Dachfenster sind besonders häufig von Kondenswasser und Schimmelpilzbefall betroffen. Die Ursachen hierfür liegen in
- der Bauweise des Hauses,
- dem nutzungsbedingten Raumklima Als Raumklima wird eine Vielzahl von Faktoren bezeichnet, die in einem Aufenthaltsraum Einfluss auf die Wohnqualität und die Behaglichkeit des des Dachgeschosses sowie
- in der Geometrie und Materialität des Fensters.
Das Fenster dient hierbei als Feuchte-Indikator für zu hohe Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und . Befindet sich das Dachfenster z. B. im Bad oder der Küche, sind beschlagene Fenster ein Zeichen für die erhöhte Feuchtigkeit nach dem Baden und Duschen oder dem Kochen. Im Schlafzimmer und Kinderzimmer sind sie vor allem in den Morgenstunden ein Ausdruck für die hohe Luftfeuchtigkeit, die durch Atmen und Schwitzen während der Nachtruhe entstanden ist. Ein Beispiel soll die Situation verdeutlichen: bei einer Raumgröße von 5 x 4 Meter und einer Raumhöhe von 2 Meter ergeben sich 40 m³ Raumvolumen. Wird eine durchschnittliche Raumtemperatur von 23 °C angenommen, ergeben sich bei 100 % relativer Luftfeuchtigkeit fast 1 Liter Wasser in Form von unsichtbarem Wasserdampf Als Wasserdampf wird das in der Erdatmosphäre im gasförmigen Aggregatzustand enthaltene nicht sichtbare Wasser bezeichnet. In die Luft gelangt Wasserdampf . Wenn diese „wassergeladene Luft“ an kalten Tagen an eine Fensterscheibe trifft, kondensiert dieser Wasserdampf und schlägt sich als Tauwasser Tauwasser fällt an bzw. aus, wenn die Temperatur der Oberfläche eines Bauteils unter den Taupunkt der umgebenden Luft absinkt, so an der Fensterscheibe nieder.
Eine der Hauptursachen liegt darin, dass die Luftfeuchtigkeit im Dachgeschoss oft am höchsten ist. Hier sammelt sich je nach Bauweise des Hauses (z. B. offenes Treppenhaus) die komplette Luftfeuchtigkeit, die im Haus durch Duschen, Kochen, Wäschetrocknen, Pflanzen und der Atmung der Bewohner anfällt. Diese Feuchtigkeit schlägt sich an der kältesten Stelle des Raumes nieder, was häufig die Dachfenster und die Laibungen sind. Das Kondenswasser zeigt sich durch beschlagene Fensterscheiben, einen Wasserfilm auf den Fensterdichtungen und irgendwann durch mikrobiellen Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, auf dem Fensterrahmen – vor allem, wenn es sich um Holzfenster handelt. Kondenswasser tritt auf, wenn die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen besonders hoch sind, also in kühlen Herbst- und kalten Wintermonaten. Im Gegensatz zu senkrechten Fenstern in der Fassade bilden schräge Dachfenster eine große Angriffsfläche für Regen, Schnee und Sturm. Sie kühlen daher viel stärker ab und bleiben länger kühl, wenn z. B. Schnee länger auf den Fenstern liegen bleibt. Weiterhin ist entscheidend, ob das Dachgeschoss beheizt wird. Dringt feucht-warme Luft in ein kühles Dachgeschoss, verstärkt sich das Problem noch zusätzlich an den Wärmebrücken Wärmebrücken (auch als Kältebrücken bezeichnet) sind Stellen in der Gebäudehülle, in denen örtlich begrenzt ein größerer Wärmefluss als im Übrigen .
Eine weitere Ursache klingt paradox, aber liegt an der modernen Bauweise. Hierzu gehören die energetischen Standards wie eine hohe Wärmedämmung Wärmedämmung ist der Oberbegriff für bautechnische Maßnahmen an Gebäuden und die effizienteste Maßnahme zur Einsparung von Heiz- und Kühlenergie sowie bei einer gleichzeitig hohen Luftdichtigkeit. Feuchtigkeit kann heute nicht mehr über offene Fugen oder Undichtigkeiten entweichen, da die Gebäudehülle besser isoliert ist. Früher galten die „typischen“ Zugerscheinungen durch undichte Fenster, offene Fugen oder ungedämmten und luftdurchlässigen Dächer als unangenehm und verursachten nebenbei bemerkt auch einen hohen Heizenergieverlust – gleichzeitig sorgten genau diese Öffnungen dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit entweichen konnte. Heute sind Wärmedämmungen, dichte Fugen und Wärmeschutzverglasungen verantwortlich, dass die Heizenergie bzw. Raumwärme nicht mehr nach außen entweichen kann. Gleichzeitig verbleibt auch die Luftfeuchtigkeit im Rauminneren.
Ein Dachfenster ist zudem die perfekte Vorlage einer Wärmebrücke – und dies sowohl als materialbedingte Wärmebrücke als auch als geometrische Wärmebrücke. Je nach Bauweise kann auch eine konstruktionsbedingte Wärmebrücke vorliegen. Während bei senkrecht eingebauten Fenstern in der Fassade die feucht-warme Luft an den Fenstern vorbeiströmt, bieten schräg eingebaute Dachfenster eine große Angriffsfläche für die feucht-warme Luft. Dieser Aspekt wird noch verstärkt, wenn sich bei normalen Fenstern eine Fensterbank befindet, an der die Luftfeuchtigkeit vorbeigeführt wird, während diese bei Dachfenstern ungehindert auf die Konstruktion auftrifft. Selbst die Hersteller von Dachfenster räumen ein, dass sich durch die schräge Bauweise vermehrt Kondenswasser ansammeln kann.
Hat sich auf dem Dachfenster erst einmal Feuchtigkeit gebildet, spielt auch die Materialität eine Rolle. Holz, Farbe und Silikon sind alles Bestandteile eines Dachfensters und eben auch ideale Untergründe für das Wachstum von Schimmelpilzen, wenn Feuchtigkeit in ausreichendem Maß zur Verfügung steht. Auch wenn Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer Kunststofffenster besiedeln können, bietet Holz für die Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse bessere Voraussetzungen – erst Recht, wenn die Holzfenster unbehandelt sind.
Abschließend sollen noch zwei Aspekte erwähnt werden: häufig kommt es zur Bildung von Schimmelpilzen nach dem Austausch der alten Fenster und dem Einbau von Mehrscheiben-Isolierglas-Fenster. Die höhere Wärmedämmung der Fenster führt dazu, dass sich die Feuchtigkeit nun nicht mehr an den Fensterscheiben niederschlägt, sondern an anderen Bauteilen wie z. B. der Fensterlaibung. Und gleichzeitig weisen diese Fensterkonstruktionen keine Undichtigkeiten und somit keine Luftzirkulation mehr auf. Hohe Luftfeuchtigkeit kann infolgedessen nur noch durch ein verändertes Lüftungsverhalten oder über entsprechende raumlufttechnische Anlagen abgeführt werden. Des Weiteren zeigen unzählige Gutachten, dass das Hauptproblem von Kondensation Von lateinisch condensare = verdichten. Kondensation ist in der physikalischen Chemie der Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen und Schimmelpilzbefall an Dachfenstern in einer fehlenden, unzureichenden oder mangelhaft ausgeführten Wärmedämmung bei der Innenverkleidung bzw. am Übergang zum Dachfenster zu suchen ist.