MCS-Syndrom
In der klinischen Ökologie wird die Chemikalienunverträglichkeit Siehe MCS-Syndrom. bzw. Chemische Sensibilität Siehe MCS-Syndrom. ( Multiple chemical sensitivity Durch Chemikalien-Exposition erworbene extreme Empfindlichkeit auf chemische Substanzen, bereits im Spurenbereich. = MCS) auch als Neuroallergie Siehe MCS-Syndrom. bezeichnet, weil der Körper ähnliche Wirkungen zeigt wie bei einer Allergie Als Allergie (griechisch αλλεργία, „die Fremdreaktion“, von altgriechisch ἄλλος allos, „anders, fremd“ und ἔργον ergon, „die Arbeit, Reaktion“) versteht man . Im Unterschied zur Allergie spricht nach derzeitigem Kenntnisstand allerdings nicht das Immunsystem Der Begriff Immunsystem ist aus dem Lateinischen immunis (= verschont oder unberührt) abgeleitet. Es ist ein komplexes System zur Abwehr auf die Umweltstoffe an, sondern das Nervensystem. Hinzu kommt, dass eine Allergie eine eindeutig festgelegte Antwort des Körpers darstellt, hingegen die Reaktion des menschlichen Körpers auf Chemikalien noch undefiniert ist und vielfältig sein kann. Da man die genaue Ursache der Krankheit bisher noch nicht klären konnte, kann man sie immer nur von den Symptomen ausgehend bestimmen. Mehrere chemisch nicht verwandte Stoffe können sie auslösen, wobei sie ihre Wirkung in Mengen entfalten, die einem gesunden Menschen nichts ausmachen oder zu mindestens bisher als unschädlich galten. Charakteristisch ist auch, dass die Zahl der unverträglichen Stoffe im Laufe der Krankheitsgeschichte zunimmt.
Die Krankheitssymptome können sich auf verschiedene Organsysteme erstrecken: Hals-Rachenraum, Herz-Kreislauf-System, Lunge, Gelenke und Magen-Darm-Trakt. Fast immer ist auch das Zentralnervensystem betroffen. Schwere Nervenerkrankungen, Entzündungen des Gehirns und anderer Organe können die Folge von MCS sein, wissenschaftliche Beweise dafür gibt es allerdings noch nicht. In jedem Fall mindert MCS die Lebensqualität Betroffener erheblich.
Oft werden die beiden Begriffe der umweltbedingten Erkrankungen und der chemischen Sensibilität sowohl von Patienten und Therapeuten verwechselt. Dies ist im Wesentlichen auf die unzureichenden diagnostischen Methoden zurück zu führen. Allgemein gilt, dass Patienten mit der Chemikalienunverträglichkeit bzw. chemischen Sensibilität eine (bisher noch) nicht erklärbare Überempfindlichkeit für geringste Konzentrationen unterschiedlichster Chemikalien aufweisen, die in Nahrungsmitteln, Konservierungsmitteln, Insektiziden, Pestiziden, Lösungsmitteln, Farben, Reinigungsstoffen, Duftstoffen bis hin zu Kosmetika und Kleidung enthalten können. Das Hauptproblem liegt deshalb darin, dass der Begriff MCS im medizinischen Sinne noch nicht ausreichend wissenschaftlich erörtert ist und alle relativ selten auftretenden Krankheitsfälle derzeit unter diesem Begriff subsumiert werden, die mit umweltbedingten Symptomen im Zusammenhang stehen.