Reduzierung der Staubbelastung

Neben der Reinigung und Desinfektion von Oberflächen gehört die Reduzierung der Staubbelastung Sammelbezeichnung für feinste feste Teilchen (Partikel), die in Gasen z. B. in der Luft, aufgewirbelt schweben können (Mehrzahl Stäube bei zu den wichtigsten Präventivmaßnahmen für die Hygiene in privat genutzten Innenräumen, die unmittelbaren Einfluss auf Schimmelpilzbefall und -wachstum haben kann. Genau genommen geht es um den Hausstaub Hausstaub ist nicht genau definiert, da es verschiedene Definitionen und Interpretationen sowie Einteilungen gibt. Die Größe der Staubpartikel und ihre , da in Innenräumen auch andere Stäube auftreten können. Hausstaub besteht aus einer Vielzahl von organischen und anorganischen Partikeln mit einer Größe im Mikrometerbereich. In privat genutzten Innenräumen mit einer üblichen Nutzung und Belegung fallen durchschnittlich 4 bis 8 mg Staub Staub ist die Sammelbezeichnung für feste Teilchen (Partikel), die in der Luft längere Zeit verteilt bleiben (schweben) oder sich binnen täglich pro m² an. Die Zusammensetzung und Herkunft der Partikel Feste oder flüssige Teilchen in schwebefähiger Verteilung in Flüssigkeiten oder Gasen. ist sehr heterogen.

Staub ist ein normaler Bestandteil der Außenluft und wird durch Lüftung und das Hereintragen über Kleidung und Schuhe in privat genutzte Innenräume eingeschleppt. Eine Ansammlung von Staub kann somit kaum verhindert werden. Der in der Außenluft befindliche Feinstaub Als Feinstaub, Schwebstaub oder englisch „Particulate Matter” bezeichnet man Teilchen in der Luft, die nicht sofort zu Boden sinken, sondern bildet zusammen mit feinsten Pollen und Gräsern die Grundlage. Hinzu kommen feinste Fasern und Hautschuppen, die sich mit Überresten von Kleinstlebewesen und Mikroorganismen Mikroorganismen stellen die Wurzel des „Stammbaums des Lebens“ auf der Erde dar. Sie produzieren etwa zwei Drittel der gesamten Biomasse vermengen. Hierzu gehören z. B. Schimmelpilzsporen, Bakterien, Viren und Milben sowie deren Kot. Vor allem der Milbenkot ist das eigentliche Allergen Die Stoffe, die das menschliche Immunsystem reizen und eine Allergie auslösen, werden als Allergene (oder auch als Antigene oder Fremdstoffe) . Dieser wird zunächst in einer Hülle ausgeschieden und zerfällt später, so dass sich die Allergene als Feinstaub in der Raumluft verteilen. Da der Milbenkot nicht bekämpft werden kann, müssen sich präventive Maßnahmen gegen die Milben Milben (lat. Acari) gehören zu den Spinnentieren. In Gebäuden und Wohnungen ist vor allem die Hausstaubmilbe (lat. Dermatophagoides pteronyssinus) und selbst richten. Ein Ansatz ist, den Milben die Lebensgrundlage zu entziehen bzw. die Umgebungsbedingungen in ihrem Habitat so zu verändern, dass Milben aussterben.

Milben leben in einem optimalen Temperaturspektrum von 25 °C bis 40 °C und können bis zu einer Stunde Temperaturen von 60 °C überstehen. Bei Temperaturen oberhalb von 60 °C sinkt die Überlebensrate der Milben. Ein Ansatz wäre deshalb, Textilien und Plüschtiere mit einer 60° Wäsche in der Waschmaschine abzutöten. Allerdings halten die Waschprogramme der handelsüblichen Fabrikate nur für 25 bis 30 Minuten diese Temperaturen. Untersuchungen haben ergeben, dass bei einer 60° Wäsche nur 80 bis 90% der Hausstaubmilben Hausstaubmilben gehören als Milben (Acari) zu den Spinnentieren. Die häufigsten Hausstaubmilbenarten sind Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae (Dermatophagoides = „Hautfresser“). getötet werden, während bei einer 95° Wäsche die Tötungsrate bei nahezu 100% liegt. Ein ähnlicher Effekt kann erzielt werden, wenn Textilien und Plüschtiere für ein bis zwei Tage in eine Gefriertruhe mit -18 °C gelegt werden. Untersuchungen bestätigen, dass Milben bei diesen Temperaturen zu 100% abgetötet werden. Allerdings bleibt der Kot in den abgestorbenen Milben allergen.

