Pyrometer

Pyrometer sind berührungslose Messgeräte, bei denen die Eigenschaft der Infrarotstrahlung ausgenutzt wird. Die physikalische Gesetzmäßigkeit besteht darin, dass jeder Körper (der wärmer als der absolute Nullpunkt -273°C ist) eine mehr oder weniger starke Wärmestrahlung Wärmestrahlung ist neben den Transportmechanismen Wärmeleitung und Konvektion ein weiterer Mechanismus zum Transport von thermischer Energie von einem Ort höherer abgibt. Diese wird als Infrarotstrahlung (Wellenlänge > 770nm) bezeichnet. Für die Messtechnik wird folgende Tatsache genutzt: je höher eine Frequenz ist, umso kürzer ist ihre Wellenlänge und umso energiereicher ist ihre Strahlung. Das Messprinzip basiert darauf, diese Strahlung über spezielle Sensoren zu messen. Die Intensität der Strahlung ist ein Maß für die Temperatur Die Temperatur (lat. temperare = ins richtige Mischungsverhältnis bringen) ist ein messbares Maß für den Wärmeinhalt eines Stoffes. Die Temperatur der abstrahlenden Oberfläche.

Bei dieser Messmethode muss darauf geachtet werden, ob die Strahlungstemperatur ausschließlich vom zu messenden Körper abgegeben wird oder ob auch die Wärmestrahlung von der Umgebung reflektiert und infolgedessen mit erfasst wird. Dieser Einfluss wird über den so genannten Emissionsgrad beschrieben. Aus diesem Grund ist der Emissionsgrad ein wichtiger Geräte-Parameter und für die Messgenauigkeit ausschlaggebend. Weiterhin nimmt der Messpunkt Einfluss auf das Messergebnis. Im Gegensatz zu Thermografiekameras, die den Messbereich permanent abscannen und damit ein Messspektrum erhalten, messen Handgeräte nur einen Punkt. Genau genommen wird aber keine 1-Punkt-Messung durchgeführt, sondern ein kleiner kreisrunder Fleck abgetastet und ein Mittelwert gebildet. Um die Fehlerquelle möglichst klein zu halten, sind moderne und hochpreisige Geräte so aufgebaut, dass innerhalb des Flecks die Konturen erkannt und in der Auswertung des Messergebnisses berücksichtigt werden. Um jederzeit zu wissen, wo gerade Messungen durchgeführt werden, verfügen diese Handgeräte über einen Laserstrahl. Bei der Anwendung ist darauf zu achten, dass die Messung möglichst rechtwinklig erfolgt. Eine Abweichung bis ca. 30° ist zu vernachlässigen. Weiterhin ist wichtig, dass bei der Anwendung das Gerät seitlich vom Körper gehalten wird, damit die reflektierte Körperwärme das Messergebnis nicht manipuliert.

Die reflektierte und transparente Eigenschaft eines Körpers kann sich bei Wärmestrahlung anders verhalten, als bei sichtbarem Licht. Der Vergleich mit einer polierten Edelstahlfläche oder eloxierten Oberflächen macht den Unterschied deutlich, da diese Oberflächen fast keine Eigenstrahlungen haben. Bei der Bewertung der Messergebnisse muss berücksichtigt werden, dass diese Messmethode nur die Oberflächentemperatur Entgegen der allgemeinen Auffassung beschreibt die Oberflächentemperatur nicht den Temperaturbereich auf einer Baustoff- oder Bauteiloberfläche. Vielmehr ist der Grenzbereich zwischen misst, die Kerntemperatur oder Lufttemperatur Als thermodynamische Zustandsgröße beschreibt die Lufttemperatur den Wärmezustand der Luft. Im Zusammenhang mit der Bauklimatik und Gebäudeklimatologie spielen die Außenluft-, vor dem Bauteil wird nicht erfasst. Deshalb muss vor der Anwendung geklärt werden, ob diese Messmethode für das gewünschte Ziel geeignet ist.
Neuere Multifunktionsgeräte messen das gesamte Spektrum der Feuchtigkeit, von der Material- und Holzfeuchtigkeit, Ausgleichs- und absoluten und relativen Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und bis hin zum Taupunkt Der Taupunkt bezeichnet die Temperatur, bei der die Feuchtigkeit in der Luft an einem Gegenstand kondensiert. Er wird in °C , aber auch die Material- und Oberflächen- sowie Lufttemperatur. Hinzu können sie noch die Strömungsgeschwindigkeit und -temperatur erfassen. In diesen Geräten ist meistens auch ein akustisches Signal integriert, wenn der Taupunkt erreicht oder überschritten wird. Neuere Geräte besitzen darüber hinaus auch eine integrierte Digitalkamera. Gerade die Kompatibilität mit den verschiedensten Sensoren machen diese Multifunktionsgeräte zu wahren „Experten“ unter den Handgeräten.