Rückstausicherung

Das Abwasser eines Gebäudes befindet sich in einem miteinander verbundenen Rohrsystem. Nach dem „Gesetz der kommunizierenden Röhren“ stellt es sich somit auf ein gleiches Niveau ein. Bei Überlastung des Kanalsystems füllen sich alle Entwässerungsleitungen bis auf den höchsten Punkt (das Straßenniveau) an. Dies ist die so genannte Rückstauebene. Alle Räume mit ungesicherten Ablaufstellen, die unterhalb dieser Rückstauebene liegen, werden nun überflutet. Hier tritt das rückgestaute Abwasser zuerst aus. Ablaufstellen, die oberhalb der Rückstauebene liegen, sind demzufolge nicht rückstaugefährdet.
Die Bezugshöhe zur Rückstauebene ist bei Ablaufstellen für Schmutzwasser deren Ruhewasserspiegel im Geruchsverschluss. Bei Ablaufstellen für Niederschlagswasser gilt die Oberkante des Einlaufrostes als Bezugsebene (Straßenoberkante). Nach der DIN EN 12056 sind alle über der Rückstauebene liegenden Ablaufstellen mit entsprechendem Gefälle zu entwässern.

Abwasserleitungen und -kanäle werden in der Regel aus Kostengründen und um eine häufige Durchspülung sicher zu stellen nicht für die maximal vorkommende Belastung dimensioniert. Bei starken Niederschlägen sind die Vorfluter überlastet und Wasser würde von außen in den Keller gedrückt werden. Um dies zu vermeiden, werden Rückstausicherungen eingebaut. Nach der Auswahl des richtigen Rückstauverschlusses muss darauf geachtet werden, dass die Sicherung niemals direkt in die Hauptgrundleitung eingebaut wird. Weiterhin wird empfohlen, die Rückstauverschlüsse mit einer integrierten Pumpe zu versehen. Dies hat den Vorteil, dass Waschmaschinen und Sanitärobjekte dann auch bei Rückstausituationen verwendet werden können.

Wurden bisher Rückstausicherungen im Gebäude installiert, werden seit Kurzem auch Systeme angeboten, die außerhalb des Gebäudes den Rückstau Der Rückstau bezeichnet den Austritt von Leitungswasser infolge einer Überlastung der Kanalisation. Dies kann durch z. B. Überschwemmung oder Starkregen sichern. Der Ansatzpunkt ist, das Wasser gar nicht erst in das Gebäude zu lassen, um es dort zurück zu halten. Dazu wird ein Hausanschlussschacht vor dem Gebäude installiert, in dem der Rückstauverschluss untergebracht ist. Die Grundleitung, über die ausschließlich rückstaugefährdete Ablaufstellen entwässert werden, wird über diesen Rückstauverschluss gesichert. Neben der höheren Sicherheit kommt hinzu, dass die Rückstausicherungen außerhalb des Gebäudes zu einem Platzgewinn im Keller führen.