Zu der Kategorie der Braunfäule Der durch zelluloseverwertende Pilze hervorgerufene Abbau des Holzes wird als Braunfäule (oder auch als Destruktionsfäule) bezeichnet. Die verbleibende Holzsubstanz wird gehört auch der Echte Hausschwamm Als Hausschwamm wird allgemein der so genannte Serpula lacrymans bezeichnet, ein Basidiomycetes der Ordnung Poriales. Er ist ein weitverbreiteter und , der die bekannteste und gefährlichste Art unter den Hausfäulen darstellt. Experten schätzen, dass in 5 bis 10 % der Altbauten mit einem Feuchtigkeitsproblem der Echte Hausschwamm vorliegt – in den meisten Fällen unentdeckt. Die Gefährlichkeit dieses holzzerstörenden Pilzes besteht darin, dass er sich an verschiedene Umgebungsbedingungen anpassen und selbst ungünstigen Lebensbedingungen für eine bestimmte Zeit trotzen kann.
Den Echten Hausschwamm erkennt man an einem weißen, watteartigen Myzelrasen. Die Stränge können bis zu mehrere Meter lang werden und silbrig-graues Aussehen annehmen. Das frische Myzel Das Myzel (auch Myzelium oder im Plural Myzelien genannt) ist ein Pilzgeflecht und wird durch die Gesamtheit eines aus verzweigten ist recht empfindlich und fällt bei Zutritt von trockener Zugluft oder Berührung schnell ein. Mit der Zeit fällt das Luftmyzel zu leicht abziehbaren Häuten bzw. Überzügen von silber- bis schmutzig-grauer Farbe zusammen. Diese Verfärbungen können auch olivgrüne, tonfarbige bis violette Farbtöne annehmen.
Die Fruchtkörper Der Fruchtkörper stellt das Endprodukt eines Pilzgewächses dar. Das Aussehen der im Innenbereich festgestellten (Schimmel)Pilze kann sich wie folgt unterscheiden: sind fleischig und zäh von ein bis zwei Zentimeter dicker, rotbrauner Masse mit runder bis elliptischer Form und einem weißen, zuweilen auch leicht rosa gefärbten, oft wulstigen und scharf begrenzten Rand. Nicht selten kommen zitronengelbe bis burgunderrote Verfärbungen vor. Ein besonders typisches Merkmal ist die gewunden-faltige oder gekräuselte Struktur. Frische Fruchtkörper haben einen angenehmen Pilzgeruch. Allerdings faulen diese relativ schnell, wodurch sie einen widerlichen Geruch Der Begriff Geruch kommt aus dem Lateinischen (Olfactus = Geruch) und beschreibt die Interpretation von Erregungen, die von Chemorezeptoren im annehmen. Alte, vertrocknete Fruchtkörper sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt und die typische Faltenstruktur der Fruchtschicht ist nur noch schwer zu erkennen. Häufig hängen diese wie alte Lumpen an den Kellerdecken herunter.
Bei niedriger Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und unterbleibt in der Regel die Ausbildung eines typischen Luftmyzels und es bilden sich papierdünne, oft altrosa bis violett getönte Häute aus. Im Endstadium dieser Entwicklung liegt schließlich ein kräftig verzweigtes Strangmyzel als lappiges Oberflächenmyzel vor. Optisch sind diese Stränge durch eine streichholz- bis teilweise bleistiftdicke, grau bis graubraun gefärbte und faserige, aufgeraute Oberfläche gekennzeichnet. Im trockenen Zustand sind die Myzelstränge starr und brüchig. Sie zerbrechen unter einem deutlich hörbaren Knacken, das als wichtiges Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmal vom weißen Porenschwamm dient, deren Stränge schneeweiß und beweglich bleiben.
Der Echte Hausschwamm kann mehrere Millimeter pro Tag wachsen. Die Wachstumsgeschwindigkeit des Myzels von 1 bis 8 mm hängt von der Optimaltemperatur ab. Bei idealen Wachstumsbedingungen Siehe Wachstumsvoraussetzungen. entwickelt sich der Echte Hausschwamm kreisförmig in alle Richtungen zu einem Myzelteppich, der bis zu 1 oder 2 Meter Ausmaße annehmen kann. Das Wachstum ist hierbei nicht kontinuierlich, sondern findet in Intervallen statt.
