Untersuchungen

Feuchtemessungen

Feuchtemessungen werden in die Bestimmung der Luft- und Materialfeuchtigkeit unterschieden. Die wichtigste Kenngröße im Kontext von Schimmelpilzbefall ist die Relative Luftfeuchtigkeit Als relative Luftfeuchtigkeit wird das Verhältnis des vorhandenen Feuchtegehaltes der Luft zur möglichen Sättigungsfeuchte der Luft bei gleichem Druck und , die eine elementare Bedeutung im Zusammenhang mit taupunktbedingter Kondensation Von lateinisch condensare = verdichten. Kondensation ist in der physikalischen Chemie der Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen hat. Es wird zwischen der relativen und der absoluten Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und unterschieden. Als relative Luftfeuchtigkeit (φ) wird das Verhältnis des vorhandenen Feuchtigkeitsgehaltes der Luft zum maximal möglichen Feuchtigkeitsgehalt (Sättigungsfeuchte) bezeichnet. Sie ist demzufolge ein Maß für den relativen Sättigungsgrad des Wasserdampfes und wird in Prozent angegeben. Bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit ist die Luft vollständig mit Wasserdampf Als Wasserdampf wird das in der Erdatmosphäre im gasförmigen Aggregatzustand enthaltene nicht sichtbare Wasser bezeichnet. In die Luft gelangt Wasserdampf gesättigt. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% enthält die Luft nur die Hälfte der Wasserdampfmenge, die sie bei gleicher Temperatur Die Temperatur (lat. temperare = ins richtige Mischungsverhältnis bringen) ist ein messbares Maß für den Wärmeinhalt eines Stoffes. Die Temperatur maximal aufnehmen kann. Wird der Sättigungsgrad von 100% überschritten, schlägt sich die überschüssige Feuchtigkeit als Kondenswasser auf Oberflächen nieder.

Dem gegenüber wird die in einem Kubikmeter Luft real vorhandene Wasserdampfmenge als Absolute Luftfeuchtigkeit Als absolute Luftfeuchtigkeit bezeichnet man die Wasserdampfmenge in Gramm, die in 1 m³ Luft unter den gegebenen Bedingungen enthalten ist und die maximal mögliche Wasserdampfmenge (Sättigungsmenge) bezeichnet. Die Einheit der absoluten Luftfeuchtigkeit ist g/m³.

Die relative Luftfeuchtigkeit ist von der jeweiligen Lufttemperatur Als thermodynamische Zustandsgröße beschreibt die Lufttemperatur den Wärmezustand der Luft. Im Zusammenhang mit der Bauklimatik und Gebäudeklimatologie spielen die Außenluft-, abhängig. Diese ist in Innenräumen nicht konstant, da Temperaturen z. B. in Deckennähe höher sind als in Bodennähe und z. B. in Innenecken niedriger sind als in der Wandfläche. Infolgedessen herrscht in einem dreidimensionalen Innenraum Ein Innenraum im Kontext der Schimmelpilzanalyse und -sanierung sind Wohnungen mit Wohn-, Schlaf-, Kinder-, Arbeits-, Hobby-, Sport- und Kellerräume usw. eine unterschiedlich hohe relative Luftfeuchtigkeit an unterschiedlichen Messpunkten. Dies muss bei der Auswahl des Messpunktes berücksichtigt werden.

Messgeräte für die relative Luftfeuchtigkeit sind mehrschichtig aufgebaut. In der Gerätemitte befindet sich meistens der Kondensator. Das Messprinzip besteht darin, dass sich bei Änderung der Umgebungsfeuchte die so genannte Dielektrizitätskonstante und damit die Kapazität ändert. Diese Veränderung wird elektronisch ausgewertet. Die Messgenauigkeit der meisten Geräte liegt bei Toleranzen von 1 bis maximal 2% relativer Luftfeuchtigkeit. Bei der Messung muss beachtet werden, dass die meisten Geräte nicht sofort auf die Luftfeuchte ansprechen. Daher kann die Zeit, bis sich die Sensoren in dem Gerät an die Umgebung angepasst haben, bis zu 10 Minuten betragen. Dies sollte vor allem in der kälteren Jahreszeit beachtet werden. Messgeräte sollten daher auch nicht über Nacht im Auto gelagert werden. Hinzu kommt, dass je nach Raumgröße (Raumvolumen) und Zeit die relative Luftfeuchte über die Anzahl der Menschen im Raum beeinflusst werden kann.

Klassische Baustoffe sind kapillarporöse Stoffe, die auch im „trockenen“ Zustand eine gewisse Materialfeuchte ( Sorptionsfeuchte Als Sorptionsfeuchte wird der Feuchtegehalt z. B. eines Baustoffs bezeichnet, der sich in Abhängigkeit von der relativen Feuchte und der ) aufweisen. Hierbei handelt es sich zum Einen um Feuchtigkeit, die im Baustoff chemisch gebunden ist und zum Anderen um Feuchtigkeit, die durch Adsorption Mit Adsorption wird die Aufnahme von Atomen, Ionen oder Molekülen eines Gases oder einer Flüssigkeit (Adsorbat) durch die Oberfläche eines sowie durch Kondensation aus der Umgebungsluft aufgenommen wurde. Wird der Baustoff außerdem mit Wasser benetzt, findet eine kapillare Wasseraufnahme statt. Die Aufgabe einer Feuchtemessung Für die Feuchtemessung in Baumaterialien und in Räumen steht eine Reihe von Messverfahren zur Verfügung. Die Messgenauigkeit der verschiedenen Verfahren besteht daher in der Regel in der Bestimmung des Feuchtegehaltes oberhalb der „normalen“ Baustofffeuchte. Das chemisch gebundene Wasser sollte bei Feuchtemessungen möglichst nicht erfasst werden, da es fester Bestandteil der Baustoffe ist.

Bei den Messverfahren zur Bestimmung der Materialfeuchte wird zwischen den direkten und indirekten Verfahren unterschieden. Bei den direkten Verfahren wird der Feuchtegehalt direkt gemessen und quantitativ angegeben. Bei den indirekten Verfahren werden feuchtetechnische Kennwerte ermittelt, durch die auf den Feuchtegehalt im Baustoff geschlossen werden kann. Je nach Messprinzip werden folgende Verfahren unterschieden:

Darüber hinaus gibt es auch ganz einfache Messmethoden, die vor Ort angewendet werden können, wenn nur die Anwesenheit von Feuchtigkeit nachgewiesen werden soll, ohne dass eine Mengenbestimmung relevant ist. Hierzu gehört z. B. der so genannte Folientest. Hierzu wird über den Untergrund eine ca. 1 x 1 Meter große Folie gespannt, die wasserdampfdicht und transparent sein muss. Nach spätestens zwei Tagen wird überprüft, ob sich auf der Unterseite der Folie Wasserdampf angesammelt hat.

Aus den gemessenen Feuchtewerten können die verschiedenen Durchfeuchtungsgrade wie folgt berechnet werden: