Behaglichkeit
Das Innenraumklima wird wesentlich durch das Behaglichkeitsempfinden definiert. Die Wahrnehmung und Bewertung der Raumluft aus bauphysikalischer Sicht ist deshalb deutlich subjektiver geprägt als die Bewertung des Außenklimas. Unter Behaglichkeit wird der Zustand des Wohlbefindens eines Menschen verstanden, der durch äußere Einflüsse geprägt wird. Ein behagliches Raumklima Als Raumklima wird eine Vielzahl von Faktoren bezeichnet, die in einem Aufenthaltsraum Einfluss auf die Wohnqualität und die Behaglichkeit des wird neben Licht, Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und sowie Luftbewegung vor allem durch einen Faktor bestimmt – die Temperatur Die Temperatur (lat. temperare = ins richtige Mischungsverhältnis bringen) ist ein messbares Maß für den Wärmeinhalt eines Stoffes. Die Temperatur . Temperatur, Luftfeuchtigkeit und -bewegung sind Einflussfaktoren auf Thermische Behaglichkeit Siehe Behaglichkeit. . Bei der Temperatur als wichtigsten Einflussgröße auf die Behaglichkeit wird zwischen der Oberflächentemperatur Entgegen der allgemeinen Auffassung beschreibt die Oberflächentemperatur nicht den Temperaturbereich auf einer Baustoff- oder Bauteiloberfläche. Vielmehr ist der Grenzbereich zwischen von Wand, Boden und Decke, der Raumlufttemperatur und der gefühlten bzw. empfundenen Temperatur unterschieden. Selbst Temperaturunterschiede in Fußboden- und Kopfhöhe werden bewertet. Darüber hinaus darf die Luftbewegung nicht zu stark sein, da diese sonst als Zugluft empfunden wird. Die Relative Luftfeuchtigkeit Als relative Luftfeuchtigkeit wird das Verhältnis des vorhandenen Feuchtegehaltes der Luft zur möglichen Sättigungsfeuchte der Luft bei gleichem Druck und sollte nicht zu gering sein (Raumluft zu trocken), aber auch nicht zu hoch.
Ein behagliches Raumklima ist erreicht, wenn sich die empfundene Raumtemperatur zwischen 18 und 21°, die tatsächliche Raumlufttemperatur zwischen 20 und 22°C, die Oberflächentemperatur der Außenwände bei 17 bis 19°C und die Fußboden- und Deckentemperatur bei 18 bis 20°C befindet. Die Temperaturunterschiede zwischen Kopf und Fuß sollten nicht größer als 3°C sein. Die relative Luftfeuchte sollte bei ca. 50% liegen und die Luftbewegung max. 0,2m pro Sekunde betragen. Allerdings sollte die Höhe der Raumlufttemperatur nicht pauschal empfohlen werden, da es Unterschiede in der Nutzung der Räume gibt. So werden für das Wohnzimmer Temperaturen von 20 bis 23°C, für Schlafzimmer von 17 bis 20°C, für Küche von 18 bis 20°C, für das Bad 20 bis 23°C und für das WC 16 bis 19°C empfohlen.
Neben dem Wärme Wärme (Wärmemenge) ist eine physikalische Größe. In der Thermodynamik ist Wärme eine über Systemgrenzen hinweg transportierte thermische Energie. Wärme ist - und Feuchtigkeitsaustausch (Innen- mit Außenluft) spielt für die Behaglichkeit auch der Wärmestrahlungsaustausch der Bewohner mit ihrer Umgebung eine wichtige Rolle. Die Haut ist der kontinuierliche Wärmetauscher des Menschen. Ein normal bekleideter Mensch hat bei einer Raumlufttemperatur von 22°C eine Oberflächentemperatur von durchschnittlich 34°C auf der Haut. Der Temperaturunterschied zwischen Körperoberfläche (Haut) und Umgebungsluft ist mit ständigen Wärmeverlusten des Körpers verbunden. Für die Wärmeverluste sind vier verschiedene Mechanismen verantwortlich: Wärmeabstrahlung von der Körperoberfläche zu den Umgebungswänden, Wärmeableitung von der Körperoberfläche an direkt berührte Festkörper wie z. B. über die Füße zum Fußboden, Verdunstung (feuchte Wärmeabgabe) in Folge Transpiration und Respiration sowie der konvektive Wärmeübergang, verursacht durch die an der Körperoberfläche vorbeiströmende Luft. Durch diese Wärmeverluste empfindet der Mensch die gefühlte Temperatur anders als die vorhandene Lufttemperatur Als thermodynamische Zustandsgröße beschreibt die Lufttemperatur den Wärmezustand der Luft. Im Zusammenhang mit der Bauklimatik und Gebäudeklimatologie spielen die Außenluft-, in Räumen. Die gefühlte bzw. Empfindungstemperatur kann über folgende Formel berechnet werden: mittlere Oberflächentemperatur plus Lufttemperatur, geteilt durch zwei.
In geschlossenen Räumen entsteht durch das Aufsteigen warmer (leichter) Luft z. B. über Heizkörpern und durch das Sinken kalter (schwerer) Luft z. B. an oder vor kalten Wänden immer eine gewisse Luftbewegung. Normalerweise wird diese Konvektion Die Konvektion ist eine Form der Wärmeübertragung, bei der Wärmeenergie zwischen einem gasförmigen oder flüssigen Medium und einem festen Stoff nicht bemerkt, da die Bewegung der Luft zu gering ist. Steigt die Luftbewegung auf über 0,2m pro Sekunde, wird diese als störende Zugluft empfunden. Diese Situation liegt in der Regel dann vor, wenn die Raumlufttemperatur mehr als 5°C höher als die Wandoberflächentemperatur ist.
Der Vollständigkeit wegen sollen noch optische und akustische Einflüsse genannt werden. Neben der thermischen ist auch die hygienische Behaglichkeit zu erwähnen, die durch die Zusammensetzung und Qualität der Luft bestimmt wird (Tabakrauch und Schadstoffe Schadstoffe sind definiert als chemische Elemente oder Verbindungen mit nachgewiesener oder vermuteter schädigenden Wirkung auf Mensch und Umwelt (Tier, Pflanze sowie CO2-Gehalt). Die Behaglichkeit in Räumen gewinnt deshalb immer mehr an Bedeutung, da sie in der Regel die Voraussetzung für eine optimale Leistungsbereitschaft der sich darin aufhaltenden Personen ist.