Biogene Stäube inkl. der von Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse freigesetzten Mykotoxine und/oder MVOC), aktive (viable) oder inaktive (non-viable) Schimmelpilzsporen sowie andere mikrobielle Partikel Feste oder flüssige Teilchen in schwebefähiger Verteilung in Flüssigkeiten oder Gasen. (z. B. Hyphen (aus dem griech. = das Gewebte) meistens verwendet für fadenförmige, evtl. verzweigte, Schimmelpilzzelle. Die Hyphen dienen der Ernährung oder der , Myzelien) können sensibilisierend wirken und im weiteren Verlauf allergische Reaktionen auslösen.
Reagiert das Immunsystem umgehend (innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten) auf allergene Substanzen (so genannte Antigene), spricht man von einer Sofortreaktion oder Typ-I- Allergie Als Allergie (griechisch αλλεργία, „die Fremdreaktion“, von altgriechisch ἄλλος allos, „anders, fremd“ und ἔργον ergon, „die Arbeit, Reaktion“) versteht man . Beim ersten Kontakt mit diesen „Eindringlingen“ kommt es zur Bildung von spezifischen Abwehrstoffen, die als Antikörper Antikörper sind im Organismus vorkommende Proteinmoleküle, von denen es viele Millionen verschiedene Typen gibt. Antikörper werden von Lymphozyten (bestimmten weißen (IgE- oder Immunglobulin Eiweißkörper, die in Zellen des Immunsystems gebildet werden und die spezifisch mit Fremdstoffen (Antigenen, Allergenen) reagieren. Immunglobulin-Klassen: IgA in Schleimhäuten -E-Antikörper) bezeichnet werden. Der Vorgang selbst wird als „ Sensibilisierung Leitet der Körper bei einem Erstkontakt mit einem Stoff eine falsche, weil unnötige, Abwehrmaßnahme ein, spricht man von Sensibilisierung. Der “ bezeichnet und stellt an sich noch keine Erkrankung dar. Diese Antikörper passen sich genau der Struktur an und verbinden sich mit ihm („Schloss-und-Schlüssel-Prinzip“). Damit ist das „immunologische Gedächtnis“ nun ausgebildet. Erst bei einem erneuten Kontakt mit der gleichen Substanz setzen diese speziellen Abwehrzellen (so genannte Mastzellen Es gibt in allen Bindegeweben des Organismus einen Zelltyp (so genannte Mastzellen), der sowohl auf den Schleimhäuten (Augenbindehaut, Nasen-, Bronchial- ) große Mengen an Entzündungsstoffen wie z. B. das Gewebshormon Histamin Histamin ist aus dem Griechischen (histos = Gewebe) und -amin für stickstoffhaltige Verbindung abgeleitet. Es handelt sich um einen Stoff, frei, durch die allergische Reaktionen ausgelöst werden. In der weiteren Folge kommt es zur Verengung der Bronchien. Kleinere Blutgefäße werden durchlässiger, so dass Flüssigkeit in das Gewebe eindringt und zum Anschwellen der Schleimhäute bis hin zu einer Erweiterung der Blutgefäße führt. Äußerlich zeigen sich die Symptome Der Begriff Symptome ist in Bezug auf Schimmelpilze in Innenräumen mehrfach belegt. Zum einen geht es um die Symptome, die durch Augenjucken, Niesen, Husten oder Hautausschlag.
Diese umgehende Überempfindlichkeitsreaktion ►siehe Allergie des Immunsystems auf allergene Substanzen aus dem Umfeld wird auch als Atopie bezeichnet. Bei bereits sensibilisierten Menschen reichen oftmals schon geringe Konzentrationen von biogenen Stäuben, Schimmelpilzsporen und anderen mikrobiellen Partikeln, um allergische Reaktionen auszulösen. Dies ist dahingehend relevant, da sich in der so genannten ubiquitären Hintergrundbelastung Nicht zu vermeidende, ständig vorhandene Kontamination der Raumluft, Oberfläche oder Baustoffe. – also der normalen Außenluftbelastung – bereits große Mengen an Bioaerosolen befinden können. Diese sind abhängig von witterungsbedingten, jahreszeitlich bedingten sowie regional bedingten Unterschieden.
