Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf normalerweise harmlose körperfremde Substanzen (so genannte Allergene), die bei den meisten Menschen in der Regel keine gesundheitlichen Irritationen oder Gesundheitsbeschwerden verursachen. Diese Überempfindlichkeit (auch als Atopie bezeichnet) wird von einer Vielzahl von Allergenen ausgelöst. Experten des Deutschen Allergie Als Allergie (griechisch αλλεργία, „die Fremdreaktion“, von altgriechisch ἄλλος allos, „anders, fremd“ und ἔργον ergon, „die Arbeit, Reaktion“) versteht man - und Asthmabundes (DAAB) gehen davon aus, dass es aktuell über 20.000 allergieauslösende Substanzen gibt. Allergene werden je nach Herkunft und Kontakt in
- Inhalationsallergene (z. B. Gräser- und Blütenpollen, Schimmelpilzsporen, Kot der Hausstaubmilbe, Duftstoffe),
- Nahrungsmittelallergene (z. B. Konservierungsstoffe, Milcheiweiß, Fischeiweiß, Nüsse),
- Kontaktallergene (z. B. Lösungsmittel, Kosmetika, Nickel),
- Arzneimittelallergene (z. B. bestimmte Antibiotika Seit den späten 1940-er Jahren werden Antibiotika in zunehmendem Maße zur gezielten Therapie von Infektionskrankheiten eingesetzt. Das erste Antibiotikum, das ) und
- Insektengiftallergene (z. B. Bienen- oder Wespengift)
unterschieden. Allerdings gibt es auch Überempfindlichkeiten, die nicht als Allergie eingestuft werden wie z. B. bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie z. B. eine Laktoseintoleranz. Da sich die Symptome Der Begriff Symptome ist in Bezug auf Schimmelpilze in Innenräumen mehrfach belegt. Zum einen geht es um die Symptome, die ähneln, muss eine allergologische Differenzialdiagnostik durchgeführt werden. Diese ist für eine zielgerichtete Therapie und Behandlung unverzichtbar.
In der Regel ist es schwierig, die Symptome oder Beschwerden einer allergischen Reaktion einem der möglichen Allergene direkt zuzuweisen, da diese nicht isoliert auftreten und das Immunsystem Der Begriff Immunsystem ist aus dem Lateinischen immunis (= verschont oder unberührt) abgeleitet. Es ist ein komplexes System zur Abwehr oftmals einem wahren Allergen Die Stoffe, die das menschliche Immunsystem reizen und eine Allergie auslösen, werden als Allergene (oder auch als Antigene oder Fremdstoffe) -Cocktail ausgesetzt ist. Des Weiteren müssen Umwelteinflüsse wie z. B. Luftverschmutzung und Feinstäube berücksichtigt werden, die Allergien und Folgeerkrankungen wie z. B. Asthma begünstigen. Kommen noch mögliche Kreuzallergien hinzu, können die vielfältigen und zum Teil unspezifischen Symptome und Beschwerden wie z. B. Niesen und Niesattacken, Schnupfen Symptom der Typ-I-Allergie. und/oder Husten, Atemprobleme bis hin zu Atemnot, tränende Augen, Schwellungen der Schleimhäute, Hautausschlag und Juckreiz oder Magen-Darm-Probleme oftmals keinem Allergen direkt zugewiesen werden.
In der Regel zeigen sich die allergischen Reaktionen an den Körperstellen, die zum Allergen als Allergieauslöser unmittelbaren Kontakt haben. Meistens handelt es sich hierbei um die Haut und die Schleimhäute sowie die Atemwege. Je nach Zeitpunkt für das Auftreten von allergischen Reaktionen, werden diese in Allergietypen und -formen unterschieden. In bestimmten Ausnahmefällen kann es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen, die lebensgefährlich werden kann.
Bei Allergien reagiert das Immunsystem auf körperfremde Substanzen (so genannte Allergene). Beim ersten Kontakt mit diesen Allergenen (auch als Antigene bezeichnet) kommt es innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten zur Bildung von spezifischen Abwehrstoffen (so genannte Antikörper Antikörper sind im Organismus vorkommende Proteinmoleküle, von denen es viele Millionen verschiedene Typen gibt. Antikörper werden von Lymphozyten (bestimmten weißen ). Diese Antikörper (so genannte IgE-Antikörper Siehe Antikörper, siehe Immunglobulin E. ) bilden sich beim ersten Kontakt mit dem Allergen, passen sich genau der Struktur an und verbinden sich mit ihm. Dieser Vorgang wird als Sensibilisierung Leitet der Körper bei einem Erstkontakt mit einem Stoff eine falsche, weil unnötige, Abwehrmaßnahme ein, spricht man von Sensibilisierung. Der bezeichnet und stellt an sich noch keine Erkrankung dar. Das „immunologische Gedächtnis“ ist nun ausgebildet. Erst bei einem erneuten Kontakt mit der gleichen Substanz setzen diese speziellen Abwehrzellen (so genannte Mastzellen Es gibt in allen Bindegeweben des Organismus einen Zelltyp (so genannte Mastzellen), der sowohl auf den Schleimhäuten (Augenbindehaut, Nasen-, Bronchial- ) große Mengen an Entzündungsstoffen wie z. B. das Gewebshormon Histamin Histamin ist aus dem Griechischen (histos = Gewebe) und -amin für stickstoffhaltige Verbindung abgeleitet. Es handelt sich um einen Stoff, frei, durch die allergische Reaktionen ausgelöst werden. In der weiteren Folge kommt es zur Verengung der Bronchien. Kleinere Blutgefäße werden durchlässiger, so dass Flüssigkeit in das Gewebe eindringt und zum Anschwellen der Schleimhäute bis hin zu einer Erweiterung der Blutgefäße führt. Äußerlich zeigen sich die Symptome durch Augenjucken, Niesen, Husten oder Hautausschlag.
