganische Substanzen wie z. B. Salze.

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Was sind die wesentlichen Ursachen für Schimmelpilzbefall in Innenräumen?

Die Hauptursache für Schimmelpilzbefall in Innenräumen ist Feuchtigkeit. Ohne ausreichende Feuchtigkeit können alle anderen Faktoren wie Nährstoffe, Temperatur, pH-Wert sowie Licht vernachlässigt werden.

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Werden Schimmelpilze in Innenräumen durch falsches Lüften oder durch bauliche Mängel verursacht?

Die Frage kann allgemein oder pauschal nicht beantwortet werden. Es kommt immer auf den individuellen Einzelfall an. Es gibt Fälle, bei denen bauliche Mängel wie z. B. unzureichende Wärmedämmung, Wärmebrücken, Undichtigkeiten in der Abdichtung usw. zu einem Schimmelpilzbefall führen, in anderen Fällen ist es das unzureichende oder falsche Lüften. In den meisten Fällen allerdings überlagern sich diese Ursachen, so dass bauliche Mängel und das Lüftungsverhalten den Schimmelpilzbefall letztendlich verursacht haben.

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Treten Schimmelpilze mehr in nicht sanierten Altbauten, in sanierten Altbauten oder in Neubauten auf?

Die Frage kann allgemein oder pauschal nicht beantwortet werden. Es kommt immer auf den individuellen Einzelfall an. Denn sowohl in nicht sanierten Altbauten (durch taupunktbedingtes Kondenswasser an Wärmebrücken) als auch in sanierten Altbauten (Veränderung der Luftdichtheit bei unverändertem Lüftungsverhalten) können Schimmelpilze auftreten. In Neubauten nimmt der Befall durch Schimmelpilze aufgrund der nutzerunabhängigen Lüftungssysteme ab. Dennoch können auch in Neubauten z. B. durch eine hohe Restfeuchte Schimmelpilze auftreten. Unabhängig davon kann es in allen Gebäuden, unabhängig des Alters, zu Undichtigkeiten in Abdichtungen oder Leitungswasserschäden oder sonstigen sporadischen Wasserschäden kommen.

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Welchen Einfluss hat eine Fassadendämmung (Wärmedämm-Verbundsystem) für das Wachstum von Schimmelpilzen in Innenräumen?

Einem Wärmedämm-Verbundsystem wird häufig nachgesagt, dass dies das Risiko für einen Schimmelpilzbefall in Innenräumen erhöht. Erwiesen ist diese Aussage nicht. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die damit verbundene Luftdichtheit der Gebäudehülle verantwortlich ist, da vor allem nach energetischen Sanierungen oft beobachtet werden kann, dass das Lüftungsverhalten nicht angepasst wird.

Wärmedämm-Verbundsysteme haben eher Vorteile und vermeiden Schimmelpilze in Innenräumen, da durch die Außendämmung starke Temperaturschwankungen in der Baukonstruktion vermieden werden, evtl. vorhandene Wärmebrücken überdämmt werden und mögliche Undichtigkeiten in der Gebäudehülle verschlossen werden.

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Welchen Einfluss haben neue Fenster (Wärmeschutzverglasung) für das Wachstum von Schimmelpilzen in Innenräumen?

Der Einbau neuer Fenster mit einer Wärmeschutzverglasung hat einen großen Einfluss auf die Luftdichtheit der Gebäudehülle. Während früher über die Undichtigkeit der Fenster ein wesentlicher Teil des Luftaustausches und somit der Feuchteabgabe stattfand, ist dies nach dem Einbau neuer Fenster nicht mehr gegeben. Dennoch sind nicht die Fenster an sich schuld für Schimmelpilzwachstum, sondern dass der Einbau neuer Fenster oftmals nicht in ein ganzheitliches Wärmeschutzkonzept eingebettet wird. Soll heißen: neue Fenster, ohne dass z. B. die Fassade wärmegedämmt wird. Dadurch verschiebt sich der kälteste Punkt im Raum: vom alten Fenster (zu erkennen am Kondenswasser auf der Gummidichtung der Einfachverglasung) zu Innenecken nicht gedämmter Außenwände. Das Risiko, dass es durch den Austausch von Fenstern zu einer vermehrten Schimmelpilzbildung in Innenräumen kommt, nimmt deutlich zu, wenn nicht gleichzeitig weitere Maßnahmen wie z B. der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ergriffen werden.

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Was sind Wärmebrücken?

Wärmebrücken sind Bauteilbereiche, die eine höhere Wärmestromdichte aufweisen als die benachbarten Bauteilbereiche. Dadurch kühlt das entsprechende Bauteil schneller aus, es kommt zu Wärmeverlusten, da Wärme von innen nach außen transportiert wird (und nicht Kälte von außen nach innen, daher ist der Begriff Kältebrücke bauphysikalisch falsch). Aufgrund der erhöhten Wärmeleitung entstehen in diesen Bauteilbereichen nicht nur höhere Wärmeverluste, sondern auch kühlere Temperaturen als auf den benachbarten Bauteilen, so dass es zum Ausfall von taupunktbedingtem Kondenswasser kommen kann. Wärmebrücken können unterschiedliche Ursachen haben. Hierzu zählen im Wesentlichen die Geometrie und Form der Gebäudehülle, der Einsatz unterschiedlich wärmeleitender Baustoffe und Materialien sowie konstruktionsbedingte Elemente. Infolgedessen werden Wärmebrücken in drei Kategorien eingeteilt: materialbedingte (stoffbedingte), geometriebedingte sowie konstruktionsbedingte Wärmebrücken.

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Was ist eine Sommerkondensation?

Die Sommerkondensation beschreibt ein Phänomen, dass Feuchtigkeit durch Lüften nicht abgeführt, sondern verursacht wird. Es geht um den Luft- und somit Feuchteaustausch in den Sommermonaten. Trifft feucht-warme Außenluft über die angekippten Kellerfenster auf die kühlen Oberflächen der Kellerwände, kommt es zu Oberflächenkondensat. Man kann dieses Phänomen beobachten, wenn man an heißen Tagen ein kaltes Getränk aus dem Kühlschrank nimmt: schlagartig bildet sich auf der Außenseite des kalten Glases ein Wasserfilm. Brillenträger kennen dieses Phänomen auch im Winter, wenn sie von draußen kommend einen warmen Raum mit einer hohen Luftfeuchtigkeit betreten. Die Brille „beschlägt“ sofort.

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Gibt es Baustoffe, die Feuchtigkeit „puffern“?

Ja, gemeint ist das so genannte Sorptionsvermögen. Dies bedeutet, dass einige Baustoffe, je nach Raumklima, Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und bei Bedarf wieder abgeben können.

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Welchen Einfluss hat die Möblierung auf Schimmelpilzbefall?

Dies hängt von der Wärmedämmung der Außenwände sowie Standort, Größe und Abstand der Möbel und Einrichtungsgegenstände ab. Bei einer ausreichenden Wärmedämmung der Außenwände spielt es keine Rolle, wo Möbel und Einrichtungsgegenstände platziert werden. Bei einer unzureichenden Wärmedämmung der Außenwand kann es zu taupunktbedingtem Kondenswasser und in der weiteren Folge zu Schimmelpilzbefall kommen, wenn Möbel und Einrichtungsgegenstände ohne Abstand direkt an die Innenseite der unzureichend gedämmten Außenwand gestellt werden. Neben Kondenswasser spielt auch eine Rolle, dass eine ausreichende Be- und Entlüftung sowie Erwärmung der Oberfläche fehlt.

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Welchen Einfluss hat die so genannte Baufeuchte auf Schimmelpilzbildung?

Gemeint ist hiermit hohe Restfeuchte in Baustoffen und anderen Materialien, die während der Bauphase eines Neubaus oder der Instandsetzung eines Altbaus anfällt und sich zum Zeitpunkt der Übergabe oder des Einzugs noch in den Bauteilen befindet. Je nach Art der Baustoffe und Größe des Bauvorhabens können mehrere tausend Liter Wasser anfallen. Ein Teil davon ist in den Baustoffen chemisch gebunden, ein weiterer Teil bereits verdunstet. Der Rest befindet sich noch in den Bauteilen und verdunstet erst in der Nutzungsphase. Diese Baufeuchte muss durch ausreichendes Be- und Entlüften sowie Beheizen reduziert werden, sonst bietet dieses ideale Bedingungen für Schimmelpilzwachstum.

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Können Schimmelpilze auch nach einem Wasserschaden entstehen?

Ja, besonders dann, wenn der Wasserschaden über einen längeren Zeitraum nicht entdeckt wird (z. B. in Hohlräumen). In stehendem und verschmutztem Wasser können sich Bakterien bilden und auf feuchten Materialien Schimmelpilze. Die Schimmelpilzart Stachybotrys ist ein typischer Vertreter (Feuchte-Indikator), der bei der Sanierung von Wasserschäden häufig nachgewiesen wird. Deshalb muss nach dem Auftreten von sporadischen Wasserschäden schnell gehandelt und eine Technische Bautrocknung und ggf. Schimmelpilzsanierung durchgeführt werden.

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Warum wachsen Schimmelpilze häufiger in Bädern oder im Schlafzimmer und weniger im Wohnzimmer?

Schimmelpilze brauchen vor allem Feuchtigkeit. Diese kann über eine Durchfeuchtung der Baustoffe und Materialien (im Untergrund) stattfinden z. B. durch Undichtigkeiten in der Abdichtung oder eine hohe Restfeuchte, aber auch durch eine hohe Luftfeuchtigkeit und taupunktbedingtem Kondenswasser. In Bädern (und Küchen) entsteht viel Feuchtigkeit durch Baden und Duschen (oder Kochen), in Schlafzimmern (und Kinderzimmern) durch das Ausatmen über einen längeren Zeitraum (z. B. nachts). Wird diese Feuchtigkeit sofort abgeführt (z. B. durch Lüften) entstehen in der Regel auch keine Schimmelpilze. Probleme zeigen sich häufig in innenliegenden Bädern ohne Fensterlüftung oder in Schlafzimmern, wenn z. B. im Winter nicht gelüftet wird. Zudem weisen viele Schlafzimmer kühlere Temperaturen auf, so dass feucht-warme Luft an kühlen Oberflächen (Wärmebrücken) kondensiert. Zudem spielt die Raumgröße (Raumvolumen) eine wichtige Rolle. In kleineren Räumen wird schneller die Sättigungsfeuchte erreicht.    

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Kann man falsch lüften?

Ja, so paradox es klingen mag. Man kann auch falsch Lüften. Hierbei ist nicht nur die viel zitierte Kippstellung der Fenster gemeint, mit der die umgebenden Fensterlaibungen auskühlen und somit bei feucht-warmer Luft die Gefahr von Kondenswasser und Schimmelpilzbildung gemeint ist, sondern z. B. auch die Sommerkondensation, also das Lüften an heißen Tagen im Keller. Außerdem gehört zum falschen Lüften auch das Mitlüften innenliegender Bäder ohne Fenster über kühlere Innenräume wie z. B. dem Schlafzimmer. Außerdem muss das Lüften in Zyklen genannt werden, wenn sich in Bädern nach dem Duschen oder Baden sehr viel Feuchtigkeit nicht nur in der Raumluft, sondern auch in den Materialien wie Textilien (z. B. Bademantel) oder Baustoffe (z. B. Putz oder Tapete) befindet und diese Feuchtigkeit aufgenommen, gespeichert und erst wieder abgegeben werden muss.

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Warum kann Schimmelpilzbefall durch Lüften entstehen oder gefördert werden?

Werden Fenster zum Lüften über einen längeren angekippt, kommt es vor allem an kalten Tagen dazu, dass die umgebenden Fensterlaibungen auskühlen. Streift nun feucht-warme Luft aus dem Innenraum an diesen Bauteilen vorbei, kommt es zum taupunktbedingtem Kondenswasser und in der weiteren Folge zur Schimmelpilzbildung. Den gleichen Vorgang kann man beobachten, wenn an heißen Tagen feucht-warme Luft von außen über angekippte Fenster in einen kühlen Kellerraum eindringt und auch dort an den kühlen Oberflächen der Kellerwände kondensiert. Außerdem werden innenliegende Bäder ohne Fenster oft über benachbarte Innenräume mit entlüftet, nicht selten das Schlafzimmer, in denen die Heizkörper gedrosselt werden.

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Kann man durch falsches Lüften auch Schimmelpilze an der Fassade verursachen?

Ja, man kann gelegentlich beobachten, dass oberhalb angekippter Fenster die Fassade schwarz ist, manchmal so, als wenn es gebrannt hätte. Auch diese schwarzen Verfärbungen sind Mikroorganismen, häufig Algen, aber auch Schimmelpilze. Diese werden vor allem auf wärmegedämmten Fassaden (z. B. Wärmedämm-Verbundsystem) an kalten Tagen verursacht. Durch die Kippstellung der Fenster entweicht feucht-warme Luft aus dem Innenraum (häufig handelt es sich um Küchen, Bäder oder auch Schlafzimmer) und streift an der kühlen Oberfläche oberhalb der Fenster vorbei. Infolgedessen kommt es zu taupunktbedingtem Kondenswasser und in der weiteren Folge zu Algen und Pilze an der Fassade.

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Warum ist Kipplüftung völlig falsch?

Je nach Außentemperatur und Lufttemperatur und -feuchte im Innenraum können angekippte Fenster gleich mehrere Probleme verursachen. Im Winter verursachen diese nicht nur ein Auskühlen der Raumtemperatur und der Oberflächen und somit einen Verlust an Heizenergie, sondern vor allem ein Auskühlen der Fensterlaibungen. Wenn feucht-warme Innenluft an den ausgekühlten Fensterleibungen vorbeizieht, kommt es zu taupunktbedingtem Kondenswasser und in der weiteren Folge zu Schimmelpilzbefall. Das gleiche Problem kann beobachtet werden, wenn feucht-warme Raumluft von innen durch angekippte Fenster nach außen entweichen kann, an der wärmegedämmten Außenwand vorbeizieht und auf den kühlen Oberflächen kondensiert, so dass Tauwasser entsteht. Dieses liefert Algen und Pilze ideale Wachstumsbedingungen. Im Sommer das gleiche Problem in umgekehrter Reihenfolge. Wenn feucht-warme Außenluft durch angekippte Kellerfenster in den kühlen Kellerraum eindringt, kommt es auf den kühlen Innenwänden zu taupunktbedingtem Kondenswasser und in der weiteren Folge zu Schimmelpilzbefall.

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Können Schimmelpilze auch durch falsches Heizen verursacht werden?

Ja, wenn Innenräume nicht ausreichend beheizt werden, kühlt sich die Raumtemperatur ab. Neben der Lufttemperatur kühlen sich auch die Oberflächen der Innenwände ab, so dass sich der Taupunkt verschiebt und es bereits bei geringerer Luftfeuchtigkeit zu Tauwasser kommen kann. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern, so dass höhere Raumtemperaturen die höhere Feuchtigkeit in der Luft aufnehmen kann. Wichtig ist dann nur, dass diese höhere Luftfeuchtigkeit regelmäßig durch Lüften abgeführt wird – trotz des Heizens.    

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Gibt es atmende Wände?

Nein, Wände können nicht atmen. Die Vorstellung, dass Baustoffe oder Wände atmen können, hält sich seit vielen Jahrzehnten hartnäckig und ist auf einen Denkfehler von Max Josef von Pettenkofer zurückzuführen, der diesen Begriff 1858 erstmals erwähnte und 1877 ausführlich begründete. Gemeint ist im Übrigen das Wasserdampfdiffusionsverhalten von Baustoffen. Das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) konnte schon in den 1980-er Jahren nachweisen, dass die durch Diffusion transportierte Feuchtigkeitsmenge selbst bei idealisierten Bedingungen nur 1 bis 2% der durch Luftwechsel abgeführten Feuchtigkeitsmenge entspricht und somit für das Feuchtemanagement einer Außenwand vernachlässigt werden kann.

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Welchen Einfluss hat die Hygiene auf Schimmelpilzwachstum?

Je nachdem, was man unter Hygiene versteht, kann diese ein Schimmelpilzwachstum fördern oder hemmen und wesentlich sein oder vernachlässigt werden. Zur Hygiene gehört u. a. die Staubbelastung in Innenräumen. Staub als Nährstoff für Schimmelpilze kann das Wachstum fördern. Zur Hygiene gehört auch, wie mit Feuchtigkeit in Textilien (z. B. Matratze, Handtücher, nasse Sportkleidung) umgegangen wird. Wird das Auslüften vernachlässigt, kann die Feuchtigkeit ein Wachstum verursachen. Unter Hygiene versteht man zudem, wie man mit Bio- oder Restmüll z. B. in der Küche umgeht oder auch, ob mikrobiell belastete Oberflächen z. B. desinfiziert werden.

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Warum kommen Schimmelpilze immer wieder, obwohl diese beseitigt wurden?

Hierfür gibt es zwei wesentliche Ursachen. Zum einen, weil Schimmelpilze häufig nur an der Oberfläche bekämpft werden und vernachlässigt wird, dass auch das Myzel, das in den Untergrund eindringt, bekämpft werden muss. Unterlässt man dies, „treibt“ das Myzel wieder aus und führt zu einem erneuten Schimmelpilzbefall. Zum anderen wird häufig nur der sichtbare Befall entfernt, ohne die eigentliche Schadensursache zu beseitigen. Hinzu kommt, dass sich bei der Schimmelpilzsanierung häufig nur auf den sichtbaren Befall konzentriert wird, obwohl auch nicht sichtbarer Befall oder versteckter Befall vorliegen kann.

Warum wachsen Schimmelpilze immer wieder auf den Fugen am Waschbecken, der Dusche oder an der Wanne?

Weil dort in der Regel viel Wasser und über einen längeren Zeitraum steht und somit die wichtigste Voraussetzung für das Wachstum von Schimmelpilzen gegeben ist. Außerdem kommt es auf die Art der Fugen an. Elastische Fugen werden benötigt, um ihre Dichtigkeit auch bei Bewegungen sicherzustellen. Dies wird aber durch organische Dichtstoffe erreicht, die für Schimmelpilze die nötigen Bestandteile (Dispersion, Weichmacher etc.) beinhalten. Daher sollte man vor allem Dichtstoffe aus Silikon oder Acrylate trocken halten.

Warum kann man morgens an Fensterdichtungen häufig Wasser beobachten?

Morgens bedeutet in dem Zusammenhang vor allem an kalten Tagen, also häufig im Winter. An Fensterdichtungen bedeutet in dem Zusammenhang in der Regel an schlecht gedämmten Fenstern, also z. B. mit Einfachverglasung. Außerdem beobachtet man dies vor allem in Schlaf- oder Kinderzimmern, also dort, wo vorher Menschen über mehrere Stunden Feuchtigkeit produziert haben, z. B. durch das Ausatmen oder Schwitzen. In der Kombination und Konsequenz bedeutet dies, dass an Wärmebrücken (Fenster) taupunktbedingtes Kondenswasser entsteht, da sich feucht-warme Raumluft an der kühlen Oberfläche niederschlägt. Man spricht auch von Tauwasser. Schräge Dachfenster sind in der Regel stärker betroffen als senkrechte Fenster.

Was ist Tauwasser?

Tauwasser (oder Schwitzwasser) ist der umgangssprachliche Begriff für Kondenswasser. Hiermit ist Feuchtigkeit gemeint, die sich auf kühlen Oberflächen niederschlägt, sobald der Wasserdampfgehalt an dieser Stelle (meistens Wärmebrücken) unter den Taupunkt abgekühlt wird. Die Sättigung der Luftfeuchtigkeit ist erreicht und überschüssige Feuchtigkeit „fällt aus“.

Warum sind Gipskartonplatten ungeeignet, um das Wachstum von Schimmelpilzen zu unterbinden?

Gipskartonplatten sind zwar wasserdampfdiffusionsoffen. Allerdings fehlt ihnen im Gegensatz zu kalk- oder zementhaltigen Baustoffen eine hohe Alkalität. Mit einem pH-Wert von 5 bis 7 weisen sie in Bezug auf schimmelpilzhemmende Eigenschaften einen ungünstigen Wert auf. Zum anderen ist das Sorptionsvermögen z. B. mit kalkhaltigen Baustoffen nicht vergleichbar. Feuchtigkeit wird langsamer aufgenommen und kann auch nur begrenzt gespeichert werden. Die fehlende Resistenz gegenüber Feuchtigkeit in Verbindung mit der Zellulose (in Form des Kartons der Gipskartonplatte) führt dazu, dass gipshaltige Baustoffe „faulen“. Feuchtigkeit und Zellulose bieten ideale Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze.

Untersuchung

Mit den nachfolgenden FAQ bieten wir Ihnen einen besonderen Service an. Wir geben Ihnen kompakte Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema, wie man Schimmelpilzbefall untersucht und bewertet sowie die Ursachen für Feuchte- und/oder Schimmelpilzschäden feststellt.

Was kann man bei einer Vor-Ort-Besichtigung alles feststellen?

In erster Linie geht es bei einer Vor-Ort-Besichtigung (oder Erstbesichtigung) darum, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Hierzu gehört die Anamnese und Festlegung, welche weitergehenden Untersuchungen notwendig oder sinnvoll sind. Denn diese hängen auch davon ab, warum eine Vor-Ort-Besichtigung durchgeführt wird. Für die Klärung von Ursachen für Feuchte- und/oder Schimmelpilzschäden sind andere Untersuchungen notwendig als für die Feststellung, um welche Mikroorganismen es sich handelt. Sollen Art, Umfang und Herkunft von gesundheitlichen Beschwerden ermittelt werden, müssen andere Untersuchungen durchgeführt werden, als wenn z. B. rechtliche Fragen zu klären sind. In jedem Fall sollten die jeweils relevanten Parteien bei der Besichtigung anwesend sein und ein Protokoll angefertigt werden.