Lt. AWMF-Schimmelpilz-Leitlinie „Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelpilzexposition in Innenräumen“ der GHUP (Gesellschaft für Hygiene Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „eine der Gesundheit zuträgliche Kunst“. Es ist von , Umweltmedizin Die Umweltmedizin ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit dem Einfluss der Umwelt auf die Gesundheit befasst. Die Lehre und Präventivmedizin) müssen unter den allergischen Reaktionen (Typ-I-Allergie) vor allem die
- allergische Rhinitis Eine Rhinitis ist ein Schnupfen, der unterschiedliche Ursachen haben kann. Von einer allergischen Rhinitis spricht man, wenn sie allergischen Ursprungs ,
- allergische Sinusitis Symptom der Typ-I-Allergie. Bezeichnung für die Entzündung der Nasennebenhöhlen oder die Entzündung eines Hirnblutleiters. und das
- allergische Asthma bronchiale Anfälle von Atemnot mit besonders erschwerter Ausatmung, verursacht durch eine Schwellung der Bronchialschleimhaut, die Absonderung eines zähen Schleims aus den
genannt werden. Diese stellen häufige Schimmelpilzassoziierte Gesundheitsbeschwerden dar.
Eines der Hauptprobleme besteht darin, dass die ohnehin schon sehr heterogene Exposition (von lat. exponere, expositum = herausstellen, aussetzen) Grad der Gefährdung für einen Organismus, der sich aus der Häufigkeit und Intensität unterschiedlichster Schimmelpilzarten in verschiedenen Konzentrationen auf eine individuelle Konstitution Körperliche und seelische Verfassung, Widerstandskraft eines Lebewesens, anlagebedingte "Gesamtverfassung". ( Prädisposition Die Empfänglichkeit einer Person für eine bestimmte Erkrankung. und Disposition) von Menschen trifft und diese ggf. auch noch so genannten Risikogruppen angehören. Durch zusätzliche Einflüsse durch andere Innenraumallergene wie z. B. andere Mikroorganismen (z. B. Milben Milben (lat. Acari) gehören zu den Spinnentieren. In Gebäuden und Wohnungen ist vor allem die Hausstaubmilbe (lat. Dermatophagoides pteronyssinus) und ) und/oder chemische Schadstoffe Schadstoffe sind definiert als chemische Elemente oder Verbindungen mit nachgewiesener oder vermuteter schädigenden Wirkung auf Mensch und Umwelt (Tier, Pflanze können die unterschiedlichen gesundheitlichen Effekte durch einzelne Mechanismen kaum erklärt werden. Immunologen sind sich sicher, dass allergologische als auch nicht IgE-vermittelte immunologische und toxische Mechanismen ineinandergreifen und ursächlich sind.
Die Allergische Rhinitis Die Allergische Rhinitis ist eine Erkrankung des atopischen Formenkreises. Es handelt sich also um eine IgE-vermittelte Entzündung. Sie betrifft die wird klinisch in eine saisonale, ganzjährige oder berufsbedingte Allergie unterteilt. Eine saisonale Rhinitis wird vorwiegend durch Allergene von überwiegend in der Außenluft vorkommenden Schimmelpilzen verursacht, die jahreszeitlich bedingt nur temporär auftreten. Typische Vertreter sind z. B. die Schimmelpilzgattungen Botrytis Botrytis ist eine Gattung der Schimmelpilze, die weltweit verbreitet ist. Bevorzugt wird vor allem eine feuchte Umgebung, wie sie in sp., Fusarium Fusarium ist ein Schimmelpilz und stellt einen weltweit verbreiteten Bodenbewohner dar. Außerdem bewachsen die verschiedenen Arten alle Getreidesorten und Gräser sp., Aureobasidium Die Gattung Aureobasidium wird häufig den Schimmelpilzen zugeordnet. Verantwortlich hierfür ist ihre flache Wuchsform. Aufgrund ihrer sexuellen Fortpflanzung mit Basidien und Ustilago sowie Alternaria Unter Alternaria werden eine etwa 50 Arten umfassende, weltweit verbreitete Anamorph-Gattung der Hyphomycetes mit dunklen, muriform septierten Conidien zusammengefasst, die alternata und Cladosporium herbarum Cladosporium herbarum ist ein Schimmelpilz und gehört zur Cladosporium-Gruppe. Es handelt sich um die weltweit häufigste Art auf abgestorbenen pflanzlichen .
Eine ganzjährige Rhinitis wird vorwiegend durch Allergene von überwiegend in der Außenluft vorkommenden Schimmelpilzen verursacht, die ganzjährig auftreten. Typische Vertreter sind z. B. die Schimmelpilzgattungen Aspergillus sp., Penicillium Der auch als so genannter „Pinselschimmel“ bekannte Schimmelpilz ist besonders in kühlen und gemäßigten Gebieten weit verbreitet und ein wesentlicher sp., Chaetomium Chaetomium ist eine Gattung der Schimmelpilze und gehört zu den so genannten Dematiaceae (auch Schwärzepilze genannt), da die Hyphen oder sp., Mucor sp. und Rhizopus Rhizopus ist eine weltweit verbreitete Schimmelpilzgattung. Sie gehört zur Abteilung der Jochpilze (Zygomycota) und bildet ihre Sporen in jochförmigen Sporangien sp. Eine berufsbedingte Rhinitis tritt vor allem an exponierten Arbeitsplätzen wie z. B. Mülldeponien und Kompostanlagen sowie in der Landwirtschaft auf.
