Temperatur

Allgemein ist bekannt, dass Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer ein feucht-warmes Klima Der allgemeingebräuchliche Begriff Klima wird je nach Verwendung unterschiedlich definiert. In der Regel wird darunter das Spektrum aller meteorologischen Erscheinungen bevorzugen. Der optimale Temperaturbereich für ihr Wachstum liegt zwischen 25 °C und 35 °C. Eine der wesentlichen Überlebensstrategien der Schimmelpilze liegt in ihrer Fähigkeit, in einem sehr breiten Temperaturspektrum überleben zu können. Schimmelpilze können bei Bedarf ihre Sporen Der Begriff Sporen ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie das Säen, die Saat oder der Samen. „inaktivieren“, um kurzzeitig auch hohe oder tiefe Temperaturen überstehen zu können. Infolgedessen reicht das Temperaturspektrum je nach Schimmelpilzart im Extremfall von -10 °C bis knapp 60 °C.

Die Minimaltemperatur einiger Schimmelpilze liegt zwischen 0 und 10 °C, diese Arten werden als Psychrophil Eine der wesentlichen Überlebensstrategien der Schimmelpilze liegt in der Eigenschaft, in einem sehr breiten Temperaturspektrum wachsen und überleben zu können. (kälteliebend) bezeichnet. Bei einigen psychrophilen Arten muss beachtet werden, dass diese unter dem Gefrierpunkt nicht abgetötet werden, sondern lediglich ihr Wachstum einstellen. Sobald sich die Temperatur Die Temperatur (lat. temperare = ins richtige Mischungsverhältnis bringen) ist ein messbares Maß für den Wärmeinhalt eines Stoffes. Die Temperatur wieder in den Plusbereich erhöht, wachsen diese Schimmelpilze weiter. Der Übergangsbereich von kalt auf kühl wird als psychrotolerant bezeichnet. Der mittlere Temperaturbereich, in dem die meisten Schimmelpilze ideale Bedingungen vorfinden, liegt zwischen 20 °C und 40 °C und wird als Thermotolerant Im Kontext der Schimmelpilzanalyse, -bewertung und -sanierung wird der Begriff für Mikroorganismen verwendet, die höhere Temperaturen bevorzugen (nicht zu verwechseln oder Mesophil Schimmelpilze mit einer mittleren Wasseraktivität zwischen 0,85 bis 0,90 werden als mesophil bezeichnet. Zu dieser Gruppe gehört z. B. der bezeichnet. Die Maximaltemperatur einiger Schimmelpilze liegt zwischen 40 °C und 50 °C, in Ausnahmen auch bis 60 °C und wird als Thermophil Wärme liebend. Im Kontext der Schimmelpilzanalyse, -bewertung und -sanierung wird der Begriff für Mikroorganismen verwendet, die hohe Temperaturen bevorzugen. Siehe psychrophil. (wärmeliebend) bezeichnet. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei diesen Angaben um die Untergrundtemperatur ( Substrat Für das Wachstum von Mikroorganismen geeigneter Nährboden oder ggf. auch Oberflächen bzw. Untergründe. ) handelt.

Bemerkenswert ist, dass Schimmelpilze im Randbereich des Temperaturspektrums ein langsameres Wachstum aufweisen und einen erhöhten Feuchtigkeitsbedarf entwickeln.

Des Weiteren muss beachtet werden, dass vor allem Schimmelpilzarten, die für ihr optimales Wachstum eine Temperatur von 37 °C bis 39 °C bevorzugen, gesundheitlich relevant sein können, da dieser Wachstumsbereich der Körpertemperatur der Menschen entspricht. Hierzu gehören eine Reihe der mesophilen Schimmelpilze wie z. B. Aspergillus fumigatus Der Aspergillus fumigatus ist als Schimmelpilz weltweit verbreitet und ausgesprochen thermotolerant. Dies bedeutet, dass diese Art in einem weiten Temperaturspektrum und die dadurch evtl. verursachte Aspergillose Besondere Bedeutung im Zusammenhang mit Schimmelpilzinfektionen hat die Aspergillose. Hierbei handelt es sich um eine Mykose, die durch Aspergillus-Arten verursacht .