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Kann man Schimmelpilze auch selbst entfernen oder muss man einen Sachverständigen rufen?

In dieser Frage stecken zwei unterschiedliche Sachverhalte. Daher muss diese differenziert beantwortet werden. Ob man einen Schimmelpilzbefall selbst entfernen kann, hängt in erster Linie davon ab, wo sich dieser befindet und wie groß dieser ist. Beispiel: für eine schwarze Silikonfuge von wenigen cm in der Dusche wird Niemand einen Sachverständigen beauftragen. Liegt dagegen ein Schimmelpilzbefall einer größeren Fläche vor und/oder muss die Ursache für den Befall geklärt werden und/oder muss festgestellt werden, ob neben dem sichtbaren Befall auch nicht sichtbarer Befall und/oder versteckter Befall vorliegt und/oder ob von den Schimmelpilzen gesundheitliche Beschwerden ausgehen usw., ist die Beauftragung eines Sachverständigen sinnvoll und in einigen Fragestellungen notwendig. Der Sachverständige weiß zudem, ob und welche Untersuchungen notwendig sind und ob ggf. andere Sachverständige hinzu gezogen werden müssen (je nach Fragestellung). Außerdem können sie für die Sanierung entsprechende Hinweise geben und/oder Firmen empfehlen.

Welche Untersuchungen gehören zur Schimmelpilzanalytik?

Dies hängt in erster Linie davon ab, welche Fragestellungen zu beantworten sind. Für die Klärung der Schadensursachen sind in der Regel bautechnische Untersuchungen wie z. B. Feuchte- und/oder Temperaturmessungen oder auch bauphysikalische Berechnungen z. B. bei Wärmebrücken notwendig. Diese werden durch Bausachverständige durchgeführt. Um Art und Umfang eines mikrobiellen Befalls zu bestimmen, sind mikrobiologische Untersuchungen notwendig. Diese führen in der Regel Mikrobiologen durch. Gesundheitliche Beschwerden werden dagegen von Umweltmedizinern und Allergologen untersucht.

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Wie untersucht man Schimmelpilze?

Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von den individuellen Bedingungen vor Ort abhängig sind und von den unterschiedlichen Fragestellungen, die durch die Untersuchungen geklärt werden sollen. Je nach Einzelfall werden Material-, Luft- oder Staubproben untersucht und anschließend entweder durch Kultivierung (Ansetzen von Kulturen in Petrischalen) oder mittels Direktmikroskopie untersucht. Darüber hinaus gibt es Untersuchungen auf MVOC, Mykotoxine, den Gesamtsporengehalt oder auf Bakterien.

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Kann man mittels Ferndiagnose feststellen, ob Schimmelpilze gefährlich sind?

Nein. Es gibt keine äußeren Anzeichen wie Farbe, Form, Größe oder Gerüche, die darüber Auskunft geben, ob ein Schimmelpilzbefall gefährlich ist oder nicht. Zumal neben dem sichtbaren Befall auch die Möglichkeit besteht, dass Schimmelpilzbefall nicht sichtbar ist. Über das Gefährdungspotenzial kann nur eine mikrobiologische Untersuchung Auskunft geben.

Gibt es gesetzliche Grenz- oder Richtwerte?

Nein, aufgrund der so genannten Hintergrundbelastung, die je nach Standort des Gebäudes und/oder der Jahreszeit bereits große Unterschiede aufweist, gibt es derzeit keine gesetzlichen Grenz-, Richt- oder Orientierungswerte für privat genutzte Innenräume. Hinzu kommt, dass jeder Mensch individuell auf Schimmelpilze „reagiert“ und daher einheitliche Werte in Innenräumen in den seltensten Fällen passen würden. Zumal sich die mikrobielle Situation in unterschiedlichen Innenräumen stark unterscheidet und daher nicht „standardisiert“ werden können.

Was taugen die einfachen Schimmeltests?

Einfache Schimmeltests eignen sich nur dafür, grundsätzlich mikrobiellen Befall festzustellen. Hierfür sind so genannte DIY-Tests aber gar nicht notwendig, da sich Schimmelpilzsporen in jedem Innenraum nachweisen lassen. Die wichtigsten Fragen, in welcher Konzentration die Schimmelpilze vorliegen und/oder ob von diesen gesundheitliche Beschwerden ausgehen und/oder was die Ursachen für mikrobiellen Befall sind usw., liefern diese einfachen Tests nicht – und lassen somit die wichtigsten Fragen unbeantwortet.

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Was muss bei der Probenahme beachtet werden?

Art, Umfang und Methode sowie Ort der Probenahme ist immer vom Einzelfall abhängig. Dieser wird durch die Umgebungsbedingungen des zu untersuchenden Innenraumes sowie der zu untersuchenden Fragestellung beeinflusst. Da es nicht das eine Universalverfahren gibt, richtet sich die Probenahme u. a. danach, ob Schimmelpilze oder Bakterien, Schimmelpilzsporen oder andere mikrobielle Partikel (z. B. Hyphen, Myzelien) oder MVOC oder Mykotoxine untersucht werden. Davon hängt u. a. ab, ob eine Materialprobe, Luftprobe oder Staubprobe entnommen werden muss und ob hierfür z. B. eine Kontaktprobe auf Klebefilm oder eine Abklatschprobe auf Nährmedium herangezogen werden kann. Wichtig ist, dass die Probe repräsentativ ist (Ort der Entnahmestelle) und durch Entnahme, Verpackung, Transport und Untersuchung nicht verunreinigt wird. Darüber hinaus wird ein Referenzwert (Messung der Hintergrundbelastung) benötigt sowie mikrobiologisches Grundwissen und ein solides Verständnis über Diagnostik, um z. B. „Stresssituationen“ von Mikroorganismen sachlich einordnen zu können. Die Probenahme muss im Vorfeld systematisch geplant werden. Hierzu gehört die Dokumentation der Entnahmestellen, Erfassung der raumklimatischen Bedingungen und sonstige Auffälligkeiten sowie die Festlegung der anschließenden Untersuchungsmethoden. Bei der Auswahl geeigneter Proben muss beachtet werden, dass es neben kultivierbaren auch nicht kultivierbare Schimmelpilzsporen gibt. Des Weiteren dürfen die Innenräume je nach Art der Probenahme (z. B. Luftprobe) innerhalb von 1 bis 2 Tagen vorher nicht gelüftet werden. Soll eine Staubprobe genommen werden, darf kein Durchzug beim Lüften entstehen. Sollen Kontakt- oder Materialproben genommen werden, dürfen die Oberflächen innerhalb der letzten 2 Wochen nicht gereinigt und/oder desinfiziert werden.

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Woran erkennt man ein qualifiziertes Untersuchungslabor?

Ein qualifiziertes Untersuchungslabor für Schimmelpilzdiagnostik kann man u. a. daran erkennen, ob das Labor akkreditiert ist und über die nötige Qualifikation und mehrjährige Praxiserfahrung auf dem Gebiet der Umweltmykologie verfügt. Darüber hinaus sollte das Labor über die notwendige technische Ausstattung verfügen, sich regelmäßig weiterbilden und an Ringversuchen zur Qualitätssicherung teilnehmen. Die Untersuchungsmethoden sollten nach den anerkannten Regelwerken wie z. B. den Empfehlungen der DIN ISO 16000 oder einschlägigen VDI-Richtlinien erfolgen und reproduzierbar sein. Bei der Bewertung der Ergebnisse sollte sich das Labor an den jeweils gültigen Beurteilungskriterien z. B. der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes (UBA) orientieren. Darüber hinaus sollten Angaben zur Validierung, Messunsicherheit und Bewertung der Ergebnisse offen gelegt werden. Wenn Untersuchungsmethoden nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen und selbst von den Regeln der Technik abweichen, sollte dies gegenüber dem Auftraggeber dokumentiert werden. Gleiches gilt für die zu erwartenden Kosten und Risiken einer Untersuchung.

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Welche Erfahrungen gibt es zum Schimmelpilzspürhund?

Der Schimmelpilzspürhund hat sich in den letzten Jahren zu einer zusätzlichen Methode bei der Untersuchung von Schimmelpilzen entwickelt. Vorteilhaft ist die sehr gute Spürnase des Hundes sowie die Fähigkeit, neben sichtbarem Befall auch nicht sichtbaren Befall und versteckten Befall aufzuspüren. Dadurch kann in vielen Fällen der Befallsort eingegrenzt und somit ein großflächiges Zerstören von Bauteilen vermieden werden. Der Hund muss auf diese Tätigkeit trainiert werden und unterstützt die etablierten Untersuchungsmethoden, die er auf keinen Fall ersetzt. Außerdem benötigt der Hundeführer Erfahrung in der Innenraumanalytik.

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Gibt es Regelwerke, die bei der Untersuchung von Schimmelpilzen beachtet werden müssen?

Ja, in erster Linie die Empfehlungen der DIN ISO 16000 sowie der VDI-Richtlinie 4300 ff. Darüber hinaus gibt es diverse Merkblätter und Richtlinien wie z. B. der Leitfaden des Umweltbundesamtes.

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Welche umweltmedizinischen Untersuchungsmethoden gibt es?

Es stehen verschiedene umweltmedizinische Untersuchungsmethoden zur Verfügung, je nachdem, welche Fragestellung beantwortet werden soll. Zum einen geht es um die Erhebung der allgemeinen und der speziellen Krankengeschichte (Anamnese) und zum anderen um eine körperliche oder spezielle allergologische Untersuchung (Diagnose). Auf Grundlage dessen erstellt der Umweltmediziner bzw. Allergologe eine Therapie.

An wen muss man sich wenden, wenn man Schimmelpilze entdeckt hat?

Dies kommt auf die Fragestellung an. Um die Ursache für Feuchteschäden herauszufinden, wendet man sich an einen Bausachverständigen. Möchte man dagegen wissen, um welche Schimmelpilze es sich handelt, ist der Mikrobiologe der richtige Ansprechpartner. Für die Frage, ob von den Schimmelpilzen eine Gesundheitsgefahr ausgeht, muss man sich an einen Umweltmediziner oder Allergologen wenden. Sind im Zusammenhang mit Schimmelpilzbefall rechtliche Fragen zu klären, ist die Aufgabe eines Juristen – je nachdem, ob es um Mietrecht, Baurecht, Wohneigentumsrecht, Verwaltungsrecht oder andere Rechtsgebiete geht. Wird Schimmelpilzbefall in öffentlichen Gebäuden wie z. B. Schulen oder Kindergärten festgestellt, sind die örtlichen Gesundheitsämter zuständig.

Wo und wie finde ich einen Sachverständigen?

Spezialisierte Sachverständige findet man in einschlägigen Suchmaschinen wie z. B. Google oder über die IHK oder Handwerkskammer, in Sachverständigenverbänden oder im digitalen Marktplatz.

Woran erkenne ich einen kompetenten Sachverständigen?

Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da es eine Vielzahl von Sachverständigen gibt und man den wenigsten ansieht, ob sie die nötige Kompetenz und Erfahrung haben sowie sachlich, objektiv und unabhängig sind. Denn der Begriff Sachverständiger ist in Deutschland nicht geschützt. Jeder, der „von einer Sache etwas versteht“ oder nach eigenem Empfinden über eine „besondere Sachkunde verfügt“, darf sich Sachverständiger nennen. Daher ist es besser, einen Sachverständigen zu beauftragen, der z. B. über die IHK (oder vergleichbar) öffentlich bestellt und vereidigt ist. Somit wird sichergestellt, dass diese Person unabhängig und nicht weisungsbefugt ist. Darüber hinaus ist es gut, einen Sachverständigen zu beauftragen, der im benötigten Fachgebiet eine Prüfung vor einer unabhängigen Kommission abgelegt hat. Somit wird sichergestellt, dass unabhängige Dritte über die Qualifizierung und Erfahrung des Sachverständigen entschieden haben und keine Selbstdarstellung erfolgt. Ein Sachverständiger muss über die entsprechende Qualifizierung, Qualität und Erfahrung für das jeweilige Sachgebiet verfügen und sollte eine Zusatzqualifikation für die Analyse und Bewertung von Mikroorganismen und ggf. anderen Schadstoffen in Innenräumen aufweisen. Sachverständige müssen über die benötigte technische Ausstattung und Methodenkompetenz verfügen und sich regelmäßig weiterbilden. Die Untersuchungsmethoden sollten den anerkannten Regelwerken wie z. B. den Empfehlungen der DIN ISO 16000 oder einschlägigen VDI-Richtlinien entsprechen und reproduzierbar sein. Wenn Untersuchungsmethoden nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen und selbst von den Regeln der Technik abweichen, sollte dies gegenüber dem Auftraggeber dokumentiert werden. Gleiches gilt für die zu erwartenden Kosten und Risiken der Untersuchung.

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Ist der Begriff Sachverständiger geschützt oder kann sich „Jeder“ so nennen?

Nein, der Begriff Sachverständiger ist nicht geschützt. Daher kann sich Jeder so nennen, der nach eigenem Ermessen von einer Sache etwas versteht.

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Gibt es bestimmte Vorgaben für ein Gutachten?

Nein, allerdings hat sich eine gewisse Form für Gutachten etabliert.

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Wie stellt man versteckten Befall fest?

Einen versteckten Befall sieht man nicht. Daher scheidet eine visuelle Analyse genauso aus wie klassische Untersuchungsmethoden, die bei sichtbarem Befall angewendet werden. Eine der Möglichkeiten sind Raumluftmessungen, um z. B. MVOC oder Mykotoxine nachzuweisen. Diese bieten allerdings nur Anhaltspunkte und müssen durch weiterführende Untersuchungen validiert werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz eines Schimmelpilzspürhundes, der das Vorhandensein von Stoffen „erschnüffelt“, die auf Schimmelpilze schließen lassen. Beide Methoden dienen dazu, den versteckten Befallsort zu lokalisieren, um ihn durch Öffnen oder Freilegen sichtbar zu machen.

Was muss man bei Feuchtemessungen beachten?

Zum einen kommt es darauf an, ob die Luft- oder Materialfeuchtigkeit gemessen werden soll. Zum anderen kommt es auf das Material an, da nicht alle Materialien mit allen Messgeräten erfasst werden. Hinzu kommt, dass z. B. metallische Gegenstände in Bauteilen oder hygroskopische Salze in Baustoffen das Messergebnis beeinflussen können. Einige Geräte sind sehr empfindlich und brauchen eine gewisse Zeit zur Akklimatisierung, wenn diese z. B. von außen (kalt) nach innen (warm) hereingetragen werden und einige Minuten brauchen, bevor man diese einsetzen kann. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Temperatur und/oder Feuchte von der Haut (Hand) des Sachverständigen nicht die Messergebnisse manipuliert. Zudem werden die unterschiedlichen Messgeräte in direkte und indirekte Verfahren unterschieden.

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Was kann man mit der Thermografie feststellen?

Mit einer Thermografiekamera werden vor allem Temperaturunterschiede an Wärmebrücken sichtbar gemacht. Man kann mit diesen aber auch Undichtigkeiten z. B. in der Gebäudehülle oder Leckagen z. B. in der Fußbodenkonstruktion aufspüren.

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Welche raumklimatischen Messungen sind bei Schimmelpilzbefall sinnvoll?

Dies kommt auf die Fragestellung an. In den meisten Fällen werden so genannte Hygrometer aufgestellt und Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum gemessen. Damit soll das Heiz- und Lüftungsverhalten ermittelt werden. Über den Feuchtegehalt auf Oberflächen, der für das Wachstum von Schimmelpilzen relevant ist, sagen Hygrometer allerdings nichts aus. Zu raumklimatischen Messungen kann je nach Aufgabenstellung auch das Messen des Kohlendioxidgehaltes der Raumluft, möglicher Luftbewegungen innerhalb der Innenräume sowie die Messung der Luftwechselrate gehören. Raumklimatische Messungen sind für die Bestimmung der Behaglichkeit in Innenräumen relevant.

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Kann man die Luftdichtheit von Gebäuden messen?

Ja, z. B. über das so genannte Blower-Door-Verfahren. Mit dieser Methode kann festgestellt werden, ob eine Gebäudehülle z. B. an Bauteilübergängen (z. B. Rollladenkästen) und Materialwechseln sowie an Einbauteilen (z. B. Fenster) und Durchdringungen (z. B. Rohre) luftdicht ist. Die Methode eignet sich zudem, um Undichtigkeiten z. B. bei Dampfbremsen oder Dampfsperren z. B. bei einer Innendämmung aufzuspüren.

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Kann man Leckagen/Undichtigkeiten in Wasserleitungen feststellen?

Ja, neben der Druckprüfung von wasserführenden Leitungen gibt es spezielle Verfahren zur Leckageortung. Mit entsprechender Erfahrung kann hierfür auch die Thermografie eingesetzt werden.

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Kann man den Taupunkt einer Wand berechnen?

Ja, hierzu gibt es Tabellen, die den Feuchtegehalt in Abhängigkeit zur Temperatur anzeigen. Werden diese Werte innerhalb einer Wand (Wandquerschnitt) oder auf der Oberfläche überschritten, kommt es zum Ausfall von taupunktbedingtem Kondenswasser.

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Kann man Wärmebrücken berechnen?

Ja, hierzu gibt es entsprechende Berechnungsprogramme.

Wie wird die Luftwechselrate bestimmt?

Die Luftwechselrate gibt an, wie oft die Luft in einem geschlossenen Raum ausgetauscht werden muss, um ein gesundes Raumklima sicherstellen zu können. Die Einheit der Luftwechselrate ist 1/h (oder h-1). Eine Luftwechselrate von 4 h-1 bedeutet, dass die Raumluft viermal pro Stunde ersetzt werden muss, um eine hohe Luftqualität zu sichern. Die Luftwechselrate berechnet sich, in dem der Mindestluftvolumenstrom (in m³/h) durch das Raumvolumen (in m³) dividiert wird. Ein Beispiel: ein Schlafzimmer mit einer Fläche von 30 m² und Deckenhöhe von 2,40 Meter wird durch zwei Personen genutzt = Raumvolumen von 72 m³. Der Luftvolumenstrom beträgt lt. DIN 1946-6 („Lüftungsnorm“) 30 m³/h pro Person.

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Wann spricht man von einem behaglichen Raumklima?

Wenn sich die empfundene Raumtemperatur zwischen 18 °C und 21 °C und die tatsächliche Raumtemperatur zwischen 20 °C und 24 °C befindet – abhängig von individuellen Kriterien wie Alter, Geschlecht, Bekleidung und Aktivität. Die genannten Temperaturen von 20 °C bis 24 °C gelten für Wohn- und Kinderzimmer sowie Bäder. Für Schlafzimmer und Küchen werden dagegen 18 °C bis 20 °C als angenehm empfunden. Außerdem spricht man von einem behaglichen Raumklima, wenn sich die Oberflächentemperatur der Wände bei 19 °C bis 20 °C, von Fußböden bei 20 °C bis 22 °C (bei Fliesen und keramischen Plattenbelägen bei 22 °C bis 28 °C) und bei Decken bei 18 °C bis 19 °C befindet und die Luftbewegung innerhalb eines Raumes die Geschwindigkeit von 0,2 m/s nicht übersteigt. Außerdem sollte die Temperatur im Kopfbereich nicht mehr als 3 °C gegenüber dem Fußbereich abweichen und die relative Luftfeuchte zwischen 50 und 55% liegen. Die Raumluft sollte reich an Sauerstoff, geruchsneutral und schadstoffarm sein. Die CO2-Konzentration sollte nicht über 0,1 % liegen.

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Müssen vor einer Schimmelpilzsanierung immer Untersuchungen durchgeführt werden?

Nein. Wenn der mikrobielle Befall klein ist, sofort entfernt wird, keinerlei Gesundheitsgefahren von ihm ausgehen und sich keine Risikogruppen im unmittelbaren Umfeld aufhalten, müssen keine Untersuchungen durchgeführt werden. Wenn man allerdings die Ursachen für den mikrobiellen Befall kennen möchte, um z. B. einem neuen Befall vorzubeugen, sollten Untersuchungen durchgeführt werden.

Sanierung

Mit den nachfolgenden FAQ bieten wir Ihnen einen besonderen Service an. Wir geben Ihnen kompakte Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema, wie man Schimmelpilze und die Ursachen von Feuchteschäden beseitigt.

Muss Schimmel sofort entfernt werden?

Das kommt darauf an: zum einen auf die Größe und den Ort des Befalls zum anderen auf die Art der Schimmelpilze. Denn nicht alle Schimmelpilzarten sind gesundheitsgefährdend. Dennoch empfiehlt sich, Schimmelpilze so schnell wie möglich zu entfernen und wenn dies nicht möglich ist, ggf. Sofortmaßnahmen zu ergreifen, damit sich Schimmelpilzsporen nicht ausbreiten können. Im Zweifel sollte ein Fachmann hinzugezogen werden.

Kann es sein, dass Schimmelpilze auch nach der Entfernung wiederkommen?

Ja, nämlich dann, wenn der Schimmelpilzbefall nicht vollständig entfernt wurde. Dies passiert öfter, als man denkt. Entweder wird nur der sichtbare Befall entfernt, obwohl auch nicht sichtbarer und/oder versteckter Befall vorhanden ist oder es wird nur der oberflächige Befall entfernt und z. B. nicht das Myzel, das ggf. in den Untergrund eingewachsen ist. In Ausnahmen werden Biozide gegen Pilze (Fungizide) eingesetzt, die nicht gegen Bakterien wirken oder Biozide eingesetzt, die gegen Bakterien (Bakterizide) aber nicht gegen Pilze wirken. Außerdem kann ursächlich sein, dass durch neue Schimmelpilzsporen und andere mikrobielle Partikel eingeschleppt werden.

