Flechten

Wie auch Algen werden Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer im Außenbereich aufgrund ihres Aussehens gelegentlich mit Flechten verwechselt. Ihr Farbspektrum reicht von schwarz und grau über ein blau- bis olivgrün bis hin zu bräunlich-rötlichen Farbtönen, aber auch ein kräftiges orange oder leuchtendes Gelb bis weiß ist möglich.

Mit der Bezeichnung Flechten (oder auch Lichen) wird in der Mikrobiologie Die Mikrobiologie ist ein Teilgebiet der Biologie und beschäftigt sich mit den Mikroorganismen, den kleinsten Lebewesen der Erde. Sie beschreibt die Lebensgemeinschaft zwischen einem Pilz und einem oder mehreren Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse bezeichnet, die mittels Photosynthese Die Photosynthese ist eine Stoffwechselreaktion chlorophyllhaltiger Organismen (grüne Pflanzen sowie einige Bakterien und Algen), bei der organische Verbindungen aus anorganischen Licht in organische Substanzen umwandeln können. In der Regel handelt es sich hierbei um so genannte Chlorophyten (besser bekannt als Grünalgen) oder Cyanobakterien Cyanobakterien wurden früher auch als Blaualgen bezeichnet. Es handelt sich um eine Gruppe einzelliger, photosynthetisch aktiver Lebewesen, die weder einen (besser bekannt als Blaualgen), die fälschlicherweise den Algen Algen stellen keine systematische Bezeichnung dar und sind pflanzenartige Lebewesen, die aber nicht den Pflanzen zugeordnet werden können. Sie umfassen zugeordnet werden. Flechten werden den Pilzen zugeordnet und immer nach dem Pilz benannt, der die Flechte bildet, da es meist dieser ist, der ihr die Form und Struktur gibt. In dieser faszinierenden Symbiose erhalten die Pilze Pilze sind chlorophyllfreie Organismen mit heterotropher Ernährungsweise (Ernährung durch Aufnahme organischer Nahrung), die sich durch Sporen verbreiten und vermehren. Alle von den zur Photosynthese fähigen Mikroorganismen die Nahrung und schützen wiederum den „Partner“ vor zu schneller Austrocknung und durch Pigmentbildung vor ultravioletter Strahlung (starke Sonneneinwirkung). Der Vorteil der Symbiose liegt eindeutig beim Pilz. Er dominiert und kontrolliert das Wachstum und die Zellteilung der Grün- oder Blaualge. Deshalb sprechen Mikrobiologen vom kontrollierten Parasitismus.

Flechten kommen infolgedessen in Innenräumen nicht vor. Dafür können sie Steinoberflächen an Fassaden oder freistehenden Bauteilen (z. B. Mauern) durch ihre charakteristische Flechtensäure angreifen und einen erheblichen Schaden anrichten. Die meisten Flechten gedeihen substratspezifisch auf basischem Gestein wie z. B. Kalkstein oder Dolomit oder auf saurem, kalkfreiem Silikatgestein wie z. B. Quarz, Gneis oder Basalt, aber auch auf Grabsteinen, Dachziegeln, Holzzäunen, verrostetem Metall, Farben und ausgewählten Kunststoffen.

Flechten haben einen bescheidenen Anspruch an Nährstoffe Nährstoffe dürfen weder mit den Begriffen Nährboden oder Nährmedien verwechselt werden. Mit Nährstoffe werden die Partikel bezeichnet, die sich als und sind meistens schon mit geringsten Mengen an Mineralstoffen zufrieden, die entweder über den Staub Staub ist die Sammelbezeichnung für feste Teilchen (Partikel), die in der Luft längere Zeit verteilt bleiben (schweben) oder sich binnen in der Luft, dem Regenwasser zugeführt oder aus dem Untergrund heraus gelöst werden. Flechten besitzen keine Möglichkeit, ihren Wasserhaushalt zu regeln, da sie keine Wurzeln zur aktiven Wasseraufnahme besitzen. Diese erfolgt über die Oberfläche, die wie ein Schwamm wirkt und über die Wasser in flüssiger Form oder als Wasserdampf Als Wasserdampf wird das in der Erdatmosphäre im gasförmigen Aggregatzustand enthaltene nicht sichtbare Wasser bezeichnet. In die Luft gelangt Wasserdampf in relativ kurzer Zeit aufgesaugt werden kann. Bei Trockenheit verlieren sie relativ schnell ihren für den Stoffwechsel benötigten Feuchtegehalt, da sie über keinen Verdunstungsschutz verfügen. Sie wechseln dann in einen photosynthetisch inaktiven („leblosen“) Zustand, in dem der Wassergehalt bei weniger als zehn Prozent des Trockengewichts liegen kann. Dieser nahezu vollständige Feuchtigkeitsverlust ist Teil der Überlebensstrategie. Nur im ausgetrockneten Zustand sind Flechten in der Lage, extreme Temperaturen und/oder hohe Lichtintensitäten zu überstehen. Erst bei erneuter Feuchtigkeitsaufnahme wird der Stoffwechsel wieder reaktiviert, der bei einem Wassergehalt von 65 bis 90% seine höchste Effizienz erreicht.

Die meisten Flechten bestehen aus mehreren Schichten. Die obere Schicht wird durch ein dichtes Geflecht aus Pilzfäden (so genannten Hyphen (aus dem griech. = das Gewebte) meistens verwendet für fadenförmige, evtl. verzweigte, Schimmelpilzzelle. Die Hyphen dienen der Ernährung oder der ) gebildet. Darunter befindet sich die Algenschicht. Die unterste Schicht verfügt über feine wurzelartige Pilzfäden, die mit dem Untergrund verbunden bzw. in ihn eingedrungen sind. Flechten wachsen zwischen 0,1 bis maximal 10 mm pro Jahr. Eine der Besonderheiten von Flechten ist ihre hohe Anpassungsfähigkeit an extreme Umgebungsbedingungen. Flechten können bei -50 °C genauso überleben wie bei 80 °C und unter extrem trockenen Bedingungen genauso wie permanent im Wasser. Durch diese Robustheit können Flechten ein Alter von bis zu mehreren tausend Jahren erreichen.

Flechten reagieren besonders empfindlich auf Luftverschmutzung durch Schadgase und insbesondere auf den Schwefeldioxidgehalt. Daher wird ein Bewuchs Unter Bewuchs wird allgemein der strukturierte bzw. stoffwechselaktive Befall durch Mikroorganismen wie z. B. Bakterien oder Schimmelpilze auf oder unter durch Flechten immer auch als Indiz für eine „saubere“ Luftqualität gesehen. Oder anders ausgedrückt: Flechten gelten als Bioindikatoren für die Luftqualität und liefern als „lebende Messgeräte“ Hinweise zur Luftbelastung.