Therapie und Behandlung

Die Begriffe Therapie und Behandlung werden häufig synonym verwendet und beschreiben in der Medizin die Heilung von Erkrankungen, Verletzungen oder Beschwerden. Grundlage hierfür stellt eine vorher erstellte Diagnose dar. Das Ziel der Therapie besteht darin, eine Heilung zu ermöglichen oder zu beschleunigen, zumindest aber die Symptome Der Begriff Symptome ist in Bezug auf Schimmelpilze in Innenräumen mehrfach belegt. Zum einen geht es um die Symptome, die zu lindern oder zu beseitigen und somit die körperliche Funktion wieder herzustellen. Im Kontext von Schimmelpilzen sowie anderen Innenraumbelastungen kann die Therapie und Behandlung aus einem Dreiklang bestehen:

  • medikamentöse Behandlung,
  • Spezifische Immuntherapie Hyposensibilisierung. und
  • Allergenkarenz Vermeidung des Kontakts mit den allergieauslösenden Stoffen. Sie ist die wirksamste, aber oft schwierige bis unmögliche Form der Allergietherapie. .

Auch wenn ein kausaler und/oder quantitativer Zusammenhang zwischen einem sichtbaren Befall, nicht sichtbarem Befall oder verdeckten Befall von Schimmelpilzen und/oder Bakterien oder durch die von ihnen ausgelösten biogenen Stäube, in denen sich Stoffwechselprodukte wie z. B. Mykotoxine oder Endotoxine sowie MVOC befinden können, mit unterschiedlichen Gesundheitsbeschwerden wie Sensibilisierung Leitet der Körper bei einem Erstkontakt mit einem Stoff eine falsche, weil unnötige, Abwehrmaßnahme ein, spricht man von Sensibilisierung. Der und allergischen Reaktionen, reizenden und/oder toxischen Wirkungen, Infektionen oder Geruchsbelästigungen und unspezifischen Befindlichkeitsstörungen nicht nachgewiesen werden kann, ist lt. aktuellem Leitfaden „Zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin von Schimmelbefall in Gebäuden“ des Umweltbundesamtes ( UBA Siehe Umweltbundesamt. ) aus hygienischer Sicht und nach dem Prinzip der Vorsorge Schimmelpilzbefall und -wachstum unbedingt zu beseitigen. Essentielle Grundlage für eine Therapie und Behandlung ist zunächst die Beseitigung der primären und sekundären Ursachen. Hierzu können je nach Ursache und Wirkung die technische Sanierung, die technische Bautrocknung und/oder mikrobiologische Sanierung gehören, um eine weitere Exposition (von lat. exponere, expositum = herausstellen, aussetzen) Grad der Gefährdung für einen Organismus, der sich aus der Häufigkeit und Intensität zu vermeiden. Gleiches gilt für präventive Maßnahmen wie z. B. eine Reduzierung der Staubbelastung.

Eine medikamentöse Behandlung schimmelpilzassoziierter Gesundheitsbeschwerden wie z. B. allergologische Krankheitsbilder wie z. B. Rhinitis Eine Rhinitis ist ein Schnupfen, der unterschiedliche Ursachen haben kann. Von einer allergischen Rhinitis spricht man, wenn sie allergischen Ursprungs , Konjunktivitis Symptom der Typ-I-Allergie. Die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) wird in der Regel - keineswegs immer - allergisch verursacht, z. B. bei einer , Sinusitis Symptom der Typ-I-Allergie. Bezeichnung für die Entzündung der Nasennebenhöhlen oder die Entzündung eines Hirnblutleiters. , Asthma bronchiale Anfälle von Atemnot mit besonders erschwerter Ausatmung, verursacht durch eine Schwellung der Bronchialschleimhaut, die Absonderung eines zähen Schleims aus den unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der Therapie bei anderen Allergenen (z. B. Pollen und Gräser). Auch hier werden verschiedene Antiallergika, so genannte Antihistaminika Medikamente, welche die Wirkung des Histamins hemmen, indem sie die Histaminrezeptoren blockieren, werden als Antihistaminika bezeichnet. Das wichtigste Anwendungsgebiet für , (Tabletten, Tropfen, Spray) eingesetzt, mit denen die Wirkung des Histamins abgeschwächt wird. Histamin Histamin ist aus dem Griechischen (histos = Gewebe) und -amin für stickstoffhaltige Verbindung abgeleitet. Es handelt sich um einen Stoff, ist ein Gewebshormon und im menschlichen Körper an allergischen Reaktionen und Entzündungsprozessen beteiligt. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Abwehr von körperfremden Stoffen (Allergene). Allerdings können mit Antihistaminika die allergischen Symptome nur vorübergehend behandelt werden. Eine konkrete Empfehlung kann und soll an dieser Stelle ausdrücklich nicht gegeben werden und bleibt einem Allergologen oder Umweltmediziner vorbehalten.

