Fassadendämmung

Der Wärmeverlust über ungedämmte Außenwände beträgt je nach Gebäudealter, -zustand und -geometrie zwischen 25 und 45%. Dementsprechend kann mit einer Wärmedämmung Wärmedämmung ist der Oberbegriff für bautechnische Maßnahmen an Gebäuden und die effizienteste Maßnahme zur Einsparung von Heiz- und Kühlenergie sowie der Gebäudehülle ein hoher Wärmeverlust reduziert bzw. die meiste Energie eingespart werden. Komplett verhindern lassen sich Wärmeverluste dagegen nicht, aber deutlich reduzieren. Energieberater gehen davon aus, dass mit einer Wärmedämmung der Gebäudehülle zwischen 10% und 25% an Heizenergie eingespart werden können – abhängig von der Art der Wärmedämmung. Denn die Wärmedämmung kann in Baustoffe integriert sein (z. B. in Porenbetonsteine oder Leichthochlochziegel) oder nachträglich auf monolithische Baustoffe aufgebracht werden (z. B. Wärmedämmplatten aus Polystyrol oder Mineralwolle). Als Wärmedämmstoffe Wärmedämmstoffe sind Baustoffe organischer oder anorganischer Provenienz, die zur Begrenzung der Transmissionswärmeverluste von Gebäuden an oder innerhalb von Bauteilen angeordnet werden Stoffe bezeichnet, deren spezifische Wärmeleitfähigkeit λ besonders gering ist (< 0,1 [W/(m K)]) und deren Hauptzweck die Wärmedämmung ist. Infolgedessen unterscheidet man bei der Wärmedämmung der Außenwände zwischen der Fassadendämmung, der Kerndämmung, der Innendämmung und einem wärmedämmenden Mauerwerk.

Die bekannteste Art, die Fassade des Gebäudes zu dämmen, besteht darin, ein Wärmedämm-Verbundsystem (kurz WDVS) aufzubringen. Hierbei handelt es sich um ein System, bestehend aus mehreren aufeinander abgestimmten Baustoffkomponenten: Herzstück ist eine Dämmstoffplatte, mit der die grundlegenden Eigenschaften eines WDVS definiert werden. Die Dämmstoffplatte wird an die Außenwand geklebt und/oder gedübelt. Anschließend wird eine Armierungsschicht, bestehend aus einem Armierungsspachtel und einem Armierungsgewebe, und eine Oberflächenschicht aufgebracht. Diese besteht in der Regel aus einem Putz, der in der Regel noch zusätzlich gestrichen wird. Die Farbbeschichtung bestimmt in der Regel die Funktion und Eigenschaft der Oberfläche. In einigen Regionen, vor allem im Norden und Nordwesten, wird die Oberfläche in einer Klinkeroptik ausgeführt.

Für die Wärmedämmung von Außenwänden sind zwei Kenngrößen von Bedeutung: die Wärmeleitfähigkeit (λ) und der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert). Die Wärmeleitfähigkeit ( Wärmeleitzahl Siehe Wärmeleitfähigkeit ) ist die Eigenschaft von Stoffen, mit der der Wärmestrom Siehe Wärmefluss [W]. durch ein Material aufgrund der Wärmeleitung Auf Molekül- und Teilchenbewegungen basierende Form des Wärmetransports in Festkörpern, ruhenden Flüssigkeiten und unbewegten Gasen in Folge eines Temperaturunterschieds, wobei bestimmt wird. Somit beschreibt die Wärmeleitfähigkeit, wie gut oder schlecht ein Material Wärme Wärme (Wärmemenge) ist eine physikalische Größe. In der Thermodynamik ist Wärme eine über Systemgrenzen hinweg transportierte thermische Energie. Wärme ist leitet und sich damit zur Wärmedämmung eignet. Sie wird in Wärmeleitfähigkeitsgruppen erfasst. Je niedriger der λ-Wert ist, desto besser ist die Wärmedämmung. Die Einheit ist Watt pro Meter und Kelvin. Ebenso relevant ist der Wärmedurchgangskoeffizient. Dieser ist variabel und wird in Abhängigkeit der Materialdicke berechnet. Der U-Wert (früher k-Wert Der k-Wert ist eine veraltete Bezeichnung für den Wärmedurchgangskoeffizienten. Siehe U-Wert. ) beschreibt, wie viel Wärme (in Watt) pro Fläche (in Quadratmeter) durch ein Bauteil (z. B. Wand) bei einer bestimmten Temperaturdifferenz (in Kelvin) fließt. Die Einheit ist dem entsprechend W/m² K. Der U-Wert wird über die Dicke und Wärmeleitfähigkeit der einzelnen Bauteilschichten sowie über den Wärmeübergang an den Oberflächen des Bauteils ermittelt. Je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient ist, desto besser ist die Wärmedämmung.