Wann spricht man von einer Pinselsanierung?

Der Begriff „Pinselsanierung“ wird verwendet, wenn Schimmelpilzbefall einfach überstrichen wird, ohne die Ursache zu beseitigen.

Kann man einen Schimmelpilzbefall auch selbst beseitigen oder ab wann braucht man eine Sanierungsfirma?

Die Frage kann nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden und hängt u. a. davon ab, wie groß der Befall ist (klein/mittel/groß) und wo sich der Befall befindet (Wohn- und Schlafräume oder Nebenräume), ob die Ursachen für den Befall bekannt sind (Lüftungsverhalten oder bauliche Mängel) und um welche Art von Schimmelpilzen es sich handelt (Risikopotenzial) sowie, ob sich in dem Raum Menschen einer Risikogruppe (z. B. Allergiker oder Menschen mit einer Immunschwäche) aufhalten. Im Zweifel sollte man einen Fachmann hinzuziehen.

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Wo und wie findet man eine qualifizierte Sanierungsfirma?

Für die Schimmelpilzsanierung gibt es keinen anerkannten Ausbildungsberuf und auch keinen anerkannten Abschluss einer übergeordneten Institution. Es gibt auch keine übergeordnete Weiterbildung mit anerkannter Prüfung und/oder zertifizierter Qualitätssicherung. Auch die Empfehlungen der Verbände kann man nicht unkritisch übernehmen, da diese in erster Linie ihre Mitgliedsfirmen empfehlen. Daher bleibt in vielen Fällen nur, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.

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Woran erkennt man eine Fachfirma für qualifizierte Schimmelpilzsanierung?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach. Denn, nicht jede Firma, die einen qualifizierten Eindruck macht, ist tatsächlich kompetent und in der Lage, alle Ursachen, die zu einem Feuchte- und/oder Schimmelpilzschaden geführt haben, auch beseitigen zu können. Hierzu sind die Schadensursachen und die Baukonstruktionen sowie die Sanierungsmethoden zu unterschiedlich. Nicht jeder Handwerker ist in der Lage, alle diese Schadensursachen zu beseitigen und die Sanierungsmethoden zu beherrschen. Nicht ohne Grund haben sich einige Firmen auf die Abdichtung, andere auf technische Bautrocknung oder auf die professionelle Beseitigung von Schimmelpilzbefall inklusive aller Nebenleistungen spezialisiert. Daher sollte eine Fachfirma mindestens einen Berufsabschluss in den einschlägigen Gewerken, besser eine Meister- oder Technikerausbildung, besitzen und zudem eine mehrjährige Berufserfahrung in der Schimmelpilzsanierung aufweisen. Die Mitarbeiter, nicht nur der Firmeninhaber, sollten regelmäßig an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Außerdem sollten sich die eingesetzten Methoden, Verfahren und Werkzeuge in der Sanierung bewährt haben und mindestens dem Stand der Technik entsprechen. Fachfirmen planen ihre Sanierung und dokumentieren ihre Arbeitsschritte. Hierzu gehört auch eine Gefährdungsbeurteilung, wenn dies erforderlich ist. Das Einhalten von Schutz- und Hygienemaßnahmen ist eine Selbstverständlichkeit. Das Gleiche gilt für die Aufklärung über Kosten und mögliche Risiken gegenüber dem Auftraggeber oder ggf. anderen Gewerken. Fachfirmen streben immer nach einer nachhaltigen Sanierung, also der Beseitigung der ursprünglichen Schadensursache und der Vermeidung zukünftiger Schäden und setzen hierbei keine biozide Wirkstoffe ein und wenn sich dies nicht vermeiden lässt, nur mit Augenmaß. Die Sanierung erfolgt nach den einschlägigen Regelwerken und sollte den allgemein anerkannten Regeln der Technik, mindestens aber dem Stand der Technik, entsprechen.

Worin unterscheidet sich die Sanierung der Primär- von den Sekundärursachen?

Bei den Primärursachen geht es um die eigentliche Schadensursache, die den mikrobiellen Befall verursacht hat. Hierbei handelt es sich in der Regel um Feuchteschäden, entweder in Form von Wasser durch z. B. Undichtigkeiten in der Gebäudehülle und/oder den erdberührten Bauteilen oder durch Wasserschäden im Gebäudeinneren wie z. B. Leitungswasserschäden und dgl. Außerdem gehören Feuchteschäden durch bauphysikalische Vorgänge hierzu wie z. B. taupunktbedingtes Kondenswasser an Wärmebrücken und dgl. Sekundärursachen sind eher Ursachen, die einen mikrobiellen Befall auch verursachen wie z. B. Verunreinigungen, die aber ohne Vorliegen der Primärursachen vernachlässigt werden können. Dies bedeutet, dass die Sanierung der Primärursachen Vorrang hat.

Was ist der Unterschied zwischen einer technischen Sanierung und mikrobiologischen Sanierung?

Bei der technischen Sanierung geht es um die Beseitigung der Schadensursache; bei der mikrobiologischen Sanierung um die Beseitigung des mikrobiellen Befalls. Man kann auch sagen: die technische Sanierung beseitigt die Ursachen, die mikrobiologische die Folgen oder Symptome.

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Gibt es Regelwerke, die bei der Schimmelpilzsanierung zu beachten sind?

Ja und nein. Es gibt eine ganze Reihe von Regelwerken, die bei der Sanierung von Feuchte- und/oder Schimmelpilzschäden zu beachten sind. Einige sind bauaufsichtlich eingeführt und rechtlich verbindlich, andere entsprechen den allgemein anerkannten Regeln der Technik oder nur dem Stand der Technik, wiederum andere haben nur Empfehlungscharakter und sind nicht verbindlich. Welche dieser Regelwerke beachtet werden müssen oder berücksichtigt werden sollten, hängt von individuellen Maßnahmen ab, die im Rahmen der Schimmelpilzsanierung durchzuführen sind. Neben Normen und VDI-Richtlinien sind dies u. a. der Leitfaden des UBA (Umweltbundesamtes).

Wie läuft eine professionelle Schimmelpilzsanierung ab und gibt es hierfür eine Norm?

Nein, eine Norm für die Schimmelpilzsanierung gibt es nicht. Der Ablauf richtet sich in erster Linie nach dem Umfang der Sanierung (z. B. Größe des Befalls), dem Ort der Sanierung (z. B. Schulen, Kinderzimmer, Altenheime) und der daraus möglichen Gesundheitsgefährdung (Risikopotenzial durch Mikroorganismen und/oder Risikogruppe durch Menschen). Bei einer professionellen Schimmelpilzsanierung verläuft die Schimmelpilzsanierung in Anlehnung an den Leitfaden des Umweltbundesamtes nach folgendem Schema: Beseitigen der primären Schadensursache (technische Sanierung wie z. B. Feuchte- und/oder Wärmeschutz), ggf. technische Bautrocknung (je nach Schadensursache), Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung (je nach Bedarf), Sanierungsziel definieren Sanierungsplanung erstellen, Ausschreibung und Vergabe (je nach Auftraggeber und Sanierungsumfang), Sofortmaßnahmen ergreifen (je nach Erfordernis), Schutz- und Hygienemaßnahmen durchführen (je nach Notwendigkeit), Beseitigung des mikrobiellen Befalls, Feinreinigung und Erfolgskontrolle durchführen, Wiederaufbau und Wiedereinrichtung sowie Abnahme und Gewährleistung. Ob und in welchem Umfang zusätzliche Maßnahmen wie z. B. eine Geruchsneutralisation notwendig werden, hängt vom Einzelfall ab.

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Was sind Nutzungsklassen?

Durch das Umweltbundesamt wurden im Leitfaden zur Sanierung von Schimmelpilzschäden 4 neue Nutzungsklassen eingeführt, mit denen eine Klassifizierung der unterschiedlichen Innenräume und deren Sanierung ermöglicht wird. Diese unterscheiden sich nicht nur durch die Art der Innenräume und deren Nutzung, sondern auch durch den Gesundheitszustand der Menschen (Risikogruppen). Aus den Nutzungsklassen ergeben sich Anforderungen an die Sanierung sowie einzelner Maßnahmen.

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Was ist eine Gefährdungsbeurteilung und wann muss man diese anwenden?

Eine Gefährdungsbeurteilung dient dazu, mögliche Risiken bei der Schimmelpilzsanierung vor Beginn der Maßnahmen zu erfassen, zu bewerten und notwendige Maßnahmen daraus abzuleiten. Hierbei muss beachtet werden, dass eine mögliche Gefährdung vor, während und nach der Sanierung auftreten kann. Eine Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt deshalb Fläche und Eindringtiefe des Schimmelpilzbefalls, Art und Konzentration der Schimmelpilzarten sowie deren Wirkung auf die Gesundheit und Aufnahme in den menschlichen Körper, die zu erwartende Staub-, Sporen- bzw. Aerosolentwicklung in Abhängigkeit von den angewendeten Sanierungsmethoden, Art und Größe der Staubpartikel, Art und Umfang der Sanierungsmaßnahme sowie aller Tätigkeiten im Detail, Raumgröße (Volumen) in Abhängigkeit zu Maßnahmen der Abschottung und/oder Absaugung, die voraussichtliche Dauer der Tätigkeit sowie die Exposition der Menschen in den zu sanierenden Innenräumen. Es werden folgende Gefährdungsklassen unterschieden: 0 (keine Staubbelastung), 1 (erhöhte Staubbelastung), 2a (hohe Staubbelastung = Dauer der Arbeiten < 2 Stunden), 2b (hohe Staubbelastung = Dauer der Arbeiten > 2 Stunden) und 3 (sehr hohe Staubbelastung).

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Muss für die Schimmelpilzsanierung ein Sanierungsziel und eine Sanierungsplanung erarbeitet werden und wer erstellt diese?

Dies kommt auf den Einzelfall an. Bei kleineren Sanierungen (Beseitigung eines Kleinstbefalls mit offensichtlicher Schadensursache und ohne Gefährdungsrisiko), bei denen ein mikrobieller Befall umgehend beseitigt wird, wäre das Ausarbeiten eines Sanierungskonzeptes mit einem Sanierungsziel und einer Sanierungsplanung völlig unangemessen. Bei der Sanierung von größeren Flächen und noch zu klärender Schadensursache sowie möglichen Risiken durch Risikogruppen ist ein Sanierungskonzept notwendig. Wenn sich die Sanierung verzögert und nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich der mikrobielle Befall ausdehnen kann, ist ein Sanierungskonzept dagegen zwingend. Das Definieren eines Sanierungszieles dient vor allem dazu, zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ein rechtlich verbindliches Verständnis zu dokumentieren, in welchem Zustand (Vertrags-Soll) sich die zu sanierenden Innenräume zum Zeitpunkt der Abnahme befinden sollen. In den meisten Fällen übernimmt die Erstellung des Sanierungskonzeptes die Sanierungsfirma. Besser wäre, wenn diese Leistung durch einen unabhängigen Dritten (Sachverständigen, Labor) erfolgen würde, der auch die Kontrolle übernehmen würde. Dies ist allerdings selten der Fall.

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Werden auch bei der Schimmelpilzsanierung Ausschreibungen erstellt und wie erfolgt die Vergabe von Aufträgen?

Dies kommt auf den Einzelfall an. Bei kleineren Sanierungen (Beseitigung eines Kleinstbefalls mit offensichtlicher Schadensursache und ohne Gefährdungsrisiko), bei denen ein mikrobieller Befall umgehend beseitigt wird, wäre eine Ausschreibung und ein Vergabeverfahren völlig unangemessen. Bei der Sanierung von größeren Flächen, ungeklärter Schadensursache, möglichen Risiken durch Risikogruppen sowie bei öffentlichen Auftraggebern wäre dagegen eine Ausschreibung zwingend vorgeschrieben. Gleiches gilt, wenn sich die Sanierung verzögert und nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich der mikrobielle Befall ausdehnen kann. Eine Ausschreibung dient dazu, Art und Umfang einer Sanierung sowie der einzelnen Maßnahmen im Vorfeld genau zu definieren und eine Grundlage für einen fairen Wettbewerb zu schaffen. Eine Ausschreibung erstellt in der Regel ein Fachplaner, der bei der Sanierung von Schimmelpilzschäden nur selten wie z. B. der Sanierung von Schulen oder Kindergärten, Krankenhäuser oder gewerblichen Küchen und dgl. zum Einsatz kommt.

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Was sind Sofortmaßnahmen bei der Sanierung und wann werden diese erforderlich?

Sofortmaßnahmen werden notwendig, wenn „Gefahr in Verzug“ ist und unmittelbar gehandelt werden muss. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Art und Umfang von Sofortmaßnahmen richten sich nach der individuellen Situation und können einzeln oder kombiniert notwendig sein. Ausschlaggebend ist u. a. die Dauer der Exposition. Man unterscheidet hierbei zwischen einer sporadischen Belastung (< 15 Minuten), kurzzeitigen Belastung (< 1 Stunde) und Langzeitbelastung (> 1 bis 8 Stunden). In den meisten Fällen geht es darum, entweder „saubere“ Bereiche (im Sinne von mikrobiell nicht besiedelten Oberflächen) vor einer mikrobiellen Kontamination zu schützen und/oder eine Verbreitung von Schimmelpilzsporen und anderen mikrobiellen Partikeln zu verhindern. Sofortmaßnahmen sind nur temporäre Übergangslösungen und stellen keine Sanierung dar.

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Wann spricht man von einem Schwarz-Weiß-Bereich?

Unter einem Schwarzbereich versteht man Räume, die mikrobiell (z. B. durch Schimmelpilze) belastet sind. Der Weißbereich stellt dagegen einen mikrobiell unbelasteten Raum dar.
(Anmerkung: unter einem mikrobiell nicht belasteten Raum sind keine schimmelpilzfreien Innenräume gemeint, denn die gibt es aufgrund der normalen Hintergrundbelastung nicht. Des Weiteren sind mit Schwarzbereich auch Räume gemeint, in denen Schimmelpilze als weißer, grauer oder andersfarbiger Belag als Schwarz auftreten)

Wann müssen Schutz- und Hygienemaßnahmen bei der Sanierung beachtet werden?

Art und Umfang von Schutz- und Hygienemaßnahmen ergeben sich aus der Schadenskategorie, die aus der Größe des mikrobiellen Befalls in Abhängigkeit zur Nutzungsklasse ermittelt wird, und aus den Gefährdungsklassen, die sich aus der Art und Dauer der Tätigkeiten ergeben. Hierfür sind wiederum die Expositionsklassen relevant. Außerdem muss die Exposition (Gesundheitszustand) der Raumnutzer berücksichtigt werden, insbesondere wenn sich Risikogruppen im Sanierungsbereich aufhalten. Für die Maßnahmen und Tätigkeiten bei der Schimmelpilzsanierung gilt die Biostoffverordnung (BioStoffV). Diese unterscheidet zwischen gezielten und nicht gezielten Tätigkeiten. Gezielte Tätigkeiten liegen z. B. vor, wenn Tätigkeiten auf Biostoffe unmittelbar ausgerichtet sind und mindestens eine der Spezies bekannt ist und die Exposition für die Mitarbeiter der Sanierungsfirma bekannt ist oder abgeschätzt werden kann. Nicht gezielte Tätigkeiten liegen dagegen vor, wenn mindestens eine der vorgenannten Bedingungen nicht gegeben ist.

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Was wird als Substitutionsgebot bezeichnet?

Oberstes Gebot im Rahmen der Schimmelpilzsanierung ist eine Vermeidung von möglichen Gesundheitsgefährdungen und soweit dies nicht möglich ist, eine Reduzierung. Dies wird als Substitutionsgebot bezeichnet und bedeutet, dass z. B. der Ersatz (Substitution) von Bioziden in Innenräumen und anderen Gefahrstoffen oder besonders staubintensiven Arbeitsverfahren durch Alternativen zu prüfen ist, um eine Gesundheitsgefährdung der Beschäftigten auszuschließen oder auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Man bezeichnet diese Vorgehensweise auch als STOP (Substitution, technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen).

Was sind Expositionsklassen?

Um mögliche Gefährdungen im Rahmen der Schimmelpilzsanierung für alle Beteiligten besser abschätzen zu können, gibt es so genannte Expositionsklassen. Hierbei wird die zu erwartende Belastung durch Schimmelpilze und andere Allergene in der Luft mit sensibilisierender oder toxischer Wirkung in Abhängigkeit zu den unterschiedlichen Tätigkeiten in der Sanierung („Staubentwicklung“) bewertet.

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Was versteht man in der Sanierung unter A- und E-Staub?

Unter dem so genannten A-Staub wird eine Alveolen gängige Staubfraktion beschrieben und unter dem so genannten E-Staub eine einatembare Staubfraktion. Beide spielen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung und der Expositionsklassen eine Rolle.

Wann muss eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) getragen werden und was gehört alles dazu?

Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) schützt Mitarbeiter der Sanierungsfirma vor möglichen Gesundheitsgefährdungen. Art und Ausstattung der PSA ergeben sich aus der Schadenskategorie, die sich aus der Größe des mikrobiellen Befalls (je Nutzungsklasse) und aus den Gefährdungsklassen (nach Art und Dauer der Tätigkeiten) und Expositionsklassen ergeben. Diese werden in einer Gefährdungsbeurteilung zusammengefasst, die vor der Sanierung zu erstellen ist. Die PSA besteht aus Augenschutz (Schutzbrille), Handschutz (Arbeitshandschuhe), Schutzkleidung (Ein- oder Mehrweg-Schutzanzüge) und Atemschutz (Maske mit entsprechendem Filter).

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Was muss beim Rückbau und der Beseitigung von mikrobiellem Befall beachtet werden?

Beim Entfernen beginnt man zunächst mit dem oberflächlichen Befall. Um eine unnötige Aufwirbelung und Freisetzung sowie Ausbreitung von Staub, Sporen und anderen mikrobiellen Partikeln zu vermeiden, müssen die Oberflächen vorsichtig befeuchtet oder durch Überstreichen oder vorsichtiges Abtupfen mit einer Beschichtung oder einem Kleber gebunden oder „eingekapselt“ werden. Alternativ kann die Oberfläche auch mit einer geeigneten Folie abgeklebt werden. Ein mechanisches Entfernen (z. B. Abbürsten) oder absaugen mit einem normalen Haus- oder Baustaubsauger sind unbedingt zu vermeiden. Müssen Materialien ausgebaut werden, ist ein vorsichtiger Rückbau im Sinne einer staubarmen Demontage immer einem Abschlagen, Abstemmen oder Abschleifen vorzuziehen (es gilt das Minimierungsgebot). Durchfeuchtete und mikrobiell belastete Materialien müssen vorsichtig entfernt und staubdicht verpackt und aus dem Sanierungsbereich entfernt werden.

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Warum ist eine Feinreinigung und Erfolgskontrolle bei der Schimmelpilzsanierung wichtig?

Durch die unterschiedlichen Tätigkeiten im Rahmen der Schimmelpilzsanierung werden in der Regel Schimmelpilzsporen und mikrobiell belastete Stäube freigesetzt, die zu einer Kontamination der Raumluft und der Oberflächen im Sanierungsbereich führen. Daher ist der Sanierungsbereich nach dem Rückbau und der Beseitigung und vor dem Aufheben der Schutz- und Hygienemaßnahmen gründlich zu reinigen. Das Ziel dieser Feinreinigung ist das vollständige Entfernen von Stäuben, Schimmelpilzsporen und anderen mikrobiellen Partikeln und Grundlage für eine abschließende Kontrollmessung, bevor die Innenräume ihrer Nutzung übergeben werden.

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Was muss bei der Rekonstruktion und dem Wiederaufbau beachtet werden?

Der durch den mikrobiellen Befall und/oder sporadischen Wasserschaden verursachte Rückbau der Bauteile oder Oberflächen ist nach der Sanierung des Feuchte- und/oder Schimmelpilzschadens wieder aufzubauen oder der Ist-Zustand vor der Sanierung wieder herzustellen. Dies betrifft Wände und Böden genauso wie das Mobiliar und andere Einrichtungsgegenstände. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Wiederaufbau sowie die Wiedereinrichtung so erfolgt, dass keine erneute Verunreinigung durch Schimmelpilze erfolgt.

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Gibt es auch bei der Schimmelpilzsanierung eine Abnahme?

Dies hängt davon ab, was zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer vertraglich vereinbart wurde. In der Regel handelt es sich bei Leistungen zur Schimmelpilzsanierungen um einen Werkvertrag, wenn z. B. ein geschuldeter Erfolg vereinbart wird. In diesen Fällen gilt normales Bau- bzw. Werkvertragsrecht und somit auch eine Abnahme, mit allen Rechten und Pflichten für die Vertragsparteien, auch wenn dies in den meisten Fällen nicht bekannt ist.

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Welche gesetzlichen Grenz- oder Richtwerte müssen nach einer Sanierung erreicht werden?

Bisher gibt es für privat genutzte Innenräume keine gesetzlichen Grenz- oder Richtwerte, mit denen eine Schimmelpilzbelastung als „normal“, „akzeptabel“ oder „unzulässig“ eingestuft werden kann. Aus unterschiedlichen Gründen wird es einen juristisch verwertbaren Grenz- oder Richtwert auch in absehbarer Zukunft nicht geben.

Wann spricht man von einer erfolgreichen Schimmelpilzsanierung?

