Kellerdämmung

Unter dem Begriff Kellerdämmung werden verschiedene Möglichkeiten der Wärmedämmung eines Kellers verstanden. Am geläufigsten ist die Wärmedämmung Wärmedämmung ist der Oberbegriff für bautechnische Maßnahmen an Gebäuden und die effizienteste Maßnahme zur Einsparung von Heiz- und Kühlenergie sowie der erdberührten Bauteile (Bodenplatte und Kellerwände) sowie im Sockelbereich von außen. Diese wird als Perimeterdämmung bezeichnet. Im Rahmen der energetischen Sanierung Der Begriff Sanierung im Kontext der Schimmelpilzsanierung beschreibt die Beseitigung von Gefahren, Gefährdungen oder Belästigungen durch mikrobiellen Befall bis hin von Kellerräumen gibt es darüber hinaus die Möglichkeit der Kellerdeckendämmung sowie der Innendämmung der Kellerwände.

Ein nicht oder ungenügend gedämmter Keller kann einen Wärmeverlust von 5 bis 15% aufweisen. Eine Perimeterdämmung umschließt die erdberührten Bauteile und vermeidet somit Wärmebrücken. Bei der Planung und Ausführung einer Perimeterdämmung muss der erforderliche Mindestwärmeschutz Der Mindestwärmeschutz ist ein Begriff aus der Bauphysik und dient der Verhinderung von Kondensation (Tauwasser) auf Oberflächen. Infolgedessen soll ein nach DIN 4108 Teil 2 „ Wärmeschutz Der Wärmeschutz kann nach DIN 4108 in drei Teilbereiche untergliedert werden: Wärmeschutz und Energieeinsparung umfassen alle Maßnahmen zur Reduzierung der und Energieeinsparung in Gebäuden – Mindestanforderungen an den Wärmeschutz“ und der Tauwasserschutz nach DIN 4108 Teil 3 sichergestellt sein. Nach den Landesbauordnungen sind Aufenthaltsräume in Kellergeschossen nur dann zulässig, wenn der Feuchtigkeits- und Wärmeschutz gesichert ist. In unbeheizten Kellerräumen ist durch Einhaltung des Mindestwärmeschutzes zu vermeiden, dass sich an kalten Oberflächen taupunktbedingtes Kondenswasser bilden kann. Hierfür ist die Nutzung der Kellerräume entscheidend, so dass die Perimeterdämmung nach den Raumnutzungsklassen dimensioniert werden muss. Gerade bei Kellerräumen sollte eine mögliche Nutzungsänderung mit eingeplant werden. Des Weiteren spielen Lage und Anordnung der Gebäude im Gelände eine Rolle. Neben den klassischen Formen (Gebäude mit oder ohne Keller) gibt es auch Mischformen wie z. B. eine Hochparterre oder ein Souterrain. Hier soll die richtige Anordnung der Perimeterdämmung Wärmebrücken Wärmebrücken (auch als Kältebrücken bezeichnet) sind Stellen in der Gebäudehülle, in denen örtlich begrenzt ein größerer Wärmefluss als im Übrigen im Sockelbereich verhindern.

Das charakteristische Merkmal einer Perimeterdämmung ist, dass die Wärmedämmschicht außerhalb der Bauwerksabdichtung angeordnet ist und somit einer hohen Belastung durch mechanische und physikalische, chemische und (mikro)biologische Beanspruchungen ausgesetzt ist. Daher muss eine Perimeterdämmung feuchteunempfindlich, frostbeständig, wurzel- und verrottungsfest, druckstabil sowie unempfindlich gegen alle im Erdreich vorkommenden Medien (Huminsäuren, Erdalkalien, Bakterien Der Begriff Bakterien (Bacteria) ist aus dem altgriechischem (bakterion = Stäbchen) abgeleitet und wird in der Mikrobiologie traditionell für alle , Pilze Pilze sind chlorophyllfreie Organismen mit heterotropher Ernährungsweise (Ernährung durch Aufnahme organischer Nahrung), die sich durch Sporen verbreiten und vermehren. Alle etc.) sein und auch Ungeziefer keine Nahrungsgrundlage bieten – und dies über eine Langzeitbeständigkeit.

Infolgedessen können nur speziell hierfür ausgelegte Wärmedämmstoffe Wärmedämmstoffe sind Baustoffe organischer oder anorganischer Provenienz, die zur Begrenzung der Transmissionswärmeverluste von Gebäuden an oder innerhalb von Bauteilen angeordnet eingesetzt werden. Geeignete Materialien sind z. B. extrudierter Polystyrol-Hartschaumstoff (XPS), expandiertes Polystyrol (EPS), Schaumglas (CG) und Polyurethanhartschaum (PUR).

Die Planung der Perimeterdämmung erfolgt je nach Wassereinwirkungsklassen und ist in der DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“ geregelt. Bodenfeuchtigkeit und nicht drückendes Wasser sind für alle Dämmstoffe unproblematisch. Bei drückendem Wasser oder Grundwasser können nur geschlossenzellige Dämmstoffe wie z. B. Schaumglas oder extrudierter Polystyrol-Hartschaum eingesetzt werden, da diese unmittelbar kein Wasser aufnehmen. Im Gegensatz zu Schaumglas besitzen XPS-Dämmplatten den Nachteil, dass sie wasserdampfdurchlässig sind, so dass sie unbedingt vollflächig mit dem Untergrund zu verkleben sind. Drückendes Wasser und Grundwasser üben im Gegensatz zu den anderen Wasserbeanspruchungen ständig einen von allen Seiten einwirkenden hydrostatischen Druck aus. Dies führt dazu, dass der hydrostatische Druck im Bereich der Dämmplattenfugen mehrachsig auf die Perimeterdämmung einwirken kann. Dies ist für die Planung relevant, da die für Wärmedämmstoffe angegebenen zulässigen Druckbeanspruchungen in der Regel nur für die einachsige Druckbeanspruchung gelten.

Die Wärmedämmplatten werden auf der komplett durchgetrockneten und/oder erhärteten Abdichtungsschicht mit einem geeigneten Kleber (in der Regel ein bitumenbasierter Systemkleber) befestigt. Bei Bodenfeuchtigkeit und nicht drückendes Wasser erfolgt in der Regel eine Punkt-Wulst-Verklebung, bei drückendem Wasser oder Grundwasser eine vollflächige Verklebung nach dem „Floating-Buttering-Verfahren“, bei dem ein vollflächiger Kleberauftrag sowohl auf der Abdichtungsschicht als auch auf den Wärmedämmplatten erfolgt. Die Wärmedämmplatten sind dicht gestoßen und im Verband verlegt zu verkleben. Kreuzfugen sind zu vermeiden. Die meisten Dämmplatten besitzen hierfür einen umlaufenden Stufenfalz, mit dem ein wärmebrückenfreier Fugenverschluss sichergestellt wird.

Die Perimeterdämmung muss am Fußpunkt der Wand (Bodenplatte im Neubau, ggf. Fundamentvorsprung im Altbau) fest aufgelagert sein, wobei auf den Schutz der Hohlkehle zu achten ist. Bei drückendem Wasser oder Grundwasser werden XPS-Dämmplatten nur bis maximal 3,5 m unter Oberkante ausgeführt – Dämmstoffe aus Schaumglas bis maximal 12 m – und sind unbedingt gegen Auftrieb zu sichern. Die Auftriebssicherheit ist nachzuweisen. Es ist sicherzustellen, dass durch den Auftrieb keine Scherkräfte auf die Bauwerksabdichtung ausgeübt werden.

Bei der Planung und Ausführung der Perimeterdämmung muss auf Gebäudetrenn- und Bewegungsfugen geachtet werden. Sind diese in der Abdichtung speziell ausgebildet, kann eine Perimeterdämmung nicht einfach „überdämmt“ werden.

Neben dem erdberührten Bereich kommt eine Perimeterdämmung auch im Sockelbereich zur Anwendung z. B. als Systemkomponente innerhalb eines Wärmedämm-Verbundsystems. Dieser Bereich wird besonders durch Oberflächen- und/oder Spritzwasser beansprucht. Wärmedämmplatten für diesen Bereich weisen oftmals eine geriffelte Oberfläche auf, damit die Untergrundhaftung für nachfolgende Putzbeschichtungen im Rahmen der Sockelgestaltung verbessert wird. Im Gegensatz zur Perimeterdämmung im erdberührten Bereich ist die Sockeldämmung starken Temperaturschwankungen ausgesetzt.