HEPA-Filter

In den letzten Jahren wird zunehmend der Begriff HEPA-Filter verwendet, ohne dass allgemein die Eigenschaften und Unterschiede zu anderen Filtersystemen bekannt sind. HEPA steht für High Efficiency Particulate AIR AIR ist ein Akronym für den „Ausschuss für Innenraumrichtwerte”, der beim Umweltbundesamt angesiedelt ist und Richtwerte für die Innenraumluft festsetzt. . Hierbei handelt es sich bei den HEPA-Filtern um Schwebstofffilter Diese Filter entfernen aus der Luft Partikel, die kleiner sind als 1 µm (z. B. lungengängige Stäube, Milbeneier und -ausscheidungen, , mit denen über 99,9% der Staubpartikel aufgefangen werden, die größer als 0,1 bis max. 0,3µm sind. Darüber hinaus eignen sie sich besonders gut, um Schimmelpilzsporen und andere Bestandteile, Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle und Viren Viren, abgeleitet aus dem Lateinischen (virus = Schleim, Saft, Gift) werden in der Mikrobiologie genetische Elemente in Form von Nukleinsäuren , lungengängige Stäube, Eier von Milben Milben (lat. Acari) gehören zu den Spinnentieren. In Gebäuden und Wohnungen ist vor allem die Hausstaubmilbe (lat. Dermatophagoides pteronyssinus) und und/oder deren Stoffwechselprodukte, Pollen und sonstige Aerosole in der Raumluft, Rauchpartikel sowie Asbest und diverse toxische Stäube zu filtern. Damit kommt ihnen in der Schimmelpilzsanierung Das Ziel einer Schimmelpilzsanierung ist die Herstellung eines „hygienischen Normalzustandes“. Vor der eigentlichen Sanierung sind die Ursachen für einen Schimmelpilzbefall sowie deren Vorbeugung eine wesentliche Aufgabe zu. Eingesetzt werden sie sowohl in der Technischen Bautrocknung Siehe Technische Bautrocknung. ( Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin ), in Staubsaugern (als Präventivmaßnahme) als auch in Lüftungsanlagen. Bei den Trocknungsgeräten haben sie die Aufgabe, die angesaugte Luft zu filtern, um die nachfolgenden Trocknungsgeräte nicht zu verkeimen. Filtersysteme werden deshalb nach dem Wasserabscheider und vor dem eigentlichen Trocknungsgerät positioniert.

Filtersysteme sind in der europäischen Norm EN 1822 geregelt, in der z. B. die Klassen H10 bis H14 die HEPA-Filter klassifizieren. Darüber hinaus gibt es noch die kaum bekannten so genannten ULPA-Filter Siehe HEPA-Filter. , die in den Klassen U15 bis U17 beschrieben werden und eine Verbesserung gegenüber HEPA-Filtern darstellen. ULPA steht für Ultra Low Penetration Air und beschreibt Filter mit einer Effizienz von bis zu 99,999% gegenüber den oben genannten Partikeln mit einem Durchmesser von 0,1 bis 0,3µm. Im medizinischen Bereich werden auch so genannte SULPA(= Super-ULPA)-Filter eingesetzt, die eine Effizienz von 99,9999% erreichen. Im Rahmen der Schimmelpilzsanierung oder sonstiger Innenraumbelastungen werden diese allerdings nicht eingesetzt. Hier kommen entweder Grobstaub-, Feinstaub Als Feinstaub, Schwebstaub oder englisch „Particulate Matter” bezeichnet man Teilchen in der Luft, die nicht sofort zu Boden sinken, sondern - oder die bereits erwähnten Schwebstofffilter (HEPA) zum Einsatz. Die Auswahl der verschiedenen Filter muss immer in Abhängigkeit vom Einsatzgebiet und der Nutzung der Räume erfolgen. Nachfolgende Tabelle zeigt die Größe verschiedener Schadstoffpartikel.

 

Der Einsatz der entsprechenden Filter muss immer mit der Art der jeweiligen Staubbelastung Sammelbezeichnung für feinste feste Teilchen (Partikel), die in Gasen z. B. in der Luft, aufgewirbelt schweben können (Mehrzahl Stäube bei abgestimmt werden. Grobstaubfilter gehören in die Filterklasse G und werden zum Filtern von Partikel Feste oder flüssige Teilchen in schwebefähiger Verteilung in Flüssigkeiten oder Gasen. eingesetzt, die größer als 10µm sind. Hierzu gehören z. B. Insekten, Textilfasern, Sand, Flugasche, Blütenstaub, Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. , Pollen oder auch Zementstaub. Einfache Anwendungen sind z. B. Dunstabzugshauben in der Küche oder auch Ventilatoren. Darüber hinaus finden sie Anwendung beim Vorfiltern nachfolgender Feinfilter. Diese Feinstaubfilter gehören in die Klasse F und werden zum Filtern von Partikeln verwendet, die in einer Größe von 1 bis max. 10µm vorliegen. Zu ihnen zählen ebenfalls u. a. Blütenstaub und Pollen sowie Sporen und Bakterien. Eingesetzt werden diese z. B. als Vor- und Umluftfiltrierung in Lüftungsanlagen sowie als Endfilter in Klimaanlagen. Auch Feinfilter werden wiederum als Vorfilter für höherwertige Filter verwendet, in dem Fall für den Schwebstofffilter. Diese Schwebstofffilter werden auch als HEPA-Filter bezeichnet, gehören in die Klasse H und werden zum Filtern von Partikeln verwendet, die in einer Größe von kleiner als 1µm vorliegen. Zu ihnen zählen Keime, Bakterien, Viren und Tabakrauch, einige radioaktive Schwebstoffe sowie Aerosole. Die Leistung von HEPA-Filtern ist etwa eine Zehnerpotenz besser als die von Mikrofiltern. Deshalb neigt man gelegentlich zu der fehlerhaften Annahme, an Stelle eines Mikrofilters gleich einen HEPA-Filter einsetzen zu können, um eine höhere Effizienz zu erreichen. Dies funktioniert in der Praxis nicht, da die Schwebstofffilter relativ schnell verstopfen würden. Infolgedessen ist eine Vorfilterung durch Mikrofilter immer notwendig. Eingesetzt werden HEPA-Filter im Rahmen der Schimmelpilzsanierung sowie als Endfilter für Räume mit hohen oder höchsten Anforderungen.