Milben leben nicht von den Bestandteilen in den Textilien, wie man annehmen könnte, sondern von den menschlichen Hautpartikeln (Schuppen), die sich in getragenen Textilien befinden. Und selbst diese können von Milben nicht einfach verwertet werden. Vorab wird die Fettschicht der Schuppen durch Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer verdaut und damit für die Milben aufbereitet. Milben sind deshalb bis zu einem gewissen Umfang auf die Anwesenheit von Schimmelpilzen angewiesen. Schimmelpilze und Hausstaubmilben bevorzugen zudem ähnliche Lebensbedingungen. Hohe Feuchtigkeit und Wärme Wärme (Wärmemenge) ist eine physikalische Größe. In der Thermodynamik ist Wärme eine über Systemgrenzen hinweg transportierte thermische Energie. Wärme ist fördern Wachstum sowie Vermehrung beider Mikroorganismen. In der Regel werden Schimmelpilze der Gattung Die Gattung ist eine systematische Kategorie oberhalb der Art, die mehrere Arten zusammenfasst. Aspergillus im Umkreis von Milben nachgewiesen.

Eine Alternative wäre, das Ökosystem der Milben über die Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und zu zerstören. Milben können auch getötet werden, wenn die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 30% oder über 90% liegen würde. Beides ist in privat genutzten Innenräumen keine Option. Bei einer derart niedrigen Luftfeuchtigkeit würden die Milben austrocknen, aber eben auch die Schleimhäute der Menschen. Eine derart hohe Luftfeuchtigkeit würde den Milben ebenfalls schaden, aber eben auch Schimmelpilzbildung und -wachstum fördern.

Die dritte Möglichkeit besteht darin, Milben auf festen Oberflächen wie z. B. Teppichböden abzusaugen. Dies ist unter normalen Bedingungen kaum möglich, da sich lebende Milben mit Saugnäpfen an den Textilfasern festhalten können. Deshalb müsste das Absaugen 10 bis 20 Mal wiederholt werden, um eine signifikante Reduzierung zu erzielen. In die Praxis übersetzt bedeutet dies, dass jeder m² Teppichboden 10 bis 20 Minuten abgesaugt werden müsste, um eine Milbenreduktion um 80% zu erreichen.

Die Bedeutung des Staubsaugens als Staubquelle, aber auch als präventive Maßnahme gegen Hausstaub und somit gegen Milben, wurde viele Jahre unterschätzt. Zunächst einmal muss überprüft werden, ob der Staubsauger geeignet ist (Gehäusedichtigkeit und Filtersystem).  Untersuchungen an benutzten Staubsaugern (Staubsaugerbeutel oder Filtervlies) belegen, dass sich zwischen 4 bis 8 Millionen Schimmelpilzsporen und bis zu 20 Millionen Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle in einem Staubsauger befinden können, der über einen Zeitraum von ca. 4 Wochen nicht geleert wurde und täglich mindestens einmal benutzt wurde. Sind Staubsauger nicht gehäusedicht, blasen diese bei jeder Nutzung feinste mikrobielle Stäube in die Raumluft. Die Hersteller haben das Problem der Staubbelastung schon vor einigen Jahren erkannt und bieten staubdichte Feinstaubfilter ( HEPA-Filter In den letzten Jahren wird zunehmend der Begriff HEPA-Filter verwendet, ohne dass allgemein die Eigenschaften und Unterschiede zu anderen Filtersystemen ) oder Staubsauger mit speziellen Wasserfiltern an. Hierbei werden zunächst die Grobpartikel in einem Wasserbadfilter herausgefiltert, um zunächst die weitere Staubentwicklung innerhalb des Staubsaugers zu verhindern. Anschließend erfolgt in einer Zwischenstufe die Filterung der winzigen Schwebstaubteilchen. Zu diesem Zeitpunkt hat der Staubsauger bereits einen Wirkungsgrad Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis von Nutzenergie und zugeführter Energie. Je höher der Wirkungsgrad, desto effizienter arbeitet das Gerät. von über 90% aller Staubpartikel über 0,3 µm erreicht. In der letzten Stufe werden über den HEPA-Filter die mikrobiellen Partikel ausgefiltert, so dass am Ausgangsfilter die Luft mit einem Reinigungsgrad von fast 100% ausgeschieden wird. Hinweise hierzu finden sich in der DIN EN 1822-1 „ Schwebstofffilter Diese Filter entfernen aus der Luft Partikel, die kleiner sind als 1 µm (z. B. lungengängige Stäube, Milbeneier und -ausscheidungen, (EPA, HEPA und ULPA) – Teil 1: Klassifikation, Leistungsprüfung, Kennzeichnung“.

In der professionellen Milbensanierung werden spezielle Staubsauber mit HEPA-Filter oder Nassstaubsauger eingesetzt. In der Regel erfolgt vorab eine Grundreinigung (Sprühextraktion), bei der spezielle Polymere eingesetzt werden. Durch die Aufnahme vergrößern sich die Milben, so dass diese im Filtersystem hängen bleiben. Des Weiteren ist der Milbenkot an feinste Staubpartikel gebunden, die mit dem Herausfiltern der Staubpartikel auch der Milbenkot mit entfernt wird.