Die einzige Therapie, mit der die Symptome langfristig gelindert werden können, ist eine spezifische Immuntherapie. Mit dieser Behandlung werden die Ursachen der Allergie Als Allergie (griechisch αλλεργία, „die Fremdreaktion“, von altgriechisch ἄλλος allos, „anders, fremd“ und ἔργον ergon, „die Arbeit, Reaktion“) versteht man kausal behandelt, in dem die Sensibilisierung des Immunsystems auf einen eigentlich harmlosen körperfremden Stoff ( Allergen Die Stoffe, die das menschliche Immunsystem reizen und eine Allergie auslösen, werden als Allergene (oder auch als Antigene oder Fremdstoffe) ) normalisiert wird. Durch die so genannte Hyposensibilisierung Die einzige Möglichkeit, Allergien ursächlich zu behandeln, ist die Hyposensibilisierung. Darunter versteht man eine schrittweise Gewöhnung des Körpers an das „lernt“ das Immunsystem Der Begriff Immunsystem ist aus dem Lateinischen immunis (= verschont oder unberührt) abgeleitet. Es ist ein komplexes System zur Abwehr , dass es sich bei dem Fremdkörper um einen harmlosen Stoff handelt und eben nicht um eine Bedrohung, die bekämpft werden muss. Daher reagiert das Immunsystem immer seltener und weniger empfindlich darauf. Erreicht wird dies durch eine gezielte Zuführung von Therapieallergenen. Die Allergene werden anfangs in sehr niedrigen Konzentrationen unter die Haut gespritzt und schrittweise unter ständiger Kontrolle gesteigert. Infolgedessen werden spezifische Antikörper Antikörper sind im Organismus vorkommende Proteinmoleküle, von denen es viele Millionen verschiedene Typen gibt. Antikörper werden von Lymphozyten (bestimmten weißen und Botenstoffe aktiviert.

Eine spezifische Immuntherapie kann auch bei einer Schimmelpilzallergie angewandt werden. Voraussetzung für eine zielführende Hyposensibilisierung ist eine zuverlässige Identifizierung der auslösenden Allergene. Das Problem hierbei ist, dass viele Menschen gegen mehrere Allergene sensibilisiert sind. Daher müssen die entsprechenden Schimmelpilzallergene als Auslöser für die allergischen Reaktionen eindeutig diagnostiziert worden sein. Dies stellt bereits eine erhebliche Hürde dar, weil nur wenige Testallergene in geprüfter Qualität verfügbar sind.

Eine Hyposensibilisierung kann als subkutane Immuntherapie (Injektion) oder als sublinguale Immuntherapie (Tropfen) durchgeführt werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand lässt sich eine erfolgreiche Behandlung nur bei zwei Schimmelpilzarten durch einige Studien belegen. Das Problem ist, dass es sich bei diesen beiden Arten ( Alternaria Unter Alternaria werden eine etwa 50 Arten umfassende, weltweit verbreitete Anamorph-Gattung der Hyphomycetes mit dunklen, muriform septierten Conidien zusammengefasst, die alternata und Cladosporium herbarum Cladosporium herbarum ist ein Schimmelpilz und gehört zur Cladosporium-Gruppe. Es handelt sich um die weltweit häufigste Art auf abgestorbenen pflanzlichen ) um zwei außenluftrelevante Schimmelpilzarten handelt und die Ergebnisse nicht einfach auf innenrauminduzierte Schimmelpilzallergene übertragen werden können. Zumal entsprechende Langzeitstudien fehlen und somit nicht bekannt ist, wie lange der Schutzeffekt anhält. Somit ist die Wirksamkeit einer spezifischen Immuntherapie gegen Allergene von innenraumrelevanten Schimmelpilzen bisher wissenschaftlich nicht ausreichend abgesichert, so dass eine Hyposensibilisierung in der Regel nicht durchgeführt werden kann.

Die beste Therapie ist unbestritten die, wenn jeglicher Kontakt zu allergene Substanzen vermieden wird. Diese Vermeidungsstrategie nennt man Allergenkarenz. Unterstützt wird diese Strategie durch präventive Maßnahmen gegen Schimmelpilzbefall und -wachstum.