Sporadische Wasserschäden
Mögliche Ursachen für Wasserschäden in Gebäuden sind Planungs- und Konstruktionsfehler, Ausführungs- und Verarbeitungsfehler sowie Nutzungsfehler, die zu den beeinflussbaren Faktoren gezählt werden. Am häufigsten treten geplatzte Schläuche in Waschmaschinen und Geschirrspülern sowie Rohrbrüche aufgrund von Frost, Korrosion Der Begriff Korrosion bezeichnet im Allgemeinen die allmähliche Zersetzung/Zerstörung eines Stoffes, hervorgerufen durch die Einwirkung von anderen Stoffen aus seiner oder Materialfehler auf. Allerdings können auch Planungsfehler oder Mängel in der Bauausführung verantwortlich für Wasserschäden an den Rohrleitungen eines Gebäudes sein.
Als Ursachen müssen zunehmend auch Naturgewalten und -katastrophen beachtet werden. Gegen Naturgewalten wie Sturm und Hochwasser ist man in der Regel machtlos. Zunehmend sind auch sintflutartige Regenfälle die Ursache dafür, dass Keller überschwemmt und binnen kürzester Zeit große Schäden angerichtet werden. Den Katastrophenfällen sind auch Brandschäden zuzuordnen, die besonders bei mehrstöckigen Gebäuden aufgrund des Löschwassers auch zu erheblichen Wasserschäden führen können. Diese Ursachen können nicht beeinflusst werden, da sie „ungeplant“ auftreten und in der Regel im Vorfeld nicht erkannt werden können.
Genau genommen müssen „Pleiten, Pech und Pannen“ ebenfalls als Ursache akzeptiert werden. Hierzu gehören übergelaufene Wannen, Waschbecken und geplatzte Aquarien. Unter den klassischen Fällen – den Leitungswasserschäden – gilt es, in der Regel gleich drei Wasserkreisläufe innerhalb eines Gebäudes zu betrachten: die Wasserversorgung (Kalt- und Warmwasser), Abwasser sowie den Heizungskreislauf. Die meisten Fehler treten hierbei in Montage und Ausführung auf. Werden z. B. Badewannen nicht korrekt eingebaut (befestigt), können durch ein Absacken die darunter liegenden Leitungen zerquetscht werden. Die Folgen sind eine kontinuierliche und in der Regel erst sehr spät festzustellende Durchfeuchtung Der Begriff der Durchfeuchtung wird in Bezug auf Neu- und Altbauten sowie im Rahmen der Bauwerkserhaltung sehr vielfältig benutzt. Im der Fußbodenkonstruktion sowie der aufgehenden Mauerwerke. Oft werden Armaturen nicht korrekt (wasserdicht) angeschlossen, so dass beim Duschen oder Waschen eindringendes Wasser die Wand durchfeuchten kann.
Auch der Materialverschleiß spielt eine große Rolle. So kommt es nicht selten vor, dass Materialien schon vor dem Einbau leichte Beschädigungen wie z. B. feine Haarrisse aufweisen. Wenn Wasser erst einmal unterwegs ist, findet es immer einen Weg in porösen Materialien, Hohlräumen und Öffnungen, durch Wände, Decken und Fußböden – um sich dort auszubreiten. Ein Rohrbruch mit einem kaum sichtbaren Leckdurchmesser von z. B. nur 0,5mm bedeutet bei nur 5 bar Druck, dass pro Tag bis zu 500 Liter Wasser in die Gebäudekonstruktion eindringen kann. In einigen Fällen kann es dabei einige Zeit dauern, bis die Feuchtigkeit sichtbar wird.
Bei einem sporadischen Wasserschaden Siehe sporadische Wasserschäden. muss zwischen physikalischen, chemischen und biologischen Schadensprozessen unterschieden werden.
Die physikalischen Schadensprozesse sind auf das Quellverhalten vieler Materialien zurück zu führen und setzen in der Regel sofort ein. Das Quellen von Papier ist ein Prozess, der bereits in den ersten Stunden nach einem Wasserschaden abläuft. Bei Holz (Parkett, Schwingböden, Paneele, Türen, Möbel etc.) sind solche Schäden besonders gravierend. Schon in den ersten Tagen nach dem Schaden können irreparable Schäden auftreten. In den Bereich der physikalischen Schadensprozesse fallen auch die Materialzerstörungen, die dadurch entstehen können, dass durchfeuchtetes Material Frost ausgesetzt wird.
Je nach Material sind chemische Schadensprozesse sehr unterschiedlich in ihrer Entwicklung bezüglich der Zeit und hinsichtlich ihrer Folgen. Stahlkorrosion nimmt ab 60% relativer Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und exponentiell zu. Die Zersetzung von Teppichkleber, Papierkleber etc. setzt innerhalb weniger Stunden ein und verursacht irreparable Schäden. Anhydrid, Gips und gipshaltige Baustoffe dekristallisieren schon nach wenigen Tagen, wodurch sie ihre Festigkeit verlieren. Ausblühungen hingegen treten oft erst lange nach dem Schaden auf.
Das Auftreten von Schimmelpilzen und Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle wird oft sowohl in seiner Ausbreitungsgeschwindigkeit als auch in seinen Konsequenzen unterschätzt. Die Folgen dieser biologischen Schadensprozesse reichen von optischen Beeinträchtigungen bis zur vollständigen Materialzerstörung und von Geruchsbelästigungen bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Die Entwicklung von Schimmelpilzbefall beginnt zunächst unsichtbar schon nach ca. 36 bis 48 Stunden. Wärme Wärme (Wärmemenge) ist eine physikalische Größe. In der Thermodynamik ist Wärme eine über Systemgrenzen hinweg transportierte thermische Energie. Wärme ist und erhöhte Luftfeuchtigkeit können diesen Prozess erheblich beschleunigen. Nicht entdeckte bzw. beseitigte Feuchtigkeit bereitet zusätzlich den Nährboden Als Nährboden wird das Substrat bzw. der Untergrund bezeichnet. Schimmelpilze können prinzipiell alle Substrate belegen. Hierfür können sie ggf. sogar für einen späteren Schädlingsbefall. Biologische Schadensprozesse können in Abhängigkeit von zahlreichen Faktoren wie z. B. Feuchtigkeit, Temperatur Die Temperatur (lat. temperare = ins richtige Mischungsverhältnis bringen) ist ein messbares Maß für den Wärmeinhalt eines Stoffes. Die Temperatur , pH-Wert Mit dieser Maßzahl wird die Stärke einer Säure oder Lauge bezeichnet, d. h. der pH-Wert sagt aus, wie sauer bzw. , Nährstoffe Nährstoffe dürfen weder mit den Begriffen Nährboden oder Nährmedien verwechselt werden. Mit Nährstoffe werden die Partikel bezeichnet, die sich als etc., auch auf der Oberfläche von anorganischen Stoffen stattfinden. Demzufolge ist die weit verbreitete Ansicht, dass nur organische Stoffe von Wasser- und Feuchtigkeitsschäden betroffen sein können, unzutreffend.