reizende Wirkungen (Irritationen)

Nach dem wissenschaftlich abgesicherten Kenntnisstand verursachen biogene Stäube inkl. der von Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse produzierten Mykotoxine und/oder MVOC), aktive (viable) oder inaktive (non-viable) Schimmelpilzsporen sowie andere mikrobielle Partikel Feste oder flüssige Teilchen in schwebefähiger Verteilung in Flüssigkeiten oder Gasen. (z. B. Hyphen (aus dem griech. = das Gewebte) meistens verwendet für fadenförmige, evtl. verzweigte, Schimmelpilzzelle. Die Hyphen dienen der Ernährung oder der , Myzelien) neben allergischen Reaktionen bei entsprechend ausgeprägter Exposition (von lat. exponere, expositum = herausstellen, aussetzen) Grad der Gefährdung für einen Organismus, der sich aus der Häufigkeit und Intensität auch reizende und/oder toxische Wirkungen. Reizende Wirkungen zeigen sich vor allem auf der Haut, den Schleimhäuten und den Atemwegen. Im Kontext von Schimmelpilzbefall und -wachstum in privat genutzten Innenräumen geht es in erster Linie um die inhalative Aufnahme und somit um die Reizung der Schleimhäute und der Atemwege.

Typische Gesundheitsstörungen in diesem Zusammenhang sind bei einer Exposition über mehrere Wochen und Monaten die chronische Bronchitis Entzündung der Bronchien (Atemwege) sowie Irritationen der Schleimhäute, die auch als Mucous Membrane Irritation Reizung oder Zustand des Gereizt seins; oft in der Form des Adjektivs "irritativ" = eine Reizung verursachend verwendet. Beispiel: irritative Syndrom bezeichnet werden. Hierzu müssen Schimmelpilzkonzentrationen von über 103 Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. pro m3 Luft vorliegen, wie sie in privat genutzten Innenräumen nicht vorkommen. In Einzelfällen wird darüber berichtet, dass Reizungen der Schleimhäute (Augen, Nase und Rachen) u. U. durch schlecht gewartete raumlufttechnische Anlagen (Klimaanlagen) verursacht werden können. Die unspezifischen Symptome Der Begriff Symptome ist in Bezug auf Schimmelpilze in Innenräumen mehrfach belegt. Zum einen geht es um die Symptome, die äußern sich durch ein Augenbrennen oder -tränen, einem Niesreiz, Schnupfen Symptom der Typ-I-Allergie. und einer Verstopfung der Nasenhaupt- und -nebenhöhlen sowie Trockenheitsgefühl und Reizhusten im Rachen.

Die genauen Ursachen sind bislang unklar. Experten u. a. vom Umweltbundesamt Zu den Aufgaben des Umweltbundesamtes (UBA) gehören u. a. die wissenschaftliche Unterstützung und Beratung des BMU und der Bundesregierung in gehen davon aus, dass sowohl Bestandteile von Bakterien (z. B. Endotoxine) als auch von Schimmelpilzen (z. B. 1,3-ß-D-Glucan) hierfür verantwortlich sind. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass auch von Schimmelpilzen produzierte Stoffwechselprodukte wie z. B. Mykotoxine Von etwa 300 Schimmelpilzarten ist bekannt, dass sie Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden. Hierbei handelt es sich um für den Menschen zum und/oder MVOC Abkürzung für microbial volatile organic compounds = mikrobielle flüchtige organische Verbindungen. Bei Auftreten von Schimmelpilzen infolge von Feuchtigkeitsschäden oder bei Reizungen und Irritationen der Schleimhäute und Atemwege auslösen können.

Besonders gefährdet für eine chronische Bronchitis sowie Schleimhautreizungen sind Menschen, die beruflich bedingt (z. B. in landwirtschaftlichen Betrieben, Gärtnereien, Deponien und Kompostanlagen) regelmäßig und über einen längeren Zeitraum einer hohen Exposition durch biogene Stäube, Schimmelpilzsporen sowie anderen mikrobiellen Partikel ausgesetzt sind. Zu diesem Ergebnis kommt der Forschungsbericht „Gesundheitsrisiken durch biologische Arbeitsstoffe in Kompostierungsanlagen“, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz Siehe Schutzmaßnahmen. und Arbeitsmedizin ( BAUA Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ) veröffentlicht hat. Die Studie konnte nachweisen, dass die Schleimhautreizungen nach dem Ausscheiden aus dem Beruf nachließen und somit ein beruflicher Zusammenhang zu der Exposition durch Bioaerosole Bio-Aerosole sind in der Luft fein verteilte kleine biologische Teilchen wie Sporen oder mikrobielle Stäube wie z. B. MVOC (vgl. besteht. Der Husten hingegen verschwand nicht nach dem Verlassen der exponierten Arbeitsplätze, so dass die Studie davon ausgeht, dass sich aufgrund der langjährigen Exposition mit Bioaerosolen in den meisten Fällen eine chronische Bronchitis entwickelt hat.

Von einer chronischen Bronchitis spricht man, wenn die Bronchien dauerhaft entzündet sind. Diese zeigt sich z. B. durch einen fortdauernden Husten mit schleimigem Auswurf. Nach Aussagen der Weltgesundheitsorganisation ( WHO Abk. für World Health Organization, die Weltgesundheitsorganisation – 1946 in New York gegründet und seit 1948 als größte Organisation der ) gilt eine Bronchitis als chronisch, wenn die beiden Symptome (Husten und Auswurf) mindestens drei Monate pro Jahr durchgehend in zwei aufeinanderfolgenden Jahren bestehen. Wenn sich zusätzlich noch eine dauerhafte Verengung (Obstruktion) der Atemwege einstellt, spricht man von einer chronisch-obstruktiven Bronchitis (COB). Ursächlich hierfür kann u. a. eine Schimmelpilzallergie sein.