Dampfsperre
Wasserdampf Als Wasserdampf wird das in der Erdatmosphäre im gasförmigen Aggregatzustand enthaltene nicht sichtbare Wasser bezeichnet. In die Luft gelangt Wasserdampf diffundiert (wandert) in und durch Bauteile und durch Beschichtungen. Dabei ist die Bewegung immer in Richtung auf die geringere Konzentration gerichtet; es findet also ein Ausgleich verschiedener Konzentrationen statt, in der Regel von „Warm” (= hoher Wasserdampfpartialdruck Wasserdampf ist einer der Bestandteile der Luft. Der Anteil des Wasserdampfs am Luftdruck insgesamt wird als Wasserdampfpartialdruck bezeichnet und kann ) nach „Kalt” (= niedriger Wasserdampfpartialdruck) bzw. von „Feucht“ (= hohe absolute Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und ) nach „Trocken“ (= geringe absolute Feuchtigkeit). Wasserdampfdiffusion Als Diffusion (lat. = ausbreiten) wird ein physikalischer Vorgang des Vermischens bzw. eine durch Konzentrationsunterschiede hervorgerufene, gegenseitige Durchdringung zweier oder kann aber auch innerhalb von (porösen) Baustoffen stattfinden als Ausgleich zwischen Stellen höherer und geringerer Wasserdampfkonzentration.
Wird dieser Konzentrationsausgleich nahezu vollständig verhindert, z. B. durch eine dampfdichte Beschichtung, eine Folie oder einen anderen dampfdichten Stoff, so bezeichnet man diese Maßnahme als Dampfsperre. In der DIN 4108 Teil 3 wird eine Schicht mit einem sd-Wert Der sd-Wert = wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke ist die Dicke einer ruhenden Luftschicht in m, die den gleichen Wasserdampf-Diffusionswiderstand aufweist wie eine von
- < 0,5m als diffusionsoffen,
- 0,5m bis 1500m als diffusionshemmend und
- >1500m als diffusionsdicht
klassifiziert.
Dass konstruktiv eingesetzte Dampfsperren nicht absolut diffusionsdicht sein müssen, geht daraus hervor, dass in der bautechnischen Planungspraxis bereits diffusionshemmende Stoffe mit einem sd-Wert von größer 100m als Dampfsperren betrachtet werden. Materialien mit einem hohen sd-Wert verhindern aber die Austrocknung nach innen.
In Fällen, in denen beispielsweise eine Fassade mit einer diffusionshemmenden Außenbeschichtung konstruktiv nicht hinterlüftet werden kann, muss auf der Warmseite der Konstruktion eine (diffusionsdichte) Dampfsperre eingebaut werden.
Die Dampfsperre ist im Gegensatz zur Dampfbremse Die Dampfbremse ist eine dünne Schicht eines Bau- oder Beschichtungsstoffes mit hoher Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ, die zur Begrenzung eindiffundierender Raumluftfeuchte in eine in Wänden, Decken oder Dächern speziell eingebaute mindestens wasserdampfhemmende, wenn nicht sogar wasserdampfdichte Folie mit der Funktion, die Wärmedämmung Wärmedämmung ist der Oberbegriff für bautechnische Maßnahmen an Gebäuden und die effizienteste Maßnahme zur Einsparung von Heiz- und Kühlenergie sowie vor einer Durchfeuchtung Der Begriff der Durchfeuchtung wird in Bezug auf Neu- und Altbauten sowie im Rahmen der Bauwerkserhaltung sehr vielfältig benutzt. Im aus dem Gebäudeinneren infolge Wasserdampfdiffusion zu schützen.
Als Dampfsperren werden im Allgemeinen bituminöse und Kunststoffdachbahnen sowie Kunststoff-Folien eingesetzt.
Allen diesen Produkten zur Verringerung der Wasserdampfdiffusion ist gemeinsam, dass es sich zumeist um hoch wirksame Dampfbremsen handelt. Reale (diffusionsdichte) Dampfsperren sind nur Metallfolien und Glas.
Siehe Tauwasser Tauwasser fällt an bzw. aus, wenn die Temperatur der Oberfläche eines Bauteils unter den Taupunkt der umgebenden Luft absinkt, so , siehe Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke.