Gebäude unterliegen einer Vielzahl von ganz unterschiedlichen physikalischen, chemischen und biologischen Einflüssen. Eine zentrale Bedeutung im Bautenschutz nimmt der Schutz vor Feuchtigkeit ein. Hierbei geht es nicht nur um Wasser in flüssiger Form (z. B. durch Schlagregen oder Bodenfeuchtigkeit), sondern auch als Wasserdampf Als Wasserdampf wird das in der Erdatmosphäre im gasförmigen Aggregatzustand enthaltene nicht sichtbare Wasser bezeichnet. In die Luft gelangt Wasserdampf (z. B. als taupunktbedingtes Kondenswasser) oder in gefrorenem Zustand (z. B. bei Frost-Tau-Wechsel). Feuchtigkeit in seinen verschiedenen Erscheinungsformen ist der Katalysator für viele Bauschäden Der Begriff des Bauschadens wird unterschiedlich definiert. So werden im 3. Bauschadensbericht der Bundesregierung darunter alle negativen Veränderungen der Bauteileigenschaften , energetische Mängel oder mikrobiellem Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, . Infolgedessen richtet sich der Feuchteschutz der Gebäudehülle nach der Art der Feuchtebeanspruchung, nach dem Bauteil und ob es sich um einen Neubau oder der Instandsetzung eines Altbaus handelt.
Die unterschiedlichen Arten der Feuchtebeanspruchung zeigen sich an der Fassade in Form von Niederschlägen durch Regen oder Schlagregen, Nebel und Tauwasser Tauwasser fällt an bzw. aus, wenn die Temperatur der Oberfläche eines Bauteils unter den Taupunkt der umgebenden Luft absinkt, so sowie Schnee oder Hagel. Im Sockelbereich oder im Übergang von horizontalen zu vertikalen Flächen kann Feuchtigkeit in Form von Oberflächen- und/oder Spritzwasser auftreten. Der Feuchteschutz an Fassaden zielt daher in den meisten Fällen auf einen Schlagregenschutz Aus der gleichzeitigen Einwirkung von Regen und Wind leitet sich die Schlagregenbeanspruchung von Fassaden ab. Das auf die Fassade auftreffende ab.
Im erdberührten Bereich tritt Feuchtigkeit in Form von Bodenfeuchtigkeit, Sickerwasser oder Schichtenwasser auf, das zeitweise zu nicht drückendem oder drückendem Wasser aufstauen kann. Außerdem kann drückendes Wasser oder Grundwasser vorliegen. Diese Wassereinwirkungsklassen (alte Bezeichnung: Lastfälle) bestimmen neben den Raumnutzungsklassen die Art der Abdichtung inkl. flankierender Maßnahmen. Unterschieden wird die Abdichtung erdberührter Bauteile von außen (Bauwerksabdichtung nach DIN 18533) sowie von innen (Negativabdichtung). Für die Abdichtung werden genormte Baustoffe eingesetzt, soweit diese im Geltungsbereich der Norm aufgeführt sind. In der nachträglichen Abdichtung erdberührter Bauteile kommen auch alternative Verfahren zur Anwendung wie z. B. mechanische Verfahren oder Injektionsverfahren gegen Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit Siehe Kapillarität. oder Vergelungen und Schleierinjektionen bei der Negativabdichtung.
Die Abdichtung von befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton (Abdichtung nach DIN 18532) spielt im Kontext der Schimmelpilz- Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin keine Rolle.
Flankierende Maßnahmen können z. B. eine Dränung nach DIN 4095 (Verlinkung in den Artikel) darstellen oder Maßnahmen zur Entsalzung bei hygroskopischer Feuchtigkeit durch bauschädigende Salze Salze bestehen aus positiv geladenen und negativ geladenen Ionen. Zwischen diesen Ionen liegen ionische Verbindungen vor. Salz hat eine kubische . Diese zeigen sich durch typische Ausblühungen und werden durch so genannte Opferputze wie z. B. Sanierputze oder alternativ durch Kalziumsilikatplatten (Verlinkung in den Artikel) oder durch elektroosmotische Entsalzungsverfahren saniert.
Die Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen erfolgt nach der DIN 18531.