Nach den Empfehlungen im aktuellen Leitfaden „Zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin von Schimmelbefall in Gebäuden“ des Umweltbundesamtes darf ein Mikrobieller Befall Als Mikroorganismen werden eine Reihe sehr unterschiedlicher Organismen bezeichnet, deren charakteristische Eigenschaft ihre geringe Größe ist. Sie werden ausgehend von durch Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer oder Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle durch Laien selbst beseitigt werden, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen:
- der mikrobielle Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, hat einen geringen Umfang (das Ausmaß beträgt < 0,5 m²) und befindet sich nur auf der Oberfläche (Schimmelpilze und/oder Bakterien sind nicht in den Untergrund eingedrungen)
- die Ursache für den mikrobiellen Befall sind bekannt
- mit der Beseitigung wird umgehend begonnen, damit sich der mikrobielle Befall nicht ausbreiten kann
- der oder die Betroffenen reagieren nicht allergisch auf Schimmelpilze oder Bakterien
- Erkrankungen des Immunsystems liegen nicht vor
In diesen Fällen spricht man von einem Sekundärbefall Der an kleineren Flächen auftretende Sekundärbefall mit Schimmelpilzen kann in den meisten Fällen von den Bewohnern selbst beseitigt werden. Die . In allen anderen Fällen liegt ein Primärbefall Bei einem Primärbefall von Schimmelpilzen ist die betroffene Stelle durch einen mittleren bis großen Befall und ein mittleres bis großes vor, so dass eine Fachfirma zur professionellen Schimmelpilzsanierung hinzugezogen werden sollte.
Ein pragmatischer Ansatz ist angesichts der vielen Kleinstflächen wie z. B. Schimmelpilzbefall auf der Silikonfuge in der Dusche oder auf dem Holzrahmen eines Schlafzimmerfensters im Winter absolut sinnvoll, um nicht jedes Mal einen Sachverständigen kommen zu lassen oder einen Handwerker zu beauftragen. Diese Kleinstflächen machen „gefühlt“ über 90% aller Problemfälle in privat genutzten Innenräumen aus. Allerdings darf dieser Ansatz nicht als Bagatellisierung des Problems verstanden werden, denn
- neben einem sichtbaren Befall kann auch ein nicht sichtbarer Befall oder ein verdeckter Befall vorliegen
- neben dem mikrobiellen Befall können hohe Konzentrationen an Schimmelpilzsporen oder Stoffwechselprodukte wie MVOC oder Mykotoxine vorliegen
- einige Schimmelpilzarten sind auch in sehr geringen Konzentrationen gesundheitsschädlich
- häufig liegt nicht nur eine Ursache vor und verschiedene Ursachen können sich überlagern
- auch von abgetöteten Schimmelpilzen können allergische und/oder reizende Wirkungen ausgehen
- bei der Beseitigung werden Biozide eingesetzt oder falsch angewendet, so dass ggf. eine höhere Gesundheitsgefahr ausgelöst wird, als von den Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse selbst ausgehen würde
- ob eine Schimmelpilzallergie vorliegt, wird in den meisten Fällen nicht bekannt sein
Alle diese Punkte sind dem Laien in der Regel nicht bekannt, so dass nur das Entfernen von etwas „Sichtbarem“ in Eigenleistung kein bzw. ein geringes Risiko darstellt. Zumal mit einfachen Schimmeltests zur Eigenanalyse und/oder einer Vielzahl von „Anti- Schimmel Umgangssprachlicher Begriff für Schimmelpilze. -Sprays“ der Eindruck erweckt wird, dass das Erkennen und Beseitigen von Schimmelpilzen ein „Kinderspiel“ ist.
