Sorptionstrocknung
Bereits Ende der 1950-er Jahre hat der Schwede Carl Munters mit der Entwicklung der Sorptionstrocknung eine neue Ära der Entfeuchtungstechnologie begründet. Bei dem Prinzip der Sorptions-Luftentfeuchtung wird die feuchte Luft durch ein Sorptionsrad (dem Rotor) geleitet, dessen wabenförmige Struktur und axial verlaufende Kanäle eine außerordentlich große Oberfläche bilden. Diese Fläche ist mit einem Sorptionsmittel beschichtet, das der vorbei strömenden Luft temperaturunabhängig die Feuchtigkeit entzieht. Die so entfeuchtete Luft (Prozessluft) steht somit für den Trocknungsprozess zur Verfügung.
Parallel durchläuft das Trockenrad einen zweiten Sektor, in dem ein weiterer, erwärmter Luftstrom dem Rad die Feuchtigkeit wieder entzieht und sie aus dem Gehäuse abführt. Diese wird deshalb als Regenerationsluft bezeichnet. Regenerations- und Prozessluft sind durch spezielle Dichtungen voneinander getrennt, wobei die ständige Drehung des Sorptionsrades den Wechsel zwischen Adsorption Mit Adsorption wird die Aufnahme von Atomen, Ionen oder Molekülen eines Gases oder einer Flüssigkeit (Adsorbat) durch die Oberfläche eines und Regeneration übernimmt und eine kontinuierliche Funktion ermöglicht. Infolge der gegensätzlichen Führung der beiden Luftströme wird ein Selbstreinigungseffekt bewirkt, der die Stirnflächen des Rotors vor grober Verschmutzung aus der Prozessluft schützt. Als Adsorptionsmaterial wird in der Regel Silicagel verwendet. Silicagel ist eine poröse Form von Siliziumdioxid oder auch amorphe Kieselsäure in festem Zustand mit großer innerer Oberfläche und extrem hoher Hygroskopizität. Es wird durch Reaktion von Wasserglas mit Schwefelsäure unter sauren Reaktionsbedingungen hergestellt.