Prävention

Als Prävention (vom lateinischen praevenire = zuvorkommen, verhüten) werden vorbeugende Maßnahmen bezeichnet. Ursprünglich kam der Begriff aus den Rechtswissenschaften, wird aber heute in vielen Bereichen u. a. in der Medizin verwendet. Neben Prävention findet auch der Begriff der Prophylaxe breite Anwendung. Beide Begriffe beinhalten die Vermeidung und Vorbeugung von Krankheiten. Die Prävention hat in der Regel immer eine höhere Effizienz und Effektivität als die notwendige Therapie. Gestützt wird die Prävention auf Prognosen, in denen die Risikofaktoren abgeschätzt und entsprechende „Gegenmaßnahmen“ eingeleitet werden. Ähnlich verhält es sich bei der Prävention von mikrobiellem Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, , der im Wesentlichen zwei Aufgaben zukommen.

Zum einen soll einem Schimmelpilzbefall vorgebeugt werden. Mikrobiologen bezeichnen diese Phase auch als Primäre Prävention Siehe Prävention. . Sie zielt in erster Linie auf die Vermeidung der Ursachen. Zum anderen soll einem Neubefall vorgebeugt werden, nachdem eine Schimmelpilzsanierung Das Ziel einer Schimmelpilzsanierung ist die Herstellung eines „hygienischen Normalzustandes“. Vor der eigentlichen Sanierung sind die Ursachen für einen Schimmelpilzbefall durchgeführt wurde. Diese Phase wird als Sekundäre Prävention Siehe Prävention. bezeichnet. Sie dient dem rechtzeitigen Erkennen von Befall, bevor sich dieser entwickeln und größere Ausmaße annehmen kann. Die aus anderen Bereichen bekannte tertiäre Prävention, bei der die Folgen einer Krankheit begrenzt werden, kommt bei der Schimmelpilzprävention nicht zur Anwendung.

Die primären und sekundären Präventivmaßnahmen haben unterschiedliche Inhalte. Während die primäre Prävention auf bauliche Maßnahmen, wie z. B. die nachträgliche Wärmedämmung Wärmedämmung ist der Oberbegriff für bautechnische Maßnahmen an Gebäuden und die effizienteste Maßnahme zur Einsparung von Heiz- und Kühlenergie sowie eines Bauteils oder die Auswahl einer geeigneten Beschichtungsoberfläche, und die Gewährleistung eines gesunden Raumklimas durch ausreichende Heizung und Lüftung Lüftung in einem Gebäude ist unentbehrlich. Sie ist eine Grundanforderung an die Nutzbarkeit von Räumen und Gebäuden, die bei der setzt, befasst sich die sekundäre Prävention vorwiegend mit Hygiene Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „eine der Gesundheit zuträgliche Kunst“. Es ist von und Nutzerverhalten.

Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass in beiden Fällen das Wachstum von Schimmelpilzen (und Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle ) unterbunden werden soll. Zu den notwendigen Wachstumsbedingungen Siehe Wachstumsvoraussetzungen. von Schimmelpilzen und Bakterien gehört die Anwesenheit von Feuchtigkeit, Nährstoffen und eines bestimmten Temperaturbereiches sowie ein geeigneter pH-Wert Mit dieser Maßzahl wird die Stärke einer Säure oder Lauge bezeichnet, d. h. der pH-Wert sagt aus, wie sauer bzw. . Als sekundäre Prävention werden in der Regel Desinfektionsmittel Desinfektionsmittel werden zum Abtöten von krankheitserregenden Mikroorganismen und Viren eingesetzt. Alkohole wirken bakterizid und fungizid, haben aber keinerlei Wirkungen gegen Sporen. (Biozide) in der Flasche eingesetzt, die aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht ganz ungefährlich sind. Alternativ können spezielle Beschichtungen appliziert werden, die antimikrobiell wirken. Diese Wirkung kann temporär durch biozide Zusätze oder durch nanoskalierte Silberionen erreicht werden. Bei Neuentwicklungen wird die Photokatalyse Die Definition einer Photokatalyse ist unter Experten umstritten. Nach Plotnikow kann jede durch Licht ausgelöste chemische Reaktion als photokatalytisch bezeichnet genutzt, um eine antimikrobielle Wirkung aufzubauen.