Der Begriff „erfolgreich“ hat eine subjektive Prägung und wird von einem Auftraggeber und einem Auftragnehmer in der Regel unterschiedlich interpretiert. Daher ist eine Sanierung in erster Linie erfolgreich, wenn die vertraglich vereinbarte Leistung vom Auftragnehmer erbracht und dies vom Auftraggeber bestätigt wurde. Hierzu ist wichtig, dass zwischen den Parteien eine messbare Leistung vereinbart wird.

Unabhängig der vertraglichen Aspekte gilt eine Schimmelpilzsanierung nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) im Allgemeinen als erfolgreich, wenn die Konzentration kultivierbarer Schimmelpilze einer einzigen Schimmelpilzgattung (Luftprobe) im Innenraum kleiner oder gleich ist als die Konzentration der gleichen Gattung in der Außenluft und/oder die Differenz zwischen der Innen- und Außenluft in Summe der Kolonie Bildenden Einheiten (KBE) aller Arten, die in der Außenluft untypisch sind, nicht über 150 KBE/m³ liegt und/oder die Differenz zwischen der Innen- und Außenluft einer Gattung (Summe der KBE aller Arten), die in der Außenluft untypisch sind, nicht über 100 KBE/m³ liegt und/oder die Differenz zwischen der Innen- und Außenluft einer Art mit hoher Flugfähigkeit der Sporen, die in der Außenluft untypisch sind, nicht über 30 KBE/m³ liegt und/oder die Differenz zwischen der Innen- und Außenluft einer Art mit schlechter Flugfähigkeit der Sporen, die in der Außenluft untypisch sind, nicht über 50 KBE/m³ liegt. Die Bewertungskriterien dürfen nicht einzeln, sondern müssen ganzheitlich betrachtet, werden. Bei den Angaben handelt es sich um Erfahrungswerte zur Orientierung, die im Einzelfall abweichen können.
Nach Angaben des Netzwerks Schimmel gilt eine Schimmelpilzsanierung als erfolgreich, wenn in den schadensgegenständlichen Objektbereichen kein auf die Schadensursache bezogener Schimmelpilzbewuchs mehr vorhanden ist und keine auffällige biogene Raumluftbelastung und Kontamination verbleiben. Außerdem sollten keine schadensbedingten Geruchsbelästigungen mehr bestehen, keine Feuchtebelastungen mehr vorhanden und die Schadensursachen grundlegend beseitigt sein.

Was ist der Unterschied zwischen Primär- und Sekundärbefall?

Unter dem Primärbefall versteht man den ursprünglichen Schimmelpilzbefall, der durch eine mikrobiologische Sanierung entfernt werden soll. Vom so genannten Sekundärbefall spricht man, wenn Innenräume im Rahmen der Schimmelpilzsanierung erneut verunreinigt werden.

Dürfen Biozide bei der Schimmelpilzsanierung in Innenräumen eingesetzt werden?

Grundsätzlich sollte die Anwendung biozider Wirkstoffe in Innenräumen lt. Robert-Koch-Institut (RKI) sowie dem Umweltbundesamt (UBA) vermieden und wenn dies nicht möglich ist auf ein Minimum reduziert werden. In bestimmten Ausnahmen, in denen Baukonstruktionen aus berechtigten Gründen erhalten werden müssen/sollen oder die Entfernung der Bauteile unverhältnismäßig wäre bzw. Zugänge zu Objektbereichen und Hohlräumen baulich oder aus sonstigen Gründen nicht realisiert werden können, kann es unter Umständen sinnvoll sein, biozide Wirkstoffe maßvoll einzusetzen. Hierzu bieten sich, je nach Vor-Ort-Bedingungen, oberflächenaktive und/oder oxidative, vor allem rückstandsfreie, Produkte auf Basis von Wasserstoffperoxid oder bei kleineren Sanierungsbereichen auch medizinischer Alkohol an. Auf den Einsatz von persistenten (schwer abbaubare) bioziden Wirkstoffen wie z. B. quaternäre Ammoniumverbindungen, Aldehyde usw. sollte dagegen aufgrund potenzieller Rückstände und möglicher Gesundheitsgefahren grundsätzlich verzichtet werden.

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Was ist der Unterschied zwischen Biozide, Fungizide und Desinfektionsmittel?

Begriffe wie Biozide, Fungizide und Desinfektionsmittel werden häufig synonym verwendet, obwohl es kleine, aber wesentliche, Unterschiede gibt. Der Begriff Biozide ist ein Ober- oder Gattungsbegriff für biozide Wirkstoffe, die einzeln oder in Kombination gegen Mikroorganismen wirken. Nach dem Zielorganismus oder Wirkungsmechanismus werden u. a. Fungizide (biozide Wirkstoffe gegen Pilze) unterschieden. Ein Fungizid ist ein Biozid; ein Biozid muss aber nicht zwangsläufig ein Fungizid sein. Desinfektionsmittel wirken gegen Krankheitserreger oder Schadorganismen wie z. B. gegen Viren oder Bakterien. Desinfektionsmittel sind Biozide, aber Biozide nicht automatisch Desinfektionsmittel.

Wirken Fungizide gegen alle Pilze?

Nein. Fungizide haben eine Besonderheit, denn nicht alle fungiziden Wirkstoffe wirken gegen alle Pilze wie z. B. Hefen, Schimmelpilze oder holzzerstörende Pilze gleichermaßen.

Wie werden Schimmelpilze abgetötet?

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Methoden: bei der einfachen Methode zerstören die chemischen Substanzen der bioziden Wirkstoffe die Zellstruktur des Schimmelpilzes, wodurch dieser abstirbt. Bei der kombinierten Methode unterbinden die chemischen Substanzen zusätzlich die Fortpflanzungsfähigkeit der Sporen. Somit wird sichergestellt, dass der Schimmelpilz nicht nur abstirbt, sondern sich auch seine Sporen nicht weiter verbreiten können.

Welche Wirkstoffe gibt es gegen Schimmelpilze?

Fungizide werden u. a. nach ihrem Wirkungsmechanismus in oxidierende und nicht oxidierende Wirkstoffe unterschieden. Der Wirkungsmechanismus von oxidierenden Bioziden basiert in der Regel auf der Freisetzung hochreaktiver sauerstoffhaltiger Moleküle. Die Ionen und Radikale zeichnen sich durch eine schnelle Reaktion aus und zersetzen sich unmittelbar nach der Reaktion. Typische Vertreter sind z. B. Wasserstoffperoxid, Peressigsäure, Hypochlorit, Chlordioxid und Ozon.

Gibt es Zulassungen oder anderweitige Prüfungen für biozide Wirkstoffe?

Ja. Rechtsgrundlage für die Zulassung ist die Biozid-Verordnung. Diese unterteilt biozide Wirkstoffe und Biozidprodukte in 4 Hauptgruppen und 22 Kategorien. Die Durchführung der Verordnung wird im Chemikaliengesetz (ChemG) geregelt. Die Zulassung erfolgt über die Bundesstelle für Chemikalien (BfC) in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt (⁠UBA⁠), dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Biozide werden gemäß ihrer Eigenschaften in Gefahrenklassen eingestuft und anschließend deklariert. Die Grundlage hierfür stellt die CLP⁠-Verordnung, mit der die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Chemikalien (und somit auch Bioziden in der EU) geregelt wird. Entsprechend der Gefährdung, die von diesen Chemikalien ausgehen kann, werden Gefahrensätze (H-Sätze) und Sicherheitshinweise (P-Sätze) vergeben. Bevor ein biozider Wirkstoff oder Biozidprodukte zugelassen werden, muss eine Risikobewertung durchgeführt werden, denn Biozide sind potenziell gefährlich für die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier.

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Wie gut wirkt Essig als „altes Hausmittel“ gegen Schimmelpilze?

Essig gehört zu den am meisten empfohlenen Hausmitteln gegen Schimmelpilze, obwohl schon seit Jahren bekannt ist, dass normaler Essig (mit einem pH-Wert von 2 bis 2,5) hierfür nicht geeignet ist und unter Umständen das Wachstum von Schimmelpilzen sogar fördern kann. Die meisten Schimmelpilze bevorzugen für ihr Wachstum ein leicht saures Milieu, also ein Substrat mit einem pH-Wert von 4 bis 7. Allerdings gibt es Schimmelpilzarten, die auch in einem sauren Milieu mit einem pH-Wert von 2 bis 3 überleben können. Davon abgesehen, dass durch die pH-Wert-Absenkung nicht allen Schimmelpilzarten die Lebensgrundlage entzogen wird, haben viele Untergründe (mineralische Baustoffe), je nach Alter, einen erhöhten oder sehr hohen pH-Wert. Kalk- oder Zementputze z. B. haben unmittelbar nach der Verarbeitung einen pH-Wert von 12,5 bis 13, nach wenigen Wochen von 11 bis 12 und selbst nach einigen Jahren immer noch von 7 bis 8 und somit aufgrund der Alkalität einen natürlichen Schutz gegen Schimmelpilze, wenn auch nur zeitlich begrenzt. Durch das Auftragen von Essig mit einem pH-Wert von 2 bis 3 werden alkalische Untergründe mit einem pH-Wert von > 8 neutralisiert, so dass sich für das Wachstum von Schimmelpilzen ein günstiger pH-Wert einstellt. Damit nicht genug: durch die Neutralisation verbleiben organische Substanzen aus dem Essig auf dem „neutralen“ Untergrund und dienen den Schimmelpilzen sogar noch als Nährstoffe! Außerdem hat Essig keine sporizide (also gegen Sporen abtötende) Wirkung.

In südlichen Urlaubsregionen wird häufig Chlor gegen Schimmelpilze eingesetzt. Ist die Anwendung unbedenklich?

Die Anwendung von Chlor ist alles andere als unbedenklich. Aufgrund der physikalischen und chemischen Eigenschaften hat Chlor eine Reihe von gefährdenden Eigenschaften, sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit. Beim Kontakt kann es je nach Konzentration zu Reizungen der Schleimhäute, Augen und Bronchien kommen. Außerdem können Atemnot, Kopfschmerzen und Übelkeit bis Erbrechen, Krämpfe und Muskelschmerzen, Hautausschläge, Chlorakne, Kratzen im Hals und Husten auftreten sowie bei intensivem Einatmen auch akute und toxische Wirkungen.

Gibt es Untersuchungen von Stiftung Warentest oder vergleichbaren Institutionen über die Wirksamkeit von Schimmelpilzentfernern oder dgl.?

Ja, der letzte Test von Stiftung Warentest wurde 2022 durchgeführt. Hierbei wurden 14 Produkte zur Schimmelbekämpfung getestet, vorwiegend Sprays. Das Ergebnis war eindeutig: alle Testprodukte waren gegen Schimmelpilze wirksam. Ein Produkt auf Basis von Wasserstoffperoxid schnitt mit „sehr gut“ ab, 8 weitere mit „gut“ und alle anderen mit „befriedigend“ oder „ausreichend“. Allerdings hatten einige Präparate auch gesundheitliche Risiken für den Anwender − vor allem Sprays mit Natriumhypochlorit. Obwohl diese eine gute Wirkung gegen Schimmelpilze hatten, wurden diese von den Testern abgewertet und nicht empfohlen.

Wie kann man unangenehme Gerüche neutralisieren?

Vor allem bei der Sanierung von sporadischen Wasserschäden treten häufig unangenehme Gerüche auf, vor allem wenn verschmutztes oder mikrobiell belastetes Wasser über einen längeren Zeitraum z. B. in Hohlräumen (ohne Entlüftung) steht und Fäulnis und Zersetzung eingesetzt haben. Für die Neutralisierung dieser Gerüche gibt es verschiedene Methoden: Duftneutralisation, Kaltnebelverfahren (Fogging), Ozonisierung, Ionisierung und sonstige.

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Was ist eine technische Bautrocknung und wann kommt diese zum Einsatz?

Die technische Bautrocknung dient dazu, den Feuchtegehalt in der Raumluft und/oder in Bauteilen und/oder in Baukonstruktionen (Hohlräumen) zu reduzieren. Je nach Einsatzgebiet geht es entweder um die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit z. B. bei hoher Restfeuchte nach Baumaßnahmen oder bei der Sanierung von sporadischen Wasserschäden wie z. B. bei Havarieschäden an wasserführenden Leitungen oder nach Überschwemmungen durch Hochwasser oder starken Regenfällen oder als flankierende Maßnahme im Rahmen der Kellersanierung. Hierzu gibt es direkte und indirekte Methoden. Je nach Anwendungsgebiet werden verschiedene Verfahren eingesetzt wie z. B. die Raumtrocknung oder Dämmschichttrocknung. Hierfür stehen unterschiedliche Entfeuchtungsprinzipien wie z. B. die Sorptions- oder Kondenstrocknung zur Verfügung.

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Was ist der Unterschied zwischen Weiß-, Grau- und Schwarzwasser bei der Sanierung von Wasserschäden?

Nach dem Verschmutzungsgrad wird das so genannte „Weißwasser“ (sauberes Wasser in Zuleitungen), „Grauwasser“ (fäkalienfreies Abwasser oder Schmutzwasser) sowie „Schwarzwasser“ (fäkalienhaltiges Abwasser) unterschieden. Diese Unterteilung hat auf Art und Umfang der technischen Bautrocknung sowie mikrobiologische Untersuchungen vor und nach der Sanierung erhebliche Auswirkungen.

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Welche Methoden der technischen Bautrocknung gibt es und worin unterscheiden sich diese?

Bei der technischen Bautrocknung werden grundsätzlich zwei Methoden unterschieden: die indirekte Methode, zu der neben dem klassischen Heizen und Lüften die Folienzelttrocknung und Raumtrocknung zählen sowie die direkte Methode, zu der die Bauteiltrocknung, Infrarottrocknung und Mikrowellentrocknung sowie das Einblas- und Saugverfahren zählen, die im Überdruck- und/oder Unterdruckverfahren angewendet werden. Bei der indirekten Methode wird mithilfe von Trocknungs- oder Entfeuchtungsgeräten der erhöhte Feuchtegehalt der Raumluft reduziert. Diese werden eingesetzt, wenn eine Oberflächentrocknung von Bauteilen ausreichend ist. Das Prinzip ist relativ einfach: senkt man in einem Innenraum die relative Luftfeuchtigkeit, geben die durchfeuchteten Bauteile ihre Feuchtigkeit ab, da ein Ausgleichsprozess stattfindet. Dieser Prozess kann durch den Einsatz von Adsorptionstrockner oder Kondensationstrockner unterstützt werden. Direkte Methoden werden dagegen eingesetzt, wenn eine Oberflächentrocknung von Bauteilen nicht ausreichend ist und Baukonstruktionen mit mehrschichtigen Verbund-Baustoffen wie z. B. Fußböden mit darunter liegender Trittschall- und/oder Wärmedämmung von einem Wasserschaden betroffen sind. Das Prinzip ist relativ einfach: man perforiert die betroffene Fußbodenkonstruktion und leitet an einer Seite trockene Luft ein, um die feuchte Luft an anderer Stelle wieder auszuleiten. Die anschließende Trocknung der feuchten Luft erfolgt entweder mit Adsorptions- oder Kondensationstrocknern. Der Nachteil dieses Überdruckverfahrens besteht darin, dass mit dem „Ausblasen“ der feuchten Luft sehr viel Staub und mikrobielle Partikel in die Raumluft freigesetzt werden, was zu Verschmutzungen und möglichen Gesundheitsbelastungen führt. Deshalb wird heute das Unterdruck- oder Vakuumverfahren eingesetzt. Das Wirkprinzip wird umgekehrt: anstatt feuchte Luft auszublasen, wird diese bei diesem Verfahren angesaugt oder herausgezogen, so dass ein Vakuum entsteht und trockene Luft über offene Randfugen oder gezielt gesetzte Bohrlöcher durch die Dämmschicht nachströmt und eingeführt wird. Hierfür wird keine „normale“ Raumluft verwendet, sondern über Trocknungsgeräte vorgetrocknete Luft. Diese Trocknungssysteme haben einen geschlossenen Kreislauf und sind mit Mikrofiltern ausgestattet. In der Regel kommen so genannte HEPA-Filter zum Einsatz, um eine mikrobielle Belastung nahezu auszuschließen.

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Müssen die Innenräume während der Sanierung verlassen werden?

Dies kommt auf die Art der Sanierung an und ob sich unter den Raumnutzern Menschen einer bestimmten Risikogruppe befinden. Daher muss diese Frage im Einzelfall entschieden werden. Grundsätzlich dürfen sich Menschen nur dann im Sanierungsbereich aufhalten, wenn eine mögliche Gesundheitsgefahr ausgeschlossen werden kann.

Was muss bei der Sanierung von Fäkalschäden in Gebäuden beachtet werden?

Bei dieser Spezialsanierung treten in der Regel hohe Belastungen durch Keime und Bakterien sowie andere Krankheitserreger auf, die sich in Fäkalien befinden und durch Havarieschäden oder Überschwemmungen im Gebäude verteilen und Innenräume sowie mehrschichtige Baukonstruktionen kontaminieren. Deshalb geht es bei der Sanierung fäkalienhaltiger Wasserschäden nicht nur um die technische Bautrocknung, sondern vor allem um die hygienische Beseitigung von kontaminiertem Schmutz- und Abwasser und dem entsprechend um die Einhaltung von Schutz- und Hygienemaßnahmen. Diese umfassen den Arbeitsschutz sowie den Umgebungsschutz (räumliche Schutzmaßnahmen). Oberstes Gebot ist die persönliche Schutzausrüstung (bestehend aus Augenschutz, Handschutz, Schutzkleidung und Atemschutz) und Einhaltung eines Hygienekonzeptes.

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Wie muss der Befall durch Echten Hausschwamm saniert werden?

Die Bauordnung einiger Bundesländer (z. B. Sachsen und Thüringen) schreiben beim Echten Hausschwamm eine Meldepflicht vor und eine sofortige Bekämpfung bzw. Beseitigung. Je nach Notwendigkeit müssen umgehend Sofortmaßnahmen eingeleitet werden, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Eine Untersuchung vor Ort und eine labortechnische Untersuchung und Analyse dient der Bestimmung der Hausfäule, da es neben dem Echten Hausschwamm auch andere holzzerstörende Pilze gibt. Die Bekämpfungsmaßnahmen sind in der DIN 68800 „Holzschutz“ Teil 4 sowie im WTA-Merkblatt 1-2-21/D: „Der Echte Hausschwamm“ ausführlich geregelt. Hierbei wird zwischen standardisierten und alternativen Sanierungsmethoden unterschieden.

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Welche Bekämpfungsverfahren gibt es gegen den Echten Hausschwamm und andere Hausfäulen?

Die Bekämpfung des Echten Hausschwamms stellt im Vergleich zu anderen Hausfäulen die mit Abstand schwierigste Sanierung dar. Die Durchführung der Bekämpfungsmaßnahmen ist in der DIN 68800-4 „Holzschutz – Teil 4: Bekämpfungsmaßnahmen gegen Holz zerstörende Pilze und Insekten und Sanierungsmaßnahmen“ (Ausgabe 2020) sowie im WTA-Merkblatt 1-2-21/D „Der Echte Hausschwamm – Erkennung, Lebensbedingungen, vorbeugende Maßnahmen, bekämpfende chemische Maßnahmen, Leistungsverzeichnis“ (Ausgabe 2021) geregelt. Die DIN-Norm enthält Sanierungsempfehlungen zu bewährten Standardverfahren, die als Regelsanierung bezeichnet werden. Darüber hinaus werden alternative Verfahren angewendet, um z. B. auf den Einsatz biozider Holzschutzmittel bzw. Schwammsperrmittel zu verzichten.

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Was gehört alles zum Feuchteschutz von Gebäuden?

Zum Feuchteschutz von Gebäuden gehören alle Maßnahmen, um die Baukonstruktion (Bauteile und Baustoffe) vor Feuchtigkeit in allen drei Aggregatzuständen (Wasser, Wasserdampf und Eis) zu schützen. Hierzu gehören z. B. die Abdichtung erdberührter Bauteile (Keller) genauso wie die Fassade und der Dachbereich, aber auch gegen Feuchtigkeit von innen wie z. B. die Abdichtung von Feucht- oder Nassräumen (Bäder) sowie die Sicherstellung des Feuchtehaushaltes der Gebäudehülle (Wasseraufnahme und -abgabe sowie die Diffusion von Wasserdampf). Zum Feuchteschutz von Gebäuden gehören neben bautechnischen auch konstruktive Maßnahmen wie z. B. ein ausreichender Dachüberstand.

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Gibt es Unterschiede bei der Kellerabdichtung im Neubau von der Kellersanierung im Altbau?

Ja. Bei der Außenabdichtung im Neubau werden genormte Baustoffe über genormte Verfahren auf genormte und schadensfreie Untergründe aufgebracht. Abdichtung und Detailausbildung sowie sämtliche flankierenden Maßnahmen wie Wärmeschutz und Drainung des Gebäudes können objektspezifisch geplant und umgesetzt werden. Bei der nachträglichen Abdichtung von bestehenden Kellern kommen gleich mehrere Aspekte zusammen, die bei der Planung und Ausführung beachtet werden müssen. Zunächst einmal sind erdberührte Bauteile feuchte- und salzbelastet, haben ggf. Risse und können noch alte Abdichtungen wie z. B. Teer- oder Bitumenanstriche enthalten. Der Untergrund ist also oft nicht ideal für eine Abdichtung und muss erst hierfür geschaffen werden. Außerdem müssen Feuchtigkeit und gelöste Salze nach der Abdichtung aus der Baukonstruktion entweichen und können Schäden verursachen (z. B. Kristallisation der Salze). Hinzu kommt, dass Rohrdurchführungen bereits vorhanden sind und eingebettet werden müssen. Um Kellerwände nachträglich horizontal abzudichten, müssen alternative Verfahren wie z. B. das mechanische Säge- oder Chromstahlblechverfahren oder Injektionen eingesetzt werden. Zur Horizontalabdichtung gehört aber auch die Bodenplatte und nicht nur die aufgehenden Wände. Außerdem sind Außenabdichtungen oftmals nicht möglich (z. B. durch nachträgliche Überbauung), so dass Abdichtungen ggf. von innen notwendig werden. Dies bedeutet, dass Wandquerschnitte feucht bleiben und hygrothermischen Schwankungen ausgesetzt sind, was zu taupunktbedingtem Kondenswasser und/oder Frostschäden führen kann. Flankierende Maßnahmen z. B. gegen Salze oder im Rahmen der energetischen Sanierung werden fast immer von innen ausgeführt, so dass die Nutzung der Kellerräume eingeschränkt sind – anders als im Neubau.

