Vorbeugung

Um Schimmelpilzbefall und -wachstum in Innenräumen vorzubeugen, muss die primäre Wachstumsursache wie erhöhte Feuchtigkeit in der Raumluft und/oder Baukonstruktion vermieden oder anderenfalls zeitnah beseitigt werden. Andere Wachstumsbedingungen Siehe Wachstumsvoraussetzungen. für Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer  und/oder Bakterien wie Temperatur, Nährstoffe und Nährböden, der pH-Wert sowie Sauerstoff und Licht können dann vernachlässigt werden, wenn den Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse keine Feuchtigkeit als Lebensgrundlage angeboten wird. Der beste Schutz gegen Schimmelpilze und/oder Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle ist daher immer noch, wenn ein Mikrobieller Befall Als Mikroorganismen werden eine Reihe sehr unterschiedlicher Organismen bezeichnet, deren charakteristische Eigenschaft ihre geringe Größe ist. Sie werden ausgehend von in privat genutzten Innenräumen gar nicht erst entsteht.

Deshalb geht es in erster Linie darum, die Entstehung und Ausbreitung von Feuchtigkeit als primäre Ursache zu vermeiden. Grundvoraussetzung ist, dass bauliche Mängel, durch die Feuchtigkeit in die Baukonstruktion eindringen kann wie z. B. eine fehlende oder defekte Bauwerksabdichtung, Leckagen in der Gebäudehülle, sporadische Wasserschäden  und dgl. abgestellt wurden. Des Weiteren gehört dazu, hohe Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und durch regelmäßiges und kontrolliertes Lüften abzuführen und/oder taupunktbedingtes Kondenswasser z. B. an Wärmebrücken zu vermeiden. Regelmäßiges Lüften kann hierbei ganz traditionell über die klassische Fensterlüftung erfolgen oder in Neubauten zunehmend durch kontrollierte Lüftungssysteme oder ganzheitliche Lüftungsanlagen. Dies trägt nicht nur zur Abführung von hoher Luftfeuchtigkeit bei, sondern auch von unangenehmen Gerüchen und/oder einem hohen Kohlendioxidgehalt in verbrauchter Luft. Somit wird eine hohe Luftqualität sichergestellt.

Um taupunktbedingtes Kondenswasser zu vermeiden, müssen Innenräume ausreichend beheizt werden und/oder Wärmebrücken Wärmebrücken (auch als Kältebrücken bezeichnet) sind Stellen in der Gebäudehülle, in denen örtlich begrenzt ein größerer Wärmefluss als im Übrigen durch eine Wärmedämmung vermieden werden. Im Idealfall erfolgt diese als Außendämmung z. B. mit einem Wärmedämm-Verbundsystem. In Einzelfällen kann es notwendig sein, die Wärmedämmung Wärmedämmung ist der Oberbegriff für bautechnische Maßnahmen an Gebäuden und die effizienteste Maßnahme zur Einsparung von Heiz- und Kühlenergie sowie innenseitig auszuführen. Wichtig ist, dass mit einer Innendämmung keine neuen Wärmebrücken geschaffen werden. Daher kommt es darauf an, Tauwasser Tauwasser fällt an bzw. aus, wenn die Temperatur der Oberfläche eines Bauteils unter den Taupunkt der umgebenden Luft absinkt, so innerhalb der Konstruktion und vor allem an den Detailanschlüssen zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Wärmedämmkeile und Wandheizsysteme, mit denen der Wärmeschutz Der Wärmeschutz kann nach DIN 4108 in drei Teilbereiche untergliedert werden: Wärmeschutz und Energieeinsparung umfassen alle Maßnahmen zur Reduzierung der punktuell verbessert werden kann.

Wenn im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung eingebaut werden, muss ein ganzheitliches Wärmeschutzkonzept erstellt werden. Sonst schlägt sich das bisher angefallene taupunktbedingte Kondenswasser an schlecht gedämmten Fensterrahmen und -laibungen an den Oberflächen der Innenwände von schlecht gedämmten Außenwänden nieder (Wärmebrücken). Ein Austausch der Fenster sollte daher immer parallel mit einer Außendämmung erfolgen, gleiches gilt umgekehrt.

Regelmäßiges Lüften und ausreichendes Beheizen der Innenräume in Verbindung mit dem Vermeiden von Luftzug z. B. durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle (z. B. Rollladenkästen oder Fensterbänke) oder an Einbauteilen (z. B. WC-Spülkasten) tragen wesentlich zur Behaglichkeit in Innenräumen bei.

