Primärursachen

Als Primärursachen für einen Schimmelpilzbefall werden hygrische und/oder thermische Vorgänge betrachtet. Bei den hygrischen Primärursachen wird zwischen direkten und indirekten Durchfeuchtungen unterschieden.

Direkte Durchfeuchtungen sind Leckagen in der Zu- und Ableitung von Wasserkreisläufen, fehlende oder nicht mehr funktionstüchtige Horizontal- und/oder Vertikalabdichtungen sowie Undichtigkeiten in der Dachkonstruktion, in der Regenentwässerung, in einbindenden Bauteilen und Durchdringungen und dgl. Zu den direkten Durchfeuchtungen gehören weiterhin Sporadische Wasserschäden Mögliche Ursachen für Wasserschäden in Gebäuden sind Planungs- und Konstruktionsfehler, Ausführungs- und Verarbeitungsfehler sowie Nutzungsfehler, die zu den beeinflussbaren Faktoren , die durch Überschwemmungen in Folge von starken Niederschlägen und Hochwasser oder durch Leitungsschäden (Heizung, Waschmaschine) bzw. durch Havarieschäden (verstopfte Abflüsse, übergelaufene Badewannen oder Waschbecken, geplatzte Aquarien und dgl.) zum Teil erhebliche Wasserschäden und Durchfeuchtungen der Bausubstanz verursachen können.

Neben den direkten sind indirekte Durchfeuchtungen durch Kondensatbildung auf oder im Inneren von Bauteilen zu beachten, die zwar weniger schnell und deutlich zu erkennen sind, aber letztlich ebenfalls Primärursache für Schimmelpilzbefall sein können. Ursachen für indirekte Durchfeuchtungen können die ungenügende Wärmedämmung Wärmedämmung ist der Oberbegriff für bautechnische Maßnahmen an Gebäuden und die effizienteste Maßnahme zur Einsparung von Heiz- und Kühlenergie sowie von und/oder die Anwesenheit von Wärmebrücken Wärmebrücken (auch als Kältebrücken bezeichnet) sind Stellen in der Gebäudehülle, in denen örtlich begrenzt ein größerer Wärmefluss als im Übrigen und undichten Anschlüssen und Dampfsperren/-bremsen in Bauteilen, eine unzureichende Heizung und Lüftung Lüftung in einem Gebäude ist unentbehrlich. Sie ist eine Grundanforderung an die Nutzbarkeit von Räumen und Gebäuden, die bei der sowie eine zweckentfremdete Nutzung von Räumen oder Gebäuden sein. Diese Ursachen können sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten. Beispielsweise kann durch Messung der Oberflächentemperatur Entgegen der allgemeinen Auffassung beschreibt die Oberflächentemperatur nicht den Temperaturbereich auf einer Baustoff- oder Bauteiloberfläche. Vielmehr ist der Grenzbereich zwischen , die von der Wärmedämmung der Wand und der Raumlufttemperatur (Heizung) abhängt, und deren Vergleich mit der Taupunkttemperatur Die Taupunkttemperatur ist ein Maß für den Feuchtegehalt der Luft. Sie ist die Temperatur, bei der der Wasserdampfgehalt der Luft (abhängig von Heizung, Lüftung und Nutzung) der Raumluft eine Wand auf Schäden durch Kondensatbildung überprüft werden. Kritisch sind insbesondere Teilsanierungen zu betrachten, bei denen z. B. durch Einbau moderner, dicht schließender Fenster sowie einer Zentralheizung als Ersatz für Einzelfeuerstätten bei lediglich anstrichtechnischer Renovierung der Fassade mit indirekten Durchfeuchtungen im Fensterbereich und im Bereich der geometrischen Wärmebrücken zu rechnen ist.