Was sind Wassereinwirkungsklassen im Rahmen der Bauwerksabdichtung?

Wassereinwirkungsklassen wurden mit der neuen DIN-Norm 18533 eingeführt und haben die bisherigen Lastfälle der alten DIN-Norm 18195 „Bauwerksabdichtung“ abgelöst. Wie der Name bereits suggeriert, wird mit ihnen die unterschiedliche Wassereinwirkung auf erdberührte Bauteile klassifiziert. Man unterscheidet Bodenfeuchte, nicht drückendes und drückendes Wasser sowie Spritzwasser (Sockelbereich) und Kapillarwasser (in/unter Wänden). Hierbei beziehen sich die Einwirkungsklassen nicht mehr wie die alten Lastfälle nur auf die Art der Entstehung und Dauer der Wassereinwirkung, sondern in der Bewertung der Einwirkungsart und Einwirkungsintensität. Um die Wassereinwirkungsklasse festlegen zu können, müssen Angaben über den Durchlässigkeitsbeiwert, Bemessungswasserstand und den höchsten Grundwasserstand vorliegen. Die vorliegende Wassereinwirkungsklasse hat Auswirkung auf die Auswahl der geeigneten Abdichtungsstoffe.

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Wozu sind so genannte Rissklassen im Rahmen der Bauwerksabdichtung?

Die so genannten Rissklassen wurden mit der neuen Abdichtungsnorm DIN 18533 eingeführt, da für die Planung und Ausführung von Abdichtungsmaßnahmen die Eigenschaften der abzudichtenden Bauteile bekannt sein und mögliche Rissbildungen berücksichtigt werden müssen. Diese hat unmittelbare Auswirkung auf die Auswahl geeigneter Abdichtungsstoffe. Die DIN-Norm unterscheidet Risseinwirkungsklassen in R1-E (geringe Rissbreitenänderung ≤ 0,2 mm), R2-E (mäßige Rissbreitenänderung ≤ 0,5 mm), R3-E (hohe Rissbreitenänderung ≤ 1,0 mm) und R4-E (sehr hohe Rissbreitenänderung ≤ 5,0 mm). Diesen Risseinwirkungsklassen stehen Rissüberbrückungsklassen gegenüber, in denen rissüberbrückende Eigenschaften der Abdichtungsstoffe definiert sind. Die DIN-Norm unterscheidet RÜ1-E (gering) bis zu ≤ 0,2 mm Rissüberbrückung, RÜ2-E (mäßig) bis zu 0,5 mm Rissüberbrückung, RÜ3-E (hoch) bis zu ≤ 1,0 mm Rissüberbrückung bei einem maximalen Rissversatz von 0,5 mm und RÜ4-E (sehr hoch) bis zu 5,0 mm Rissüberbrückung bei einem maximalen Rissversatz von 2,0 mm. Beides – Risseinwirkung in der Entstehung und Rissüberbrückung in der Lösung – stellen eine funktionstüchtige Bauwerksabdichtung bei nachträglichen Verformungen der abzudichtenden Bauteile sicher.

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Was besagen so genannte Raumnutzungsklassen im Rahmen der Bauwerksabdichtung?

Raumnutzungsklassen wurden mit der neuen Abdichtungsnorm DIN 18533 eingeführt, um dem Nutzungskonzept des abzudichtenden Kellers Rechnung zu tragen. Denn für die Planung und Ausführung von Abdichtungen spielt das nutzungsbedingte Raumklima und insbesondere die Trockenheit eine Rolle. Die Norm unterteilt die Raumnutzungsklassen in RN1-E (geringe Anforderungen), RN2-E (übliche Anforderungen) und RN3-E (hohe Anforderungen).

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Welche Methoden gibt es, um einen Keller von außen abzudichten?

Eine normgerechte Kelleraußenabdichtung erfolgt entweder mit bahnenförmigen oder flüssig zu verarbeitenden (spachtelbaren) Abdichtungsstoffen. Hierzu gehören z. B. Bitumenbahnen, Polymerbitumenbahnen, Kunststoffbahnen und Elastomerbahnen oder kunststoffmodifizierte Bitumen-Dickbeschichtungen oder mineralische Dichtungsschlämmen. Neben diesen sind in den letzten Jahren vermehrt so genannte Reaktiv- oder Hybridabdichtungen auf den Markt gekommen. Hierbei handelt es sich um flexible polymermodifizierte Dickbeschichtungen.

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Was muss bei der Detailausbildung von Bauwerksabdichtungen beachtet werden?

Die Funktionalität einer Bauwerksabdichtung wird in der Regel nicht in der Abdichtungsfläche sichergestellt. Schwachpunkt einer jeden Bauwerksabdichtung ist die Detailausführung an Bauteil- und Materialübergängen und insbesondere von Bewegungsfugen, Durchdringungen (wie z. B. Rohr- und Kabeldurchführungen) sowie von An- und Abschlüssen der Abdichtung (wie z. B. an das Sockelmauerwerk oder im unteren Bereich an die Bodenplatte), aber auch an Anbauten wie z. B. Treppen, Kellerfenster usw. sowie zu Nachbargebäuden.

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Gibt es besondere Regelwerke für die Sockelabdichtung?

Der Sockel ist eines der am meisten unterschätzten und gleichzeitig schadensträchtigsten Bauteile. Mit der Einführung der DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“ wurde eigens für den Sockelbereich die Wassereinwirkungsklasse W4-E eingeführt. Für die Sockelausbildung im Holzrahmenbau gilt zudem die DIN 68800 „Holzschutz“ und im Altbau das WTA-Merkblatt 4-9 „Abdichten und Instandsetzen von Gebäude- und Bauteilsockeln“. Der Sockel ist aber nicht nur ein stark beanspruchtes Bauteil und Schnittstelle zwischen verschiedenen Materialien, sondern auch zwischen verschiedenen Gewerken. Um diese zu koordinieren, wurde bereits vor Jahren eine gewerkeübergreifende Sockelrichtlinie unter Einbeziehung verschiedener Fachverbände erarbeitet.

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Was unterscheidet Schutzmaßnahmen von einer Perimeterdämmung?

Schutzmaßnahmen dienen dazu, die Bauwerksabdichtung vor äußeren Einflüssen zu schützen. Hierbei geht es vor allem um mechanische Einflüsse und insbesondere beim Anfüllen der Baugrube, um die Abdichtung nicht zu beschädigen. Zum Einsatz kommen entweder Schutz- oder Noppenbahnen sowie Wärmedämm- oder Drainplatten. Eine Perimeterdämmung, also eine Wärmedämmplatte, kann also eine Schutzmaßnahme sein, Schutzmaßnahmen sind aber nicht automatisch eine Perimeterdämmung.

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Welche Methoden gibt es, um einen Keller von innen abzudichten?

Wenn eine Außenabdichtung eines Kellers technisch nicht möglich und/oder wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, gibt es unter Berücksichtigung einiger Voraussetzungen auch die Möglichkeit, einen Keller von innen abzudichten. Je nach Wassereinwirkung von außen sowie geplanter Nutzung des Kellers gibt es verschiedene Möglichkeiten: die bekannteste ist die so genannte Negativabdichtung, bei der die Vertikalabdichtung nicht auf der Außenseite der Kellerwand, sondern auf der Innenseite ausgeführt wird. Man spricht in diesen Fällen auch häufig von der Negativabdichtung, weil die Abdichtung auf der wasserabgewandten Innenseite erfolgt. Bei höheren Wassereinwirkungen von außen gibt es die Möglichkeit, Innenwände durch abdichtende Injektionen (häufig auch als Vergelung bezeichnet) abzudichten. Hierbei werden sämtliche Risse und sonstige Hohlräume sowie wasserführende Öffnungen in erdberührten Bauteilen von innen komplett mit abdichtenden Injektionsstoffen unter Druck verpresst. Ein ähnliches Verfahren besteht darin, vor den erdberührten Bauteilen nachträglich eine Abdichtungsschicht durch Injektionen aufzubauen. Bei dem auch als Schleierabdichtung bekannten Verfahren erfolgt die Injektion ebenfalls von innen, allerdings werden die Bohrlöcher komplett durch die gesamte Kellerwand gebohrt.

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Was ist eine so genannte Negativabdichtung?

Bei der Negativabdichtung erfolgt eine Vertikalabdichtung der erdberührten Bauteile von innen, also auf der Innenseite der Außenwände oder eben auf der wasserabgewandten Seite und somit wie bei einem Negativ.

Entspricht eine Negativabdichtung den allgemein anerkannten Regeln der Technik?

Nein, diese alternative Abdichtung entspricht nur dem Stand der Technik.

Welche Methoden gibt es, um ein Mauerwerk nachträglich gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit abzudichten?

Hierfür gibt es zwei anerkannte und bewährte Methoden: die mechanischen Verfahren, zu denen das Mauersägeverfahren und das Chromstahlblechverfahren gehören, sowie Injektionsverfahren, bei denen Injektionsstoffe mit oder ohne Druck in Bohrlöcher gepresst werden.

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Was muss bei der nachträglichen Kellerabdichtung von innen beachtet werden?

Bei der nachträglichen Kellerabdichtung von innen muss beachtet werden, dass die Abdichtung gegen Feuchtigkeit nicht auf der wasserzugewandten Seite (also von außen) erfolgt, sondern von innen und somit der Wandquerschnitt feucht bleibt. Die erdberührten Kellerwände unterliegen somit hygrothermischen Einflüssen und somit potenziellen Bauschäden. Daher haben Detailausbildungen wie z. B. die Abdichtung der einbindenden Innenwände sowie flankierende Maßnahmen wie z. B. Sanierputze oder die energetische Kellersanierung bei der Innenabdichtung eine hohe Bedeutung.

Gibt es einen Unterschied zwischen einer Innenabdichtung und der Abdichtung von Innenräumen?

Ja, mit der Abdichtung von Innenräumen sind in erster Linie Feucht- und Nassräume wie z. B. Bäder gemeint, in denen die Abdichtung gegen nutzungsbedingte Feuchtigkeit von innen erfolgt z. B. als Verbundabdichtung unter Fliesen z. B. in der Dusche. Die Innenabdichtung dagegen meint die Abdichtung erdberührter Bauteile von innen, die normalerweise von außen stattfindet.

Was ist ein Schlagregenschutz?

Fassaden von Gebäuden in exponierter Lage mit einer Ausrichtung zur Hauptwetterrichtung sind nicht nur Niederschlägen in Form von Regen ausgesetzt, sondern insbesondere auch Schlagregen und somit einer erhöhten Durchfeuchtung. Erst die Kombination aus Regen und Wind ergibt den Schlagregen. Unter Schlagregenschutz versteht man die Widerstandsfähigkeit einer Gebäudehülle gegen dauerhaft erhöhte Feuchtebeanspruchungen aus Schlagregen. Diese kann durch konstruktive Maßnahmen oder eine entsprechende Bauweise wie z. B. zweischaliges Mauerwerk, Außenwandbekleidung oder Wärmedämm-Verbundsystem mit entsprechenden Putzbeschichtungen erreicht werden.

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Wie können Wärmebrücken saniert werden?

Dies kommt auf die Art der Wärmebrücke an. In den meisten Fällen lässt sich diese mit einer Wärmedämmung der Gebäudehülle vermeiden. Eine Außendämmung überbrückt typische Wärmebrücken z. B. an Bauteilübergängen oder Materialwechseln. Wichtig ist, dass energetische Sanierungen in ein Gesamtkonzept eingebettet werden müssen, damit Teilsanierungen wie z. B. der Austausch der Fenster keine Verschiebung der Wärmebrücken z. B. an Innenflächen nicht gedämmter Außenwände verursacht.

Was muss bei der Innendämmung beachtet werden?

Innendämmungen sind aufgrund der Verschiebung des Taupunkts nicht unumstritten. Wichtig ist bei dieser Wärmedämmung auf der Innenseite der Gebäudehülle, dass taupunktbedingtes Kondenswasser nicht entsteht oder innerhalb der Baukonstruktion keinen Schaden anrichtet. Insbesondere bei diffusionsbremsenden Innendämmsystemen müssen Leckagen an Dampfbremsen und insbesondere an Dampfsperren vermieden werden, da es an diesen Undichtigkeiten zu taupunktbedingtem Kondenswasser und somit zur Durchfeuchtung der Baukonstruktion und zu Schimmelpilzbefall kommen kann.

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Welche Innendämmsysteme gibt es?

Innendämmsysteme werden bauphysikalisch in diffusionsoffene (kapillaraktive) und diffusionsbremsende Innendämmsysteme unterschieden. Zu den diffusionsoffenen Systemen gehört die Innendämmung mit Mineralschaumplatten. Diese Innendämmung benötigt keine Dampfbremse (Dampfsperre) und verfügt zudem über ein sehr gutes Sorptionsvermögen. Eine Alternative zu den diffusionsoffenen Systemen stellt eine Innendämmung aus Mineralwolle-Dämmplatten dar. Glaswolle und Steinwolle sind allerdings feuchteempfindlich bzw. verlieren bei Feuchteeinwirkung ihre Wärmedämmeigenschaften. Deshalb müssen diese Dämmstoffe gegen Feuchtigkeit geschützt werden z. B. mit einer Dampfbremse.

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Was ist der Unterschied zwischen einer Dampfsperre und Dampfbremse?

Bei der Dampfsperre handelt es sich um eine diffusionsoffene Folie, die Wasserdampf nur in eine Richtung, vom Innenraum nach außen, durchlässt. Die Dampfbremse dagegen ist eine diffusionsoffene Folie, die den Wasserdampftransport in beide Richtungen zulässt (von innen nach außen und in umgekehrte Richtung). Dampfsperren und Dampfbremsen dürfen nicht mit diffusionshemmend und diffusionsdicht verwechselt werden. Diffusionshemmend bedeutet, dass nur ein Teil des Wasserdampfes durch das Material durchdringen kann, während diffusionsdicht heißt, dass so gut wie kein Wasserdampf durch das Material durchdringen kann. Bei Dampfbremsen handelt es sich um dünnschichtige Folienwerkstoffe, die meist aus Kunststoffen wie Polyethylen, Polyamid oder PVC bestehen. Ausführungen aus Aluminium werden hingegen als Dampfsperre bezeichnet.

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Was ist ein Wandheizsystem?

Ein Wandheizsystem dient in erster Linie dazu, die Oberflächentemperatur von Bauteilen zu erhöhen. Die Wärmeabgabe erfolgt durch Wärmestrahlung und unterscheidet sie von herkömmlichen Heizungen, die über Heizkörper die Luft als Medium für den Wärmetransport nutzen. Infolgedessen wird die Wärme hauptsächlich über Wärmekonvektion in Innenräumen verteilt. Strahlungswärme wird von Menschen angenehmer empfunden als Konvektionswärme. Nach Art der Wärmeüberträger unterscheidet man zwischen wasserführenden, luftführenden und elektrischen Wandheizsystemen. Vereinfacht ausgedrückt, ist eine wasserführende Wandheizung mit einer herkömmlichen Fußbodenheizung vergleichbar. Nur, dass die warmwasserführenden Heizungsrohre nicht horizontal im Boden verlegt sind, sondern vertikal an der Wand montiert und der Estrich durch einen Putz (oder vergleichbar) ersetzt wird.

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Was sind punktuelle Wärmedämmkeile und wann kommen sie zum Einsatz?

Unter dem Begriff Dämmkeile werden verschiedene Arten, Formen und Anwendungen zusammengefasst. Zum einen sind hiermit dreieckige Dämmplatten von Wärmedämmstoffen gemeint, umgangssprachlich auch als Klemmfilz bezeichnet. Hierbei handelt es sich um dreieckig konfektionierte Wärmedämmstoffe, die an dreieckigen Dämmflächen zum Einsatz kommen wie z. B. bei der Zwischensparrendämmung (innen) oder an der Gaube (außen). Neben diesen eher großflächigen Anwendungen gibt es auch kleinere Verwendungen wie z. B. bei der Wärmedämmung erdberührter Bauteile. Hier werden dreieckige Dämmkeile benutzt, um die Hohlkehle zwischen Fundamentplatte und aufgehendem Mauerwerk zu dämmen, bevor die Perimeterdämmung auf die Bauwerksabdichtung aufgebracht wird. Darüber hinaus kommen Dämmkeile bei der Flankendämmung im Rahmen der Innendämmung zum Einsatz. Konkret ist hiermit der Bauteilanschluss z. B. von nicht gedämmten Innenwänden zu von innen gedämmten Außenwänden gemeint. Auch für kleine Dämmstoffpyramiden, die in Ecken geklebt werden, um die Oberflächentemperatur zu erhöhen, wird dieser Begriff verwendet. Dämmkeile oder -pyramiden gibt es in allen üblichen Wärmedämmstoffen wie z. B. expandiertem Polystyrol (EPS), Mineralwolle, Mineralschaum, Polyurethan-Hartschaum und Phenolharz oder können ohne großen Aufwand auch selbst hergestellt werden.

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Wann bietet sich eine Kellerdeckendämmung an?

Die Wärmedämmung einer Kellerdecke ist eine schnelle, günstige und effiziente Maßnahme, um den Wärmeverlust zu reduzieren, wenn eine Außendämmung und/oder Dachdämmung nicht möglich ist. Energieberater gehen davon aus, dass die nachträgliche Wärmedämmung der Kellerdecke die Wärmeenergieverluste um etwa die Hälfte reduzieren und ca. 5% der Heizkosten einsparen kann. Generell gibt es keine Pflicht zur nachträglichen Wärmedämmung von Kellerdecken. Diese ist auch nicht in den so genannten Nachrüstpflichten nach § 10 (EnEV) aufgeführt. Allerdings muss eine Kellerdeckendämmung lt. § 9 EnEV ausgeführt werden, wenn andere Arbeiten an der Kellerdecke durchgeführt werden. In dem Fall schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass der U-Wert von 0,30 W/(m²K) nicht überschritten werden darf. Dies entspricht einer Dicke von 10 bis 12 cm bei herkömmlichen Dämmplatten wie z. B. EPS oder Mineralwolle der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035. Für eine Förderung der Maßnahme z. B. durch die KfW muss ein U-Wert von 0,25 W/(m²K) erreicht werden.

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Welche Methoden der energetischen Dachsanierung gibt es und was sind die Vor- und Nachteile?

Welche Methode zur energetischen Dachsanierung durchgeführt werden kann, hängt u. a. von der Dachform (Steildach oder Flachdach) ab. Für die energetische Sanierung am Steildach gibt es drei Möglichkeiten: die Zwischen-, Unter- oder Aufsparrendämmung, also die Wärmedämmung zwischen, unter oder auf den Dachsparren. Jede der Methoden hat ihre Vor- und Nachteile und verursacht unterschiedlich hohe Kosten. So ist die Aufsparrendämmung die effizienteste Methode, verursacht allerdings auch, dass das Dach neu gedeckt werden muss, wodurch höhere Kosten entstehen. Auch in Bezug auf Wärmebrücken müssen alle drei Methoden unterschiedlich bewertet werden. Die Zwischensparrendämmung ist die günstigste Methode. Allerdings können Wärmebrücken nicht vermieden werden und die Auflagen der Energieeinsparverordnung werden nicht erfüllt. Die Untersparrendämmung kann aus diesem Grund zur Verbesserung der Zwischensparrendämmung dienen; als alleinige Maßnahme zur Wärmedämmung reicht die Untersparrendämmung in der Regel allerdings nicht aus, um die Vorgaben der EnEV zu erfüllen. Die energetische Sanierung eines Flachdachs stellt einen Spezialfall dar. Auch hier gibt es drei unterschiedliche Methoden: Kaltdach, Warmdach oder Umkehrdach.

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Wann sollte die oberste Geschossdecke gedämmt werden und welche Methoden gibt es?

Eine Wärmedämmung der obersten Geschossdecke kommt immer dann in Betracht, wenn eine Dachdämmung aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht kommt und das Dachgeschoss nicht für wohnähnliche Zwecke genutzt wird. Art und Ausführung der Wärmedämmung sowie der Dämmstoffdicke hängen u. a. davon ab, ob der Dachboden belastbar (begehbar) und als unbeheizte Lagerfläche nutzbar sein soll. Dem entsprechend wird zwischen begehbaren Decken, nicht begehbaren Decken und nicht begehbaren Decken mit begehbaren Laufwegen unterschieden. Danach richtet sich, welche Wärmedämmplatten zum Einsatz kommen. Eine Alternative z. B. bei einer Holzbalkendecke stellt die Einblasdämmung dar. Außerdem muss die Thermik innerhalb eines Gebäudes beachtet werden, um konvektive Feuchteschäden an Leckagen zu vermeiden. Deshalb kommt der Luftdichtheit bei der Wärmedämmung der obersten Geschossdecke eine hohe Bedeutung zu. Dachbodenluken und -treppen stellen in der Regel eine Schwachstelle dar und müssen in das Wärmeschutzkonzept integriert werden.