Im Zusammenhang mit dem Temperaturbereich muss der so genannte fRsi-Wert genannt werden. Bis vor einigen Jahren ist man davon ausgegangen, dass sich Schimmelpilze in Innenräumen vor allem dann bilden, wenn der Taupunkt Der Taupunkt bezeichnet die Temperatur, bei der die Feuchtigkeit in der Luft an einem Gegenstand kondensiert. Er wird in °C an Bauteilen unterschritten wird und infolgedessen Oberflächenkondensat auftritt. Heute ist bekannt, dass dieses Wachstum auch schon stattfindet, wenn auf einer Oberfläche längerfristig eine relative Luftfeuchte von über 80% besteht. Diese Situation tritt häufig im Bereich von Wärmebrücken Wärmebrücken (auch als Kältebrücken bezeichnet) sind Stellen in der Gebäudehülle, in denen örtlich begrenzt ein größerer Wärmefluss als im Übrigen auf. Um das Risiko der Schimmelpilzbildung durch konstruktive Maßnahmen zu verringern, müssen alle Bauteile an der ungünstigsten Stelle die Mindestanforderung an den Temperaturfaktor Siehe fRsi-Wert. fRsi ≥ 0,7 erfüllen. Dieser wird durch die Eingabe der Oberflächentemperatur Entgegen der allgemeinen Auffassung beschreibt die Oberflächentemperatur nicht den Temperaturbereich auf einer Baustoff- oder Bauteiloberfläche. Vielmehr ist der Grenzbereich zwischen sowie der Lufttemperatur Als thermodynamische Zustandsgröße beschreibt die Lufttemperatur den Wärmezustand der Luft. Im Zusammenhang mit der Bauklimatik und Gebäudeklimatologie spielen die Außenluft-, (innen und außen) ermittelt, wobei die Messung an der Stelle mit der geringsten Oberflächentemperatur erfolgt.

Kritiker bemängeln, dass mit dem fRsi-Wert in der DIN 4108-2 eine Prognose zur Schimmelpilzwahrscheinlichkeit nur auf Basis von Temperaturangaben und einem theoretischen Feuchtewert nach Normklima Das Normklima ist eine im DIN-Normenausschuss getroffene Vereinbarung für eine Klimakonstellation, die diversen bauphysikalischen Berechnungen zugrunde liegt. Diese ist abgeleitet (20 °C Raumtemperatur und 50% rel. Feuchte) getroffen wird, ohne die tatsächlichen Feuchtewerte zu berücksichtigen. Feuchte ist allerdings der wesentliche Faktor für Schimmelpilzbildung und -wachstum. Gerade in Schlafzimmern oder häuslichen Bädern kommt es häufig zu höheren Feuchtebelastungen. Hinzu kommt, dass in Innenecken z. B. von Räumen drei zweidimensionale Wärmebrücken zusammentreffen und sich infolgedessen dreidimensionale Temperaturfelder ausbilden. In diesen Ecken stellen sich tiefere innere Oberflächentemperaturen als in den Bereichen der zweidimensionalen Wärmebrücken, den Kanten, ein. Hier liegt deshalb erhöhtes Risiko einer Schimmelpilzbildung vor. Bei einer Außentemperatur von z. B. -10 °C, die in den Nachtstunden der ohnehin schimmelkritischen Wintermonate nicht unüblich ist, wird eine niedrigere Wandoberflächentemperatur von 11 °C zugestanden, was der eigenen Norm mit der minimal zulässigen Wandoberflächentemperatur von 12,6 °C widerspricht. Auf die raumklimatischen Bedingungen z. B. in einem Schlafzimmer übertragen (Raumtemperatur z. B. 18 °C, Wandtemperatur 9,6 °C und Außentemperatur von -10 °C) bedeutet dies, dass selbst bei einem nach Norm zulässigen fRsi-Wert von 0,7 eine Wandoberflächentemperatur knapp oberhalb des Taupunktes und Feuchtewerte von fast 100% als zulässig erklärt werden, so dass mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Schimmelpilzbildung nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Formel widerspricht allen bekannten bauphysikalischen Erkenntnissen und verursacht aufgrund der fehlenden Betrachtung der tatsächlichen Feuchte völlig unzulässige Ergebnisse.