Umgang mit Bio- und Restmüll

Schimmelpilze ernähren sich Heterotroph Heterotrophe Organismen gewinnen ihre Energie und ihr Material für den Aufbau von Zellsubstanzen aus dem Abbau von organischen Stoffen. Zu , dies bedeutet von toter organischer Substanz wie z. B. Hausstaub. Ihr variabler und anpassungsfähiger Stoffwechsel ermöglicht es ihnen, ein breites Spektrum an organischen Substanzen zu nutzen, diese abzubauen und in anorganische Substanzen umzuwandeln. Ein besonders nährstoffreiches Substrat Für das Wachstum von Mikroorganismen geeigneter Nährboden oder ggf. auch Oberflächen bzw. Untergründe. bildet der Biomüll sowie die organischen Substanzen im Restmüll. Abfälle von Obst und Gemüse, Brot- und andere Essensreste sowie Blumenerde und Gartenabfälle bieten eine Vielzahl von Nährstoffen wie Zucker, Aminosäuren Aminosäuren sind Carbonsäuren, bei denen an Kohlenstoff gebundene Wasserstoffatome durch eine Aminogruppe ausgetauscht wurden. Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine. , Zellulose und Fette. Der hohe Wassergehalt der Substrate bzw. die hohe Feuchtigkeit der Abfälle begünstigt zudem mikrobielles Wachstum. Oder, um es mit den Worten des französischen Mediziners Claude Bernard zusammen zu fassen: „Le germe n’est rien, le terrain est tout („Der Keim Im medizinischen Sinne werden alle Mikroorganismen und ihre Sporen, die Krankheiten auslösen können, als Keime bezeichnet. In der Mikrobiologie allerdings ist nichts, das Milieu ist alles!“)!

Vorsicht ist geboten, wenn eine mögliche Gefahr Die Beurteilung möglicher Gefahren beantwortet die Frage, ob ein Stoff für Mensch oder Umwelt gefährliche Eigenschaften aufweist. Die Klassifizierung gefährlicher durch Schimmelpilze Pilze sind weit verbreitete Organismen auf der Erde und besiedeln unterschiedlichste Substrate, auf oder in denen sie auf Grund ihrer an der Größe und/oder Farbe und/oder Geruch Der Begriff Geruch kommt aus dem Lateinischen (Olfactus = Geruch) und beschreibt die Interpretation von Erregungen, die von Chemorezeptoren im des Befalls festgemacht wird. Dies gelingt nur den wenigsten Experten. Hierzu muss eine Bestimmung der Gattung Die Gattung ist eine systematische Kategorie oberhalb der Art, die mehrere Arten zusammenfasst. und Art erfolgen. Denn, äußerlich erkennt man nur den Fruchtkörper Der Fruchtkörper stellt das Endprodukt eines Pilzgewächses dar. Das Aussehen der im Innenbereich festgestellten (Schimmel)Pilze kann sich wie folgt unterscheiden: (pelziger Belag). Der eigentliche Pilz – das fadenförmige Myzel Das Myzel (auch Myzelium oder im Plural Myzelien genannt) ist ein Pilzgeflecht und wird durch die Gesamtheit eines aus verzweigten – ist in der Regel nicht sichtbar. Brot kann z. B. nur durch einen winzigen Punkt auf der Oberfläche befallen und dennoch komplett von einem Pilzmyzel durchzogen sein.

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Neben der mikrobiellen Zersetzung von Brot, Obst und Gemüse während der Lagerung in der Küche, in der bereits Schimmelpilzsporen entstehen und freigesetzt werden können, muss die Entsorgung in zwei Phasen unterschieden werden: der Umgang mit Bio- und Restmüll innerhalb der Wohnung (bzw. Hauses) sowie in der Bio- oder Mülltonne. In beiden Phasen können erhebliche Mengen an Schimmelpilzsporen freigesetzt werden, die gesundheitliche Auswirkungen auf Menschen haben können. Nach Aussagen des Umweltbundesamtes ( UBA Siehe Umweltbundesamt. ) gibt es keinen Unterschied in der mikrobiellen Belastung durch Bio- oder Restmüll, sobald sich im Restmüll organische Substanzen befinden. Des Weiteren kommt das UBA zu der Einschätzung, dass die Ansammlung biogener Stäube durch Bioabfälle oder organische Substanzen im Restmüll für gesunde Menschen unproblematisch ist. Allergiker und Asthmatiker, Menschen mit einer Immunsuppression oder Krebs- und AIDS-Patienten hingegen sollten Bio- und Restmüll unbedingt meiden oder alternativ einen entsprechenden Atemschutz Eine besondere Bedeutung bei der Schimmelpilzsanierung besitzt der Atemschutz bzw. das Tragen spezieller Atemschutzmasken, um die Aufnahme von mikrobiell belasteten tragen.