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Vorbeugung

Mit den nachfolgenden FAQ bieten wir Ihnen einen besonderen Service an. Wir geben Ihnen kompakte Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema, ob und wie man Schimmelpilze vermeiden kann und welche vorbeugenden Maßnahmen hierzu notwendig sind.

Kann man Schimmelpilze in Innenräumen vermeiden?

Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, wie es im ersten Moment scheint. Denn zum einen gibt es keine schimmelpilzfreien Innenräume, also lautet die Antwort: Nein. Allerdings zielt die Frage meistens darauf ab, ob man Schimmelpilzbefall in Innenräumen vermeiden kann. Und in dem Fall lautet die Antwort: Ja, in der Regel. Schließlich sind 9 von 10 Wohnungen frei von Schimmelpilzen. Hierzu müssen die Wachstumsbedingungen und vor allem Feuchtigkeit vermieden werden.

Wie kann man hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen vermeiden?

In erster Linie durch regelmäßiges, ausreichendes und richtiges Lüften, also wie oft, wie lange und die Art des Lüftens, bei dem man mehr falsch machen kann, als man im ersten Moment denkt. Denn zum Lüften gehört nicht nur das Öffnen der Fenster, um verbrauchte Innenluft durch Außenluft auszutauschen, sondern z. B. auch das Öffnen der Zimmertüren zwischen den Innenräumen, um somit das Raumvolumen innerhalb der Wohnung zu erhöhen und somit die Sättigungsfeuchte abzusenken. Hinzu kommt, dass auch das Heizen Auswirkungen auf die relative Luftfeuchte in Innenräumen hat. In Räumen, in denen vor allem nutzungsbedingte Feuchtigkeit entsteht wie z. B. in Küchen (Kochen) und Bädern (Duschen, Baden) oder durch das Aufstellen eines Wäschetrockners gibt es mehrere Möglichkeiten (z. B. Aufstellen von Luftentfeuchtern), um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Im Sommer kommt hinzu, wann und wie lange gelüftet wird, damit hohe Luftfeuchtigkeit von außen nicht zum Problem in Innenräumen wird.

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Wie lüftet man richtig?

Die Frage ist auf den ersten Blick einfach zu beantworten. Grundsätzlich gilt, dass ein kurzer Durchzug wie bei der Querlüftung besser ist als eine Stoßlüftung und diese wiederum besser ist als eine Kippstellung der Fenster. Dennoch gibt es weitere Dinge zu beachten, um richtig zu lüften. Hierzu gehört z. B. das Mitlüften innenliegender Bäder ohne Fenster oder das Lüften an heißen Tagen, wenn die Luftfeuchtigkeit außen höher ist als in den Innenräumen. Es gibt so gar Situationen, in denen das einmalige Stoß- oder Querlüften nicht richtig ist, so dass die Antwort auf die gestellte Frage immer eine Einzelfallentscheidung ist.

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Wie vermeidet man Sommerkondensation im Keller?

Auf diese Frage gibt es eine theoretisch einfache Antwort, die sich in der Praxis allerdings häufig nicht so einfach umsetzen lässt. Um zu vermeiden, dass die hohe Luftfeuchtigkeit der Außenluft an heißen Tagen nicht in den kühleren Keller eindringen und dort auf den Wandoberflächen kondensieren kann, sollten die Fenster tagsüber nicht geöffnet werden. Das Lüften der Kellerräume sollte auf die Nachtstunden oder frühen Morgenstunden verlegt werden. Ist dies nicht möglich, sollte der Keller in diesem Zeitraum nicht gelüftet werden.

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Wie lange muss man an heißen Tagen oder an kalten Tagen lüften?

Dies hängt von mehreren Einflussfaktoren wie z. B., ob quer- oder stoßgelüftet wird oder die Fenster angekippt werden. Weiterhin spielt das Raumvolumen und der Feuchtegehalt im Innenraum eine Rolle sowie die Windbewegung, relative Luftfeuchte und Temperatur der Außenluft. Pauschal kann man sagen, dass ein kompletter Luftaustausch an kalten Wintertagen im Durchschnitt in nur 4 bis 5 Minuten stattfindet, während hierfür an warmen Sommertagen bis zu einer halben Stunde notwendig sein kann.

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Was ist der Unterschied zwischen hygienischer Lüftung und dem Mindestluftwechsel?

Vereinfacht ausgedrückt: die hygienische Lüftung dient in erster Linie der Sicherstellung der Wohngesundheit. Schadstoffe und insbesondere Kohlendioxid werden hierbei abgeführt, um eine wohngesunde Raumluftqualität sicherzustellen. Bei dem Mindestluftwechsel zum Bautenschutz geht es in erster Linie darum, anfallende Feuchtigkeit abzuführen, um die Bausubstanz zu schützen. Dem entsprechend stellt der Mindestluftwechsel minimale Anforderungen an die Lüftung dar, während die hygienische Lüftung höhere Anforderungen zu erfüllen hat.

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Welche Lüftungsarten/-systeme gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer freien (oder natürlichen) Lüftung und einer kontrollierten (oder Ventilator gestützten) Lüftung. Zu der freien (oder natürlichen) Lüftung zählt die manuelle Fensterlüftung, aber auch die Schachtlüftung und Fensterfalzlüftung. Alle drei Lüftungsarten nutzen das Prinzip der Thermik und sind von den Witterungsbedingungen und vor allem den Windverhältnissen abhängig, so dass der Luftwechsel eher unkontrolliert stattfindet. Bei der kontrollierten Lüftung wird durch mechanische Lüftungsanlagen mit Hilfe von Ventilator gestützten Zu- und/oder Abluftsystemen die verbrauchte Raumluft kontrolliert abgesaugt und nach außen abgeführt. Gleichzeitig wird der notwendige Mindestluftwechsel nutzerunabhängig sichergestellt.

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Wie vermeide ich Fehler bei der Fensterlüftung?

Typische Fehler bei der Fensterlüftung sind zum einen, dass unzureichend gelüftet wird, also zu selten und zu kurz. Hinzu kommt, dass falsch gelüftet wird. Der „Klassiker“ ist die Kippstellung der Fenster über einen längeren Zeitraum, die sowohl an kühlen Wintertagen (Auskühlen der Fensterlaibungen) als auch feucht-warmen Sommertagen (Sommerkondensation) zu taupunktbedingtem Kondenswasser führen kann und somit zu Schimmelpilzbildung. Angekippte Fenster sind auch mit ursächlich für die dunklen Verfärbungen, die man an wärmegedämmten Fassaden z. B. mit einem WDVS, oft oberhalb der Fenster beobachten kann. In Innenräumen, in denen in kurzer Zeit viel Wasserdampft entsteht wie z. B. in Bädern kann selbst quer- oder stoßlüften nicht ausreichen, da die hohe Luftfeuchtigkeit während des Duschens oder Badens in die Wandoberflächen eindringt und sich dort ansammelt. Diese Feuchtigkeit befindet sich auch nach dem Lüften in den Baustoffen oder Textilien, so dass der Lüftungsvorgang mehrmals wiederholt werden sollte.

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Was ist eine kontrollierte Lüftung?

Bei einer kontrollierten Lüftung geht es darum, dass der Luftaustausch kontrolliert und somit nutzerunabhängig sichergestellt wird. Dies bedeutet, dass die Lüftung autark funktioniert und nicht mehr auf aktives Handeln des Menschen angewiesen ist. Hierbei unterscheidet man die Ventilatorgestützte Lüftung und kombinierte Lüftungssysteme bzw. raumlufttechnische Anlagen (RLT). Während Ventilatorgestützte Lüftungssysteme primär den nutzerunabhängigen Luftaustausch sicherstellen, regulieren RLT-Anlagen das Klima im Raum und stellen neben dem Luftaustausch auch die Klimatisierung sicher.

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Wie vermeidet man Kondenswasser (Tauwasser) an Fensterscheiben oder -dichtungen?

Um etwas zu vermeiden, sollte man zunächst verstehen, wie es dazu gekommen ist. Kondenswasser (oder Tauwasser) auf Fensterscheiben oder -dichtungen entsteht in der Regel in der kühlen bis kalten Jahreszeit, meistens im Schlafzimmer (und Kinderzimmer) mit geschlossenen Türen, in denen mehr als eine Person schläft, in der Regel auf schlecht wärmegedämmten Fenstern sowie in den Morgenstunden. Die Erklärung ist recht einfach: Während des Schlafens entsteht in der Raumluft Feuchtigkeit (Wasserdampf durch Ausatmen und Schwitzen). Je nach Raumgröße (Raumvolumen) und Anzahl der Raumnutzer wird nach einigen Stunden die Sättigungsfeuchte erreicht – die Raumluft kann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen; es kommt zur Bildung von Tauwasser (oder Kondenswasser). Dieses schlägt sich an der kühlsten Stelle im Raum nieder. Bei schlecht gedämmten Fenstern sind dies häufig die Fensterscheiben oder Fensterdichtungen. Wenn der Austausch der Fenster keine Option ist, gibt es kleinere Maßnahmen, mit denen man Feuchtigkeit auf Fenster vermeiden kann. Hierzu gehört die Anhebung der Raumtemperatur oder das Lüften in den Nachtstunden. Wenn diese keine Option ist, hilft in manchen Fällen auch, die Tür zum Schlafzimmer offen stehen zu lassen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Fenster mit Handtücher auszulegen und morgens zu trocknen (oder Papierrollen und diese zu entsorgen).

Ist die Außendämmung mit einem Wärmedämm-Verbundsystem Ursache oder Lösung für Schimmelpilzbefall?

Auch wenn viele Menschen in einer nachträglichen Außendämmung mit einem Wärmedämm-Verbundsystem die Ursache für Schimmelpilzbefall in Innenräumen sehen, so ist das WDVS mehr Lösung als Problem und beseitigt nicht nur Wärmebrücken in der Gebäudehülle, sondern verhindert starke Temperaturschwankungen in der Baukonstruktion, die durch Tag-und-Nacht-Wechsel oder jahreszeitlich bedingt zwischen Sommer und Winter entstehen würden. Somit verhindern WDVS taupunktbedingte Kondenswasser. Allerdings führt die Außendämmung zu einer luftdichten Gebäudehülle, die zur Energieeffizienz benötigt wird. Das WDVS ist somit nicht die Ursache, man muss das Lüftungsverhalten lediglich auf die neue Bauweise entsprechend anpassen. Genau dies passiert oft nicht nach Maßnahmen der energetischen Sanierung; gleiches gilt für den Austausch von Fenster mit Einfachverglasung durch Fenster mit einer Wärmeschutzverglasung.

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Wie muss man Innenräume beheizen, um Schimmelpilze zu vermeiden?

Man könnte meinen, in dem man die Heizung auf die notwendige Mindesttemperatur oder darüber einstellt, die allgemein für die Schimmelpilzbildung angegeben wird: diese liegt bei den meisten Schimmelpilzarten bei 16 °C bis 18 °C. Ganz so einfach ist es eben nicht, da die Raumlufttemperatur keinen unmittelbaren Einfluss auf die Schimmelpilzbildung hat, dafür aber die Untergrundtemperatur der Oberflächen. Außerdem spielt die Raumluft- und Untergrundfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle. Beide Kenngrößen stehen in einem direkten Zusammenhang. Taupunktbedingtes Kondenswasser entsteht entweder bei zu hoher Feuchte oder zu niedriger Temperatur auf Oberflächen. Daher spielt das Mikroklima auf Oberflächen eine entscheidende Rolle. Soll heißen: auch wenn die Mindesttemperatur der Raumluft eingehalten oder sogar überschritten wird, kann es zu Schimmelpilzbefall kommen, da die Bauteiltemperaturen immer niedriger sind als die Raumtemperaturen. Befinden sich zudem Wärmebrücken in der Baukonstruktion, ist deren Oberflächentemperatur noch einmal niedriger als an anderen Stellen. Kurzum: die Mindesttemperatur zur Vermeidung von Schimmelpilzen muss an den kühlsten Stellen (Wärmebrücken) im Innenraum sichergestellt werden. Oder vereinfacht ausgedrückt: je kleiner der Temperaturunterschied zwischen Raumluft und Oberfläche der Innenwände ist, desto geringer ist das Schimmelpilzrisiko.

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Wie müssen Möbelstücke und große Einrichtungsgegenstände gestellt werden, um Schimmelpilzbefall zu vermeiden?

In Neubauten und energetisch sanierten Altbauten gibt es für das Stellen von Möbelstücken und großen Einrichtungsgegenständen keine Einschränkungen oder spezielle Vorgaben. Die einzige Ausnahme wäre, wenn sich in den Wänden noch eine erhöhte Restfeuchte von den Baumaßnahmen befindet. Bei nicht sanierten Altbauten und ungedämmten Außenwänden dagegen sollten große Möbelstücke und dgl. nicht an die Innenseite der Außenwände gestellt werden. Durch taupunktbedingtes Kondenswasser auf der Oberfläche, ggf. hohe Feuchtigkeit in den Wänden und fehlende Luftzirkulation kann es zu Schimmelpilzbefall kommen. Hinzu kommt, dass durch große Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände verhindert wird, dass die warme Raumluft von der Heizung an die Wandoberflächen gelangt, wodurch die Temperatur der Oberflächen unter der Raumtemperatur liegt und zusätzlich Kondenswasser verursachen kann. In diesen Fällen sollten große Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände an den Innenwänden platziert werden oder genügend Abstand zwischen den Innenseiten der Außenwände und der Möblierung. Allgemein gilt, dass ein Abstand von 5 bis max. 10 cm ausreicht.

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Wie verhindert man Schimmelpilze in der Dusche?

Je nach Konstruktion (gefliest und begehbar oder Duschkabine aus Glas oder Kunststoff und andere) kann in der Dusche das Auftreten von Schimmelpilzen kaum verhindert werden. Auf relativ kleinem Raum tritt Spritz- und Oberflächenwasser auf, das nach dem Duschen (je nach Konstruktion) kaum abtrocknen kann. Dadurch steht an den Wänden und vor allem auf den Fugen lange viel Wasser und schafft ideale Wachstumsbedingungen. Durch Haare und Hautschuppen sowie Seife und Shampoo gesellen sich noch ideale Nährstoffe (organische Substanzen) hinzu. Man kann Schimmelpilzbefall nur vermeiden, wenn man die Feuchtigkeit nach dem Duschen beseitigt und vor allem die Fugen abtrocknet. Zusätzlich sollte man das Bad ausreichend lange lüften und hierbei die Duschtür oder den -vorhang öffnen, damit eine ausreichende Be- und Entlüftung der Dusche stattfindet.

Darf man in der Wohnung Wäsche trocknen?

Rein rechtlich kann man einem Mieter nicht verbieten, dass er seine Wäsche in der Wohnung trocknet. Entsprechende Klauseln in Mietverträgen sind nach Ansicht vieler Fachanwälte für Mietrecht unwirksam. Auch ein entsprechendes Verbot in der Hausordnung wird in der Regel von den Gerichten als unwirksam erklärt (u. a. Landgericht Düsseldorf, 21 T 38/08). Allerdings müssen Mieter durch ausreichendes Lüften oder andere Maßnahmen sicherstellen, dass durch das Wäschetrocknen keine Schäden durch Feuchtigkeit entstehen.

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Wie bekommt man die hohe Restfeuchte nach dem Einzug aus den Wänden?

Hohe Restfeuchte durch Baumaßnahmen vermeidet man zunächst, in dem diese gar nicht erst entsteht, z. B. durch den Einsatz geeigneter Baustoffe wie z. B. im Trockenbau oder, in dem die Restfeuchte schon während der Bauphase abtrocknen kann oder, in dem eine ausreichend lange Zeit zwischen Bauphase und Einzug eingehalten wird. Da alle diese Möglichkeiten nach dem Einzug nicht mehr bestehen, kann die Restfeuchte nur in der Nutzungsphase entweichen. Dies bedeutet: gerade in der Anfangszeit intensives Heizen und Lüften sowie ggf. der unterstützende Einsatz von Bautrocknern oder Entfeuchtungsgeräten. Hinzu kommt, dass man in dieser Phase möglichst keine großen Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände direkt an die Wände stellen sollte, was angesichts von Einbauküchen ein wenig weltfremd klingt. Außerdem sollte bedacht werden, dass z. B. Fliesen in Bädern eine Verdunstung und somit Austrocknung behindert, so dass die Restfeuchte in den Wänden verbleibt oder sich andere Flächen zur Verdunstung sucht.

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Gibt es Beschichtungen oder spezielle Oberflächen, mit denen Schimmelpilzbefall vermieden werden kann?

Ja und nein. Es gibt verschiedene Beschichtungen, die ein Wachstum von Schimmelpilzen hemmen oder temporär vermeiden. Hierzu gehören z. B. Putze und Farben mit einer hohen Alkalität wie z. B. Kalk- oder Silikatprodukte. Schimmelpilzhemmend wirkt hierbei die hohe Alkalität der Beschichtungen, die sich allerdings mit der Zeit abbaut. Daher kann auch mit diesen Beschichtungen ein dauerhaftes Ausbleiben von Schimmelpilzen nicht sichergestellt werden.

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Warum sind Kalkfarben oder -putze resistent gegenüber Schimmelpilzen?

Kalkfarben oder -putze bringen wesentliche Eigenschaften mit, die ein Wachstum von Schimmelpilzen, zumindest über einen längeren Zeitraum, verhindern. Zum einen ist die hohe Alkalität zu nennen, da kalkgebundene Beschichtungen im frischen Zustand (unmittelbar bis einige Tage nach dem Auftragen) einen pH-Wert von 12 bis 13 haben. Dieser beträgt nach einigen Wochen bis Monaten immer noch 9 bis 11 und selbst nach wenigen Jahren noch 7 bis 8. Die meisten Schimmelpilze bevorzugen für ihr Wachstum ein leicht saures Milieu, also ein Substrat mit einem pH-Wert von 4 bis 7. Die zweite Eigenschaft ist das besonders gute Sorptionsvermögen kalkgebundener Beschichtungen. Dies bedeutet, dass diese Beschichtungen Feuchtigkeit aufnehmen, temporär zwischenspeichern und wieder abgeben können. Somit können Feuchtigkeitsspitzen, die für das Wachstum von Schimmelpilzen elementar sind, abgepuffert werden.

Kann Schimmelpilzwachstum durch die Verbesserung der Hygiene in Innenräumen z. B. durch die Reduzierung von Staub vermieden werden?

Nein. Schimmelpilze sind in Bezug auf Nährstoffe sehr genügsam. Die in Innenräumen übliche Menge an Staub reicht bereits aus, damit Schimmelpilze wachsen können. Für das Wachstum entscheidend ist Feuchtigkeit in ausreichender Menge. Liegt diese vor, können Schimmelpilze in der Regel nicht verhindert werden. Dennoch fördert eine übermäßige Staubbelastung das Wachstum von Milben, die unmittelbaren Einfluss auf Schimmelpilze haben, so dass sich eine Staubreduzierung positiv auf die Milbenpopulation auswirkt.

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Wie kann man Milben vermeiden?

Milben fühlen sich in Staub in feucht-warmer Umgebung wohl, so dass sie häufig in Matratzen, Polstermöbeln, Teppichen und Plüschtiere nachgewiesen werden. Um Milben zu vermeiden, muss man Staub und Feuchtigkeit vermeiden. Dies bedeutet, dass man Matratzen regelmäßig gut lüften und nach 6 bis 12 Monaten umdrehen sollte. Polstermöbel und Teppiche sollten nach einigen Jahren in die Reinigung gegeben und Plüschtiere regelmäßig bei 65 °C gewaschen werden.

Wie vermeidet man durch Bio- und/oder Restmüll, dass sich Schimmelpilzsporen in der Wohnung verbreiten?

Die einfachste Lösung ist, dass Bio- und/oder Restmüll im Idealfall sofort aus der Wohnung entfernt wird. Ist dies nicht möglich, sollten geschlossene Behälter verwendet und die organischen Abfälle mindestens einmal am Tag entsorgt werden. Zusätzlich hilft, wenn man zwischen die Abfälle Papier legt, damit die Feuchtigkeit aufgesaugt wird.

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Gesundheit

Mit den nachfolgenden FAQ bieten wir Ihnen einen besonderen Service an. Wir geben Ihnen kompakte Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema, ob und welche gesundheitlichen Risiken und/oder Beschwerden durch Schimmelpilze verursacht und wie diese diagnostiziert und behandelt werden.

Kann man einem Schimmelpilz ansehen, ob er gefährlich und gesundheitsschädlich ist oder nicht?

Nein, die Farbe, Form oder Größe eines Schimmelpilzbefalls gibt keine Auskunft über eine mögliche Gesundheitsgefährdung. Dies ist selbst für erfahrene Mykologen unmöglich. Hierzu sind weiterführende Untersuchungen notwendig.

Sind alle Schimmelpilzarten gesundheitsschädlich?

Nein, es kommt auf die Schimmelpilzart und seine Konzentration in der Raumluft sowie vor allem auf die individuelle Konstitution (Gesundheitszustand) der Raumnutzer an. Es gibt zahlreiche Schimmelpilzarten, die als „normal“, „unauffällig“ oder „harmlos“ eingestuft werden und natürlicher Bestandteil unserer Umgebung sind. So sind von den über 300.000 Arten nur etwa 100 Arten aus gesundheitlichen Gründen relevant und nur 10 bis 20 Arten kommen in der Regel in normal genutzten Innenräumen vor. Hinzu kommt, dass 8 bis 9 von 10 erwachsenen Menschen mit einem gesunden Immunsystem den größten Teil dieser Schimmelpilzarten nicht wahrnehmen und nur 10% reagieren auf diese in unterschiedlicher Art und Weise.

