Feuchtemessung
Für die Feuchtemessung in Baumaterialien und in Räumen steht eine Reihe von Messverfahren zur Verfügung. Die Messgenauigkeit der verschiedenen Verfahren kann von diversen Parametern wesentlich beeinflusst werden. Einige Verfahren zeichnen sich durch geringen Geräteaufwand, andere durch eine hohe Messgenauigkeit aus. Für Baustoffe ist die einfachste und genaueste Methode zur Bestimmung des Wassergehaltes das völlige Herauslösen des Wassers aus dem Probekörper. In vielen Fällen kann jedoch von einem Bauteil eine Probe zur Bestimmung des Wassergehaltes nicht entnommen werden. Die Bestimmung des Wassergehaltes erfolgt dann durch indirekte Messmethoden, jedoch mit Einschränkungen: Bei der Bestimmung des Wassergehaltes durch Messung des elektrischen Widerstandes sinkt dieser, wenn Natrium- und Chloridionen als Ladungsträger den Strom leiten. Feuchtigkeit ist nie gleichmäßig im Baustoff verteilt, sondern an der Oberfläche sowie auch im Bauteilinneren unterschiedlich. Es besteht immer ein Feuchtigkeitsunterschied und ein Feuchtigkeitsgefälle. Die Stromstärke bei Widerstandsmessungen hängt von der Zahl der vorhandenen Ionen und von ihrer Geschwindigkeit ab.
Neben den direkten bzw. zerstörenden Feuchtemessverfahren wie beispielsweise dem Calzium-Carbid-Verfahren (CM-Methode) oder auch dem gravimetrischen Verfahren ( Darr-Methode Die Darr-Methode stellt das wohl genaueste Messverfahren für den Feuchtegehalt an Baustoffen dar. Wie das Wort darren = trocknen besagt, ), gibt es eine Reihe von zerstörungsfreien und -armen Messverfahren, zu denen hauptsächlich Handmessgeräte gehören. Darunter fallen elektrische Widerstandsmessgeräte und Geräte zur Messung der Dielektrizitätskonstanten. Die elektrische Leitfähigkeit des Baustoffes ist durch die Leitfähigkeit der Minerale und die im Porenraum des Materials enthaltenen Elektrolyte bestimmt. Der größte Teil der Minerale ist im trockenen Zustand ein Nichtleiter, bei einer Durchfeuchtung Der Begriff der Durchfeuchtung wird in Bezug auf Neu- und Altbauten sowie im Rahmen der Bauwerkserhaltung sehr vielfältig benutzt. Im werden diese zu einem Halbleiter. Die elektrische Leitfähigkeit ist bei trockenen Baustoffen bei normalen Temperaturen so gering, dass sie meist gegen die elektrolytische Leitfähigkeit der Porenwässer vernachlässigt werden kann, was vor allem für Baustoffe mit großer Porosität gilt. Die Feuchtemessung über den Umweg der Dielektrizitätskonstanten lässt sich vereinfacht wie folgt beschreiben: Bringt man zwischen zwei Kondensatorplatten ein nicht leitendes Material (so genanntes Dielektrikum), dann erhöht sich die Kapazität des Kondensators um einen bestimmten Faktor, der als Dielektrizitätskonstante bezeichnet wird. Kapillarporöse Feststoffe beispielsweise haben eine sehr geringe Dielektrizitätskonstante und Wasser hingegen ist durch einen hohen Wert charakterisiert. Beide Messverfahren werden durch einen hohen Salzgehalt im Baustoff stark verfälscht.
Siehe gravimetrische Methode.