Bekanntlich sind Schimmelpilze ubiquitär Der Begriff ubiquitär kommt aus dem Lateinischen (lat. ubique) und heißt so viel wie „überall vorkommend“, „allgemein verbreitet“ oder „allgegenwärtig“. . Dies bedeutet, dass sie überall vorkommen und je nach Jahreszeit, Witterung und Umfeldbedingungen in unterschiedlicher Konzentration vorliegen – und dies bereits in der Außenluft. Diese Hintergrundbelastung Nicht zu vermeidende, ständig vorhandene Kontamination der Raumluft, Oberfläche oder Baustoffe. hat auf die Luft in Innenräumen unmittelbare Auswirkungen, da durch Lüftung Lüftung in einem Gebäude ist unentbehrlich. Sie ist eine Grundanforderung an die Nutzbarkeit von Räumen und Gebäuden, die bei der ein Austausch stattfindet und mindestens die Außenluftkonzentration auch in Innenräumen vorliegt. Dem entsprechend werden organische Substanzen wie Bioabfälle und organischer Restmüll schnell durch Schimmelpilze besiedelt und als Substrat benutzt. Dabei geht die Gefahr nicht von dem pelzigen Überzug aus, sondern von so genannten Mykotoxinen. Diese giftigen Stoffwechselprodukte entstehen u. a. bei der Zersetzung organischer Substanzen durch Pilze Pilze sind chlorophyllfreie Organismen mit heterotropher Ernährungsweise (Ernährung durch Aufnahme organischer Nahrung), die sich durch Sporen verbreiten und vermehren. Alle . Mykotoxine Von etwa 300 Schimmelpilzarten ist bekannt, dass sie Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden. Hierbei handelt es sich um für den Menschen zum sind weitgehend hitzestabil, so dass es auch nichts bringt, verschimmelte Nahrungsmittel durch Kochen, Braten oder Backen mit Hitze zu behandeln. Je nach Art, Menge und Konzentration der Mykotoxine kann es durch Nahrungsaufnahme zu akuten Intoxikationen kommen. Besonders betroffen sind Menschen mit einer Immunerkrankung, mit transplantierten Organen, Krebs- oder AIDS-Patienten.

Bei der Zersetzung organischer Substanzen durch Schimmelpilze wird Wärme Wärme (Wärmemenge) ist eine physikalische Größe. In der Thermodynamik ist Wärme eine über Systemgrenzen hinweg transportierte thermische Energie. Wärme ist freigesetzt. Infolgedessen wird Bioabfall und organischer Restmüll bevorzugt durch wärmeliebende Schimmelpilze besiedelt. Zu den thermophilen Schimmelpilzarten gehört u. a. Aspergillus fumigatus Der Aspergillus fumigatus ist als Schimmelpilz weltweit verbreitet und ausgesprochen thermotolerant. Dies bedeutet, dass diese Art in einem weiten Temperaturspektrum , der für unterschiedliche Gesundheitsbeschwerden und -erkrankungen bei Menschen verantwortlich ist.

In den Sommermonaten kommt neben hohen Temperaturen auch noch hohe Luftfeuchtigkeit In der Umgebungsluft befinden sich stets mehr oder weniger große Mengen an Wasserdampf. Der Anteil an Wasserdampf kann örtlich und hinzu, so dass sich Schimmelpilze rasant vermehren können. Deshalb sind verschimmelte Nahrungsmittel, Abfälle von Obst und Gemüse, Brot- und andere Essensreste umgehend zu entsorgen. Erfolgt die Entsorgung nicht umgehend über die Bio- oder Restmülltonne, sondern wird im Bioabfall- oder Mülleimer zunächst „zwischengelagert“, kommt es auch in der „kleinen Biotonne“ in der häuslichen Küche zu erhöhten Schimmelpilzkonzentrationen. Bei jeder Öffnung können zigtausende bis Millionen von Schimmelpilzsporen freigesetzt werden. Daher sollten Gefäße für Bioabfälle und/oder organischen Restmüll verschließbar sein und öfter entleert werden (mindestens täglich). Dies vermeidet nicht nur Schimmelpilzbildung, sondern auch unangenehme Geruchsbildung. Zeitungspapier oder auch leere Eierkartons oder benutzte Servietten in den Behältern entziehen dem Abfall die Feuchtigkeit. Anschließend sollten Bioabfall- oder Mülleimer ausgespült und getrocknet werden. Eine zusätzliche Desinfektion Aufgabe der Desinfektion ist das gezielte Abtöten oder Inaktivieren der pathogenen Mikroorganismen. Desinfektionsverfahren können mit verschiedenen physikalischen und chemischen Methoden der Behälter ist nicht notwendig.

Mit der Entsorgung von Bioabfällen und Restmüll aus organischen Substanzen ist das Problem aus der häuslichen Küche beseitigt. Aber auch die Bio- und Restmülltonne birgt Gefahr. Schließlich geht der Zersetzungsprozess durch Schimmelpilze weiter und wird durch Wärme je nach Standort ggf. durch Sonneneinstrahlung noch intensiviert. Deshalb sollten Bio- und Restmülltonne an einen schattigen Platz aufgestellt werden. Soweit dies möglich ist, sollten feuchte und trockene Abfälle abwechselnd eingefüllt werden. Somit können ggf. anaerobe Gärungsvorgänge vermieden werden. Sollte sich dies nicht vermeiden lassen, helfen evtl. gelöschter Kalk oder Gesteinsmehle, die Feuchtigkeit aufnehmen und binden. Bio- und Restmülltonnen sollten gut verschlossen sein. Einige Abfalltonnen weisen besonders dicht schließende Deckel mit Filtereinsatz auf. Die eigentliche Gefahr besteht nur beim Öffnen des Deckels. Durch den „Sogeffekt“ werden Millionen von Schimmelpilzsporen freigesetzt und direkt eingeatmet, wenn man seinen Kopf darüber hält. Daher sollte man beim Öffnen den Kopf mindestens wegdrehen und besser noch für den kurzen Moment die Luft anhalten.