Hat das Wachstum der Hausfäule Siehe Holzzerstörende Pilze ein bestimmtes Ausmaß erreicht und tritt durch Feuchtigkeitsmangel oder andere für die Entwicklung ungünstige Umstände ein Wachstumsstillstand ein, kommt es zur Bildung von Frucht- oder Vermehrungskörpern. Sind diese Fruchtkörper angewachsen, kann der Echte Hausschwamm in gewissem Umfang selbst zur Aufrechterhaltung seiner Lebensbedingungen sorgen. Bei der Zersetzung der Zellulose durch das Substratmyzel entsteht Wasser. Es erscheint häufig in Tropfen auf dem Oberflächenmyzel und ist für die umgangssprachliche Bezeichnung „Tränenschwamm“ verantwortlich. Der wissenschaftliche Artname lacrimans (der Tränende) wurde daraus abgeleitet. Aber Vorsicht: auch beim Ausgebreiteten Hausporling bilden sich an der Oberfläche der Fruchtkörper feine Tröpfchen, so dass eine Verwechslungsgefahr in diesem Punkt gegeben ist.
Der Echte Hausschwamm wächst und entwickelt sich in einem Temperaturbereich von 3 bis 26 °C. Das optimale Wachstum findet bei Temperaturen zwischen 18 bis 22 °C statt. Bei Temperaturen oberhalb von 26 °C stellt der Pilz zunächst sein Wachstum ein, ohne allerdings abzusterben. Das Myzel stirbt erst bei Temperaturen von 40 bis 50 °C und einer Einwirkungsdauer von mindestens 30 Minuten bis ca. 6 Stunden ab. Die Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. werden dagegen erst bei Temperaturen von 60 °C und einer Einwirkungszeit bis zu 32 Stunden abgetötet.
Der wichtigste Faktor für das Wachstum und die Entwicklung ist eine ausreichende Holzfeuchte. Mit 30 bis 50 % benötigt der Echte Hausschwamm geringere Holzfeuchten als andere Hausfäulen und kann in Ausnahmen sogar auf trockenem Holz oder trockenen Lehmwänden wachsen.
Der Echte Hausschwamm befällt vorwiegend Nadelhölzer. In Ausnahmen können auch Laubhölzer betroffen sein, allerdings gibt es Unterschiede in Bezug auf ihre Widerstandskraft. So wird das Kernholz dunkelfarbiger Holzarten wie z. B. Eiche, Edelkastanie oder Rüster nicht angegriffen oder nur extrem langsam abgebaut, während hellfarbige Laubhölzer ähnlich schnell und stark zerstört werden wie Nadelhölzer. Außer Holz befällt der Hausschwamm auch Holzwerkstoffe und damit Span- und Faserplatten, Möbel, Rohrgeflechte, selbst Bücher, Textilien, Leder, Teppiche und andere kohlehydrathaltige Materialien (z. B. Kartoffeln). Deckend gestrichene Holzteile wie z. B. Türrahmen, Fußleisten, Wandbekleidungen und dgl. weisen bei einem Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, anfangs Blasenbildungen und feine Kreuz- und Querrisse sowie später eine wellige Oberfläche auf, die bei trockenem Holz charakteristisch aufgewölbt ist. Mit einem spitzen Gegenstand lässt sich derartiges Holz leicht in seiner ganzen Stärke durchstoßen.
Weniger bekannt ist es, dass auch einige Schimmelpilzarten als Nahrungsgrundlage für den Echten Hausschwamm dienen. Ein Vertreter dieser so genannten fungicolen Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer ist z. B. die Gattung Die Gattung ist eine systematische Kategorie oberhalb der Art, die mehrere Arten zusammenfasst. Penicillium Der auch als so genannter „Pinselschimmel“ bekannte Schimmelpilz ist besonders in kühlen und gemäßigten Gebieten weit verbreitet und ein wesentlicher . Andere Schimmelpilze wie z. B. Gattungen des Pilzes Trichoderma Trichoderma ist ein ubiquitär vorkommender Schimmelpilz. Neben einer Besiedlung von Böden und Pflanzenwurzeln trifft man den Mikropilz auch auf abgestorbenen können dagegen antagonistisch sein und das Wachstum des Echten Hausschwamms, vor allem in der Startphase, hemmen.
