Im Gegensatz zu allergischen Reaktionen, reizenden und/oder toxischen Wirkungen gibt es bei Infektionen durch Schimmelpilze (so genannte Mykosen) einen kausalen Zusammenhang zu Erkrankungen. Mykosen (Pilzinfektionen) können oberflächlich (z. B. Haut oder Nägel) oder Systemisch Ein Organsystem oder mehrere Organe gleichermaßen betreffend. (innere Organe) auftreten. Im Kontext zu Schimmelpilzen in privat genutzten Innenräumen geht es um die systemische Pilzinfektion, die äußerst selten und ausschließlich bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auftritt.
Ursächlich sind Aktinobakterien sowie eine begrenzte Anzahl von Schimmelpilzen (Mucorales). Typische Vertreter sind Rhizopus Rhizopus ist eine weltweit verbreitete Schimmelpilzgattung. Sie gehört zur Abteilung der Jochpilze (Zygomycota) und bildet ihre Sporen in jochförmigen Sporangien oryzae, Rhizopus microsporus, Rhizomucor pusillus, Mucor sp. und Aspergillus fumigatus Der Aspergillus fumigatus ist als Schimmelpilz weltweit verbreitet und ausgesprochen thermotolerant. Dies bedeutet, dass diese Art in einem weiten Temperaturspektrum . Diese thermophilen Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer haben mit 37 °C ihre ideale Wachstumstemperatur bei der Körpertemperatur des Menschen und sind daher für Atemwegsinfektionen gefährlich. Diese Schimmelpilze bilden keine oder nur wenig Hyphen (aus dem griech. = das Gewebte) meistens verwendet für fadenförmige, evtl. verzweigte, Schimmelpilzzelle. Die Hyphen dienen der Ernährung oder der aus und produzieren vor allem reichlich Sporangiosporen Sporen von Jochpilzen (Zygomyceten). Siehe Pilze. . Selbst wenn diese Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. eingeatmet werden, werden in der Regel keine Infektion Unter einer Infektion versteht man das Eindringen eines Mikroorganismus in einen größeren Wirtsorganismus (Makroorganismus), eine Einleitung der parasitischen Lebensweise von ausgelöst. Erst wenn Menschen mit einer Immunsuppression oder einer bestimmten Risikogruppe diese Sporen einatmen, kann es zu einer systemischen Mykose Der Fachbegriff für eine Pilzinfektion ist die Mykose. Die Erreger können sowohl Dermatophyten (Hautpilze), Hefepilze oder Schimmelpilze sein. Generell werden kommen. Dringen diese bis in die Lungen vor, kann eine pulmonale Mukormykose verursacht werden. Symptome Der Begriff Symptome ist in Bezug auf Schimmelpilze in Innenräumen mehrfach belegt. Zum einen geht es um die Symptome, die sind z. B. Fieber, Husten und Atembeschwerden.
Neben einer inhalativen Aufnahme können die Sporen auch über eine verletzte Hautoberfläche oder durch die Nahrungsaufnahme von kontaminierten Lebensmitteln aufgenommen werden. Neben hohem Fieber und Schmerzen zeigen sich dann häufig Funktionsstörungen betroffener Organe bis hin zum seltenen Multiorganversagen.
Infektionen durch die inhalative Aufnahme biogener Stäube inkl. der von Schimmelpilzen produzierten Mykotoxine und/oder MVOC), aktiver (viable) oder inaktiver (non-viable) Schimmelpilzsporen sowie anderen mikrobiellen Partikeln (z. B. Hyphen, Myzelien) werden in privat genutzten Innenräumen bei normaler Nutzung nicht verursacht. Treten diese äußerst seltenen Erkrankungen dennoch auf, müssen mehrere ungünstige und äußerst seltene Faktoren gleichzeitig auftreten: spezifische Schimmelpilzarten in hoher Konzentration treffen auf immungeschwächte Menschen. Neben seltenen Fällen von älteren Menschen mit einer höheren Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen sind fast ausschließlich stark immungeschwächte Personengruppen (z. B. Krebspatienten nach Chemotherapie, Transplantationspatienten, Leukämie) betroffen. Man spricht deshalb von einer opportunistischen Infektion. Diese Risikogruppen sollten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus oder der ambulanten Behandlung über die Risiken einer Infektion durch Schimmelpilze und Aktinobakterien im häuslichen Umfeld aufgeklärt werden und in den eigenen vier Wänden jegliche Expositionsquellen wie z. B. Zimmerpflanzen oder Biomüll und dgl. vermeiden. Gleiches gilt für die nähere Umgebung (z. B. Kompost).