Bei einer allergischen Sinusitis handelt es sich um eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Diese kann neben Schimmelpilzsporen auch durch virale oder bakterielle Infektionen ausgelöst werden. Unterschieden wird die akute und chronische Sinusitis, auch Rhinosinusitis genannt. Wird eine akute Entzündung der Nasenschleimhaut sowie der Schleimhäute der Nasennebenhöhlen unzureichend behandelt, kann es zu einer chronischen Sinusitis kommen (> 3 Monate). Die chronische Sinusitis ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen. Typische Erreger sind z. B. Alternaria alternata, Staphylococcus aureus sowie verschiedene Enterobacteriaceae.
Nach Aussagen der AWMF-Schimmelpilz-Leitlinie „Medizinisch klinische Diagnostik bei Schimmelpilzexposition in Innenräumen“ der GHUP (Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin) weisen neuere Studien nach, dass Pilze Pilze sind chlorophyllfreie Organismen mit heterotropher Ernährungsweise (Ernährung durch Aufnahme organischer Nahrung), die sich durch Sporen verbreiten und vermehren. Alle in den Nasennebenhöhlen bei der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung nachzuweisen sind, so dass die Anwesenheit PER Hauptanwendungsfeld für PER (Tetrachlorethen) sind chemische Reinigungen und “Fleckenwasser”. In größeren Konzentrationen kann es zu Haut- und Augenreizungen, sowie Leber- se nicht automatisch zu Allergien führen müssen. Ursächlich kann entweder eine reduzierte oder eine übersteigerte Immunantwort bei einer Exposition durch Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer sein. In den gleichen Studien ist man allerdings darauf gestoßen, dass immer öfter schwere Rhinosinusitis diagnostiziert werden, die nach neuesten Erkenntnissen durch Biofilme verursacht werden. Allerdings besteht zu den pathogenen Mechanismen noch Forschungsbedarf.
Die Entzündung der Bronchien ( Bronchitis Entzündung der Bronchien ) kann zum allergischen Asthma führen. Wie bei der allergischen Rhinitis wird auch das allergische Asthma bronchiale klinisch in eine saisonale und ganzjährige Allergie unterteilt. Ein saisonales allergisches Asthma bronchiale wird vorwiegend durch Allergene von überwiegend in der Außenluft vorkommenden Schimmelpilzen verursacht, die jahreszeitlich bedingt nur temporär auftreten. Typische Vertreter sind z. B. die Schimmelpilzgattungen Botrytis sp., Fusarium sp., Epicoccum Epiccocum ist ein Schimmelpilz und kommt auf abgestorbenen pflanzlichen Materialien, auf altem Papier, Textilien und in der Luft vor. Außerdem sp., Aureobasidium und Ustilago sowie Alternaria alternata und Cladosporium Cladosporium ist ein Schimmelpilz, der sowohl in der Außen- als auch in der Innenluft häufig anzutreffen ist. Mit 60 bis herbarum. Ähnlich verhält es sich mit dem ganzjährigen allergischen Asthma bronchiale, das vorwiegend durch Allergene von überwiegend in der Außenluft vorkommenden Schimmelpilzen verursacht wird, die ganzjährig auftreten. Typische Vertreter sind z. B. die Schimmelpilzgattungen Aspergillus sp., Penicillium sp., Chaetomium sp., Mucor sp. und Rhizopus sp.
Ein Zusammenhang zwischen Feuchte- und/oder Schimmelpilzschäden in Innenräumen und dem Auftreten von Asthma, insbesondere bei Kindern, gilt in Kreisen der Immunologen und Allergologen als gesichert. Besonders die Schimmelpilzart Alternaria alternata sowie Cladosporium sp. müssen in dem Zusammenhang besonders hervorgehoben werden. Des Weiteren konnte in zahlreichen Studien der Nachweis erbracht werden, dass zwischen Feuchte- und/oder Schimmelpilzschäden und dem atopischen Ekzem Der Begriff Ekzem wurde aus dem Griechischen (έκζεμα ekzema = „Aufgegangenes“) abgeleitet. Es handelt sich um eine Hauterkrankung, die sich (atopische Dermatitis) ein Zusammenhang besteht.
Der medizinische Nachweis erfolgt durch so genannte Allergietests, entweder in Form von Hauttests oder der Messung von Antikörpern ( Spezifisches IgE Wird für einen bestimmten Allergieauslöser spezifisches IgE im Blutserum nachgewiesen, liegt eine Sensibilisierung auf den entsprechenden Allergieauslöser vor. Es muss im Blut) sowie so genannten Provokationstests, mit denen gezielt typische Symptome hervorgerufen werden.