Immunität

Als Immunität wird die erworbene, spezifische Unempfindlichkeit gegenüber bestimmten Krankheiten oder anders ausgedrückt der Zustand der Unempfindlichkeit bzw. einer deutlich verringerten Empfindlichkeit gegenüber Antigenen ( Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle , Viren Viren, abgeleitet aus dem Lateinischen (virus = Schleim, Saft, Gift) werden in der Mikrobiologie genetische Elemente in Form von Nukleinsäuren ) bezeichnet, wobei zwischen relativer und absoluter Immunität unterschieden wird. Viele Infektionskrankheiten Unter Infektionskrankheiten versteht man vereinfacht das Eindringen, das Vorhandensein sowie die Vermehrung von Krankheitserregern, (Viren, Bakterien, Pilzen, Protozoen oder Parasiten) , besonders Kinderkrankheiten, verleihen einen hohen Grad an Immunität. Es ist unwahrscheinlich, dass jemand, der eine Kinderkrankheit hatte, diese noch einmal bekommt (wobei es für diesen Grundsatz keine Garantie gibt!). Viele andere Infektionskrankheiten verleihen kaum oder nur für eine kurze Zeit Immunität. Die Immunität ist ein Bestandteil der Resistenz (von lat. Resistere = sich widersetzen) Als Resistenz wird die Widerstandsfähigkeit des körpereigenen Immunsystems gegen bestimmte Krankheiten bzw. Krankheitserreger oder gegenüber bestimmten Mikroben.

Es war ein großer Erfolg der Medizin, die künstliche Immunität gegen eine große Anzahl von Krankheiten erreicht zu haben. Der erste praktische Erfolg bei der Schaffung der künstlichen Immunität gegen eine Krankheit war die Schutzimpfung gegen Pocken, die durch Edward Jenner im Jahre 1798 in England eingeführt wurde.

Des Weiteren wird zwischen der natürlichen, der erworbenen sowie der aktiven und der passiven Immunität unterschieden. Natürliche Immunität bedeutet, dass bestimmte Lebewesen von bestimmten Infektionen nicht befallen werden. Die erworbene Immunität kann auf verschiedene Weise erreicht werden: durch eine frühe Erkrankung, im Mutterleib oder durch künstliche Immunisierung (wie beispielsweise Schutzimpfungen). Immunität bedeutet, dass bestimmte Körperzellen Fähigkeit erworben haben, krankmachende Faktoren zu bekämpfen, wenn sie ihnen irgendwann einmal in irgendeiner Form ausgesetzt sind bzw. werden. Dieser Vorgang wird hervorgerufen durch im Serum zirkulierende spezifische Antikörper Antikörper sind im Organismus vorkommende Proteinmoleküle, von denen es viele Millionen verschiedene Typen gibt. Antikörper werden von Lymphozyten (bestimmten weißen (humorale Immunität) oder durch spezifisch sensibilisierte T-Lymphozyten T-Zellen sind Teil der weißen Blutzellen und dienen der Immunabwehr. Siehe T-Zellen. (zellvermittelte Immunität). Die blutbildenden Organe und die weißen Blutkörperchen sind in erster Linie an diesem Kampf beteiligt. Antikörper sind chemische Substanzen, die vom lebenden Organismus als Antwort auf ein Bakterium gebildet werden, das sich schon früher einmal im Körper befunden hat. Der Stoff, der diese Antikörperbildung in Gang setzt, wird Antigen genannt. Die chemische Struktur der Antikörper ist bisher noch nicht genau bekannt. Aber ihre Gegenwart im Körper kann durch entsprechende Tests mit Antigenen genau festgestellt und gemessen werden. Die Antikörper befinden sich im Serum und nicht in den Blutzellen und gehören damit zur Gammaglobulinfraktion des Blutes. Ein Mensch, der nicht genügend Gammaglobulin Eiweißbestandteil des Blutplasmas (therapeutisch für Immunisierungen verwendet), veraltete Bezeichnung für Immunglobuline Siehe Antikörper. enthält, besitzt ein höheres Risiko, an Infektionen zu erkranken.

Die passive Immunität wird durch Übertragung von schon fertigen menschlichen oder tierischen Antikörpern erreicht. Ein Beispiel hierfür ist die Immunität des Neugeborenen durch die mütterlichen Antikörper. Die direkte Injektion von Gammaglobulin oder menschlichen Serum kann gegenüber manchen Krankheiten ebenfalls eine passive Immunität liefern. Da die von außen zugeführten Antikörper schnell verbraucht sind, hält die passive Immunität nur eine kurze Zeit an (Stunden bis Monate).

Eine aktive Immunität wird erreicht, wenn die Körperzellen dazu angeregt werden, selbst gegen bestimmte Antigene Antikörper zu bilden. Aktive Immunität wird durch Erkrankungen hervorgerufen. Sie kann auch künstlich durch Verabreichung eines geeigneten Antigens bewirkt werden. Aktive Immunität entwickelt sich langsam (eine Woche, ein Monat oder länger) und hält länger an als die passive Immunität.