Sanierung

Rekonstruktion und Wiederaufbau

Der durch den mikrobiellen Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, und/oder sporadischen Wasserschaden verursachte Rückbau der beschädigten Bauteile oder Oberflächen ist nach der Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin des Feuchte- und/oder Schimmelpilzschadens wieder zu rekonstruieren – so der Fachbegriff. Gemeint ist der Wiederaufbau oder die Herstellung des Ist-Zustandes vor der Sanierung. Dies betrifft den baulichen Zustand (Wände, Decken und Fußböden) und die Wiedereinrichtung des Mobiliars und anderer Einrichtungsgegenstände. Nach erfolgter Feinreinigung und Erfolgskontrolle kann dies ohne besondere Schutz- und Hygienemaßnahmen durch die Sanierungsfirma oder Handwerker entsprechender Gewerke (z. B. Maler) übernommen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Wiederaufbau der Bauteile oder Oberflächen sowie die Wiedereinrichtung der Innenräume so erfolgt, dass keine erneute Verunreinigung durch Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer erfolgt. Dies bezieht sich nicht nur auf die Verunreinigung durch Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse selbst, sondern auch auf spezifische Baukonstruktionen und/oder Baustoffe, die ein Wachstum von Schimmelpilzen begünstigen oder eben hemmen.

Holz oder holzhaltige Materialien wie z. B. Raufasertapeten sind genauso wie zellulosehaltige Materialien wie z. B. Tapetenkleber oder Gipskartonplatten ideal für das Wachstum von Schimmelpilzen. Auch organisch gebundene Beschichtungen wie z. B. Dispersionsfarben oder Kunstharzputze sind für einen mikrobiellen Befall ein idealer Untergrund. Weiterhin müssen organisch gebundene Dichtstoffe („Silicone“), Teppiche, Leder, Stroh, Leinen und Baumwolle usw. genannt werden, die für Schimmelpilze die bevorzugte Kohlenstoffquelle liefern. Auch nicht-organische Untergründe können mikrobiell besiedelt werden, wenn ausreichend Feuchtigkeit und Nährstoffe (z. B. Staub Staub ist die Sammelbezeichnung für feste Teilchen (Partikel), die in der Luft längere Zeit verteilt bleiben (schweben) oder sich binnen ) vorliegen.

Um einen erneuten Schimmelpilzbefall auf Wandoberflächen in Innenräumen zu vermeiden, werden häufig „antimikrobielle“ Beschichtungen aufgetragen, mit denen Befall und Wachstum verhindert werden soll. Antimikrobielle Beschichtungen ist hierbei ein Sammelbegriff für unterschiedliche Ansätze, um mikrobiellen Befall, Wachstum und Ausbreitung temporär zu hemmen oder vollständig zu unterbinden. Hierzu gehören z. B. alkalische Beschichtungen wie z. B. Kalkputze oder Silikatfarben, biozide Beschichtungen (so genannte Anti- Schimmel Umgangssprachlicher Begriff für Schimmelpilze. -Farben) oder Nanobeschichtungen mit funktionellen Oberflächen wie z. B. fotokatalytische Innenfarben. Ein nachhaltiger Ansatz sind rezepturoptimierte Beschichtungen, bei denen mikrobiell resistente Bindemittel, Zuschläge, Pigmente, Additive und Zusätze eingesetzt werden, die von Natur aus antimikrobiell wirken und/oder biozide Eigenschaften aufweisen. Vor allem in Räumen der Nutzungsklasse III bieten sich diese Beschichtungen an. Allerdings muss bei all diesen Beschichtungen immer beachtet werden, dass diese zum einen nicht die Ursachen beseitigen, sondern nur die Symptome Der Begriff Symptome ist in Bezug auf Schimmelpilze in Innenräumen mehrfach belegt. Zum einen geht es um die Symptome, die kaschieren (kosmetische Maßnahmen) und zum anderen eine zeitlich beschränkte Wirkung haben. Beschichtungen mit einem hohen pH-Wert Mit dieser Maßzahl wird die Stärke einer Säure oder Lauge bezeichnet, d. h. der pH-Wert sagt aus, wie sauer bzw. bauen mit der Zeit ihre Alkalität ab und Biozide Beschichtungen Der Begriff biozide Beschichtungen ist im Markt für zwei unterschiedliche Ansätze geläufig. Um einen sind damit Beschichtungen, primär Farben, mit geben die bioziden Wirkstoffe allmählich frei, bis das Depot aufgebraucht ist. Eine dauerhafte Beseitigung von Schimmelpilzen kann mit diesen Beschichtungen nicht erreicht werden.