Neben einer guten Wärmedämmung hat ein Wärmedämm-Verbundsystem auch die Funktion, Tauwasserausfall in der Baukonstruktion (Wandquerschnitt) zu vermeiden. Hierzu dienen bauphysikalische Berechnungen z. B. mittels Glaser-Diagramm Das gleichnamige Verfahren wurde Ende der 50-er/ Anfang der 60-er Jahre von Glaser vorgestellt und stellt ein vereinfachtes Berechnungsverfahren für oder dem WUFI Die Bezeichnung WUFI steht für "Wärme und Feuchte instationär" und ist ein Simulationsprogramm zur Berechnung des gekoppelten Wärme- und Feuchtetransports -Programm. Besonders im Winter sind Wasserdampfdruck und Temperatur Die Temperatur (lat. temperare = ins richtige Mischungsverhältnis bringen) ist ein messbares Maß für den Wärmeinhalt eines Stoffes. Die Temperatur innen hoch und außen niedrig. Abhängig von der Temperatur kann Luft nur eine bestimmte maximale Feuchtigkeitsmenge aufnehmen, was mit Sättigungsfeuchte, Sättigungsdampfdruck Wasserdampf als Bestandteil der Luft ist im Gegensatz zu feinen Wassertröpfchen, die als Nebel wahrgenommen werden, nicht sichtbar. Luft kann oder Taupunkttemperatur Die Taupunkttemperatur ist ein Maß für den Feuchtegehalt der Luft. Sie ist die Temperatur, bei der der Wasserdampfgehalt der Luft bezeichnet wird. Der individuelle Wandaufbau bestimmt die Bedingungen für den Temperaturverlauf und somit Sättigungsdampfdruck als auch für den Verlauf des Dampfdrucks. Immer dann, wenn im Wandquerschnitt der Dampfdruck Der Dampfdruck ist eine spezielle Stoffeigenschaft, die physikalisch-chemisch eine große Bedeutung hat: Der Dampfdruck eines Lösemittels ist derjenige Druck seiner unter dem Sättigungsdampfdruck liegt, kann ein Ausfall von Tauwasser Tauwasser fällt an bzw. aus, wenn die Temperatur der Oberfläche eines Bauteils unter den Taupunkt der umgebenden Luft absinkt, so nahezu ausgeschlossen werden. Dies bedeutet, dass bei mehrschichtigen Außenbauteilen die Wärmedämmfähigkeit nach außen hin zu- und der Wasserdampfdiffusionswiderstand nach außen hin abnehmen muss. Somit kann die anfallende Feuchte während der Verdunstungsperiode gut nach außen hin verdunsten.

Eine Sonderform der Wärmedämm-Verbundsysteme stellen TWDVS (Transparentes Wärmedämm-Verbundsystem) dar; eine Alternative ist ein VHF (Vorgehängte Hinterlüftete Fassade).

Eine weitere Möglichkeit stellt ein wärmedämmendes Mauerwerk aus Porenbeton oder Leichthochlochziegeln dar. Dieses wird entweder einschalig errichtet und anschließend verputzt oder verklinkert oder zweischalig errichtet und mit einer Kerndämmung versehen. Um die Wärmedämmung dieser Mauerwerke zu erhöhen, können diese auch mit so genannten Hochleistungsdämmputzen verputzt werden. Diese schließen die Lücke zwischen den herkömmlichen Wärmedämmputzen und einem WDVS und werden auch als spritzbare Dämmung bezeichnet.