Sollte mikrobieller Befall in Eigenleistung entfernt werden, sind einige Regeln zu beachten. Die wichtigste Grundregel ist, dass jegliche Verwirbelung der Raumluft vermieden wird. Eine Entfernung darf daher weder bei offenem Fenster oder bei Durchzug erfolgen. Die Oberflächen dürfen nicht trocken gereinigt und Fußböden nicht gefegt werden. Ideal ist feuchtes Reinigen und Saugen. Damit soll vermieden werden, dass Schimmelpilzsporen und andere mikrobielle Partikel Feste oder flüssige Teilchen in schwebefähiger Verteilung in Flüssigkeiten oder Gasen. in der Raumluft verteilt werden. Sollte sich dies nicht vermeiden lassen, ist in jedem Fall Mund- und Nasenschutz zu tragen.
Des Weiteren sind Oberflächen von mikrobiell befallenen Materialien gründlich zu reinigen. Hier gibt es in Bezug auf die Beschaffenheit der Oberflächen als auch der Materialien große Unterschiede. Glatte Oberflächen wie z. B. Glas, Metall, Fliesen und Keramik werden mit Wasser und einem handelsüblichen Reiniger abgewaschen, wobei das Reinigungswasser mehrfach auszuwechseln ist. Bei porösen oder offenporigen Oberflächen wie z. B. Tapeten, Wandbeläge oder Putzbeschichtungen haben sich Reiniger mit einem hohen Alkoholanteil (70% bis 80%) wie z. B. Ethanol Ethanol zählt zu den bekanntesten Alkoholen. Es entsteht durch Gärungsprozesse und ist in großen Mengen in alkoholischen Getränken enthalten. Inhalativ, oder Isopropanol bewährt. Aufgrund der Brand- und Explosionsgefahr sollte der Alkohol nur in kleinen Mengen angewendet und für eine ausreichende Belüftung gesorgt werden. Auf keinen Fall sollte ein herkömmlicher Essigreiniger verwendet werden, der das Problem eher noch verstärkt. Bei leichtem Befall kann auch Chlorbleichlauge (Natriumhypochlorit) eingesetzt werden. In einigen Fällen sollte überprüft werden, ob ein Entfernen und Erneuern die bessere Alternative ist z. B. bei Silikonfugen im Bad. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen Sanitärsilikons, die meistens biozide Eigenschaften aufweisen. Gleiches gilt für Tapeten.
Mikrobiell befallene Möbel und Einrichtungsgegenstände wie z. B. die Rückseite von Schränken oder dem Kopfteil von Betten werden ebenfalls mit Alkohol gereinigt. Sollten die Mikroorganismen bereits in das Material (z. B. Holz) eingedrungen und/oder durch Feuchtigkeit aufgequollen sein (z. B. Spanplatten), muss in den meisten Fällen das Möbelstück oder zumindest Teile davon entsorgt werden. Hierbei ist durch ein vorheriges abkleben oder einpacken sicherzustellen, dass sich Schimmelpilzsporen nicht in der Raumluft verteilen können. Möbel und Einrichtungsgegenstände aus Massivholz sind in der Regel nicht betroffen, da ein mikrobieller Befall nur auf der Oberfläche vorliegt und einfach entfernt werden kann.
Bei Polstermöbeln muss unterschieden werden, ob die Polster bereits mikrobiell kontaminiert sind und über welchen Zeitraum oder „nur“ durch die Schimmelpilzsporen in der Raumluft indirekt verunreinigt werden. Sind Polstermöbel durch Schimmelpilzbefall direkt und/oder über einen längeren Zeitraum betroffen, gestaltet sich eine Reinigung mit vertretbarem Aufwand in der Regel als schwierig. In den meisten Fällen müssen diese entsorgt werden. Polstermöbel, die dagegen selbst nicht befallen sind und nur in Innenräumen stehen, die mikrobiell belastet sind, können in der Regel durch intensives Absaugen gereinigt werden. Ideal wäre, wenn der Staubsauger mit speziellen HEPA-Filtern ausgestattet wäre.
Mikrobiell befallene Textilien wie z. B. Kleidungsstücke, Decken, Kissenbezüge oder Vorhänge werden in der Waschmaschine gewaschen oder chemisch gereinigt. Auch hier gilt, dass eine Verwirbelung und somit Freisetzung von Schimmelpilzsporen unbedingt zu vermeiden ist.