Vom Myzel ausgehend wachsen die Hyphen (aus dem griech. = das Gewebte) meistens verwendet für fadenförmige, evtl. verzweigte, Schimmelpilzzelle. Die Hyphen dienen der Ernährung oder der , die sich schnell vermehren und miteinander verzweigen. Diese ergeben später ein dichtes Pilzgeflecht. Bei dem Myzel wird zwischen dem so genannten Substratmyzel, das im Inneren des Holzes wächst, und dem Oberflächenmyzel unterschieden, das sich zunächst auf der Holzoberfläche und später auch auf dem Mauerwerk ausbreiten kann. Der Echte Hausschwamm ist auf die Gegenwart basischer Materialien angewiesen, die ihm in Form von alkalischen Baustoffen wie z. B. Ziegelsteine, Magerbeton, kalk- und/oder zementgebundener Putz- oder Mauermörtel und dgl. zur Verfügung stehen. Diese werden benötigt, um die vom Hausschwamm produzierte Oxalsäure zu neutralisieren.
Aufgrund eines hoch entwickelten Oberflächen- bzw. Strangmyzels kann sich diese Hausfäule extrem weit ausbreiten und „sucht“ sich ihre Feuchtequelle. Diese kann unter Umständen z. B. die defekte Dachentwässerung sein, die sich meterweit vom eigentlichen Befallsort befindet. Dabei werden über den Nährboden Als Nährboden wird das Substrat bzw. der Untergrund bezeichnet. Schimmelpilze können prinzipiell alle Substrate belegen. Hierfür können sie ggf. sogar hinaus nicht nur holzfreie Stoffe aller Art meterweit überwuchert, sondern auch Schüttungen, Magerbeton oder Mauerwerk durchwachsen, was ihm den beiläufigen Namen des Mauerschwamms eingebracht hat.
Ein gut ausgewachsener Fruchtkörper produziert Millionen von Sporen, die sich im Keller (oder Dachstuhl) verteilen und sich auf allen Untergründen ausbreiten. Die Sporen sind dünnwandig, von länglich, ovaler, elliptischer bis typisch bohnenförmiger Gestalt mit Längen von 9 bis 12 µm und Breiten von 4 bis 6 µm sowie von gelb- bis rotbrauner Färbung. Allerdings ist nicht jede Spore keimfähig. Experten schätzen diese auf 20 bis 45 %, die mit zunehmendem Alter extrem abnimmt. Treffen diese Sporen auf einen günstigen Nährboden wie z. B. Holz bedarf es zum Wachstum nur noch günstiger Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnisse. Und diese sind in den meisten Altbaukellern ohne Abdichtung und Be- und Entlüftung in der Regel gegeben. Neben der Ausbreitung durch Sporen kann eine Ausbreitung auch über Myzelstränge oder durch das Verschleppen z. B. über die Schuhe erfolgen, wenn z. B. befallene Gegenstände wie alte Möbel in andere Räume transportiert werden.
Der Echte Hausschwamm kommt insbesondere in unbewohnten bzw. leer stehenden und/oder feuchtegeschädigten Altbauten vor und wird fast ausschließlich in Kellern oder im Dachstuhlbereich nachgewiesen; in Ausnahmen auch im Erdgeschoss bei nicht unterkellerten Gebäuden. Bevorzugt entwickelt sich der Pilz in Zwischendecken sowie in Fehlstellen unterhalb der Böden, hinter Wandbekleidungen und Verschalungen und dgl., um sich von hier in alle Richtungen auszubreiten.
Der Echte Hausschwamm selbst ist nicht giftig oder gesundheitsgefährdend. Allerdings können sich die Ausdünstungen und/oder Sporen auf die Gesundheit Umgangssprachlich ist es üblich, Gesundheit mit dem Gegenteil oder der Abwesenheit von Krankheit zu beschreiben. Auch wenn die individuelle Gesundheit der Menschen auswirken, indem sie Lungenirritationen verursachen. Veröffentlicht wurden in dem Zusammenhang bisher die Entstehung der extrinsischen Alveolitis Alveolitis bezeichnet eine Lungenerkrankung, die in zwei Formen auftreten kann: als diffuse-fibrosierende Alveolitis (eine Erkrankung des Lungengewebes und der Lungenbläschen (Hypersensibilität Typ I) sowie Lungenödeme und Bronchialkrämpfe.