fRsi-Wert

Früher ist man davon ausgegangen, dass sich Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer immer dann gebildet haben, wenn der Taupunkt Der Taupunkt bezeichnet die Temperatur, bei der die Feuchtigkeit in der Luft an einem Gegenstand kondensiert. Er wird in °C unterschritten wird und infolgedessen Oberflächenkondensat auftritt. Heute ist bekannt, dass mikrobielles Wachstum auch schon stattfindet, wenn auf einer Oberfläche längerfristig eine relative Luftfeuchte von über 80% besteht. Diese Situation tritt häufig im Bereich von Wärmebrücken Wärmebrücken (auch als Kältebrücken bezeichnet) sind Stellen in der Gebäudehülle, in denen örtlich begrenzt ein größerer Wärmefluss als im Übrigen auf. Um das Risiko der Schimmelpilzbildung durch konstruktive Maßnahmen zu verringern, muss für alle konstruktiven, formbedingten und stoffbedingten Wärmebrücken, die von der DIN 4108-2 abweichen, der so genannte Temperaturfaktor Siehe fRsi-Wert. fRsi an der ungünstigsten Stelle die Mindestanforderung ≥ 0,7 erfüllen. Je größer der Temperaturfaktor ist, desto besser ist der Wärmeschutz Der Wärmeschutz kann nach DIN 4108 in drei Teilbereiche untergliedert werden: Wärmeschutz und Energieeinsparung umfassen alle Maßnahmen zur Reduzierung der in diesem Bereich. Ein kleiner Faktor kennzeichnet eine niedrige raumseitige Oberflächentemperatur Entgegen der allgemeinen Auffassung beschreibt die Oberflächentemperatur nicht den Temperaturbereich auf einer Baustoff- oder Bauteiloberfläche. Vielmehr ist der Grenzbereich zwischen . Der dimensionslose fRsi-Wert wird durch die Eingabe der Oberflächentemperatur sowie der Lufttemperatur Als thermodynamische Zustandsgröße beschreibt die Lufttemperatur den Wärmezustand der Luft. Im Zusammenhang mit der Bauklimatik und Gebäudeklimatologie spielen die Außenluft-, (innen und außen) ermittelt, wobei die Messung an der Stelle mit der geringsten Oberflächentemperatur erfolgt.

Kritiker bemängeln, dass mit dem fRsi-Wert in der DIN 4108-2 eine Prognose zur Schimmelpilzwahrscheinlichkeit nur auf Basis von Temperaturangaben und einem theoretischen Feuchtewert nach Normklima Das Normklima ist eine im DIN-Normenausschuss getroffene Vereinbarung für eine Klimakonstellation, die diversen bauphysikalischen Berechnungen zugrunde liegt. Diese ist abgeleitet (20 °C Raumtemperatur und 50% rel. Feuchte) getroffen wird, ohne die tatsächlichen Feuchtewerte zu berücksichtigen. Feuchte ist jedoch der wesentliche Indikator für Schimmelpilzbildung und -wachstum. Gerade in Schlafzimmern oder häuslichen Bädern kommt es häufig zu höheren Temperaturen und Feuchtebelastungen. Hinzu kommt, dass in Innenecken z. B. von Räumen drei zweidimensionale Wärmebrücken zusammentreffen und sich infolgedessen dreidimensionale Temperaturfelder ausbilden. In diesen Ecken stellen sich tiefere innere Oberflächentemperaturen als in den Bereichen der zweidimensionalen Wärmebrücken, den Kanten, ein. Hier liegt deshalb erhöhtes Risiko einer Schimmelpilzbildung vor. Bei einer Außentemperatur von z. B. -10 °C, die in den Nachtstunden der ohnehin schimmelkritischen Wintermonate nicht unüblich ist, wird eine niedrigere Wandoberflächentemperatur von 11 °C zugestanden, was der eigenen Norm mit der minimal zulässigen Wandoberflächentemperatur von 12,6 °C widerspricht. Auf die raumklimatischen Bedingungen z. B. in einem Schlafzimmer übertragen (Raumtemperatur z. B. 18 °C, Wandtemperatur 9,6 °C und Außentemperatur von -10 °C) bedeutet dies, dass selbst bei einem nach Norm zulässigen fRsi-Wert von 0,7 eine Wandoberflächentemperatur knapp oberhalb des Taupunktes und Feuchtewerte von fast 100% als zulässig erklärt werden, so dass mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Schimmelpilzbildung nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Formel widerspricht daher alle bekannten bauphysikalischen Erkenntnisse. Wegen der fehlenden Betrachtung der tatsächlichen Feuchte ergeben sich völlig unzulässige Ergebnisse.