Viren

Viren, abgeleitet aus dem Lateinischen (virus = Schleim, Saft, Gift) werden in der Mikrobiologie Die Mikrobiologie ist ein Teilgebiet der Biologie und beschäftigt sich mit den Mikroorganismen, den kleinsten Lebewesen der Erde. Sie beschreibt genetische Elemente in Form von Nukleinsäuren bezeichnet. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um Kleinstlebewesen, die innerhalb der von ihnen befallenen Zellen leben, sich vermehren und Infektionen und Krankheiten verursachen können. Die 1892 von dem russischen Arzt Dr. Iwanowsky entdeckten Viren sind die kleinsten bekannten Mikroben. Ihre Größe liegt zwischen 0,00001 und 0,0004 Millimeter (10 bis 400 nm) und damit deutlich unter der von Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle . Zur Verdeutlichung: das größte Virus hat einen Umfang von nur 1/20 des Umfangs roter Blutkörperchen. Damit sind alle Viren nur unter einem Elektronenmikroskop sichtbar. Ihre Formen bestehen aus Kugeln, Bällen, Ovale, Kuben, Rhomboide, Kommas und Stäbchen.

Sie vermehren sich in den Zellen anderer Lebewesen („Wirtszellen“). Viren, die Bakterien als Wirte benutzen, werden als so genannte Bakteriophagen Als Bakteriophagen (oder in Kurzform Phagen vom griechischen Wort phagein = fressen) werden Viren bezeichnet, deren Wirte Bakterien sind. Während bezeichnet. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und können sich nicht selbst replizieren. Genau genommen sind Viren kleine infektiöse Partikel Feste oder flüssige Teilchen in schwebefähiger Verteilung in Flüssigkeiten oder Gasen. , die aus Nukleinsäuren, Proteinen und ggf. aus Lipiden bestehen, die Informationen zur Steuerung des Stoffwechsels einer Wirtszelle sowie zur Replikation Die Vermehrung eines Bakteriums durch Zellteilung erfordert auch eine Vermehrung seiner Erbsubstanz. Der dazu notwendige Vorgang wird als Replikation bezeichnet. enthalten. Verlassen Viren ihren Wirt, stellen sie meistens ihre Aktivitäten ein.

In der Mikrobiologie wird heftig darüber gestritten, ob Viren überhaupt Lebewesen sind. Selbst in der Einordnung der Viren als Parasiten Organismen, die auf oder in anderen Lebewesen leben und ihre Nährstoffe ganz oder teilweise vom Wirt beziehen, werden als Parasiten gibt es keine unwidersprochene Definition. Mehrheitlich werden Viren als solche bezeichnet, da sie einen Wirtsorganismus infizieren und seinen Stoffwechsel für die eigene Vermehrung (Replikation) benutzen. Im Hinblick auf ihre Erbinformation werden DNA- und RNA-Viren unterschieden.
Viren haben entweder eine Proteinhülle oder sind hüllenlos. Die Hülle stammt von der Wirtszelle und dient zur Tarnung vor dem Immunsystem Der Begriff Immunsystem ist aus dem Lateinischen immunis (= verschont oder unberührt) abgeleitet. Es ist ein komplexes System zur Abwehr . Diese Viren sind besser geeignet, chronische oder latente Infektionen hervorzurufen. Unbehüllte Viren dagegen sind sehr umweltstabil und in der Regel sowohl gegen Austrocknung als auch gegen Desinfektionsmittel Desinfektionsmittel werden zum Abtöten von krankheitserregenden Mikroorganismen und Viren eingesetzt. Alkohole wirken bakterizid und fungizid, haben aber keinerlei Wirkungen gegen Sporen. resistent.

Viren haben sich im Laufe der Evolution angepasst – entweder einem speziellen Lebewesen oder auch mehreren verschiedenen Arten. Hierbei versucht das Virus stets, seinen Wirt nicht komplett zu zerstören. Schließlich ist es zur eigenen Vermehrung auf diesen angewiesen. So lange der Wirt keine Antikörper Antikörper sind im Organismus vorkommende Proteinmoleküle, von denen es viele Millionen verschiedene Typen gibt. Antikörper werden von Lymphozyten (bestimmten weißen gegen das Virus gebildet hat, kann das Virus den Wirt für seine eigene Vermehrung (Replikation) benutzen.

Hinsichtlich des Virenbefalls wird zwischen asymptomatischen und symptomatischen Infektionen unterschieden. Während die erstgenannten unerkannt bleiben, zeigen die symptomatischen Infektionen Krankheitssymptome in unterschiedlicher Stärke.

Das Virus kann sich auf unterschiedliche Art und Weise im Körper ausbreiten. Zum einen kann das Virus auf einen bestimmten Bereich innerhalb des Organismus lokalisiert bleiben und/oder sich unmittelbar an der Eintrittsstelle vermehren. Zum anderen kann es sich über den gesamten Organismus ausbreiten und eine systemische Infektion Unter einer Infektion versteht man das Eindringen eines Mikroorganismus in einen größeren Wirtsorganismus (Makroorganismus), eine Einleitung der parasitischen Lebensweise von verursachen. Der Transport der Viren findet in diesem Fall über den Blutkreislauf oder das Lymphsystem statt.

Siehe Antikörper, siehe Bakterien, siehe Immunität Als Immunität wird die erworbene, spezifische Unempfindlichkeit gegenüber bestimmten Krankheiten oder anders ausgedrückt der Zustand der Unempfindlichkeit bzw. einer deutlich , siehe Mikroben, siehe Parasiten.