Untersuchungen

Simulation des Feuchteverhalten von Bauteilen mit dem WUFI-Programm

Ein bisher gängiges Verfahren zur Beurteilung der Feuchtigkeitsanreicherung durch Diffusion Als Diffusion (lat. = ausbreiten) wird ein physikalischer Vorgang des Vermischens bzw. eine durch Konzentrationsunterschiede hervorgerufene, gegenseitige Durchdringung zweier oder in Baukonstruktionen stellt das so genannte Glaser-Verfahren dar. Allerdings berücksichtigt dieses einfache Nachweisverfahren keine instationären Einflussfaktoren wie z. B. eine hohe Restfeuchte oder das Sorptionsvermögen von Baustoffen. Durchfeuchtungen z. B. durch Niederschläge (Schlagregen), Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit Siehe Kapillarität. , Hygroskopische Feuchte Poröse Baustoffe sind in der Lage, in Abhängigkeit von der relativen Feuchte und der Temperatur der Umgebungsluft Wasserdampf aufzunehmen und oder Sommerkondensation blieben genauso unberücksichtigt wie z. B. feuchtetechnische Einflüsse durch das Nutzerverhalten oder konvektive Feuchtigkeitstransporte durch Leckagen in der Gebäudehülle. Infolgedessen werden heute rechnergestützte Simulationen verwendet, die auch instationäre Bedingungen berücksichtigen können.





Ein erhöhter Feuchtegehalt lässt Wärmeverluste steigen und umgekehrt beeinflussen die Temperaturverhältnisse den Feuchtetransport im Bauteil. Diese gegenseitige Abhängigkeit zu untersuchen und daraus Standards zu definieren, legte den Grundstein für die Entwicklung des WUFI Die Bezeichnung WUFI steht für "Wärme und Feuchte instationär" und ist ein Simulationsprogramm zur Berechnung des gekoppelten Wärme- und Feuchtetransports -Programms. Hierbei handelt es sich um eine hygrothermische Simulation des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik Die Bauphysik ist eine Anwendung der Physik und ihrer Gesetzmäßigkeiten auf Bauwerke und Bauwerksteile. Hauptgebiete der Bauphysik sind Wärmeschutz (Wärmeübertragung , das eine realitätsnahe Ermittlung, Berechnung und Beurteilung des gekoppelten ein- und zweidimensionalen Wärme Wärme (Wärmemenge) ist eine physikalische Größe. In der Thermodynamik ist Wärme eine über Systemgrenzen hinweg transportierte thermische Energie. Wärme ist - und Feuchtetransports in mehrschichtigen Bauteilen, zweidimensionalen Anschlüssen und Gebäuden unter natürlichen Klimabedingungen ermöglicht. Diese umfassen beliebige Rahmenbedingungen im Gebäudeumfeld (Außenklima) wie auch in Innenräumen (Innenraumklima) – und dies nicht nur über den Jahresverlauf verteilt, sondern auch langfristig über die komplette Standzeit eines Gebäudes. Das WUFI-Programm ermöglicht neben Aussagen über taupunktbedingten Ausfall von Kondenswasser innerhalb eines Bauteils sowie konvektiver Luftströmungen auch zu Schadensmechanismen wie z. B. Schimmelpilzbefall, Korrosion Der Begriff Korrosion bezeichnet im Allgemeinen die allmähliche Zersetzung/Zerstörung eines Stoffes, hervorgerufen durch die Einwirkung von anderen Stoffen aus seiner an Metallteilen oder dem Abbau von Materialfestigkeit usw. Außerdem können mit dem WUFI-Programm auch konkrete Fragestellungen wie z. B. die Austrocknungsdauer von Bauteilen beantwortet werden, die z. B. durch Sporadische Wasserschäden Mögliche Ursachen für Wasserschäden in Gebäuden sind Planungs- und Konstruktionsfehler, Ausführungs- und Verarbeitungsfehler sowie Nutzungsfehler, die zu den beeinflussbaren Faktoren durchfeuchtet wurden.


Alle WUFI-Programme können in zwei Gruppen unterteilt werden: in die Bauteilsimulation und in die Gebäudesimulation. Seit 2007 ist das WUFI-Programm in der DIN EN 15026 „Wärme- und feuchtetechnisches Verhalten von Bauteilen und Bauelementen – Bewertung der Feuchteübertragung durch numerische Simulation“ genormt. Seit dem Start des WUFI-Programms Mitte der 1990-er Jahre wurde die Software kontinuierlich erweitert und umfasst inzwischen alle Aspekte der hygrothermischen Bauteil- und Gebäudesimulation. Eine der Weiterentwicklungen fokussierte sich auf eine detaillierte Wachstumsprognose für Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer in Innenräumen unter spezifischen Wachstumsbedingungen Siehe Wachstumsvoraussetzungen. . Andere Weiterentwicklungen setzten sich mit der Überprüfung und Beurteilung der hygienischen Anforderungen auf Basis eines instationären U-Werts oder der Vorhersage der Korrosionsgeschwindigkeit von Metallteilen, die in mineralischen Materialien eingebettet sind, auseinander. Andere Weiterentwicklungen fokussierten sich auf die Prognose von Fäulnisprozessen bei Holzkonstruktionen oder der Korrosion von Holzbauteilen und -verbindungen sowie auf die Beurteilung des sommerlichen Wärmeschutzes und des instationären thermischen Verhaltens dreidimensionaler Wärmebrücken Wärmebrücken (auch als Kältebrücken bezeichnet) sind Stellen in der Gebäudehülle, in denen örtlich begrenzt ein größerer Wärmefluss als im Übrigen .