Neben den physikalischen Methoden kann man Milben auch mit chemischen Mitteln abtöten. Milben gehören bekanntlich zu den Spinnentieren, so dass Insektizide Insektizide sind chemische Substanzen, die Insekten und deren Entwicklungsstadien abtöten, vertreiben oder hemmen. Sie müssen mit Bedacht eingesetzt werden, da nicht wirksam sind. Gegen handelsübliche Holzschutzmittel Holzschutzmittel beinhalten Wirkstoffe, mit denen holzzerstörende oder holzentwertende/ holzverfärbende Organismen (Pilze, Insekten etc.) davon abgehalten werden sollen, Holz oder Holzwerkstoffe sind Milben resistent. Daher bleibt nur die Möglichkeit, die symbiotischen Pilze Pilze sind chlorophyllfreie Organismen mit heterotropher Ernährungsweise (Ernährung durch Aufnahme organischer Nahrung), die sich durch Sporen verbreiten und vermehren. Alle über Fungizide (von lateinisch fungus = Pilz und caedere = töten, vernichten) gehören zur Gruppe der Biozide. Es sind Substanzen unterschiedlicher chemischer abzutöten, um den Milben die Nahrungskette zu entziehen. Die Erfahrungen sind allerdings durchwachsen, da Milben auch andere Partikel im Hausstaub als Nahrungsgrundlage verwenden können.

Da es keine staubfreien Wohnungen geben kann, besteht die Zielsetzung darin, die Belastung durch Hausstaub auf ein Minimum zu reduzieren. Hierbei geht es im Wesentlichen um zwei Aspekte. Hausstaub weist aufgrund seiner Bestandteile ein allergenes Potenzial auf. Gleichzeitig dient Hausstaub als Nährstoff für Schimmelpilze. Die Reduzierung der Staubbelastung in Innenräumen hat dadurch nicht nur eine hygienische Wirkung, sondern stellt auch eine Präventivmaßnahme gegen mikrobiellen Befall Unter Befall wird die Besiedlung durch Schadorganismen (Mikroorganismen, Insekten oder Holzschädlinge) und die nachfolgende Einwirkung der Organismen auf das Holz, dar.

Zumal sich die gesundheitlichen Beschwerden z. B. in Form von allergischen Reaktionen oder reizenden Wirkungen durch Hausstaub von denen durch Schimmelpilzsporen und andere mikrobielle Partikel kaum unterscheiden lassen. Untersuchungen belegen, dass bei Allergikern eine hohe Übereinstimmung zwischen einer Stauballergie Siehe Hausstauballergie. und einer Schimmelpilzallergie vorhanden ist.

Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung der Staubbelastung. Vorbeugende Maßnahmen beinhalten vor allem die Vermeidung von Staub. Die Höhe der Luftfeuchtigkeit spielt hierbei eine Rolle. Je höher diese ausfällt, umso mehr Staub wird gebunden und kann sich weniger ausbreiten. Um einer Staubbildung entgegen zu wirken, sollte die Luftfeuchtigkeit über 50% betragen. Luftbefeuchter oder Luftreiniger inklusive Luftbefeuchter können hierbei hilfreich sein. Damit die Luftfeuchtigkeit wiederum nicht zu hoch ist und Schimmelpilzbildung und -wachstum fördert, sollte diese nicht über 60% liegen (wobei pauschale Angaben immer auf den Einzelfall abzustimmen sind). Durch entsprechende Hygrometer Der Hygrometer ist ein Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Das weit verbreitete Haarhygrometer macht sich die Veränderung der Länge eines kann die Luftfeuchtigkeit überwacht werden.

Eine weitere Möglichkeit, Staub zu vermeiden, ist das Entfernen von unnötigen Staubfängern und der Einsatz von Luftreinigern. Gerade in Innenräumen, in denen sich Allergiker aufhalten, sollten Staubfänger jeglicher Art vermieden werden. Hierbei handelt es sich nicht nur um verzichtbare Dekoartikel, sondern auch um Gardinen und Vorhänge, Kissen, Wolldecken sowie Teppiche auf dem Fußboden. Im Schlaf- und Kinderzimmer sind Matratze und Bettwäsche beliebte Staubfänger. Plüschtiere sind ebenfalls ein beliebter Tummelplatz für Hausstaubmilben.

Für Allergiker werden spezielle Matratzen und Bettwäsche gegen Milben angeboten.

Ein Luftreiniger funktioniert ähnlich wie ein Staubsauger. Durch einen Ventilator wird die Luft angesaugt, die anschließend durch mehrere Filterbereiche strömt. Hierbei werden die feinen Staubpartikel herausgefiltert, so dass die gereinigte Luft wieder entweichen kann. Je nach Qualität der eingesetzten Filter können auch Schadstoffe Schadstoffe sind definiert als chemische Elemente oder Verbindungen mit nachgewiesener oder vermuteter schädigenden Wirkung auf Mensch und Umwelt (Tier, Pflanze , Schimmelsporen und/oder Bakterien herausgefiltert werden. Ideal sind Luftreiniger mit HEPA-Filter. Auch Luftreiniger können Staub in Innenräumen nicht komplett vermeiden, aber ein Großteil der Staubpartikel wird aus der Luft herausgefiltert, so dass sich diese nicht mehr absetzen können und nicht mehr eingeatmet werden.