Ab welcher Schimmelpilzkonzentration muss mit gesundheitlichen Auswirkungen gerechnet werden?

Die Frage kann so nicht beantwortet werden. Zum einen hängt dies von der Schimmelpilzart ab und zum anderen wie Menschen darauf reagieren. Das Umweltbundesamt gibt in seinem aktuellen Leitfaden „Zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden“ wertvolle Orientierungs- und Bewertungshilfen und differenziert in Art und Konzentration der verschiedenen Schimmelpilzarten. Allerdings gibt es bis heute keinen eindeutigen Nachweis, ab welcher Konzentration von Schimmelpilzbelastungen in der Raumluft spezifische gesundheitliche Probleme, Beschwerden oder Gefahren auftreten. Zumal Schimmelpilze in der Regel nicht isoliert auftreten, sondern in Mischexposition.

Ist ein Schimmelpilzbefall in Innenräumen immer gefährlich?

Nein. Zunächst kommt es auf die Schimmelpilzart und tatsächliche Gefährdung sowie auf die Konzentration von Schimmelpilzsporen und anderen mikrobiellen Partikeln an, also die Expositionsdauer und -intensität. Nur, weil ein Schimmelpilz potenziell gefährlich ist, muss eine tatsächliche Gefährdung nicht vorliegen. Diese ist von vielen Einflussfaktoren abhängig. Hinzu kommt, dass der Gesundheitszustand und das Immunsystem jedes einzelnen Menschen starken Einfluss nimmt, ob und in welchem Umfang und auf welche Art und Weise Menschen auf Schimmelpilze reagieren. Zumal Gesundheitsgefahren nicht nur durch Schimmelpilzsporen und andere mikrobielle Partikel ausgehen können, sondern auch durch Stoffwechselprodukte (MVOC) und/oder Metaboliten (Mykotoxine). Einige von ihnen werden erst gebildet, wenn Schimmelpilze „gestresst“ werden, z. B. in dem man sie mechanisch entfernt oder mit Biozide einsprüht.

Welche Bedeutung hat der Gesundheitszustand von Menschen auf gesundheitliche Beschwerden durch Schimmelpilze?

Der individuelle Gesundheitszustand und insbesondere das Immunsystem von Menschen hat auf mögliche Gesundheitsbeschwerden durch Schimmelpilze und andere mikrobielle Partikel eine große Bedeutung. Denn Art und Umfang von Gesundheitsbeschwerden werden nicht allein durch das Auftreten von Schimmelpilzsporen und anderen mikrobiellen Partikeln (der so genannten Exposition = Belastung) bestimmt, sondern vor allem durch die individuelle Konstitution (Prädisposition und Disposition). Diese beantwortet die Frage, warum einige Menschen auf Schimmelpilze z. B. allergisch reagieren und andere eben nicht. Daher werden Menschen mit einer bestimmten Konstitution in Risikogruppen für mögliche gesundheitliche Wirkungen von Schimmelpilzen eingeteilt wie z. B. immungeschwächte Personen, Personen mit Mukoviszidose und Personen mit Asthma.

Was ist der Unterschied zwischen einer Prädisposition und Disposition?

Unter der Prädisposition versteht man die genetisch bedingte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten. Im Unterschied dazu wird unter der Disposition die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten verstanden, die nicht auf genetische Faktoren zurückzuführen sind wie z. B. allergische Reaktionen. Allerdings werden in der Praxis häufig beide Begriffe synonym verwendet und beschreiben die Veranlagung gegenüber Krankheiten.

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Worin unterscheidet sich die angeborene von der erworbenen Immunität?

Der Immunologe unterscheidet zwischen der angeborenen Immunität, auch als natürliches Immunsystem bezeichnet, und der erworbenen Immunität, auch als adaptives Immunsystem bezeichnet. Das angeborene Immunsystem stellt eine unspezifische Abwehr gegen Schimmelpilzsporen und andere mikrobielle Partikel dar, während das erworbene Immunsystem spezifisch gegen diese Fremdkörper und unerwünschte Eindringlinge vorgeht.

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Gibt es gesetzliche Grenz- oder Richtwerte für die Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilze in Innenräumen?

Nein, da die individuelle Situation in jeder Wohnung zu unterschiedlich ist und jeder Mensch unterschiedlich auf mikrobielle Belastungen reagiert. Hinzu kommt, dass evtl. Erkrankungen der Raumnutzer sowie Einflüsse, die außerhalb der eigenen vier Wände liegen, gleiche Symptome verursachen können wie durch Schimmelpilze. Experten sind sich sicher: Es gibt keine kausale Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen dem Auftreten eines Schimmelpilzbefalls in Innenräumen und einer Erkrankung, egal ob akut oder chronisch. Bisher liegen keine quantitativen Dosis-Wirkung-Beziehungen vor, so dass auch keine entsprechend validen Grenz-, Richt- oder sonstigen Referenzwerte für Innenräume abgeleitet werden können. Aus diesem Grund ist auch nicht damit zu rechnen, dass diese in den nächsten Jahren kommen werden. Dennoch hat das Umweltbundesamt Schimmelpilzbefall in Innenräumen in seinem aktuellen Leitfaden „Zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden“ als hygienisches Problem eingestuft, von dem ein Gesundheitsrisiko ausgehen kann und deshalb empfohlen, Schimmelpilzbefall in Innenräumen nach dem Prinzip der Vorsorge unbedingt zu minimieren bzw. zu entfernen.

Wenn es keine gesetzlichen Grenz- oder Richtwerte für eine Schimmelpilzbelastung in Innenräumen gibt; wie erfolgt dann eine Bewertung?

Hierzu gibt es im aktuellen Leitfaden „Zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden“ des Umweltbundesamtes (UBA) wertvolle Orientierungs- und Bewertungshilfen.

Was ist im Zusammenhang mit Schimmelpilzen die so genannte Hintergrundbelastung und welche gesundheitlichen Auswirkungen geht von dieser aus?

Mit der Hintergrundbelastung wird die „normale“ Belastung durch Schimmelpilze bezeichnet, die sich in der Außenluft und in „schimmelpilzfreien“ Innenräumen befindet, also immer „im Hintergrund“ vorhanden ist. Daher dient diese als Referenzwert und muss im Rahmen von Untersuchungen der Innenräume gemessen werden, da ein Vergleich dieser beiden Werte ergibt, ob in Innenräumen eine erhöhte Belastung vorliegt oder der Hintergrundbelastung entspricht. Die Hintergrundbelastung schwankt je nach Standort der Gebäude und Zeitpunkt der Messung. In Innenstädten z. B. gibt es eine andere Hintergrundbelastung als im ländlichen Raum (z. b. durch Landwirtschaft). Hinzu kommen Kompostanlagen und Abfalldeponien und dgl., die einen erhöhten Wert verursachen. Hinzu kommt, dass es jahreszeitlich und/oder witterungsbedingte Unterschiede in der Hintergrundbelastung gibt, da einige Schimmelpilze ganzjährig und andere nur temporär auftreten. Gesundheitliche Auswirkungen zeigen sich z. B. in Form von allergischen Reaktionen.

Welche konkrete Gesundheitsgefahr geht von Schimmelpilzen in Innenräumen aus?

Als wissenschaftlich erwiesen gilt, dass Schimmelpilzsporen und Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze, die über die Raumluft eingeatmet werden, allergische und reizende Reaktionen beim Menschen auslösen können. Weiterhin ist erwiesen, dass Menschen in Innenräumen mit Feuchte- und/oder Schimmelpilzschäden ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und -infektionen haben und Asthmaerkrankungen öfters auftreten bzw. ein vorhandenes Asthma verstärken. Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse gilt, dass Schimmelpilze geruchliche Wirkungen und unspezifische Befindlichkeitsstörungen, sensibilisierende und allergische Reaktionen sowie reizende und irritativ-toxische Effekte bis hin zu Infektionen verursachen können. In dem Zusammenhang sind biogene Stäube inkl. der aktiven (viable) oder inaktiven (non-viable) Schimmelpilzsporen sowie anderen mikrobiellen Partikeln (z. B. Hyphen, Myzelien) von hoher Relevanz, genauso wie die von Mikroorganismen freigesetzten Mykotoxine und/oder MVOC. Eine konkrete Antwort auf die Frage, ob eine Gesundheitsgefahr vorliegt, muss eine entsprechende umweltmedizinische oder allergologische Untersuchung geben.

Wieso spricht man im Zusammenhang mit Schimmelpilzen in Innenräumen häufig von der unsichtbaren Gefahr?

Die potenzielle Gefahr, die von Schimmelpilzen ausgehen kann, liegt vor allem in den Sporen und diese sind aufgrund ihrer Größe im µm-Bereich mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Hinzu kommt, dass einige Schimmelpilzarten unter bestimmten Voraussetzungen/Bedingungen spezifische Stoffwechselprodukte (MVOC) und/oder Metaboliten (Mykotoxine) bilden. Diese befinden sich unsichtbar in der Raumluft und werden durch den Menschen eingeatmet. Außerdem gibt es neben dem sichtbaren Befall auch den nicht sichtbaren Befall und den versteckten Befall (z. B. hinter Möbeln, Verkleidungen oder Fußbodenkonstruktionen). Es kann also durchaus vorkommen, dass sich in der Innenraumluft hohe Konzentrationen von gesundheitsgefährdeten Schimmelpilzsporen befinden, obwohl kein mikrobieller Befall zu erkennen ist.

Gibt es bestimmte Risikogruppen, die durch Schimmelpilzbelastungen besonders betroffen sind?

Ja, denn eine mögliche Gesundheitsgefahr durch Schimmelpilze ergibt sich nur bedingt durch den Nachweis potenziell gefährdender Schimmelpilzarten. Hauptsächlich ist hierfür die individuelle Disposition von Menschen verantwortlich, also die Frage, wie das Immunsystem auf die mikrobielle Belastung reagiert. Eine Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilze besteht für Menschen mit einer Immunsuppression (schwere Abwehrschwäche) wie z. B. aufgrund einer Tumorerkrankung, Leukämie, Stammzelltransplantation, Organtransplantation, HIV-Erkrankung (AIDS) sowie bei Mukoviszidose (Zystische Fibrose) oder Asthma.

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Was sind Bioaerosole?

Die Gesamtheit der Innenraumluftbelastung durch biogene Stäube, Sporen und andere mikrobielle Partikel wird als Bioaerosol bezeichnet.

Zum Thema Gesundheitsgefahr durch Schimmelpilze gibt es viele wissenschaftlich nicht belegte Aussagen und Halbwahrheiten. Welche Erkenntnisse gelten heute als gesichert?

Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Auftreten von innenraumtypischen und/oder potenziell gefährlichen Schimmelpilzen und konkreten Erkrankungen der Raumnutzer kann bis heute nicht eindeutig hergestellt werden. Dies ist einer der wesentlichen Gründe, weshalb es für privat genutzte Innenräume keine gesetzlichen Grenz-, Richt- oder Orientierungswerte gibt und in den nächsten Jahren auch nicht geben wird. Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse geht man davon aus, dass Schimmelpilze geruchliche Wirkungen, Beeinträchtigungen des Wohlbefindens (so genannte Befindlichkeitsstörungen), sensibilisierende und allergische Reaktionen, reizende und/oder toxische Effekte sowie Infektionen verursachen können. Voraussetzung für mögliche Gesundheitsgefahren ist eine individuelle Disposition betroffener Menschen (Risikogruppen). Allerdings sind wissenschaftlich abgesicherte Aussagen über eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen mikrobieller Innenraumbelastung und dem Auftreten von gesundheitlichen Wirkungen nach aktuellem Wissensstand nicht möglich.

Kann man gesundheitliche Beschwerden oder bestimmte Krankheitsbilder einem vorhandenen Schimmelpilzbefall zuweisen?

Nein. Es gibt zwar wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse, dass ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten bestimmter Schimmelpilzarten (einzelner wenige, aber nicht alle!) und bestimmter gesundheitlicher Wirkungen besteht. Aber, im konkreten Einzelfall ist es bisher nicht möglich nachzuweisen, ob eine entsprechende Erkrankung mit dem Aufenthalt in einem feuchte- und/oder schimmelpilzbelasteten Innenraum zusammenhängt. Weiterhin ist bisher nicht abgesichert, welche biologischen Bestandteile oder Substanzen einer Schimmelpilzart tatsächlich die Ursache für spezifische Erkrankungen oder unspezifische Beschwerden sind. Ein ursächlicher Zusammenhang besteht nur für Mykosen (Infektionen durch Schimmelpilze).

Welche Bedeutung haben im Zusammenhang mit Schimmelpilzen in Innenräumen die so genannten MVOC?

MVOC ist die englische Abkürzung für Microbial Volatile Organic Compounds (deutsch: Mikrobielle flüchtige organische Verbindungen). Diese Substanzen können zum typischen Geruch bei Feuchte- und/oder Schimmelpilzschäden beitragen. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass für viele MVOC neben mikrobiellen Quellen (z. B. Schimmelpilze oder Bakterien) auch andere Innenraumquellen wie z. B. Tabakrauch, Blumenerde in Topfpflanzen, Fäulnis- und Zersetzungsprozesse in Restmüll- oder Komposteimer existieren. Ungeklärt ist bisher, ob von MVOC in den in Innenräumen üblichen Konzentrationen im unteren µg/m³-Bereich gesundheitliche Wirkungen ausgehen. Als relativ sicher gilt, dass MVOC geruchliche Wirkungen und unspezifische Gesundheitsbeschwerden auslösen, toxische Reaktionen gelten dagegen als unwahrscheinlich.

Welche Bedeutung haben im Zusammenhang mit Schimmelpilzen in Innenräumen so genannte Mykotoxine?

In privat genutzten Innenräumen können unter gewissen Umständen bis zu 15/20 Mykotoxine auftreten. In der Regel treten diese in Korrelation zu großen Mengen an Schimmelpilzsporen (> 104 KBE pro m3 Luft) auf. Hierbei hängt die Menge der produzierten Mykotoxine von der Schimmelpilzart und -spezies ab. Ein starkes Schimmelpilzwachstum oder ein großflächiger Schimmelpilzbefall darf nicht automatisch mit einer starken Mykotoxinbildung gleichgesetzt werden. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass auch bei einem geringen Wachstum oder einem Kleinstbefall ernst zu nehmende Konzentrationen von Mykotoxinen freigesetzt werden können.
Mykotoxine sind Giftstoffe, die von Schimmelpilzen unter bestimmten Voraussetzungen gebildet werden. Diese befinden sich meist in biogenen Stäuben und können durch Verwirbelung der Innenraumluft eingeatmet werden. Allerdings hat das Umweltbundesamt klargestellt, dass die bisher in privat genutzten Innenräumen gemessenen Konzentrationen an Mykotoxinen so gering sind, dass von ihnen keine akuten toxischen (giftigen) Wirkungen ausgelöst werden. Allerdings räumen die Experten auch ein, dass die gesundheitlichen Auswirkungen der Mykotoxine auf den Menschen noch zu wenig erforscht sind und bisherige Erkenntnisse überwiegend aus der Futtermittelaufnahme in der Landwirtschaft oder der Lebensmittelforschung vorliegen. Diese können nicht einfach auf das Innenraumklima übertragen werden, so dass weiterer Klärungsbedarf besteht.

Welche Gesundheitsgefahren gehen von Mykotoxinen aus?

Mykotoxine sind Giftstoffe, die von Schimmelpilzen unter bestimmten Voraussetzungen gebildet werden. Hierbei hängt die Menge der produzierten Mykotoxine von der Schimmelpilzart und -spezies ab. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen können Mykotoxine verschiedener Schimmelpilzarten allergische Reaktionen auslösen oder eine karzinogene (Krebserregende), mutagene (Erbgutverändernde), nephrotoxische (Nierenschädigende), immunsuppressive (Immunsystemschwächende), neurotoxische (Nervenschädigende), dermatotoxische (Hautschädigende) oder teratogene (fehlbildende) Wirkung haben. Von den innenraumrelevanten Schimmelpilzen müssen vor allem die Toxine der Gattungen Aspergillus, Penicillium, Stachybotrys und Fusarium sowie deren Arten oder Spezies genannt werden. Hierzu zählen Aspergillus flavus, Aspergillus fumigatus und Aspergillus niger, die nicht nur toxisch, sondern auch mutagen, karzinogen, teratogen und nephrotoxisch wirken. In Ausnahmen können sie epilepsieartige Symptome bis hin zu Systemmykosen der Lunge verursachen. In Einzelfällen wurde nachgewiesen, dass sie eine hämorrhagische Wirkung haben, also Blutungen verursachen. Das Mykotoxin Trichothecene kann zudem zytozid (Zelltötend) wirken und z. B. die Funktion der Lymphozyten hemmen, so dass die körpereigene Immunabwehr von exponierten Menschen nach entsprechender Einwirkung geschwächt wird und Infektionen durch Viren, Bakterien und Pilze freien Zugang zum menschlichen Organismus bekommen. Nach heutigem Kenntnisstand geht man davon aus, dass die größte Gefährlichkeit unter den Mykotoxinen vom Aflatoxin ausgeht – aufgrund des hohen kanzerogenen bzw. karzinogenen Potenzials. Allerdings sind die gemessenen Konzentrationen von Mykotoxinen in privat genutzten Innenräumen lt. Umweltbundesamt in der Regel so gering, dass von ihnen keine akuten toxischen (giftigen) Wirkungen ausgelöst werden.

Was macht Mykotoxine so gefährlich?

Mykotoxine sind in mehrfacher Hinsicht tückisch. Zum einen sind die meisten der in Innenräumen nachgewiesenen Schimmelpilze eher nicht oder nur schwach pathogen und nur in Ausnahmen toxisch. Allerdings sind sie in der Lage Mykotoxine zu bilden, die wiederum pathogene oder toxische Wirkung haben. Zum anderen sind Mykotoxine, im Gegensatz zu Schimmelpilzsporen und MVOC, weitestgehend hitzestabil und können daher durch hohe Temperaturen nicht zerstört werden. Weiterhin muss beachtet werden, dass Mykotoxine auch dann noch vorhanden sein können, wenn der produzierende Schimmelpilz oder seine Sporen bereits abgestorben sind oder abgetötet wurden. Das größte Problem bei der gesundheitlichen Bewertung von Mykotoxinen besteht darin, den kausalen Zusammenhang zu isolieren, da sich allergene oder toxische Wirkungen auch durch die Inhalation von biogenen Stäuben, Schimmelpilzsporen oder MVOC ergeben können, genauso wie durch die Nahrungsaufnahme schimmelpilzbelasteter Lebensmittel. Im Gegensatz zu den Toxinen der Bakterien führen Mykotoxine aufgrund ihres niedrigen Molekulargewichtes zu keiner Antikörperbildung. Das Immunsystem ist infolgedessen nicht in der Lage, Mykotoxine zu erkennen und entsprechende Antikörper zu bilden. Über die gesundheitlichen Auswirkungen bei langfristiger Exposition in privat genutzten Innenräumen gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse. Allerdings sind die gemessenen Konzentrationen von Mykotoxinen in privat genutzten Innenräumen lt. Umweltbundesamt in der Regel so gering, dass von ihnen keine akuten toxischen (giftigen) Wirkungen ausgelöst werden. Des Weiteren muss beachtet werden, dass allein die Anwesenheit von Toxin bildenden Schimmelpilzarten nicht automatisch bedeutet, dass diese auch tatsächlich gebildet werden.

Was ist eine allergische Reaktion?

Eine allergische Reaktion ist eine unangemessene Reaktion des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz. Man spricht auch von einer Überempfindlichkeitsreaktion. Durch das Einatmen von biogenen Stäuben, aktiven (viable) oder inaktiven (non-viable) Schimmelpilzsporen und anderen mikrobiellen Partikeln (z. B. Hyphen oder Myzelien) kommt es zu unterschiedlichen allergischen Reaktionen.

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Was sind die Ursachen von Allergien?

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf normalerweise harmlose körperfremde Substanzen (Allergene), die bei den meisten Menschen in der Regel keine gesundheitlichen Irritationen oder Gesundheitsbeschwerden auslösen. Diese Überempfindlichkeit, auch als Atopie bezeichnet, kann von einer Vielzahl von Allergenen ausgelöst werden. Allergene werden je nach Herkunft und Kontakt in Inhalations-, Nahrungsmittel-, Kontakt-, Arzneimittel- und Insektengiftallergene unterschieden. Biogene Stäube, Schimmelpilzsporen und andere mikrobielle Partikel fallen unter die Inhalationsallergene.
In der Regel ist es schwierig, Symptome einer allergischen Reaktion einem der möglichen Allergene direkt zuzuweisen, da diese nicht isoliert auftreten und das Immunsystem oftmals einem wahren Allergen-Cocktail ausgesetzt ist. Hinzu kommen Umwelteinflüsse (Feinstäube, allgemein als Luftverschmutzung bezeichnet), die Allergien und Folgeerkrankungen wie z. B. Asthma begünstigen. Kommen mögliche Kreuzallergien hinzu, können die vielfältigen und zum Teil unspezifischen Symptome wie z. B. Niesen, Schnupfen und/oder Husten, Atemprobleme bis hin zu Atemnot, tränende Augen, Schwellungen der Schleimhäute, Hautausschlag und Juckreiz oder Magen-Darm-Probleme oftmals keinem Allergen direkt zugewiesen werden. Es gibt auch Überempfindlichkeiten, die nicht als Allergie eingestuft werden (z. B. bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten).

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Wie läuft eine allergische Reaktion ab?

