Erdberührte Bauteile unterliegen einer permanenten Feuchteeinwirkung. Diese ist abhängig von den so genannten Lastfällen (alte Bezeichnung) bzw. Wassereinwirkungsklassen (neue Bezeichnung).
Nicht ohne Grund heißt es: Bautenschutz ist der Kampf gegen Wasser. Allein die Durchfeuchtung Der Begriff der Durchfeuchtung wird in Bezug auf Neu- und Altbauten sowie im Rahmen der Bauwerkserhaltung sehr vielfältig benutzt. Im der Gebäudehülle von außen kann unterschiedliche Ursachen haben. Hierzu gehören die erdberührten Bauteile und somit die Horizontalabdichtung und/oder Vertikalabdichtung. Allein zwischen Neubau und Altbau gibt es erhebliche Unterschiede – in Bezug auf die Feuchteeinwirkung, aber auch in Bezug auf deren Beseitigung. Gleiches gilt in Bezug auf die Fassade sowie Undichtigkeiten an Bauteilübergängen bzw. von An- und Abschlüssen.
Bei der Durchfeuchtung müssen verschiedene Aspekte betrachtet werden:
- Art und Menge der Feuchtigkeitsbelastung und der Feuchteaufnahmemechanismen
- Feuchteschäden durch Quellen und Schwinden, Hygroskopizität und Kristallisation, Frost-Tausalz-Wechsel, chemische Verwitterung sowie mikrobiellen Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz,
- Feuchtespeicherung und -transport (Gefüge und Porosität sowie Sorptionsverhalten)
Die Feuchtigkeitsbelastung der erdberührten Bauteile kann in Form von Oberflächenwasser Oberflächenwasser ist das Gegenteil von Grundwasser. Es bezeichnet offenes und ungebundenes Wasser auf der Erdoberfläche. Dazu zählen oberirdische Flüsse, Seen , Bodenfeuchtigkeit, Sickerwasser, Schichtenwasser oder Grundwasser auftreten. Je nach Gebäudesituation kann sich das Schichtenwasser auch zeitweise aufstauen und als drückendes Wasser auftreten. Diese Feuchtebelastungen haben nicht nur Einfluss auf die Art der Bauwerksabdichtung, sondern auch auf die Nutzung der Kellerräume. Hinzu kommt, dass diese Feuchtigkeit nicht als reines Wasser die erdberührten Bauteile belastet, sondern Schadstoffe Schadstoffe sind definiert als chemische Elemente oder Verbindungen mit nachgewiesener oder vermuteter schädigenden Wirkung auf Mensch und Umwelt (Tier, Pflanze , Mineralien und Säuren in gelöster Form sowie Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse mitführt. Während im Neubau Durchfeuchtungen aufgrund einer funktionierenden Horizontal- und/oder Vertikalabdichtung nur auf das Vorhandensein von z. B. Leckagen zurück zu führen ist, sind es im Altbau oftmals fehlende oder mittlerweile nicht mehr funktionstüchtige Abdichtungen.
Hinzu kommt, dass im Neubau Allgemein anerkannte Regeln der Technik Unter den allgemein anerkannten Regeln (aaRdT) versteht man technische Regeln oder Verfahrensweisen, die wissenschaftlich fundiert und in der Praxis allgemein gelten und genormte Baustoffe oder bewährte Bauweisen (z. B. weiße Wannen aus WU-Beton) eingesetzt und anerkannte Regelwerke angewendet werden. Im Altbau gestaltet sich dies häufig schwieriger. Materialverschleiß, Schäden und häufig nicht den heutigen Standards entsprechende Gebäudehüllen müssen zwangsläufig anders technisch und rechtlich bewertet werden, wenn es um die Ursache und Bewertung von Feuchteschäden als Grundlage für mikrobiellen Befall durch Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer geht. Die Bauwerksdiagnostik Die Bauwerksdiagnostik kann als eine Teildisziplin der Bauphysik bezeichnet werden, die sich zur Aufgabe gemacht hat, den zeitlich aktuellen Qualitätszustand als Instrument der Bestandsaufnahme hat eine wesentliche Bedeutung. Dies nicht nur in Bezug auf die technische Analyse Unter Analyse werden allgemein Untersuchungen verstanden, die das Zusammenspiel und die Abhängigkeit (Ursache-Wirkung) zwischen der Art, dem Ort und dem und Bewertung des IST-Zustandes als Grundlage für eine Sanierungsplanung und -ausführung, sondern auch als Referenz für die Bewertung, wenn ein IST-Zustand von dem vereinbarten oder zu erwartenden SOLL-Zustand abweicht – also auch unter rechtlichen Aspekten.