Eine Sonderstellung bei Infektionen durch Schimmelpilze nimmt die Gattung Die Gattung ist eine systematische Kategorie oberhalb der Art, die mehrere Arten zusammenfasst. Aspergillus sp. ein. Der Mensch atmet durchschnittlich hunderte von Sporen dieses Schimmelpilzes täglich ein, abhängig von den jahreszeitlich, witterungsbedingten oder regional bedingten Unterschieden. Über 95% der 350 Schimmelpilzarten dieser Gattung sind für den Menschen völlig harmlos und nur einige wenige Arten können bei gegebener Prädisposition Die Empfänglichkeit einer Person für eine bestimmte Erkrankung. , also einem geschwächten oder unterdrückten Immunsystem Der Begriff Immunsystem ist aus dem Lateinischen immunis (= verschont oder unberührt) abgeleitet. Es ist ein komplexes System zur Abwehr , zu einer Infektion führen. Hierzu gehören der Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus Aspergillus flavus ist ein sehr wärmeliebender Schimmelpilz, der überall in Böden und auf Getreide vorkommt. In warmen Gebieten kann der , Aspergillus niger Der Aspergillus niger ist ein Hauptvertreter der Aspergillus-Gruppe kommt überall vor. Der Schimmelpilz mit seinen schwarz gefärbten Konidien ist ein , Aspergillus terreus und der Aspergillus nidulans, wobei der Aspergillus fumigatus zu den gefährlichsten gehört. Diese Arten sind die vorherrschenden Erreger invasiver Mykosen wie die daraus abgeleitete invasive Aspergillose Besondere Bedeutung im Zusammenhang mit Schimmelpilzinfektionen hat die Aspergillose. Hierbei handelt es sich um eine Mykose, die durch Aspergillus-Arten verursacht . Diese manifestiert sich am häufigsten in den Atemwegen und den Nasennebenhöhlen. Von hier aus dringt der Aspergillus über die Blutbahn in die inneren Organe (z. B. Leber, Nieren, Gehirn) vor und bevorzugt vor allem offene Räume wie z. B. Lungenhöhlen zu infizieren, die durch Lungenerkrankungen (z. B. Bronchiektasien, Tumor, Tuberkulose) verursacht wurden. Wenn eine invasive pulmonale Aspergillose nicht behandelt wird, verläuft diese oft tödlich.
In einigen Fällen kommt es zur Ausbildung eines so genannten Aspergillom Ein Aspergillom (auch als Aspergillus-Myzetom bezeichnet) ist die kolonialisierte Form der Aspergillose (Schimmelpilzinfektion). Diese kann an verschiedenen Organen wie z. , auch als Myzetom, Fungusball oder Pilztumor bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine lokale Herdinfektion der Aspergillose. Diese kann in den Nasennebenhöhlen oder der Lunge auftreten und bildet eine kugelige Struktur. Typisch ist eine Ansammlung von feinsten Schimmelpilzpartikeln.
Die invasive Aspergillose darf nicht mit der allergischen bronchopulmonalen Aspergillose verwechselt werden. Bei dieser Überempfindlichkeitsreaktion ►siehe Allergie auf Aspergillus fumigatus handelt es sich um eine Typ-III-Allergie, die nichts mit einer Pilzinfektion zu tun hat.