Die Bekämpfung des Echten Hausschwamms stellt im Vergleich zu anderen Hausfäulen die mit Abstand schwierigste Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin von holzzerstörenden Pilzen dar. Die Durchführung der Bekämpfungsmaßnahmen ist in der DIN 68800-4 „ Holzschutz Alle Maßnahmen zur Verlängerung der Haltbarkeit von Holzgegenständen und Holzbauteilen werden unter dem Begriff Holzschutz zusammengefasst, insbesondere Maßnahmen gegen eine – Teil 4: Bekämpfungsmaßnahmen gegen Holz zerstörende Pilze Pilze sind chlorophyllfreie Organismen mit heterotropher Ernährungsweise (Ernährung durch Aufnahme organischer Nahrung), die sich durch Sporen verbreiten und vermehren. Alle und Insekten und Sanierungsmaßnahmen“ (Ausgabe 2020) sowie im WTA-Merkblatt 1-2-21/D „Der Echte Hausschwamm Als Hausschwamm wird allgemein der so genannte Serpula lacrymans bezeichnet, ein Basidiomycetes der Ordnung Poriales. Er ist ein weitverbreiteter und – Erkennung, Lebensbedingungen, vorbeugende Maßnahmen, bekämpfende chemische Maßnahmen, Leistungsverzeichnis“ (Ausgabe 2021) geregelt. Der typische Ablauf einer Hausschwammsanierung sieht folgendermaßen aus:
- Bautechnische Untersuchung der Durchfeuchtungsursachen
- Anamnese Als Anamnese wird die professionelle Erfassung, Dokumentation und Sammlung von potenziell relevanten Informationen, Daten und Angaben zu einer Sache durch und makroskopische Untersuchung
- labortechnische Untersuchung mittels Mikroskopie Mit Hilfe der Mikroskopie können Luftproben als Abstrich auf einem Klebefilm, Oberflächenkontaktproben, Materialproben sowie Fruchtkörper (Myzel) untersucht werden. Die Untersuchung (oder in Ausnahmen durch molekularbiologische Methoden)
- Gefährdungsbeurteilung Die Gefährdungsbeurteilung umfasst als zentrales Element des betrieblichen Arbeitsschutzes die systematische Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen
- Festlegung evtl. notwendiger Sofortmaßnahmen Sofortmaßnahmen sind vor der eigentlichen Schimmelpilzsanierung notwendig, wenn „Gefahr in Verzug“ besteht und sofort gehandelt werden muss. Je nach Objektbedingungen, (z. B. bei zeitlicher Verzögerung und/oder aus statischen Gründen)
- Festlegung der Schutzmaßnahmen Schutzmaßnahmen vor und während der Schimmelpilzsanierung werden in zwei Kategorien unterteilt: Schutzmaßnahmen in den Räumen (Sanierungsbereich) sowie die persönliche Schutzausrüstung
- Planung und Kalkulation der Sanierungsmaßnahmen
- Angebot oder Ausschreibung und Vergabe
- Beseitigung der Durchfeuchtungsursachen
- Trocknung der befallenen Holzbauteile
- Entfernung des befallenen Materials und Entsorgung
- Feinreinigung Bei der Schimmelpilzsanierung konzentrieren sich Mieter und Vermieter, Sachverständige und Gutachter sowie ausführende Trocknungs- und Sanierungsfirmen (sowie ggf. deren Ausführungsüberwachung) und Erfolgskontrolle Überprüfung, ob das vereinbarte Sanierungsziel erreicht oder die erforderlichen Vorgaben umgesetzt wurden. ( Freimessung Das Ziel einer Freimessung ist eindeutig sicherzustellen, dass alle gesundheitsgefährdenden Stoffe (wie z. B. Schimmelpilzsporen nach einem Wasserschaden) im Rahmen )
- Wiederaufbau
- Abnahme Die Abnahme ist eine Rechtshandlung, bei der der Gläubiger (Auftraggeber) eine vereinbarte Leistung vom Schuldner (Auftragnehmer) entgegennimmt. Hierbei kann es
Ziel der dauerhaften Bekämpfung ist nicht nur die Beseitigung des aktuellen Befalls, sondern auch einen Neubefall zu vermeiden. Hierzu gehören neben dem vorbeugenden und bekämpfenden Holzschutz die Reduzierung des Feuchtegehalts, um dem Echten Hausschwamm und anderer holzzerstörender Pilze die Lebensgrundlage zu entziehen. Je nach individuellen Vor-Ort-Bedingungen können dies z. B. Leckagen in den wasserführenden Leitungen oder der Dachentwässerung sein. Weitere Ursachen können Spritzwassereintrag, taupunktbedingtes Kondenswasser z. B. an Wärmebrücken (Fachwerk, Innendämmung, ungedämmten Kaltwasserleitungen etc.) sowie eine fehlende oder nicht mehr funktionstüchtige Horizontal- und/oder Vertikalabdichtung sein. Bei der Beseitigung der Primärursachen Als Primärursachen für einen Schimmelpilzbefall werden hygrische und/oder thermische Vorgänge betrachtet. Bei den hygrischen Primärursachen wird zwischen direkten und indirekten ist darauf zu achten, dass durch die Baumaßnahmen keine übermäßige Restfeuchte neu verursacht oder diese durch eine technische Bautrocknungumgehend reduziert wird. Bevor Maßnahmen an tragenden Bauteilen vorgenommen werden, muss die Standsicherheit auch in Bezug auf das geplante Sanierungsverfahren überprüft werden. Außerdem muss die Gebrauchsklasse nach DIN 68800 Teil 1 je nach Einbauort bestimmt werden.
Die DIN 68800 Teil 4 enthält Sanierungsempfehlungen zu bewährten Standardverfahren, die als Regelsanierung bezeichnet werden. Darüber hinaus werden alternative Verfahren angewendet, um z. B. auf den Einsatz biozider Holzschutzmittel Holzschutzmittel beinhalten Wirkstoffe, mit denen holzzerstörende oder holzentwertende/ holzverfärbende Organismen (Pilze, Insekten etc.) davon abgehalten werden sollen, Holz oder Holzwerkstoffe bzw. Schwammsperrmittel zu verzichten.