Wasseraktivität

Die Wasseraktivität ist ein Maß für frei verfügbares, d. h. ungebundenes oder locker gebundenes, Wasser in einem Material, z. B. in Baustoffen oder Lebensmitteln. Sie ist für das Wachstum und den Stoffwechsel von Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse von entscheidender Bedeutung. Die Wasseraktivität ( aw-Wert Der aw-Wert beschreibt die Wasseraktivität auf der Bauteiloberfläche. Es ist ein Maß für das “freie Wasser”, also der Anteil der ) kann im Gleichgewichtszustand in unmittelbarer Nähe des Materials auch als Relative Luftfeuchtigkeit Als relative Luftfeuchtigkeit wird das Verhältnis des vorhandenen Feuchtegehaltes der Luft zur möglichen Sättigungsfeuchte der Luft bei gleichem Druck und ausgedrückt werden. Im Unterschied zur relativen Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und , die in Prozent angegeben wird, bezieht sich der aw-Wert auf den Sättigungswert 1. So entspricht z. B. ein aw-Wert von 0,8 einer Ausgleichsluftfeuchte von 80%. Alle hygroskopischen Materialien nehmen Feuchte auf und weisen nach ausreichend langer Zeit in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen einen bestimmten Feuchtegehalt auf, der als Sorptionsfeuchte Als Sorptionsfeuchte wird der Feuchtegehalt z. B. eines Baustoffs bezeichnet, der sich in Abhängigkeit von der relativen Feuchte und der , Ausgleichsfeuchte Als Ausgleichsfeuchte wird der stoffspezifische Feuchtegehalt eines porösen Baustoffes bezeichnet, der sich in einem hygroskopischen Stoff/Baustoff in Abhängigkeit von und oder Gleichgewichtsfeuchte Ausgleichsfeuchte, die sich im Baustoff unter den jeweiligen Klimabedingungen der Umgebung einstellt. Siehe Sorptionsfeuchte. bezeichnet wird. In genutzten Gebäuden wird man allerdings selten eine konstante Gleichgewichtsfeuchte über einen längeren Zeitraum feststellen können, da Veränderungen der Lufttemperatur Als thermodynamische Zustandsgröße beschreibt die Lufttemperatur den Wärmezustand der Luft. Im Zusammenhang mit der Bauklimatik und Gebäudeklimatologie spielen die Außenluft-, und -feuchtigkeit sowie der Luftbewegung die Ausgleichsfeuchte beeinflussen.

Heute gilt einerseits als gesichert, dass die meisten Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer einen geringen aw-Wert von 0,80 bis 0,85 für ihr Wachstum benötigen. Auf der anderen Seite sind xerophile Schimmelpilze bekannt, die auch auf „trockeneren“ Substraten wachsen können, wobei ein aw-Wert von 0,70 als kritisch betrachtet wird. Besonders xerophile Schimmelpilze wie der Wallemia Wallemia ist eine Gattung der Schimmelpilze. Bekanntester Vertreter ist der relativ langsam wachsende Schimmelpilz Wallemia sebi. Auffallend bei Wallemia-Arten ist sebi können sogar einen aw-Wert von 0,65 überstehen. Dies setzt allerdings voraus, dass sich auf dem Substrat Für das Wachstum von Mikroorganismen geeigneter Nährboden oder ggf. auch Oberflächen bzw. Untergründe. (Untergrund) bereits ein hydrophiler Biofilm Biofilme sind eine Kolonieform von Mikroorganismen und anderen partikulären Stoffen, die sich an Oberflächen (Grenzflächen) anlagern können. Es handelt sich gebildet hat, der Feuchtigkeit bindet und damit die Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. des Schimmelpilzes ausreichend versorgt.

Diese Voraussetzung muss beim Penicillium chrysogenum Die beiden Schimmelpilze Penicillium chrysogenum und Penicillium notatum liefern die Kulturstämme für die Penicillin-Produktion. Daneben können die Mykotoxine Ochratoxin A, , Aspergillus glaucus Aspergillus glaucus ist ein Schimmelpilz. Seine wichtigsten Vertreter Aspergillus amstelodami, Aspergillus chevalieri, Aspergillus mangani, Aspergillus repens und Aspergillus ruber sind und Aspergillus restrictus Der Aspergillus restrictus ist ein Schimmelpilz, der auf Getreide, Lebensmitteln und Papier vorkommt. Er ist häufig nach der Austrocknung von nicht vorliegen. Dem gegenüber wachsen die hydrophilen Schimmelpilze bevorzugt auf Substraten (Untergründe) mit einer hohen Wasseraktivität zwischen 0,90 bis maximal 0,95. Hierzu gehören z. B. Aspergillus fumigatus Der Aspergillus fumigatus ist als Schimmelpilz weltweit verbreitet und ausgesprochen thermotolerant. Dies bedeutet, dass diese Art in einem weiten Temperaturspektrum , Stachybotrys Stachybotrys ist ein zelluloseabbauender Schimmelpilz. Vor allem Stachybotrys chartarum (alte Bezeichnung atra) gilt als typischer Feuchtepilz, da er meist nach , Fusarium Fusarium ist ein Schimmelpilz und stellt einen weltweit verbreiteten Bodenbewohner dar. Außerdem bewachsen die verschiedenen Arten alle Getreidesorten und Gräser , Trichoderma Trichoderma ist ein ubiquitär vorkommender Schimmelpilz. Neben einer Besiedlung von Böden und Pflanzenwurzeln trifft man den Mikropilz auch auf abgestorbenen , Chaetomium Chaetomium ist eine Gattung der Schimmelpilze und gehört zu den so genannten Dematiaceae (auch Schwärzepilze genannt), da die Hyphen oder und Ulocladium Ulocladium ist eine Gattung der Schimmelpilze, die zu den Dematiacear (Schwärzepilze) gehört. Die Hyphen und Sporen sind durch die Einlagerung . Schimmelpilze mit einer mittleren Wasseraktivität zwischen 0,85 bis 0,90 werden als Mesophil Schimmelpilze mit einer mittleren Wasseraktivität zwischen 0,85 bis 0,90 werden als mesophil bezeichnet. Zu dieser Gruppe gehört z. B. der bezeichnet. Zu dieser Gruppe gehört z. B. der Aspergillus versicolor Der Aspergillus versicolor ist ein Schimmelpilz, der Getreide, Lebensmittel und verschiedene Fleischprodukte befällt. In Innenräumen wird diese Art häufig in . Daraus geht hervor, dass jede einzelne Schimmelpilz-Spezies ihr für Wachstum und ihren Stoffwechsel ein geeignetes art-typisches Feuchte-Spektrum besitzt.