Wasserdampfabsorption

Als Wasserdampfabsorption wird die Wechselwirkung zwischen zwei Stoffen bezeichnet, von denen der eine Stoff, z. B. Wasserdampf Als Wasserdampf wird das in der Erdatmosphäre im gasförmigen Aggregatzustand enthaltene nicht sichtbare Wasser bezeichnet. In die Luft gelangt Wasserdampf , im Inneren oder an der Oberfläche eines zweiten Stoffes, z. B. eines kapillarporösen Baustoffs, aus der Umgebungsluft absorbiert (lat. absorbere = verschlucken) oder, abhängig von den Umgebungsbedingungen, wieder abgegeben (desorbiert) wird. Eine Adsorption Mit Adsorption wird die Aufnahme von Atomen, Ionen oder Molekülen eines Gases oder einer Flüssigkeit (Adsorbat) durch die Oberfläche eines liegt vor, wenn die Bindung eines flüssigen oder gasförmigen Stoffes ausschließlich an der Oberfläche eines Feststoffes erfolgt.

Da alle Baustoffe hygroskopisch sind, nehmen sie Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und auf = Absorption Der Begriff kommt aus dem Lateinischen: absorbere = aufnehmen. Die Absorption ist die Aufnahme von Energie z. B. von Strahlungs- oder geben sie ab = Desorption Siehe Sorption. , je nach der relativen Luftfeuchte der Umgebungsluft. Dieser Vorgang entspricht dem Bestreben nach der Herstellung eines Gleichgewichtszustandes.

Die Feuchteaufnahme und -abgabe in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchte wird durch die Sorptionsisotherme Die Sorptionsisotherme beschreibt das Sorptionsverhalten, d. h. die Eigenschaft eines hygroskopischen Stoffes, aus der Umgebungsluft Wasserdampf aufzunehmen, zu speichern und beschrieben. Entspricht der tatsächliche Feuchtegehalt der Sorptionsfeuchte Als Sorptionsfeuchte wird der Feuchtegehalt z. B. eines Baustoffs bezeichnet, der sich in Abhängigkeit von der relativen Feuchte und der = Hygroskopische Feuchte Poröse Baustoffe sind in der Lage, in Abhängigkeit von der relativen Feuchte und der Temperatur der Umgebungsluft Wasserdampf aufzunehmen und , befindet sich der Baustoff mit der Umgebung im Gleichgewicht. Überschreitet der Feuchtigkeitsgehalt diesen Wert, liegt überhygroskopische Feuchte vor. Im Rahmen einer Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin kann ein feuchter Baustoff maximal bis zur Sorptionsfeuchte getrocknet werden.

Die Sorptionsfeuchte von Baustoffen ist mitbestimmend für einen mikrobiellen Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, . Bei hoher Ausgleichsfeuchte Als Ausgleichsfeuchte wird der stoffspezifische Feuchtegehalt eines porösen Baustoffes bezeichnet, der sich in einem hygroskopischen Stoff/Baustoff in Abhängigkeit von und ist ein solcher Befall mit Algen Algen stellen keine systematische Bezeichnung dar und sind pflanzenartige Lebewesen, die aber nicht den Pflanzen zugeordnet werden können. Sie umfassen und Pilzen eher möglich als bei niedriger Ausgleichsfeuchte.

Hygroskopische Salze Salze bestehen aus positiv geladenen und negativ geladenen Ionen. Zwischen diesen Ionen liegen ionische Verbindungen vor. Salz hat eine kubische können den Feuchtegehalt von Baustoffen stark verändern. Die Form der Sorptionsisotherme verändert sich, es wird wesentlich mehr Feuchte absorbiert.

Im Zusammenhang mit der Wasserdampfabsorption taucht häufig der irreführende Begriff der „atmenden Wand“ auf, der historisch zunächst (Pettenkofer) für die „Ventilation durch Wände“, d. h., wie zweifelsfrei nachgewiesen wurde, für die nicht vorhandene Luftdurchlässigkeit von Mauerwerk verwendet wurde, und später Bezug auf die angebliche (Luft)Dichtheit und Diffusionsdichtheit von Dämmschichten und Innenbeschichtungen nahm. Inzwischen ist klar erwiesen, dass Atmende Wände Der Begriff der atmenden Wände ist eine umgangssprachliche wie unzutreffende Wortschöpfung, mit der ursprünglich der Außenwand eine „natürliche Ventilation“ [Pettenkofer] ein Mythos sind, das keinerlei Existenzberechtigung für sich beanspruchen kann.