Sanierung

energetische Flachdachsanierung

Durch die horizontale Lage ist ein Flachdach deutlich höheren Belastungen ausgesetzt als ein Steildach. Dies macht sich auch bei der Wärmedämmung Wärmedämmung ist der Oberbegriff für bautechnische Maßnahmen an Gebäuden und die effizienteste Maßnahme zur Einsparung von Heiz- und Kühlenergie sowie des Flachdachs bemerkbar und ist mit einer Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung oder Aufsparrendämmung eines Steildaches nicht vergleichbar. Neben der Belastung durch Witterung kommt bei einem Flachdach ggf. eine Dachbegrünung hinzu. Außerdem sind einige Flachdächer begehbar oder dienen zur Installation einer Solaranlage, so dass die Wärmedämmung mehr Gewicht tragen muss. Dies hat auf die Auswahl der geeigneten Dämmstoffe im Rahmen der energetischen Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin unmittelbare Auswirkungen.

Flachdächer bestehen aus der Dachkonstruktion, Wärmedämmung und Abdichtung und werden nach ihrem Aufbau und ihrer Nutzung in ein belüftetes Flachdach (auch Kaltdach genannt) und ein nicht belüftetes Flachdach (auch Warmdach genannt) unterschieden. Von einem Kaltdach spricht man, wenn sich zwischen der Wärmedämmung und der Abdichtung ein Luftraum befindet, über den Feuchtigkeit abtransportiert wird. Das Kaltdach ist demnach eine zweischalige, hinterlüftete Dachkonstruktion. Der Abstand zwischen Wärmedämmung und Dachabdichtung beträgt in der Regel 10 bis 15 cm. Aufgrund der Luftzirkulation hat das Kaltdach Vorteile beim sommerlichen Wärmeschutz Der Wärmeschutz kann nach DIN 4108 in drei Teilbereiche untergliedert werden: Wärmeschutz und Energieeinsparung umfassen alle Maßnahmen zur Reduzierung der (Hitzeschutz) und war früher sehr verbreitet. Eine Flachdachdämmung ist günstig, aber auch sehr schadensanfällig. Daher werden neue Flachdächer nicht mehr als Kaltdach ausgeführt, sondern als Warmdach. Bei dieser Methode entfällt der belüftete Zwischenraum zwischen der Wärmedämmung und der Abdichtung. Da die Dämmstoffe zwischen diesen beiden Schichten luftdicht eingeschlossen werden, muss diese Dämmmethode unbedingt eine wasserdichte Ausführung aufweisen, um Feuchte- und Schimmelpilzschäden zu vermeiden. Auf der Raumseite muss eine Dampfsperre Wasserdampf diffundiert (wandert) in und durch Bauteile und durch Beschichtungen. Dabei ist die Bewegung immer in Richtung auf die geringere ausgeführt werden. Die Wärmedämmung eines Warmdaches ist etwas aufwändiger. Zum Einsatz kommen Dämmplatten wie z. B. extrudiertes (XPS) oder expandiertes (EPS) Polystyrol sowie Schaumglas. Heute werden Wohnhäuser fast ausschließlich als Warmdach ausgeführt. Bei Flachdächern mit einer Betondecke werden neben dem Warmdach auch Ausführungen als Umkehrdach vorgenommen. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Variante des Warmdaches, bei der die Reihenfolge der Dachschichten umgekehrt ist. Dabei wird eine zusätzliche Dämmschicht oberhalb der Dachabdichtung aufgebracht. Zum Schutz und zur Beschwerung dieser Dämmschicht wird oberhalb ein Vlies oder eine Trennlage ausgeführt, auf die dann z. B. eine entsprechend dicke Schicht Kies oder ein Substrat Für das Wachstum von Mikroorganismen geeigneter Nährboden oder ggf. auch Oberflächen bzw. Untergründe. für ein Gründach aufgebracht wird. Da die Wärmedämmung auf der Abdichtung liegt, schützt diese vor der UV-Strahlung. Eine Dampfsperre oder Dampfbremse Die Dampfbremse ist eine dünne Schicht eines Bau- oder Beschichtungsstoffes mit hoher Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ, die zur Begrenzung eindiffundierender Raumluftfeuchte in kann beim Umkehrdach entfallen. Allerdings muss der druckfeste Dämmstoff wasserabweisend und unempfindlich gegenüber Frost und UV-Strahlung sein. Daher kommen beim Umkehrdach in der Regel nur Dämmstoffe aus extrudierten Polystyrol (XPS), Polyurethanharz (PUR) oder Schaumglas zum Einsatz. Bei modernen Umkehrdächern sorgt die Schutz- und Filterschicht dafür, dass ein Großteil des anfallenden Niederschlagswassers abgeführt wird, so dass die Wärmedämmschicht vor Feuchtigkeit konstruktiv geschützt wird.

Ein Flachdach unterliegt einer hohen Beanspruchung. Neben witterungsbedingten Einflüssen wie Regen, Schnee und Hagel kommen starke Temperaturwechsel von – 30 °C bis + 90 °C (Tag vs. Nacht sowie Sommer vs. Winter) oder von 10 °C bis 15 °C innerhalb weniger Minuten z. B. nach einem starken Sommergewitter sowie temporäre Perioden mit Hitzestaus oder Eisbildung hinzu. Außerdem werden Flachdächer mechanisch beansprucht durch Windsogkräfte oder durch Bewegungen innerhalb der Unterkonstruktion und/oder durch Druckbelastungen bei genutzten Dachflächen. Neben diesen hygro-thermischen und mechanischen Belastungen kommen noch Umwelteinflüsse wie chemische Belastungen, UV-Strahlen, mikrobielle Belastungen und Schmutzablagerungen sowie bei begrünten Flachdächern auch noch die Bepflanzung hinzu. Alle diese Anforderungen müssen bei der Auswahl eines geeigneten Dämmstoffes berücksichtigt werden.

Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol (XPS) sind vom Grundstoff mit expandiertem Polystyrol (EPS) vergleichbar, sind allerdings besonders druckfest, schwer entflammbar und wasserdicht. Daher eignet sich der Dämmstoff vor allem für die Flachdachdämmung von Umkehrdächern. Dämmplatten aus EPS sind besonders günstig und können ebenfalls zur Flachdachdämmung eingesetzt werden. Allerdings weisen diese Dämmstoffe einige Nachteile wie die geringe Druckfestigkeit auf. Durch die Behandlung mit Brandschutzmitteln, sind diese nur schwer entflammbar und setzen bei einem Brand giftige Gase frei. Außerdem sind Dämmplatten aus EPS nicht UV-beständig und somit für Umkehrdächer nicht einsetzbar. Dagegen bringt Polyurethan-Hartschaum (PUR) für die Flachdachdämmung besonders gute Eigenschaften mit. Dämmplatten aus PUR sind wasserabweisend und haben ein besonders gutes Wärmedämmvermögen, gutes Brandschutzverhalten, hohe Temperaturbeständigkeit Die Angabe über die Temperaturbeständigkeit sagt aus, bis zu welchen Temperaturgrenzen ein Material z. B. ein Baustoff in der Praxis und eine hohe Druckfestigkeit. Dämmplatten aus Schaumglas können hohe Lasten aufnehmen und sind dadurch für die Dämmung von genutzten Flachdächern sehr gut eignet. Schaumglas ist nicht brennbar, hat dafür aber im Vergleich zu Dämmplatten aus XPS und PUR schlechtere Dämmeigenschaften. Auch wenn Mineralwolle besonders gute Dämmeigenschaften aufweist und nicht brennbar ist, ist der Dämmstoff für die Flachdachdämmung eher nicht geeignet, da ein großer Nachteil bei Mineralwolle die hohe Wasseraufnahme darstellt. Anderenfalls muss ein ausreichender Feuchteschutz sichergestellt werden.

Neben einer Flachdachabdichtung nach DIN 18531 „Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen“ muss die Wärmedämmung von Flachdächern ein ausreichendes Gefälle von mindestens 2° aufwiesen, um eine optimale Entwässerung sicherzustellen. Hierfür werden speziell abgeschrägte Gefälledämmelemente angeboten, die auf der ersten Lage der Dämmplatten verlegt werden und das vorgeschriebene Mindestgefälle bereits konstruktiv sicherstellen.

Flachdächer müssen nicht nur von außen gegen Feuchtigkeit geschützt werden, sondern auch von innen. Hierfür werden Dampfsperren zwischen der Raumdecke und der Wärmedämmung ausgeführt und luftdicht verklebt. Eine Dampfsperre ist eine diffusionsoffene Folie, die Wasserdampf Als Wasserdampf wird das in der Erdatmosphäre im gasförmigen Aggregatzustand enthaltene nicht sichtbare Wasser bezeichnet. In die Luft gelangt Wasserdampf nur in eine Richtung durchlässt: vom Innenraum Ein Innenraum im Kontext der Schimmelpilzanalyse und -sanierung sind Wohnungen mit Wohn-, Schlaf-, Kinder-, Arbeits-, Hobby-, Sport- und Kellerräume usw. nach außen. Dies unterscheidet sie von einer Dampfbremse, die den Feuchtigkeitstransport in beide Richtungen zulässt.

Für eine Dachkonstruktion einer Flachdachdämmung sieht die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von 0,20 W/(m²K) vor. Damit die Wärmeverluste auf den geforderten Wert reduziert werden können, muss in Abhängigkeit zur Wärmeleitfähigkeit (λ) des Dämmstoffes in den meisten Fällen die Dämmstoffdicke zwischen 10 bis 20 cm betragen. Die Wärmeleitfähigkeit beschreibt, wie gut oder schlecht ein Material Wärme Wärme (Wärmemenge) ist eine physikalische Größe. In der Thermodynamik ist Wärme eine über Systemgrenzen hinweg transportierte thermische Energie. Wärme ist leitet und sich zur Wärmedämmung eignet. Je niedriger der λ-Wert ist, desto besser ist die Wärmedämmung. Der U-Wert (früher k-Wert Der k-Wert ist eine veraltete Bezeichnung für den Wärmedurchgangskoeffizienten. Siehe U-Wert. ) beschreibt, wie viel Wärme (in Watt) pro Fläche (in Quadratmeter) durch ein Bauteil (z. B. Dach) bei einer bestimmten Temperaturdifferenz (in Kelvin) fließt und wird über die Dicke und Wärmeleitfähigkeit der einzelnen Bauteilschichten ermittelt.

Die Kosten einer energetischen Flachdachsanierung liegen je nach Dämmmaterial (Art und Dicke) sowie der regional unterschiedlichen Preise für eine handwerkliche Ausführung zwischen 180 und 250 EUR pro m² (Warmdach) und zwischen 120 und 180 EUR pro m² (Umkehrdach). Durch das Arbeiten auf dem Dach darf eine Flachdachdämmung nur durch einen qualifizierten Handwerksbetrieb ausgeführt werden.