Feuchtigkeit entsteht in privat genutzten Innenräumen zudem nutzungsbedingt. Beispiel hierfür ist kochen in der Küche oder duschen in Bädern. Diese nutzungsbedingte Feuchtigkeit sollte schnell beseitigt werden, um Schimmelpilzbefall und -wachstum die Lebensgrundlage zu entziehen. Anderenfalls entstehen z. B. Pfützen und nasse Fugen an Duschen, Wannen und Waschbecken. Außerdem bilden sich hauchdünne Wasserfilme auf den Wandoberflächen, je nach Sorptionsverhalten der Baustoffe ist. Einrichtungsgegenstände wie Handtücher, Bademäntel oder Garnituren nehmen ebenfalls viel Feuchtigkeit auf, die erst zeitversetzt wieder abgegeben wird und somit die Luftfeuchtigkeit im Raum allmählich erhöht. Das Sorptionsverhalten von Baustoffen spielt auch im Zusammenhang mit der erhöhten Restfeuchte nach Baumaßnahmen eine wichtige Rolle, so dass die technische Bautrocknung ebenfalls zu den präventiven Maßnahmen gezählt wird.

Hinzu kommen sekundäre Ursachen wie z. B. Untergründe (Substrate), die ein Wachstum von Schimmelpilzen und/oder Bakterien begünstigen. Um dies zu vermeiden, werden spezielle Beschichtungen aufgetragen, auf denen ein mikrobieller Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, verhindert oder zeitlich beschränkt wird. Hierzu gehören z. B. alkalische Beschichtungen wie z. B. Kalkputze oder Silikatfarben, biozide Beschichtungen (so genannte Anti- Schimmel Umgangssprachlicher Begriff für Schimmelpilze. -Farben) oder Nanobeschichtungen mit funktionellen Oberflächen wie z. B. fotokatalytische Innenfarben.

Eine wichtige Rolle spielt die Möblierung und Einrichtung von Innenräumen. Eine ausreichende Be- und Entlüftung, vor allem der innenseitigen Oberfläche von schlecht gedämmten Außenwänden, muss auch bei Einbaumöbeln und großen Einrichtungsgegenständen sichergestellt werden. Je nach Situation vor Ort sind angemessene Abstandsflächen zu beachten.

Zur Vermeidung sekundärer Ursachen gehört auch die Einhaltung von Hygiene. Diese bezieht sich vor allem auf die Reduzierung der Staubbelastung (z. B. Matratzen in Schlafzimmer, Plüschtiere in Kinderzimmer oder Polstermöbel in Wohnzimmer). Auch der richtige Umgang in der Zwischenlagerung Bei vielen Schadensfällen muss das Inventar während der Sanierungsarbeiten ausgelagert werden. Da es sich hierbei oftmals um sensible Unterlagen, wertvolle von Restmüll (z. B. Biomüll, Essensreste in gelben Tüten) kann die Produktion von Schimmelpilzsporen, gerade in den Sommermonaten, vermeiden.

Alle diese vorbeugenden Maßnahmen können dazu beitragen, dass Innenräume schimmelpilzfrei bleiben – von der normalen Hintergrundbelastung Nicht zu vermeidende, ständig vorhandene Kontamination der Raumluft, Oberfläche oder Baustoffe. , die von außen ohnehin eingetragen wird, mal abgesehen. Von einem „schimmelpilzfreien“ Innenraum Ein Innenraum im Kontext der Schimmelpilzanalyse und -sanierung sind Wohnungen mit Wohn-, Schlaf-, Kinder-, Arbeits-, Hobby-, Sport- und Kellerräume usw. spricht man, wenn die mikrobielle Belastung der Innenraumluft in etwa der der Außenluft entspricht und kein mikrobieller Befall vorliegt. Mikrobieller Befall kann hierbei als sichtbarer Befall, nicht sichtbarer Befall oder verdeckter Befall auftreten.

Allgemein wird unter vorbeugenden Maßnahmen die Vermeidung von Schimmelpilzbefall und -wachstum als Erstbefall verstanden. Experten bezeichnen dies als Primäre Prävention Siehe Prävention. . Die einzelnen Maßnahmen zielen auf die Vermeidung der Ursachen ab. Zu vorbeugenden Maßnahmen gegen Schimmelpilze und/oder Bakterien in Innenräumen zählen aber auch Vermeidungsstrategien für einen Neubefall nach einer Schimmelpilzsanierung Das Ziel einer Schimmelpilzsanierung ist die Herstellung eines „hygienischen Normalzustandes“. Vor der eigentlichen Sanierung sind die Ursachen für einen Schimmelpilzbefall . Diese Phase wird als Sekundäre Prävention Siehe Prävention. bezeichnet. Die so genannte tertiäre Prävention Als Prävention (vom lateinischen praevenire = zuvorkommen, verhüten) werden vorbeugende Maßnahmen bezeichnet. Ursprünglich kam der Begriff aus den Rechtswissenschaften, wird , bei der die Folgen einer Krankheit begrenzt werden, kommt bei der Schimmelpilzprävention nicht in Frage. Während die primäre Prävention auf bauliche Maßnahmen wie z. B. der nachträglichen Wärmedämmung und ein ausgeglichenes Innenraumklima (durch Lüften und Heizen) abzielt, befasst sich die sekundäre Prävention hauptsächlich mit Hygiene Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „eine der Gesundheit zuträgliche Kunst“. Es ist von und Wohnverhalten.