Neben einer antimikrobiellen Wirkung von Baustoffoberflächen gibt es einen weiteren Ansatz: Baustoffe mit einem ausgeprägten Sorptionsvermögen sind in der Lage, kurzzeitig Feuchtigkeitsspitzen abzupuffern. Dies bedeutet, dass Feuchtigkeit über die Oberfläche aufgenommen, in die oberflächennahen Schichten zwischengespeichert und bei entsprechenden raumklimatischen Bedingungen wieder abgegeben wird.

Generell gilt, dass Wiederaufbau der Bauteile oder Oberflächen sowie die Wiedereinrichtung der Innenräume erst erfolgen darf, wenn keine erhöhte Restfeuchte mehr vorliegt. Dies gilt für Tapezier-, Putz- und Anstricharbeiten genauso wie für das Einbringen eines neuen Estrichs.

Nachdem der Wiederaufbau der Bauteile oder Oberflächen abgeschlossen ist, können Mobiliar (z. B. Schränke und dgl.) und Einrichtungsgegenstände (z. B. Teppiche und dgl.) sowie sonstige Gegenstände (z. B. Bücher und Dekoartikel und dgl.), die während der Schimmelpilzsanierung Das Ziel einer Schimmelpilzsanierung ist die Herstellung eines „hygienischen Normalzustandes“. Vor der eigentlichen Sanierung sind die Ursachen für einen Schimmelpilzbefall ausgelagert wurden, wieder eingeräumt werden. Wichtig ist, dass diese vorher gründlich gereinigt werden, um eine nachträgliche Kontamination Verunreinigung, Verschmutzung, Verseuchung mit Schadstoffen; z. B. von Räumen, Gegenständen, Nahrungsmitteln oder auch der Umwelt. des sanierten Bereiches durch mikrobiell belastete Stäube zu vermeiden.

Je nach Objektbedingungen und/oder vertraglicher Vereinbarung zwischen dem Auftraggeber und Auftragnehmer kann es notwendig sein, nach dem Wiederaufbau und dem Einbringen aller Gegenstände eine Erfolgsmessung durchzuführen. Diese dient neben der Qualitätssicherung auch als Grundlage für die Abnahme und Gewährleistung. Hierfür wird eine Luftmessung auf Kultivierbare Schimmelpilze Anteil an der Gesamtzahl von Schimmelpilzen, der unter den verwendeten Kultivierungsbedingungen angezüchtet werden kann. Die Kultivierbarkeit hängt z. B. von oder auf die Gesamtsporenzahl empfohlen. Die Erfolgsmessung sollte nach DIN ISO 16000 „Innenraumluftverunreinigungen“ Teil 16, 17, 18 oder 20 durch ein qualifiziertes Untersuchungslabor erfolgen.

In der Regel bietet sich an, nicht nur die sanierten Bereiche einer Erfolgsmessung zu unterziehen, sondern auch angrenzende Innenräume oder andere Gebäudebereiche, die als Referenzbereich dienen können. Hierbei geht es nicht darum, den Nachweis über „schimmelpilzfreie“ Innenräume zu erbringen, da dies ohnehin nicht gelingen wird. Es geht um den Nachweis, dass der sanierte Bereich eine mit der Hintergrundkonzentration vergleichbare Innenraumluftkonzentration aufweist.