Biokorrosion

Wird eine Bauteiloberfläche bewachsen, können die Folgen für den Baustoff bzw. für die Materialien in zwei Kategorien bzw. nach ihren Schädigungsweisen nach biochemischen und biophysikalischen Mechanismen unterteilt werden, die fachlich als Biokorrosion und als Biofouling Das Biofouling ist eine unerwünschte und übermäßige Vermehrung von Mikroorganismen, welche in Biofilmen organisiert auf Oberflächen leben. Das Biofouling kann bezeichnet wird.

Die Biokorrosion ist chemisch geprägt und verursacht u. a. Änderungen an Struktur und Stabilität des Baustoffes durch ästhetisch beeinträchtigende Verfärbungen biogener Pigmente. Infolge der Bildung organischer und anorganischer Säuren, der biogenen Oxidation Oxidation wird die chemische Reaktion von Elementen oder Verbindungen mit Sauerstoff bezeichnet. Chemische Stoffe, die organisch oxidieren können, nennt man strukturbildender Kationen sowie des enzymatischen Abbaus der Materialien auf der Oberfläche wirken der Stoffwechselprozess und damit die Ausscheidungen der Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse direkt korrosiv auf das Bauteil ein.

Die biogene Zerstörung mineralischer Werkstoffe, wie beispielsweise Naturstein, Beton oder Glas, geht überwiegend auf die Bildung von Säuren und den daraus resultierenden chemischen Angriff auf Kristallstruktur und Bindemittel der Baustoffe zurück. Das Wirken der Biokorrosion ist an Beton- und Natursteinbauten mehrfach nachgewiesen worden. Die biogene Schädigung von Gläsern konnte sowohl an historischen Glasmalereien als auch an feuchteexponierten optischen Geräten gezeigt werden. Organische Bau- und Dämmstoffe, wie Holz, Papier oder Kork, aber auch polymere Kunststoffe und Schäume unterliegen überwiegend einem direkten enzymatischen Angriff. Dabei kommt es im Wesentlichen durch Pilze Pilze sind chlorophyllfreie Organismen mit heterotropher Ernährungsweise (Ernährung durch Aufnahme organischer Nahrung), die sich durch Sporen verbreiten und vermehren. Alle zu nachhaltigen Strukturveränderungen, die auch an speziellen Werkstoffen wie Verbundmaterialien, Dichtungs- und Isoliermassen, Korrosionsinhibitoren und Beschichtungen beobachtet wurden. Ein weiteres Beispiel für eine durch Mikroorganismen verursachte Korrosion Der Begriff Korrosion bezeichnet im Allgemeinen die allmähliche Zersetzung/Zerstörung eines Stoffes, hervorgerufen durch die Einwirkung von anderen Stoffen aus seiner ist der biologische Abbau des Bindemittels eines Gemäldes. Hierbei verwerten die Mikroorganismen das Bindemittel, um Energie und Zellsubstanz aufbauen zu können. Eine biologisch beeinflusste Korrosion wird u. a. durch Nitrifikanten Siehe nitrifizierende Bakterien. verursacht. Hierbei scheidet der Organismus eine Säure Säuren sind im engeren Sinne alle Verbindungen, die in der Lage sind, Protonen (H+) an einen Reaktionspartner zu übertragen – oder andere schädigende Substanzen aus, die eine chemische Korrosion am Baustoff hervorrufen.

Da an anorganischen Baustoffen und -materialien nur eine verursachende Biokorrosion auftritt, ist es in der Regel schwierig, den prozentualen Anteil der Biokorrosion an der allgemeinen Korrosion zu bestimmen. Nach bisherigen Forschungsberichten und sonstigen Veröffentlichungen gehen Experten von einem 30%-igen Anteil aus.