Biogene Stäube inkl. der von Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse freigesetzten Mykotoxine und/oder MVOC), aktiven (viable) oder inaktiven (non-viable) Schimmelpilzsporen sowie anderen mikrobiellen Partikeln (z. B. Hyphen (aus dem griech. = das Gewebte) meistens verwendet für fadenförmige, evtl. verzweigte, Schimmelpilzzelle. Die Hyphen dienen der Ernährung oder der , Myzelien) können sensibilisierend wirken und bei entsprechend ausgeprägter Exposition (von lat. exponere, expositum = herausstellen, aussetzen) Grad der Gefährdung für einen Organismus, der sich aus der Häufigkeit und Intensität im weiteren allergische Reaktionen auslösen. Abhängig von den Ursachen und dem zeitlichen Auftreten werden die Typ-I-Allergie (z. B. allergische Rhinitis Eine Rhinitis ist ein Schnupfen, der unterschiedliche Ursachen haben kann. Von einer allergischen Rhinitis spricht man, wenn sie allergischen Ursprungs , Asthma bronchiale Anfälle von Atemnot mit besonders erschwerter Ausatmung, verursacht durch eine Schwellung der Bronchialschleimhaut, die Absonderung eines zähen Schleims aus den , Atopisches Ekzem Der Begriff Ekzem wurde aus dem Griechischen (έκζεμα ekzema = „Aufgegangenes“) abgeleitet. Es handelt sich um eine Hauterkrankung, die sich ), Typ-I- und Typ-III-Allergie (z. B. Allergische Bronchopulmonale Aspergillose Siehe Aspergillose. ) sowie Typ-III- und Typ-IV-Allergie (z. B. exogen allergische Alveolitis Unter der exogen allergischen Alveolitis (kurz EAA) wird eine entzündliche (allergische) Reaktion der Lungenbläschen (Lungengewebe) bis hin zum asthmatischen Anfall ) unterschieden.
Immunologen, Allergologen und Toxikologen sind sich bis heute nicht einig, warum es zu der Überempfindlichkeitsreaktion ►siehe Allergie des Immunsystems kommt. Einige Experten vertreten die Meinung, dass Immunglobuline und Mastzellen ausschließlich für das Auslösen von Allergien und somit dem Schutz des menschlichen Organismus verantwortlich sind. Andere Experten widersprechen mit der Evolutionstheorie, nach der jedes biologische System, das im Laufe der Evolution erhalten geblieben ist, eine nützliche Funktion hat. Der Nutzen der Immunglobuline wurde bisher nicht widerspruchsfrei belegt.
Sicher ist man, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Die Atopie wird bei ca. 30% auf Kinder übertragen, wenn einer der beiden Eltern bereits Allergiker ist. Sind beide Eltern Allergiker, beträgt die Wahrscheinlichkeit der erblichen Übertragung auf die Kinder immerhin schon ca. 60%. Hinzu kommen exogene Einflüsse wie Luftverschmutzung und zunehmende Feinstaubbelastung, aber auch individuelle Einflussfaktoren wie Ernährung (insbesondere Konservierungsstoffe in Fertignahrungsmittel), schlecht gelüftete Wohnungen und eine übertriebene Hygiene Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „eine der Gesundheit zuträgliche Kunst“. Es ist von . Bei hohem Hygienestandard wird das Immunsystem nicht mehr gefordert.
Weiterhin fällt auf, dass sich bisherige Untersuchungen zur Identifizierung von Allergenen nur auf die Trägersubstanzen (z. B. Staub Staub ist die Sammelbezeichnung für feste Teilchen (Partikel), die in der Luft längere Zeit verteilt bleiben (schweben) oder sich binnen , Pollen, Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. oder Milben Milben (lat. Acari) gehören zu den Spinnentieren. In Gebäuden und Wohnungen ist vor allem die Hausstaubmilbe (lat. Dermatophagoides pteronyssinus) und ) konzentrieren und somit nur auf einen Bruchteil des allergischen Potenzials. Allergene sind allerdings molekulare Stoffe, die sich von ihrem Träger abkoppeln und im menschlichen Organismus die allergischen Reaktionen (Entzündungen) auslösen.