Sanierung

Makroskopische Untersuchungen

Im ersten Schritt geht es um eine einfache visuelle Analyse Unter Analyse werden allgemein Untersuchungen verstanden, die das Zusammenspiel und die Abhängigkeit (Ursache-Wirkung) zwischen der Art, dem Ort und dem vor Ort, auch als makroskopische Untersuchung bezeichnet. Diese Inaugenscheinnahme wird dadurch vereinfacht, dass der Echte Hausschwamm Als Hausschwamm wird allgemein der so genannte Serpula lacrymans bezeichnet, ein Basidiomycetes der Ordnung Poriales. Er ist ein weitverbreiteter und ein sehr charakteristisches Aussehen hat.

Typische Merkmale sind ein ausgereiftes Oberflächenmyzel, das im jungen Stadium durchscheinend bis schneeweiß, sehr voluminös und watteartig ist. Dieses ist noch recht empfindlich und fällt bei trockener Zugluft oder Berührung schnell ein. Wenn das Luftmyzel älter wird, fällt es oft in sich zu leicht abziehbaren Häuten zusammen und nimmt ein lappiges Aussehen an. Das Aussehen verändert sich von silbrig zu schmutzig-grau und manchmal können zitronengelbe bis burgunderrote Verfärbungen beobachtet werden. Ganz selten zeigen sich diese Verfärbungen auch in olivgrünen, tonfarbigen bis violetten Farbtönen. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und kann es auch vorkommen, dass sich kein typisches Luftmyzels ausbildet. Dann bilden sich papierdünne, altrosa bis violett getönte Häute aus. Im Endstadium liegt ein kräftig verzweigtes Strangmyzel vor, das einen streichholz- bis bleistiftdicken Durchmesser aufweist und im trockenen Zustand starr und brüchig ist. Das Strangmyzel zerbricht unter einem hörbaren Knacken, das als wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem weißen Porenschwamm dient, deren Stränge schneeweiß und beweglich bleiben.

Ebenfalls charakteristisch sind seine rostroten bis zimtbräunlichen Fruchtkörper Der Fruchtkörper stellt das Endprodukt eines Pilzgewächses dar. Das Aussehen der im Innenbereich festgestellten (Schimmel)Pilze kann sich wie folgt unterscheiden: . Diese sind weich und fleischig, aber zäh und treten in einer fladenartigen, kreisförmigen bis elliptischen Form auf. Die Fruchtschicht ist gewunden-faltig oder gekräuselt und je nach Alter in einer orange-roten über gelb- oder rotbraunen bis rostbraunen Färbung. Außerdem erkennt man ihn an seinem typischen weißen Rand, der in der Regel scharf abgegrenzt ist. Ältere Fruchtkörper nehmen oft eine dunkelbraune bis schwarze Färbung an und hängen im Keller oft von den Decken herunter wie alte Lappen. Die typische Faltenstruktur der Fruchtschicht ist nur noch schwer zu erkennen. Häufig wachsen benachbarte Fruchtkörper zusammen, so dass Durchmesser von mehreren Metern erreicht werden können. Frische Fruchtkörper haben einen angenehmen Pilzgeruch. Mit der Zeit faulen diese und nehmen relativ schnell einen penetrant-widerlichen Geruch Der Begriff Geruch kommt aus dem Lateinischen (Olfactus = Geruch) und beschreibt die Interpretation von Erregungen, die von Chemorezeptoren im an. Die in großen Mengen anfallenden Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. bilden einen gelb-, zimt- bis rotbraunen Staub Staub ist die Sammelbezeichnung für feste Teilchen (Partikel), die in der Luft längere Zeit verteilt bleiben (schweben) oder sich binnen , der bei starker Fruktifikation Kellerräume bzw. betroffene Innenräume inklusive dem sich darin befindlichen Inventar gänzlich pulverartig überdeckt. Die Sporen sind dünnwandig und von länglicher, ovaler bis elliptischer Gestalt in einer Länge von 8 bis 12 µm und einer Breite von 3 bis 6 µm.

Für eine einfache Altersbestimmung wird auf Wachstumsraten zurückgegriffen, die aus der Fachliteratur bekannt sind. Allerdings weisen diese eine mehr oder weniger große Streuung auf. So wird allein bei der Optimaltemperatur von 18 bis 20 °C in Abhängigkeit zur Holzfeuchte ein Längenwachstum von 2,5 bis 8 mm im Radius pro Tag im Durchschnitt angegeben. Eine ähnlich große Streuung gibt es in Abhängigkeit zu den Temperaturen. So liegt das durchschnittliche Längenwachstum im Radius bei unter 10 °C genauso wie bei über 26 °C bei weniger als 2,5 mm pro Tag, während dies bei Temperaturen zwischen 10 °C und 16 °C (übliche Raumtemperatur in Altbaukellern) bei 2,5 bis 4,5 mm pro Tag liegt. Am stärksten ist das Längenwachstum bei Temperaturen von 18 bis 25 °C mit 5,5 bis 7,5 mm, in Ausnahmen bis 8 mm, ausgeprägt. Dies macht eine exakte Bestimmung nahezu unmöglich.

