Immunsystem

Der Begriff Immunsystem ist aus dem Lateinischen immunis (= verschont oder unberührt) abgeleitet. Es ist ein komplexes System zur Abwehr von Fremdkörpern (Antigene) und zur Zerstörung von Zellen, die als fehlerhaft erkannt werden. Die wichtigste Funktion des Immunsystems besteht darin, zwischen „Eigen“ und „Fremd“ zu differenzieren, um den Organismus gegen fremde Substanzen und Krankheitserreger zu verteidigen. Damit wird das Immunsystem auch zum Katalysator bei der Aufnahme oder Abwehr von Schimmelpilzen und anderen Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse und spielt bei Infektionen und Allergien eine elementare Rolle.

Wenn schädliche Mikroorganismen in den Körper eindringen, können Beeinträchtigungen, Funktionsstörungen und schließlich auch Krankheiten im Körper auftreten. Typische Krankheitserreger sind z. B. Viren Viren, abgeleitet aus dem Lateinischen (virus = Schleim, Saft, Gift) werden in der Mikrobiologie genetische Elemente in Form von Nukleinsäuren , Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle und Pilze Pilze sind chlorophyllfreie Organismen mit heterotropher Ernährungsweise (Ernährung durch Aufnahme organischer Nahrung), die sich durch Sporen verbreiten und vermehren. Alle . Diese auch als Antigene bezeichneten Krankheitserreger müssen nicht zwangsläufig Krankheiten hervor rufen, allerdings führen sie zur Bildung von Antikörpern. Im engeren Sinn werden unter dem Begriff Antigen bestimmte Oberflächenstrukturen von Fremdkörpern verstanden, die von speziellen Abwehrzellen des spezifischen Immunsystems erkannt werden. Gesteuert wird dieser Prozess von einem komplexen Wechselspiel zwischen Immunsystem und Eindringling. So spielen z. B. zum einen die Art und Menge der eingebrachten Erreger und deren Virulenz sowie zum anderen der Zustand des Immunsystems eine entscheidende Rolle. Die Widerstandsfähigkeit des Organismus gegen Krankheitserreger oder deren Stoffwechselprodukte hängt hierbei auch davon ab, ob bereits eine Immunität Als Immunität wird die erworbene, spezifische Unempfindlichkeit gegenüber bestimmten Krankheiten oder anders ausgedrückt der Zustand der Unempfindlichkeit bzw. einer deutlich besteht – also schon vorher Kontakt mit diesem Erreger bestand.

Der Immunologe unterscheidet zwischen der angeborenen Immunität bzw. dem natürlichen Immunsystem auf der einen und der erworbenen Immunität bzw. dem adaptiven Immunsystem auf der anderen Seite. Das angeborene Immunsystem stellt eine unspezifische Abwehr gegen Fremdkörper und unerwünschte Eindringlinge dar. Es ist in der Lage, auch ohne vorherigen Kontakt mit dem Krankheitserreger diesen zu bekämpfen. Dringt der Fremdkörper (Antigen) in den Organismus ein, wird zunächst die unspezifische Abwehr aktiviert. Hierbei treten so genannte Fresszellen Der Immunologe unterscheidet zwischen der angeborenen Immunität bzw. dem natürlichen Immunsystem auf der einen und eine erworbene Immunität bzw. ein dem Eindringling entgegen und alarmieren die so genannten T-Zellen T-Zellen gehören zur Gruppe der weißen Blutkörperchen. Diese, im Thymus gebildeten Immunzellen spielen bei Abwehrreaktionen des Immunsystems eine wichtige Rolle. . Fresszellen werden in Mikro- und Makrophagen Makrophagen (Abk. MΦ) gehören zu den Fresszellen (Phagozyten) und sind als Leukozyten (weiße Blutkörperchen) Zellen des Immunsystems. Sie dienen der unterschieden. Die Mikrophagen (so genannte Granulozyten) sind kleine, sehr bewegliche und dynamische Fresszellen, die Krankheitserreger und fremde Eindringlinge vernichten. Makrophagen sind dagegen große Fresszellen, die nicht nur Krankheitserreger, sondern auch verletzte Zellen und tote Mikrophagen aufspüren und vernichten. Sie sind etwas langsamer und langlebiger als die Mikrophagen. Die angeborene Abwehr ist schnell und wirksam, lernt aber nicht dazu und passt sich nicht der Struktur der Erreger und Eindringlinge an.

Das Immunsystem ist durch zwei ganz wesentliche Funktionen gekennzeichnet. Zum einen sollen alle unerwünschten Eindringlinge und Krankheitserreger schnellst möglichst erkannt und vernichtet werden. Funktioniert dies nicht, liegt eine Immunschwäche vor, die dazu führen kann, dass selbst harmlose Angriffe eine lebensbedrohliche Situation hervor rufen können. Zum anderen darf das Immunsystem körpereigene und gutartige Zellen nicht angreifen, da es sonst zu einer so genannten Autoimmunkrankheit kommen kann.