Durchfeuchtungsursachen

Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer besiedeln Oberflächen, wenn die geeigneten Wachstumsbedingungen vorliegen. Hierzu gehören vor allem ausreichend Feuchtigkeit, ein optimaler Temperaturbereich, ein entsprechendes Nährstoffangebot sowie ein geeignetes Milieu, also der pH-Wert. Nachdem Feuchtigkeit die alles entscheidende Einflussgröße ist, dreht sich bei den Wachstumsursachen alles um die Frage, woher die Feuchtigkeit kommt und in welchen Formen diese auftreten kann. Denn die Ursachen können

  • in einer direkten oder indirekten Durchfeuchtung Der Begriff der Durchfeuchtung wird in Bezug auf Neu- und Altbauten sowie im Rahmen der Bauwerkserhaltung sehr vielfältig benutzt. Im ,
  • einer sporadischen bzw. temporären oder einer permanenten Durchfeuchtung
  • sowie einer Durchfeuchtung von außen oder innen

liegen. Außerdem unterscheiden Experten zwischen

  • einer primären und sekundären Ursache,
  • baulich-, material-, planungs-, bauphysikalisch- und nutzungsbedingten Ursachen
  • sowie Ursachen und Symptomen.
  • Zu der direkten Durchfeuchtung gehören z. B. die Feuchtigkeitsaufnahme über die Fassade, über die erdberührten Bauteile sowie Undichtigkeiten an Bauteilübergängen, An- und Abschlüssen.

Zu den indirekten Durchfeuchtungen gehört die taupunktbedingte Oberflächenkondensation, wie sie z. B. an stoffbedingten Wärmebrücken, geometrischen Wärmebrücken oder konstruktionsbedingten Wärmebrücken auftreten kann. Außerdem müssen planungsbedingte Ursachen, wie z. B. der Einbau neuer Fenster ohne ein ganzheitliches Wärmeschutzkonzept, diffusionsdichte Beschichtungen oder falsch dimensionierte oder fehlerhaft ausgeführte Innendämmungen genannt werden.

Sporadisch bzw. temporär auftretende Durchfeuchtungen sind z. B. Havarieschäden oder sporadische Wasserschäden, während eine permanente Durchfeuchtung z. B. bei einer fehlenden oder nicht mehr funktionstüchtigen Bauwerksabdichtung auftreten kann. Ebenfalls müssen nicht entdeckte Leckagen z. B. an wasserführenden Leitungen genannt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt Leckagen in abwasser- oder fäkalienführenden Rohren. Hinzu kommen Überschwemmungen von außen aufgrund von Unwetter und starken Niederschlägen oder bei einer defekten Rückstausicherung im Inneren der Gebäude.

Zu einer indirekten Durchfeuchtung, die temporär auftreten und bauphysikalisch bedingt sein kann, gehören z. B. die Sommerkondensation oder auch die Winterkondensation. Außerdem muss auch eine hohe Neubaufeuchte oder hohe Restfeuchte nach Sanierungen genannt werden. Und zu den nutzungsbedingten Durchfeuchtungen gehören z. B. ein unzureichendes oder falsches Lüftungsverhalten, ein unzureichendes Heizverhalten oder auch erhöhte Feuchtigkeit durch das Wohnverhalten, verursacht vor allem durch Pflanzen, Tiere oder andere Hobbys.

Die objektive Identifizierung der Wachstumsursachen hat gleich mehrere Funktionen:

  1. die Ursachen müssen bekannt sein und abgestellt werden, wenn ein Schimmelpilzbefall nachhaltig beseitigt werden soll.
  2. die Ursache kann im rechtlichen Kontext auch mit Verursacher gleichgesetzt werden und somit Rechtsfragen auslösen oder eben beantworten.
  3. die Ursachen sind in den meisten Fällen multikausal und überlagern sich. Dies bedeutet, dass es nicht die eine Ursache für einen mikrobiellen Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, durch Schimmelpilze gibt. Für Sachverständige stellt sich dann immer das Problem der Gewichtung (Quotelung) bei verschiedenen Ursachen und deren Einfluss auf die aktuelle Situation.
  4. die technische Erklärung der Ursachen liefert oftmals die Grundlage für gesundheitliche und/oder rechtliche Aspekte. Allerdings muss nicht zwangsläufig, was technisch erklärt werden kann und für richtig oder falsch bewertet wird, auch gesundheitlich oder rechtlich genauso eingeschätzt werden.