Vorsicht Verwechslungsgefahr: bei der Zersetzung der Zellulose durch das Substratmyzel entsteht Wasser. Dieses tropft aus dem Oberflächenmyzel und ist für den wissenschaftlichen Beinamen lacrimans (der Tränende) verantwortlich. Allerdings bilden sich auch beim Ausgebreiteten Hausporling an der Oberfläche der Fruchtkörper feine Tröpfchen aus, so dass es zu einer Verwechslung kommen kann.

Am befallenen Holz zeigt sich der Echte Hausschwamm durch eine Braunverfärbung und durch quader- oder würfelartige Brüche, so dass diese Erscheinung auch als „Würfelbruch des Holzes“ bezeichnet wird. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Holz mühelos zwischen den Fingern zerrieben werden. Dabei ist der Würfelbruch in der Regel gröber als beim Keller- und Porenschwamm. Deckend gestrichene Holzteile wie z. B. Türrahmen, Fußleisten, Wandbekleidungen und dgl. weisen bei einem Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, anfangs Blasenbildungen und feine Kreuz- und Querrisse sowie später eine wellige Oberfläche auf, die bei trockenem Holz charakteristisch aufgewölbt ist. Aufgrund der versteckten Lebensweise wird das gesamte Ausmaß durch den Echten Hausschwamm oft erst nach einer Bauteilöffnung und/oder dem Entfernen von Belägen oder Verkleidungen sichtbar. Um größere Zerstörungen zu vermeiden, werden daher zerstörungsarme Untersuchungsmethoden wie z. B. Endoskop Das Endoskop wird für die optische Leckageortung (Endoskopie) eingesetzt. Es besteht aus einem Griff mit aufgesetztem Bildschirm, einer flexiblen oder oder Videoskop eingesetzt. Eine verlässliche Aussage über den kompletten Schadens- und somit Sanierungsumfang ist allerdings nicht möglich, da nur punktuelle Momentaufnahmen stattfinden.

Zu der visuellen Analyse werden auch einfache Untersuchungen vor Ort gezählt. Hierzu gehört z. B. das Abklopfen der Holzkonstruktion mit einem Hammer und die akustische Wahrnehmung. Mit dieser einfachen Diagnosemethode wird versucht, vorgeschädigte Bauteilbereiche zu lokalisieren. Ein heller Ton lässt auf ein vermutlich gesundes Holz schließen, während ein dumpfer oder hohl klingender Ton den Verdacht auf Kernfäule erhärtet. Es versteht sich, dass durch das Abklopfen selbst keine Beschädigungen verursacht werden dürfen. Weitere einfache Untersuchungsmethoden sind das Anritzen, Einstechen oder Anbohren an der Oberfläche durch einfache Hilfsmittel wie z. B. Taschenmesser, Stechbeitel, Reißhaken, Schraubendreher, Lattenhammer oder Bohrmaschine.

Anschließend erfolgt eine Schadenskartierung. Diese dient dazu, die vorhandenen Schäden sowie sonstigen Erkenntnisse zu dokumentieren und sich somit einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Dieser dient nicht nur einer Beurteilung nach Gefährdungsklassen, sondern auch für eine Einschätzung über Art und Umfang der Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin , die im Endeffekt Vertragsgrundlage zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer wird. Als Grundlage für die Schadenskartierung können z. B. Grundrisse dienen, soweit die Holzkonstruktionen zu erkennen sind. Diese sind zu nummerieren und eindeutig zu benennen. Anschließend können die unterschiedlichen Schadstellen vermerkt und die erfassten Schadensarten wie z. B. den Hausfäule Siehe Holzzerstörende Pilze -Typ sowie Fruchtkörper oder sonstige Auffälligkeiten dokumentiert werden. Hierbei hat sich bewährt, mit unterschiedlichen Farben, Symbolen oder Schraffuren zu arbeiten. Wichtig ist, dass jede Schadenskartierung über eine eindeutige Legende verfügt, damit auch Dritte diese lesen können.

Einfache Messgeräte wie z. B. ein Endoskop oder Videoskop sowie ein Bohrgerät zur Bohrwiderstandsmessung werden noch zu den makroskopischen Untersuchungsmethoden gezählt. Der Einsatz hochentwickelter Messgeräte bzw. -methoden wie z. B. Thermographie Wohl kaum ein Messverfahren hat in den letzten Jahren derart auf sich aufmerksam gemacht, wie die Thermografie. Bis vor kurzem , Radarortung, Ultraschalluntersuchung oder sogar Computertomographie gehören nicht mehr dazu und sind eigenständige Untersuchungen im Rahmen der Hausschwamm-Diagnostik.