Lüftung
Lüftung in einem Gebäude ist unentbehrlich. Sie ist eine Grundanforderung an die Nutzbarkeit von Räumen und Gebäuden, die bei der Planung und Ausführung unbedingt zu berücksichtigen ist.
Eine wichtige Aufgabe der Lüftung ist die Abführung der nutzungsbedingt im Gebäude freiwerdenden Feuchte ( Wasserdampf Als Wasserdampf wird das in der Erdatmosphäre im gasförmigen Aggregatzustand enthaltene nicht sichtbare Wasser bezeichnet. In die Luft gelangt Wasserdampf ), die in Wohnbauten u. a. durch Kochen, Duschen, Baden, Wäsche waschen und trocknen, Transpiration und Respiration der Bewohner entsteht, ins Freie. Ohne den ständigen Transport dieser feuchten Raumluft nach außen ist mit ungünstigen Auswirkungen auf die Behaglichkeit Das Innenraumklima wird wesentlich durch das Behaglichkeitsempfinden definiert. Die Wahrnehmung und Bewertung der Raumluft aus bauphysikalischer Sicht ist deshalb deutlich des Menschen, mit Kondensatbildungen an kalten Bauteiloberflächen und schließlich mit Schimmelpilzwachstum und Bauschäden Der Begriff des Bauschadens wird unterschiedlich definiert. So werden im 3. Bauschadensbericht der Bundesregierung darunter alle negativen Veränderungen der Bauteileigenschaften zu rechnen.
Eine weitere Aufgabe der Lüftung ist die ausreichende Verdünnung und Abfuhr von Gerüchen und Schadstoffen, die z. B. von Möbeln, Belägen oder Beschichtungen in die Raumluft abgegeben werden können. Durch Lüftung muss die ausreichende Zufuhr von Verbrennungsluft bei Vorhandensein raumluftabhängiger Feuerstellen z. B. Gasdurchlauferhitzer, Öfen und Kamine, sichergestellt werden.
Unter sommerlichen Außenklimabedingungen kann durch zeitweilige Erhöhung des Luftwechsels, insbesondere in den Nachtstunden und frühen Morgenstunden, für eine Verbesserung des Raumklimas gesorgt werden, wenn entsprechende Voraussetzungen, z. B. zu öffnende Fenster, dafür vorgesehen werden. Durch die Lüftung ist schließlich zu gewährleisten, dass verbrauchte, sauerstoffarme und mit CO2 angereicherte Atemluft permanent durch Frischluft ersetzt wird.
Um die aufgeführten Anforderungen an die Lüftung zu erfüllen, ist ein Mindestmaß an Austausch der Raumluft durch Außenluft (Luftwechsel) erforderlich. Andererseits ist in der Heizzeit die Lüftung, d. h. der Austausch warmer Raumluft gegen kältere Außenluft, mit Wärmeverlusten ( Lüftungswärmeverluste Die Lüftungswärmeverluste sind Wärmeverluste, die durch Lüftung, d. h. durch freie oder Ventilator gestützte Lüftung, entstehen. Sie werden durch den ) verbunden, die angesichts der ständigen Verringerung der Transmissionswärmeverluste Transmissionswärmeverluste sind Wärmeströme, die infolge Wärmeleitung in den Bauteilen (beispielsweise Fenster, Wände, Decken etc.) und Wärmeübergang an den Bauteiloberflächen dem durch einen besseren baulichen Wärmeschutz Der Wärmeschutz kann nach DIN 4108 in drei Teilbereiche untergliedert werden: Wärmeschutz und Energieeinsparung umfassen alle Maßnahmen zur Reduzierung der an Bedeutung gewinnen, so dass, auch aus hygienischen Gründen (Vermeidung von Zugerscheinungen), der Luftwechsel zu begrenzen ist.
Bei den heute üblichen und technisch realisierbaren Systemen für die Wohnungslüftung wird nach Wirkprinzip zwischen freier Lüftung (früher als Natürliche Lüftung Der Luftaustausch in selbsttätigen Systemen erfolgt aufgrund unterschiedlicher Luftdichten und unterschiedlicher Temperatur der Innen- und Außenluft ohne Einsatz von elektrischen bezeichnet) und Ventilator gestützter Lüftung (mechanische, maschinelle, erzwungene, Zwangslüftung, Anlagenlüftung) unterschieden. Die früher ebenfalls als Lüftungssystem betrachtete Fensterlüftung stellt nach neuerer Definition nach DIN 1946-6 Raumlufttechnik Teil 6: Lüftung von Wohnungen – Allgemeine Anforderungen, Anforderungen an die Auslegung, Ausführung, Inbetriebnahme und Übergabe sowie Instandhaltung. Diese kein eigenständiges Wirkprinzip mehr dar, sondern das zeitweise geöffnete Fenster dient nur als temporär wirksamer Außenluftdurchlass Lüftungskomponente, die das geplante Durchströmen von Luft durch die Gebäudehülle ermöglicht, schließt sowohl das Fenster als temporär wirkender Außenluftdurchlass als (ALD) zur Verbesserung des Wirksamkeit des vorhandenen Lüftungssystems, vorrangig der freien Lüftung. Das Gleiche trifft auf auch die Fugenlüftung Freie Lüftung über baulich bedingte Fugen und Ritzen. zu, die als Anteil der In- und Exfiltration Lüftung über vorhandene Undichtheiten in der Gebäudehülle einschließlich von Fugen im Bereich von Fenstern und Türen, die einerseits zu unnötigen zu betrachten ist. Für Funktion, Auslegung und Betrieb von Einrichtungen und Anlagen/Geräten zur freien und Ventilator gestützten Lüftung sind zur Quantifizierung des Außenluftförderstroms/des Luftwechsels folgende vier Betriebsstufen festgelegt: Lüftung zum Feuchteschutz Notwendige Lüftung (Mindestlüftung) zur Sicherstellung des Bauten-/Feuchteschutzes unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierter Freisetzung von Wohnfeuchte mit ständiger vom Nutzer , Reduzierte Lüftung Die Reduzierte Lüftung ist die Mindestlüftung oder notwendige Lüftung zur Sicherstellung der hygienischen Mindestanforderungen sowie des Bautenschutzes (Feuchteschutzes) unter üblichen , Nennlüftung Früher als Grundlüftung bezeichnete notwendige Lüftung zur Sicherstellung der hygienischen Anforderungen sowie des Feuchteschutzes bei Anwesenheit der Nutzer. Die Nennlüftung , Intensivlüftung Die Intensivlüftung ist ein Begriff aus der DIN 1946-6:2006-12 und beschreibt die zeitweilig notwendige Lüftung mit erhöhtem Luftvolumenstrom zum Abbau .