Dächer unterliegen wie auch Fassaden einer starken Beanspruchung. Neben witterungsbedingten Einflüssen wie Regen, Schnee und Hagel kommen starke Temperaturwechsel von – 30 °C bis + 90 °C (Tag vs. Nacht sowie Sommer vs. Winter) oder von 10 °C bis 15 °C innerhalb weniger Minuten z. B. nach einem starken Sommergewitter sowie temporäre Perioden mit Hitzestaus oder Eisbildung hinzu. Außerdem werden Dächer mechanisch belastet durch Windsogkräfte oder durch Bewegungen innerhalb der Unterkonstruktion und/oder durch Druckbelastungen bei genutzten Dachflächen. Neben diesen hygro-thermischen und mechanischen Belastungen kommen noch Umwelteinflüsse wie chemische Belastungen, UV-Strahlen sowie mikrobielle Belastungen und Schmutzablagerungen hinzu. Alle diese Belastungen beeinflussen die Funktionalität und Haltbarkeit von Dächern bzw. Dachabdichtungen. Zeigen sich dennoch irgendwann Durchfeuchtungen, Leckagen oder andere Anzeichen für eine Undichtigkeit, kann dies mehrere Ursachen haben. Nicht immer muss diese durch Feuchtigkeit von außen verursacht werden.
Im Kontext von Schimmelpilzbildung geht es vor allem um
- Undichtigkeiten in der Dachhaut,
- Anschlüsse an Kaminen und Schornsteinen (und Schornsteinabdeckungen)
- Durchdringungen durch Halterungen von Satellitenschüsseln oder Antennenanlagen,
- Dachfenster und Entlüftungsöffnungen,
- Leckagen an der Dachentwässerung
- verstopfte Regenrinnen und -fallrohre,
- falsch verlegte oder beschädigte Dampfbremsen sowie
- Flachdächer.
Besonders gefährdet sind alle Bereiche, in denen unterschiedliche Materialien mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten aufeinandertreffen. Durch die hygro-thermischen und mechanischen Beanspruchungen sind diese Nahtstellen besonders kritisch. Abschließend müssen auch Wetterextreme wie Stürme und Gewitter genannt werden, die einen erheblichen Schaden am Dach anrichten können.