Bei einer allergischen Reaktion reagiert das Immunsystem auf körperfremde Substanzen (so genannte Allergene). Beim ersten Kontakt mit diesen Allergenen (auch als Antigene bezeichnet) kommt es innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten zur Bildung von spezifischen Abwehrstoffen (so genannte Antikörper). Diese Antikörper (so genannte IgE-Antikörper) bilden sich beim ersten Kontakt mit dem Allergen, passen sich genau der Struktur an und verbinden sich mit ihm. Dieser Vorgang wird als Sensibilisierung bezeichnet und stellt an sich noch keine Erkrankung dar. Das „immunologische Gedächtnis“ ist nun ausgebildet. Erst bei einem erneuten Kontakt mit der gleichen Substanz setzen diese speziellen Abwehrzellen (so genannte Mastzellen) große Mengen an Entzündungsstoffen wie z. B. das Gewebshormon Histamin frei, durch die allergische Reaktionen ausgelöst werden. In der weiteren Folge kommt es zur Verengung der Bronchien. Kleinere Blutgefäße werden durchlässiger, so dass Flüssigkeit in das Gewebe eindringt und zum Anschwellen der Schleimhäute bis hin zu einer Erweiterung der Blutgefäße führt. Äußerlich zeigen sich die Symptome durch Augenjucken, Niesen, Husten oder Hautausschlag.

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Spielen genetische Faktoren eine Rolle bei den Allergien?

Immunologen, Allergologen und Toxikologen sind sich bis heute nicht einig, warum es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems kommt. Einige Experten vertreten die Meinung, dass Immunglobuline und Mastzellen ausschließlich für das Auslösen von Allergien und somit dem Schutz des menschlichen Organismus verantwortlich sind. Andere Experten widersprechen mit der Evolutionstheorie, nach der jedes biologische System, das im Laufe der Evolution erhalten geblieben ist, eine nützliche Funktion hat. Der Nutzen der Immunglobuline wurde allerdings bisher nicht widerspruchsfrei belegt. Dagegen gilt als sicher, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Die Atopie wird bei ca. 30% auf Kinder übertragen, wenn einer der beiden Eltern bereits Allergiker ist. Sind beide Eltern Allergiker, beträgt die Wahrscheinlichkeit der erblichen Übertragung auf die Kinder immerhin schon ca. 60%.

Wie unterscheidet man eine Allergie von einer Unverträglichkeit?

Da sich die Symptome einer Überempfindlichkeit aufgrund einer allergischen Reaktion von der einer Unverträglichkeit kaum unterscheiden, muss eine allergologische Differenzialdiagnostik durchgeführt werden.

Welche Allergietypen und -formen gibt es und worin unterscheiden sich diese?

Abhängig von den Ursachen und dem zeitlichen Auftreten werden folgende Allergietypen unterschieden: Typ-I-Allergie (Sofort-Typ), der nach wenigen Sekunden bis Minuten auftritt, eine Kombination aus Typ-I- und Typ-III-Allergie (Früh-Typ), bei der eine evtl. zweite Reaktion nach 4 bis 6 Stunden auftritt, Typ-III-Allergie (Immunkomplex-Typ), der nach 6 bis 12 Stunden auftritt und Typ-IV-Allergie (Spät-Typ), der nach 12 bis 72 Stunden auftritt. Unter den allergischen Reaktionen müssen vor allem die allergische Rhinitis, die allergische Sinusitis und das allergische Asthma bronchiale (alle drei Typ-I-Allergie), die allergische Bronchopulmonale Aspergillose (Typ-III-Allergie) und die Exogen Allergische Alveolitis (Typ-IV-Allergie) genannt werden.

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Wo oder an welchen Körperstellen zeigen sich allergische Reaktionen?

In der Regel zeigen sich allergische Reaktionen an den Körperstellen, die zum Allergen als Allergieauslöser unmittelbaren Kontakt haben. Meistens handelt es sich hierbei um die Haut und die Schleimhäute sowie die Atemwege.

Können durch Schimmelpilze auch Infektionen verursacht werden?

Theoretisch ja. Allerdings sind invasive Infektionen durch Schimmelpilze äußerst selten und betreffen überwiegend Menschen mit einem extrem schwachen Immunsystem bzw. einer besonders starken Immunschwäche. Aus diesem Grund befinden sich diese Menschen in der Regel im Krankenhaus, so dass eine Gefahr in privat genutzten Innenräumen (Wohnung) in der Regel nicht gegeben ist.

Haben Kinder ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Schimmelpilze?

Bisher gibt es keine Evidenz (nachgewiesenen Zusammenhang) dafür, dass Kinder ein erhöhtes Risiko für Schimmelpilzinfektionen haben. Allerdings können hohe mikrobielle Belastungen in biogenen Stäuben, bestehend aus Schimmelpilzsporen und/oder Mykotoxine, die sich über einen längeren Zeitraum in der Innenraumluft befinden und eingeatmet werden, das Immunsystem schwächen. Kinder, deren Immunabwehr noch nicht zu 100 Prozent ausgebildet ist, wären in dem Fall gefährdet.

Haben Frauen in der Schwangerschaft ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Schimmelpilze?

Bisher gibt es keine Evidenz (nachgewiesenen Zusammenhang) dafür, dass Frauen in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Schimmelpilzinfektionen haben. Allerdings stehen einige Mykotoxine (Aflatoxin, Ochratoxin, Sterigmatocystin) einiger Schimmelpilzarten im Verdacht, mutagene (erbgutverändernde) und/oder teratogene (fehlbildende) Wirkung zu haben. Hierzu zählen einige Arten der Gattung Alternaria und Penicillium sowie speziell Aspergillus flavus, Aspergillus fumigatus und Aspergillus niger. Bei Mykotoxinen dieser Schimmelpilzarten kann bei Aufnahme höherer Konzentrationen über einen längeren Zeitraum eine Schädigung des Embryos im Mutterleib nicht ausgeschlossen werden. Allerdings gibt es bisher weder wissenschaftliche Studien noch belastbare Erfahrungswerte, ab wann eine Gefährdung des Ungeborenen gegeben ist. Daher sollten Frauen in der Schwangerschaft unbedingt Innenräume meiden, in denen erhöhte Konzentrationen von Schimmelpilzen auftreten können. Absolut tabu für Frauen in der Schwangerschaft ist das Entfernen von Schimmelpilzbefall, bei dem hohe Mengen an Schimmelpilzsporen freigesetzt werden können, das Arbeiten in der Landwirtschaft und insbesondere im Umfeld von mit Schimmelpilzen belastetem Heu und Stroh sowie im Umfeld von Kompost und Bioabfällen.

Was sind so genannte Mykotoxikosen?

Mykotoxikosen sind Vergiftungen, die durch Mykotoxine (Giftstoffe von Schimmelpilzarten) bei Aufnahme sehr hoher Konzentrationen über einen längeren Zeitraum über die Atmung oder Haut auftreten.

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Gibt es medizinische Möglichkeiten, Schimmelpilzbelastungen festzustellen?

Nein.

Wann müssen Messungen über Schimmelpilzbelastungen in Innenräumen durchgeführt werden und wer führt diese durch?

Lt. Aussagen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und dem Umweltbundesamt (UBA) sind Messungen über Schimmelpilzbelastungen in betroffenen Innenräumen zur weiteren medizinischen Untersuchung in der Regel nicht erforderlich. Bei einem begründeten Verdacht auf Schimmelpilzassoziierte Erkrankungen sollten entsprechende Fachärzte wie Allergologen und Umweltmediziner sowie Pneumologen einbezogen werden.

Welche umweltmedizinischen Untersuchungsmethoden gibt es?

Dies hängt vom Einzelfall ab. In der Regel sind umweltmedizinische Untersuchungsmethoden aufeinander abgestimmt und beginnen mit einer allgemeinen Anamnese, also der Erhebung der allgemeinen und der speziellen Krankengeschichte. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung sowie medizinische Diagnostik, die auf Grundlage der Einteilung der Krankenhaushygienekommission am Robert Koch-Institut erfolgt. Je nach Diagnose können allergologische Untersuchungen notwendig werden und unter bestimmten Voraussetzungen muss eine zusätzliche allergologische Differenzialdiagnostik durchgeführt werden.

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Welche Ärzte untersuchen Gesundheitsbeschwerden durch Schimmelpilzbelastungen?

Je nach Situation können derartige Untersuchungen entweder HNO-Fachärzte, Allergologen, Pneumologen, Umweltmediziner, Arbeitsmediziner, Infektiologen und Mikrobiologen mit Schwerpunkt in medizinischer Mykologie durchführen.

Wann muss bei einem Schimmelpilzbefall und/oder dem Verdacht auf eine Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilze das Gesundheitsamt eingeschaltet werden?

Dies kommt auf den Einzelfall an, da nicht alle Gesundheitsämter eine Beratung bei Schimmelpilzproblemen anbieten. In der Regel sind die örtlichen Gesundheitsämter aber für eine Anzeige von Schimmelpilzproblemen in öffentlichen Gebäuden wie z. B. Kindergärten, Schulen und dgl. zuständig.

Welche Untersuchungsmethoden sind zum Nachweis einer Sensibilisierung bzw. Allergie sinnvoll?

Entsprechende Untersuchungen beginnen in der Regel mit einer allergologischen Anamnese. Für die Diagnostik einer Typ-I-Allergie stehen je nach Situation verschiedene Methoden zur Verfügung. Zu den bekanntesten gehören der Prick- und Intrakutantest, Immunoassays sowie der Provokationstest, der entweder konjuktival (an der Bindehaut der Augen), nasal (in der Nase) oder bronchial (an den Bronchien) durchgeführt wird.

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Kann mit einem Lymphozytentransformationstest eine durch Schimmelpilze ausgelöste Allergie nachgewiesen werden?

Nein, der so genannte Lymphozytentransformationstest (LTT) ist hierfür ungeeignet.

Welche Aussagekraft hat es, wenn ein Sachverständiger bei einer Vor-Ort-Besichtigung auf die Gesundheitsgefahren durch einen Schimmelpilzbefall hinweist?

Keine. Die Einstufung einer möglichen Gesundheitsgefahr durch Schimmelpilze unterliegt ausschließlich einem Mikrobiologen oder Mykologen. Die Einstufung einer möglichen Gesundheitsgefahr durch Schimmelpilze für den Menschen unterliegt ausschließlich einem Mediziner, also einem Facharzt, Allergologen oder Umweltmediziner.

Woran erkennt man einen Arzt, der bei Verdacht auf gesundheitliche Probleme durch Schimmelpilze weiterhelfen kann?

Umweltmedizin und medizinische Diagnostik von Gesundheitsgefahren durch Schimmelpilze in privat genutzten Innenräumen ist in Deutschland noch ziemlich unterentwickelt. Es ist daher nicht so einfach, einen geeigneten Arzt zu finden, der sich mit Schimmelpilzen und den damit möglicherweise verbundenen Gesundheitsbeschwerden auskennt. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine Zusatzbezeichnung für Ärzte gibt, die sich direkt auf Schimmelpilzassoziierte Erkrankungen bezieht. Daher sollten Fachärzte aufgesucht werden, die sich auf den Gebieten Umweltmedizin, Allergologie, Pneumologie, Infektiologie sowie ggf. Mykologie spezialisiert haben und regelmäßig weiterbilden. Weitere Hinweise können die Zugehörigkeit zu einer medizinischen Fachgesellschaft mit entsprechenden Arbeitsschwerpunkten liefern. Zudem sollte sich der Arzt an der Schimmelpilz-Leitlinie „Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelpilzexposition in Innenräumen“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) orientieren.

Welche medizinischen Fachgesellschaften setzen sich mit umweltmedizinischen und/oder Schimmelpilzassoziierten Erkrankungen auseinander?

Zu diesen medizinischen Fachgesellschaften mit entsprechenden Arbeitsschwerpunkten gehören die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie, Deutsche Gesellschaft für Dermatologie, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie, Deutsche Gesellschaft für Infektiologie, Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin, Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie sowie Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin.

Wann ist unter gesundheitlichen Aspekten ein Auszug aus einer Wohnung angeraten?

Da für privat genutzte Innenräume keine gesetzlichen Grenz- oder Richtwerte existieren und der kausale Nachweis zwischen dem Auftreten von Schimmelpilzen in Innenräumen und konkreten Erkrankungen und/oder unspezifischen Symptomen derzeit noch nicht möglich ist, kann die Frage nicht pauschal beantwortet werden. Diese Entscheidung muss, in Abwägung aller relevanten Aspekte, gemeinsam mit einem Mediziner getroffen werden. Menschen mit einer Immunsuppression (schwere Abwehrschwäche) z. B. aufgrund einer Tumorerkrankung, Leukämie, Stammzelltransplantation, Organtransplantation, HIV-Erkrankung (AIDS) sowie Menschen mit Mukoviszidose (Zystische Fibrose) oder schwerem Asthma sollten bereits bei einem begründeten Verdacht auf eine Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilze umgehend aus der betroffenen Wohnung ausziehen.

Wie gefährlich sind Biozide wie z. B. Desinfektionsmittel oder spezielle Anti-Schimmel-Sprays?

Grundsätzlich sind Biozide in Innenräumen lt. Umweltbundesamt nicht einzusetzen oder auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Auch in Bezug auf Schimmelpilzvermeidung oder -beseitigung sind lt. Umweltbundesamt biozide Behandlungen z. B. von Oberflächen nicht notwendig, weil sie a) für eine sachgerechte Beseitigung der Biomasse und b) der nachhaltigen Beseitigung der Schadensursache nicht geeignet sind. Zudem kann es bei der Anwendung von Bioziden zu gesundheitlichen Risiken kommen.
Des Weiteren werden Biozide, Fungizide und Desinfektionsmittel häufig in einen Topf geworfen, obwohl sie unterschiedliche Wirkstoffe und Funktionen haben. Ein Desinfektionsmittel z. B. wird eingesetzt, um Krankheitserreger so weit abzutöten, dass sie keine Infektion mehr auslösen können. Fungizide Wirkstoffe hingegen werden eingesetzt, um das Wachstum und/oder die Vermehrung von Schimmelpilzen zu stoppen. Gleichzeitig ist bekannt, dass die meisten Fungizide gegen viele Schimmelpilze nicht wirksam sind und somit nur gegen einen Teil der Schimmelpilze wirken. Biozide sind ein Oberbegriff für verschiedene Wirkstoffe wie z. B. Akarizide (gegen Milben), Bakterizide (gegen Bakterien), Fungizide (gegen Pilze) und Viruzide (gegen Viren) usw. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass viele handelsüblichen Produkte mit einer Wirkung von > 99,9% werben, allerdings der Nachweis gegen Bakterien erbracht wurde und eben nicht gegen Schimmelpilze. Unbedingt sollten die Gefahrenhinweise gelesen und vor allem ernst genommen werden.

Sonstige

Mit den nachfolgenden FAQ bieten wir Ihnen einen besonderen Service an. Wir geben Ihnen kompakte Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Themen, die nicht den Rubriken Erkennung, Ursache, Untersuchung, Sanierung, Vorbeugung, Gesundheit und Recht zugeordnet werden können.

Wie viele Wohnungen in Deutschland weisen Schimmelpilze auf?

Diese Frage kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Bisher gab es in Deutschland nur eine repräsentative Studie über Schimmelpilzbefall in privat genutzten Innenräumen. Diese ist allerdings schon knapp 25 Jahre alt und weist einige methodische und didaktische Fehler auf. Nach dieser Studie weisen knapp 10% aller Wohnungen in Deutschland einen mehr oder weniger großen oder kleinen Schimmelpilzbefall auf. Allerdings beziehen sich diese Aussagen nur auf den sichtbaren Befall, so dass von mindestens weiteren 10% ausgegangen werden muss, wenn auch der nicht sichtbare Befall und der versteckte Befall berücksichtigt werden. Auf den Wohnungsbestand in Deutschland bezogen, bedeutet dies, dass in ca. 4 Millionen Wohnungen ein Schimmelpilzbefall vorhanden wäre.

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Sind mehr Neubauten oder mehr Altbauten von Schimmelpilzen betroffen?

Diese Frage kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden, da es hierzu keine empirischen Daten gibt. Außerdem ist der Begriff „Altbau“ nicht genau definiert. Vielmehr kommt es darauf an, in welchem baulichen Zustand sich das Gebäude befindet, also z. B., ob die Fassade nachträglich wärmegedämmt wurde und/oder ob neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung eingebaut wurden. Eigene Erfahrungen und Untersuchungen belegen, dass Schimmelpilze in Neubauten genauso auftreten wie in sanierten oder unsanierten Altbauten, wenn die wesentlichen Voraussetzungen für Schimmelpilzwachstum gegeben sind: Feuchtigkeit. Diese tritt in Neubauten z. B. durch hohe Restfeuchte nach Baumaßnahmen und/oder unzureichendem Lüften genauso auf wie z. B. an Wärmebrücken in nicht sanierten Altbauten oder an Wärmebrücken in sanierten Altbauten, wenn der Austausch moderner Fenster nicht in ein ganzheitliches Wärmeschutzkonzept eingebettet wurde und z. B. die Fassade nicht gleichzeitig wärmegedämmt wurde.

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Treten Schimmelpilze mehr in Mietwohnungen oder selbst bewohnten Wohnungen auf?

Diese Frage kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden, da es hierzu keine empirischen Daten gibt. Eigene Erfahrungen und Untersuchungen belegen, dass Schimmelpilze vor allem in Mietwohnungen auftreten. Diese Einschätzung deckt sich mit Aussagen durch den Deutschen Mieterbund, Mieterschutzberatungen, Verbraucherschutzzentralen, den regionalen Verbänden von Haus & Grund sowie der Wohnungswirtschaft.

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Treten Schimmelpilze mehr in Ein-/Zweifamilienhäusern oder Mehrfamilienhäusern auf?

Diese Frage kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Bisher gab es in Deutschland nur eine repräsentative Studie über Schimmelpilzbefall in privat genutzten Innenräumen. Diese ist allerdings schon knapp 25 Jahre alt und weist einige methodische und didaktische Fehler auf. Demnach sind vor allem Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern von Schimmelpilzbefall betroffen.

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Werden Schimmelpilze durch das Lüftungsverhalten oder durch bauliche Mängel verursacht?

Diese Frage kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Bisher gab es in Deutschland nur eine repräsentative Studie über Schimmelpilzbefall in privat genutzten Innenräumen. Diese ist allerdings schon knapp 25 Jahre alt und weist einige methodische und didaktische Fehler auf.

Lt. dieser Studie werden nur knapp 6% der Schimmelpilzschäden durch Lüftungs- und/oder Heizgewohnheiten der Bewohner verursacht. Dagegen sind bauliche Mängel und vor allem eine unzureichende Wärmedämmung der Gebäudehülle die überwiegende Ursache für Schimmelpilzschäden.

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Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Feuchte- und/oder Schimmelpilzbefall und sozioökonomischen Einflüssen wie z. B. Alter, Arbeitslosigkeit, Armut, Migration oder dgl.?

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und das Robert Koch Institut (RKI) haben diese Frage untersucht und kommen in ihren Studien zu dem Ergebnis, dass es einen Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Einflüssen und dem Auftreten von Feuchteschäden und/oder Schimmelpilzbefall gibt. Eine weitere Erkenntnis ist, dass sich das dadurch bedingte Gesundheitsrisiko im Umfeld von armutsgefährdeten Menschen signifikant erhöht.

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Seit wann gibt es Schimmelpilze in Innenräumen?

Schimmelpilze in Innenräumen ist kein Ergebnis moderner Bauweise durch energieeffiziente Gebäudehüllen (z. B. Wärmedämm-Verbundsysteme in Verbindung mit dichten Fenstern mit einer Wärmeschutzverglasung). Nachweislich hat es Schimmelpilze in Innenräumen auch schon davor gegeben, allerdings aufgrund anderer Ursachen. Während Schimmelpilze in Gebäuden mit einer fehlenden Wärmedämmung vor allem an Wärmebrücken und Leckagen auftraten, sind es bei Neubauten und sanierten Altbauten vor allem die Luftdichtheit der Gebäudehülle, auf die mit einem angepassten Lüftungsverhalten reagiert werden muss. Neun von zehn schimmelpilzfreie Wohnungen in Deutschland belegen, dass Schimmelpilze in Innenräumen auch heute nicht sein müssen.

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Ist Schimmelpilzbefall meldepflichtig?

Nein.

Was versteht man unter dem Begriff Biokorrosion und Biofouling im Kontext von Schimmelpilzen?

Schimmelpilze (wie auch Bakterien) können mikrobielle Schadensprozesse an Baustoffen auslösen. Hierbei unterscheidet man chemische und physikalische Mechanismen, die auch als Biokorrosion und Biofouling bezeichnet werden. Bei der chemisch geprägten Biokorrosion verändert sich die Struktur und in der weiteren Folge die Stabilität des Baustoffgefüges. In der Regel wird dies durch das Ausscheiden direkt korrosiv wirkender Stoffwechselprodukte (z. B. anorganische und organische Säuren) verursacht, was zum enzymatischen Abbau von organischen Materialien (z. B. Tapeten, Holzfaserplatten) führen kann. Bei dem physikalisch wirkenden Biofouling dagegen treten mikrobielle, gelartig schleimige Beläge auf, die so genannten “Biofilme”. Diese sind in der Lage, maßgebliche Eigenschaften von Baustoffen zu verändern, vor allem Oberflächeneigenschaften. Durch Biofilme wird z. B. die Benetzbarkeit und somit Wasseraufnahme von Baustoffen verändert, was u. a. zur höheren Verschmutzung der Oberflächen führt. Hinzu kommt die Verschlechterung der Wasserdampfdiffusion und des Austrocknungsverhaltens, was wiederum die Wärmeleitfähigkeit erhöht und somit die Wärmedämmeigenschaften reduziert.

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